Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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scherrar

Erfahrenes Mitglied
30.05.2010
717
289
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ich als Betroffener sehe die Sache anders und wenn es nur mittels ultima Ratio geht, dann trifft es den Kunden, so wie in jedem Business. So what?

Dein gutes Recht.

Für mich passt es nicht zusammen: Als Abiturient 2 Jahre Ausbildung machen. Sich anschließend aber nicht als Facharbeiter, sondern als Führungskraft mit Nähe zum Management verstehen (und entsprechende Bezahlung fordern) - und andererseits als armer kleiner Arbeitnehmer, der sich hinter einer Gewerkschaft versteckt. Wenn die Bedingungen so schlecht wären und es den behaupteten Markt gäbe, dann gäbe es massenhafte Wechsel. Gibt es aber nicht, ergo gibt es den Markt wohl nicht.

Again: Ich will einfach nur zuverlässig von A nach B kommen. Ob der Kutscher 50K oder 500K macht, ist mir herzlich egal. Nur wenn die Streikerei jetzt wieder los geht, dann wird eben wieder nicht mehr LH gebucht. Ich saß jetzt 3x im Ausland fest deswegen, brauch ich nicht mehr.
 
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J

Jim

Guest
Dein gutes Recht.

Für mich passt es nicht zusammen: Als Abiturient 2 Jahre Ausbildung machen. Sich anschließend aber nicht als Facharbeiter, sondern als Führungskraft mit Nähe zum Management verstehen (und entsprechende Bezahlung fordern) - und andererseits als armer kleiner Arbeitnehmer, der sich hinter einer Gewerkschaft versteckt. Wenn die Bedingungen so schlecht wären und es den behaupteten Markt gäbe, dann gäbe es massenhafte Wechsel. Gibt es aber nicht, ergo gibt es den Markt wohl nicht.

Again: Ich will einfach nur zuverlässig von A nach B kommen. Ob der Kutscher 50K oder 500K macht, ist mir herzlich egal. Nur wenn die Streikerei jetzt wieder los geht, dann wird eben wieder nicht mehr LH gebucht. Ich saß jetzt 3x im Ausland fest deswegen, brauch ich nicht mehr.

Entsprechende Bezahlung fordern? Also als ich seiner Zeit bei der LCAG angefangen habe, wurde mir ein Vertrag angeboten und ich habe ihn angenommen. Spielraum für Forderungen gab es nicht.
 

rat

Aktives Mitglied
10.01.2016
226
0
Ich verstehe nicht, warum hier so viele eine Moralkomponente in den Tarifstreit bringen wollen. Piloten verdienen sehr gut und das ist auch gut so. Und es ist völlig verständlich, dass sie nicht freiwillig und widerstandslos diesen Besitzstand aufgeben wollen. Im Unterschied zu anderen Berufsgruppen haben sie auch eine gewisse Machtposition im Unternehmen weil sie den Laden mit relativ wenig Aufwand lahm legen können. Das kann man nun gut finden oder nicht. Es ist einfach so.

Und vor allem: Es geht mich als Außenstehenden nichts an.

Dies ändert sich allerdings genau dann, wenn ich als Außenstehender in diesen Streit hineingezogen werde. Wenn ich als Geisel dienen soll, steht mir auch eine Meinung zu. Das hat dann aber nichts mit Moral oder Neid zu tun, sondern schlicht mit der Frage, inwiefern ich die Angemessenheit der Mittel nachvollziehen kann. (ist also völlig subjektiv, was auch die Endlos-Diskussions-Loops hietr erklärt).

Und da liegt das Problem:
Die Bereitschaft vieler, sich der Besitzstandswahrung einiger Weniger verpflichtet zu sehen, ist verständlicherweise nicht sehr hoch. Um so mehr, wenn es so aussieht, als scheitere die Lösung am Einigungswillen einer der Parteien. Und letzteres kann man sehr gut damit begründen, dass zur gleichen Zeit mehrere andere Berufsgruppen desselben Unternehmens sich mit dem selben Vorstand einigen konnten.
Das ist zwar kein Beweis, aber ein deutliches Indiz.
Wenn VC also mehr Unterstützung für ihre Positionen sucht (was ich bezweifele), sollte sie dort ansetzen. Wieso können andere solche Konflikte lösen aber die Piloten nicht? Und in dem Zusammenhang kommt eben der Verdacht auf, dass es eben gar nicht um Tariffragen geht, sondern VC sich als eine Art Schattenvorstand betrachtet, und versucht, über das Tarifrecht in Bereiche der Unternehmensführung einzugreifen, die dem Vorstand vorbehalten sind.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.083
737
im Paralleluniversum
Ich habe es schon einige Male geschrieben, hier aber gerne auch noch mal:

Piloten haben einen anspruchsvollen Job, auch wenn ein normal verlaufender Flug eher stressfrei ist.
Sie haben Verantwortung , ob für Paxe oder Cargo.

