Weil das ständig auftaucht... Die Sterblichkeitsrate kann man zuverlässig erst berechnet, wenn die Pandemie vorbei ist. Derzeit liefern diese Berechnungen keine aussagekräftigen Werte.
Ich war mal in einer Institution mit statistischen Fragen betraut, wo es 2 Jahre gedauert hat, bis wir unsere endgültign Zahlen hatten. Die haben aber wenig interessiert, die ersten Zahlen und die zweiten (erste Revision) fanden mehr Beachtung.
Nur weil vorläufige Zahlen mit Unsicherheit behaftet sind, heißt es nicht, dass sie als 'nicht aussagekräftig' bewertet werden sollten. Es gibt Standardfehler. Es gibt Hypothesentests. Selbst hinsichtlich Modell-Misspezifikation gibt es quantitative Ansätze.
Zur Messung von Todesfällen, schweren Fällen usw. kann man auch auf Stichproben setzen. In der Stichprobe sind dann keine Infizierten, sondern nur abgeschlosse Fälle (ausgeheilt/entlassen oder verstorben).
Auch als nicht-Mediziner sehe ich hier mögliche Spezifikationsprobleme (Hauptgefahr ist vermutlich eine geringe Güte der Stichprobe, die potentiell keine echte Zufallsstichprobe ist).
Trotzdem: Ich mag zwar kein Mediziner oder Epidemiologe sein, dafür aber bestimmt ein besserer Statistiker als viele aus den vorgenannten Berufen. Und wie geschrieben, das bisherige Statistiken wertlos sind, kann ich nicht glauben.