Dafür bekommen sie aber auch wirklich viel Geld.

Die Besitzstandswahrung der Piloten funktioniert aber heute nicht mehr und wird in der breiten Masse der Bevölkerung auch nicht mehr akzeptiert. Wiederholte Streiks haben das Ansehen der Piloten in der Bevölkerung massiv geschädigt, jeder weitere Streik macht es nur noch schlimmer.

Ich verstehe den Standpunkt der LH, wenn sie sich hier quer stellt.
Überhaupt kein Verständnis habe ich dagegen für die Piloten.

Sie gefährden ihre Zukunft, die der Fluglinie und insbesondere nehmen sie das Streikrecht auf die Hörner und das kann dazu führen, dass hier weitere Einschränkungen stattfinden unter denen dann noch viel Mehr Leute in Zukunft leiden müssten. Gerwerkschaften hatten mal ihre Berechtigung. Die aktuelle Zeit zeigt, dass sie eine eliminierungswürdiger Anachronismus sind.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.083
737
im Paralleluniversum
Die Bereitschaft vieler, sich der Besitzstandswahrung einiger Weniger verpflichtet zu sehen, ist verständlicherweise nicht sehr hoch. Um so mehr, wenn es so aussieht, als scheitere die Lösung am Einigungswillen einer der Parteien. Und letzteres kann man sehr gut damit begründen, dass zur gleichen Zeit mehrere andere Berufsgruppen desselben Unternehmens sich mit dem selben Vorstand einigen konnten.
Das ist zwar kein Beweis, aber ein deutliches Indiz.

Das ist so. Ich kenne persönlich einige Mitarbeiter der LH, die für das Getue der Piloten weniger als Null Verständnis haben. Die Aussagen, die da mir gegenüber getroffen wurden, sind hier nicht wiedergabefähig :censored:
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Sie gefährden ihre Zukunft, die der Fluglinie und insbesondere nehmen sie das Streikrecht auf die Hörner und das kann dazu führen, dass hier weitere Einschränkungen stattfinden unter denen dann noch viel Mehr Leute in Zukunft leiden müssten. Gerwerkschaften hatten mal ihre Berechtigung. Die aktuelle Zeit zeigt, dass sie eine eliminierungswürdiger Anachronismus sind.

Gewerkschaften und Streikrecht sind heute wichtiger den je. Wenn du das als eliminierungswürdigen Anachronismus abtust disqualifizierst du dich für jedwede Diskussion.

Wir leben in einer Zeit in der die Konzerne im größer und mächtiger werden - da müssen die Arbeitnehmer schlicht Möglichkeiten haben im Extremfall den Arbeitgeber unter Druck setzen zu können.

Ansonsten glaube ich nicht wirklich das es "die Bevölkerung" wirklich interessiert was die "die Piloten" so treiben - das interessiert alle die Betroffen sind ja, und natürlich findet jeder LKW Fahrer das die Gehälter von Piloten unerhört hoch sind (aber das sind aus dieser Sicht auch die Gehälter von Managern oder Ärzten). Das Problem ist doch, das kein LKW Fahrer auch nur einen Cent mehr verdient wenn der Pilot auf sein Gehalt verzichtet.

Und ehrlich, sollte LH durch die Streiks der Piloten tatsächlich pleite gehen, dann ist das eben so. Es wird sicher innerhalb weniger Stunden/Tage eine neue Firma geben die das FCT und die Flugstrecken betreiben.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.083
737
im Paralleluniversum
Gewerkschaften und Streikrecht sind heute wichtiger den je. Wenn du das als eliminierungswürdigen Anachronismus abtust disqualifizierst du dich für jedwede Diskussion.

Das magst Du so sehen. Aber in dieser Hinsicht denken wir dann wenigstens gleich über uns.

Wir leben in einer Zeit in der die Konzerne im größer und mächtiger werden - da müssen die Arbeitnehmer schlicht Möglichkeiten haben im Extremfall den Arbeitgeber unter Druck setzen zu können.

Erstens besteht das Leben und diese Welt nicht nur aus Konzernen, sondern zum weit überwiegenden Teil aus Mittelstand - und das nicht nur in Deutschland. Und zweitens malst Du jetzt schon sehr digigale Bilder an den Bildschirm. Und eben hier unterscheiden sich unsere Meinungen.

Ansonsten glaube ich nicht wirklich das es "die Bevölkerung" wirklich interessiert was die "die Piloten" so treiben - das interessiert alle die Betroffen sind ja, und natürlich findet jeder LKW Fahrer das die Gehälter von Piloten unerhört hoch sind (aber das sind aus dieser Sicht auch die Gehälter von Managern oder Ärzten). Das Problem ist doch, das kein LKW Fahrer auch nur einen Cent mehr verdient wenn der Pilot auf sein Gehalt verzichtet.

"Die Bevölkerung" interessiert es dann, wenn sie betroffen ist. Und das ist bei den Piloten nun mal deutlich eher der Fall als bei den LKW Fahrern. Hast Du eigentlich schon mal drüber nachgedacht, warum so viele LKWs nicht mehr mit deutschen Kennzeichen und deutschen Fahrern in Deutschland rumfahren? Mach das mal.


Und ehrlich, sollte LH durch die Streiks der Piloten tatsächlich pleite gehen, dann ist das eben so. Es wird sicher innerhalb weniger Stunden/Tage eine neue Firma geben die das FCT und die Flugstrecken betreiben.

Dieses "Argument" disqualifiziert Dich nun massgeblich. Denn Du solltest Dir mal Gedanken machen, wie viele Jobs und Unternehmen unmittelbar und mittelbar von dem Wohl der LH abhängig sind.
Leider zeigst Du mit dieser letzten Aussage, dass Du scheinbar doch sehr in Scheuklappen denkst. Schade eigentlich.
 

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.534
2.338
Löhne
Ansonsten glaube ich nicht wirklich das es "die Bevölkerung" wirklich interessiert was die "die Piloten" so treiben

Und ehrlich, sollte LH durch die Streiks der Piloten tatsächlich pleite gehen, dann ist das eben so. Es wird sicher innerhalb weniger Stunden/Tage eine neue Firma geben die das FCT und die Flugstrecken betreiben.

Oh doch, die Streiks der Piloten sind sehr wohl in der Bevökerung angekommen und wurden dort auch diskutiert, aber meistens mit wenig Verständnis für die Pilotenseite.

Hier hat VC im Vorfeld als auch während der Streiks sehr schlecht kommuniziert, sonst hätte es ein derartiges Öffentlichkeitsdesaster für die Piloten nicht gegeben. Oder die Forderungen und 'Erwartungen der Piloten sind so daneben, dass man sie überhaupt nicht verständlich erklären kann.

Der Ruf von LH als zuverlässige Fluggesellschaft hat massiv gelitten, wenn das Theater wieder losgeht, dann buche ich meine nächsten Flüge nicht bei LH.

Deine Aussage zur möglichen Insolvenz (Pleite) der LH finde ich recht leichtfertig. Sollte es dazu kommen, dann wird die Nachfolgegesellschaft ihr Personal garantiert zu erheblich schlechteren Bedingungen einstellen. Da hat man dann ja richtig was erreicht.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Erstens besteht das Leben und diese Welt nicht nur aus Konzernen, sondern zum weit überwiegenden Teil aus Mittelstand - und das nicht nur in Deutschland.
Der Mittelstand wird komischerweise selten bestreikt - und auch dort sollten Arbeitnehmer ihre Rechte behalten.

Dieses "Argument" disqualifiziert Dich nun massgeblich. Denn Du solltest Dir mal Gedanken machen, wie viele Jobs und Unternehmen unmittelbar und mittelbar von dem Wohl der LH abhängig sind.
Leider zeigst Du mit dieser letzten Aussage, dass Du scheinbar doch sehr in Scheuklappen denkst. Schade eigentlich.

Das war kein Argument, sondern eine schlichte Feststellung, genau wie man hier immer wieder feststellt das LH auf Grund des Verhaltens mehr Geschäft auf EW verlagern wird und die Piloten mit ihren Streiks vor allem ihre eigenen Jobs gefährdem

Oh doch, die Streiks der Piloten sind sehr wohl in der Bevökerung angekommen und wurden dort auch diskutiert, aber meistens mit wenig Verständnis für die Pilotenseite.

Der Ruf von LH als zuverlässige Fluggesellschaft hat massiv gelitten, wenn das Theater wieder losgeht, dann buche ich meine nächsten Flüge nicht bei LH.

Deine Aussage zur möglichen Insolvenz (Pleite) der LH finde ich recht leichtfertig. Sollte es dazu kommen, dann wird die Nachfolgegesellschaft ihr Personal garantiert zu erheblich schlechteren Bedingungen einstellen. Da hat man dann ja richtig was erreicht.

1. Ich habe in meinem persönlichen Umfeld nicht einen einzigen Menschen erlebt der irgendwas zu den Pilotnstreiks gesagt hat - Stimmen dazu gab es für mich nur in den Medien und in diesem Forum

2.Wir wissen doch alle genau das LH nicht an den Pilotenstreiks scheitern wird - ich wollte mit meinem Satz nur darauf hinweisen das es auch dann weitergeht - und sicherlich mit den von dir genannten Folgen.
 
Zuletzt bearbeitet:

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.083
737
im Paralleluniversum
Der Mittelstand wird komischerweise selten bestreikt - und auch dort sollten Arbeitnehmer ihre Rechte behalten.

Stimmt. Weil Gewerkschaften dort weit weniger Einfluss haben. Danke, dass Du mir recht gibst.


Das war kein Argument, sondern eine schlichte Feststellung, genau wie man hier immer wieder feststellt das LH auf Grund des Verhaltens mehr Geschäft auf EW verlagern wird und die Piloten mit ihren Streiks vor allem ihre eigenen Jobs gefährdem

Ähm. LH hat nie angedeutet, die LH selber kaputt haben zu wollen. LH geht es darum, LH langfristig zu sichern.
Dir ist die Unsinnigkeit Deines Satzes klar?



1. Ich habe in meinem persönlichen Umfeld nicht einen einzigen Menschen erlebt der irgendwas zu den Pilotnstreiks gesagt hat - Stimmen dazu gab es für mich nur in den Medien und in diesem Forum

2.Wir wissen doch alle genau das LH nicht an den Pilotenstreiks scheitern wird - ich wollte mit meinem Satz nur darauf hinweisen das es auch dann weitergeht - und sicherlich mit den von dir genannten Folgen.

zu 1.: Wir kennen ganz offensichtlich andere Menschen. Vielleicht auch ganz gut so.
zu 2.: Bist Du Dir sicher? Das erklärt, warum Du so für die Streiks und das uneingeschränkte (und inzwischen weit überdehnte) Streikrecht bist. Es geht ja "nur" darum, das eh viel zu reiche Unternehmen bluten zu lassen dafür, dass man selbst so ausgebeutet wird.
Sollte das wirklich Dein Standpunkt sein, dann wird es Zeit, dass Du aufwachst. Denn dann lebst Du in einer gefährlichen Traumwelt.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
zu 2.: Bist Du Dir sicher? Das erklärt, warum Du so für die Streiks und das uneingeschränkte (und inzwischen weit überdehnte) Streikrecht bist. Es geht ja "nur" darum, das eh viel zu reiche Unternehmen bluten zu lassen dafür, dass man selbst so ausgebeutet wird.
Sollte das wirklich Dein Standpunkt sein, dann wird es Zeit, dass Du aufwachst. Denn dann lebst Du in einer gefährlichen Traumwelt.

Wenn das für dich grob die Motivation von Streiks ist, dann verstehe ich deinen Ärger. Aber gerade die Piloten streiken nicht um das "viel zu reiche Unternehmen" bluten zu lassen, sondern sie streiken weil sie vertraglich zugesicherte Benefits behalten wollen - VC hat ja längst eingeräumt das man diese Regelungen bei Neuverträgen anpassen kann.

2015 ist in Deutschland zwar häufig gestreikt worden - aber das war selbst in Deutschland schon deutlich schlimmer. In Deutschland wurden 2015 13 Branchen bzw. Unternehmen bestreikt - 9 Mal waren es jedoch lediglich Warnstreiks - wo hier das Recht überdehnt wird weisst wahrscheinlich nur du.
 
A

Anonym-36803

Guest
Wenn das für dich grob die Motivation von Streiks ist, dann verstehe ich deinen Ärger. Aber gerade die Piloten streiken nicht um das "viel zu reiche Unternehmen" bluten zu lassen, sondern sie streiken weil sie vertraglich zugesicherte Benefits behalten wollen - VC hat ja längst eingeräumt das man diese Regelungen bei Neuverträgen anpassen kann.

Lies doch noch mal meinen Beitrag #1757. Genau das hat LH doch schon angeboten. VC war dennoch nicht zu einer Einigung bereit.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass VC die Altersversorgung nur als Argument vorschiebt, es ihr im Grunde aber einzig und allein um Eurowings geht.
 

scherrar

Erfahrenes Mitglied
30.05.2010
717
289
Entsprechende Bezahlung fordern? Also als ich seiner Zeit bei der LCAG angefangen habe, wurde mir ein Vertrag angeboten und ich habe ihn angenommen. Spielraum für Forderungen gab es nicht.

Korrekt. Entscheidende Frage ist eben: Bestehe ich auf einen Vertrag, welcher vor Jahren (Jahrzehnten?) geschlossen wurde und dessen Elemente teilweise offensichtlich nicht mehr zeitgemäß sind? Würde man Dir heute noch das Gehalt von vor 20 Jahren zahlen, fändest Du das auch absurd. Auf die benefits von vor 20 Jahren leitest Du hingegen - formaljuristisch korrekt - einen Anspruch aus dem Vertrag ab. Ob das zielführend ist, wird sich zeigen. Ich brauche keine Lufthansa, Du vermutlich schon.

Abgesehen davon finde ich es sehr fein, dass Du Dich hier äußerst - in dem Wissen, dass hier vermutlich keine großen Sympathien für Streiks etc. gehegt werden. Respekt!
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Damit erklärst Du doch aber genau das Problem: Besitzstandswahrung. Die klappt einfach nicht mehr.
Davon müssen sich die Piloten verabschieden.

Jetzt versuchst man es ja mit erst mal mit einer Schlichtung

https://www.welt.de/wirtschaft/article140902539/Lufthansa-Piloten-stimmen-Schlichtung-zu.html

Besitzstandswahrung ist nun einmal was sehr menschliches, ob das bei den Piloten und LH möglich ist müssen die beiden Parteien untereinander regeln - deine und meine Meinung interessiert da nicht wirklich.

Was Besitzstandswahrung jedoch mit "das reiche Unternehmen bluten lassen" zu tun hat verstehe ich nicht. Ansonsten wurde 2015 auch so oft gestreikt weil Arbeitgeber sich teilweise jahrelang dem Dialog mit dem Mitarbeitern entzogen haben.

Da du das Streikrecht so vehement ablehnst und die Streiks als überzogen bezeichnest kannst du mir kurz sagen wie die Mitarbeiter sich ansonsten Gehör bei den Arbeitgebern schaffen sollen? Wenn diese bei Gesprächen auf stur schalten?
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Lies doch noch mal meinen Beitrag #1757. Genau das hat LH doch schon angeboten. VC war dennoch nicht zu einer Einigung bereit.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass VC die Altersversorgung nur als Argument vorschiebt, es ihr im Grunde aber einzig und allein um Eurowings geht.

Das mag sein und wäre schäbig - ich kann nur die Informationen bewerten die öffentlich zugänglich sind. Wenn ich es richtig verstanden habe sollen die vertraglich zugesicherte Ruhestandsregelung eben auch bei bestehenden Verträgen abgebaut werden. Wenn du kurz eine Quelle hättest wäre das sicher hilfreich.
 
A

Anonym-36803

Guest

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.083
737
im Paralleluniversum
Da du das Streikrecht so vehement ablehnst und die Streiks als überzogen bezeichnest kannst du mir kurz sagen wie die Mitarbeiter sich ansonsten Gehör bei den Arbeitgebern schaffen sollen? Wenn diese bei Gesprächen auf stur schalten?

Sagen wir mal so. Ich bin für Streikrecht, aber es muss Grenzen geben.
Insbesondere die Erlebnisse der letzten Jahre zeigen doch, dass quasi jeder Interessensverband irgendeines Kaffeekränzchens im Umfeld der Fliegerei jedesmal den ganzen Apperat zum Erliegen bringt. So kann und darf das einfach nicht sein.

Gewerkschaften haben in den letzten Jahren einfach den Bogen überspannt. Da sind viele Eigeninteressen (der Gewerkschaften, nicht der Arbeitnehmer) vertreten worden. Abgesehen davon habe ich alleine schon deswegen ein Problem mit Gewerkschaften, weil sie selber oft kein fairer Arbeitgeber sind.

Wie würde ich es machen? Nun. Wenn ich etwas möchte, was mein aktueller Arbeitgeber nicht bietet und ich der Meinung, dass ich es bekommen kann, dann muss ich den Arbeitgeber wechseln.
Wenn ich dann aber feststelle, dass ich etwas möchte, was ich nirgends bekomme, dann wird es Zeit aufzuwachen.

Gut, greift hier nicht ganz. Ist mir klar. Aber nocheinmal: Es wird Zeit, dass die Piloten aufwachen. Die Schlaraffenlandzeit ist nun mal einfach vorbei.
 
J

Jim

Guest
Korrekt. Entscheidende Frage ist eben: Bestehe ich auf einen Vertrag, welcher vor Jahren (Jahrzehnten?) geschlossen wurde und dessen Elemente teilweise offensichtlich nicht mehr zeitgemäß sind? Würde man Dir heute noch das Gehalt von vor 20 Jahren zahlen, fändest Du das auch absurd. Auf die benefits von vor 20 Jahren leitest Du hingegen - formaljuristisch korrekt - einen Anspruch aus dem Vertrag ab. Ob das zielführend ist, wird sich zeigen. Ich brauche keine Lufthansa, Du vermutlich schon.

Abgesehen davon finde ich es sehr fein, dass Du Dich hier äußerst - in dem Wissen, dass hier vermutlich keine großen Sympathien für Streiks etc. gehegt werden. Respekt!

Danke, ich stehe zu meinen Ansichten, daher äußere ich sie auch und das in jedem Umfeld.
Versteh mich nicht falsch, aber brauchen tu ich die Firma nicht. Airlines rund um den Globus suchen händeringend Piloten und das zu deutlich besseren Konditionen. Sollte es also nicht mehr passen, dann geht es halt wo anders weiter. US Airlines sind derart am Limit das sogar greencards verteilt werden um Piloten anzuheuern. Von Asien und dem mittleren Osten braucht man erst gar nicht reden. Emirates z.B. versucht 380 Crews abzuwerben. Als Antrittsprämie gibt es 1.0Mio $ steuerfrei. Air China z.B. sucht Crews die in Deutschland gebased sind und zahlt 300.000€ / Jahr.
Alternativen gibt es also genug.
 
Zuletzt bearbeitet:

rat

Aktives Mitglied
10.01.2016
226
0
Danke, ich stehe zu meinen Ansichten, daher äußere ich sie auch und das in jedem Umfeld.
Versteh mich nicht falsch, aber brauchen tu ich die Firma nicht. Airlines rund um den Globus suchen händeringend Piloten und das zu deutlich besseren Konditionen. Sollte es also nicht mehr passen, dann geht es halt wo anders weiter. US Airlines sind derart am Limit das sogar greencards verteilt werden um Piloten anzuheuern. Von Asien und dem mittleren Osten braucht man erst gar nicht reden. Emirates z.B. versucht 380 Crews abzuwerben. Als Antrittsprämie gibt es 1.0Mio $ steuerfrei. Air China z.B. sucht Crews die in Deutschland gebased sind und zahlt 300.000€ / Jahr.
Alternativen gibt es also genug.
Also sollte das so stimmen, erkenne ich hier eine klare Win-Win Situation. :p Verstehe nur nicht, warum dann nicht LH-Piloten in Massen abwandern?
 
J

Jim

Guest
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Warum niemand abwandert ist leicht zu erklären. Noch immer besteht die Hoffnung auf eine vernünftige Einigung.
Niemand erwartet das es so weiter geht und jeder ist beteit für Zugeständnisse, aber es sollte im Gegenzug eine gewisse Perspektive geboten werden und die ist noch nicht erkennbar.

Auch Heimat ist ein wichtiger Faktor, wobei wie beschrieben viele Airlines dieses Problem kennen und als Basis FRA anbieten. lediglich die arabischen Airlines vermeiden dies, da die Crews dann nach EU Recht operieren müssten und nicht zu willkürlichen Bedingungen. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber Ich persönlich würde aus Safety reason niemals im Leben mit einer der dort ansässigen Airlines fliegen.
 
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