Wollen wir die 3233 neuen Fälle in Italien als statistische Ungenauigkeit abtun oder als mini-Silberstreif am Horizont (gestern noch 3590, am Samstag 3497)?
Ist noch zu früh zu sagen, aber es sieht schon gut aus. Das Wachstum ist jetzt fast linear. Kann natürlich mit der Menge an durchgeführten Tests liegen (vielleicht gibt's am Wochenende weniger Tests).
Italien hatte bis zum 10. März eine recht konstante tägliche Zuwachsrate von 25% (genau wie bei uns), von da an hat sich die Zuwachsrate abgeflacht (zuletzt 19-17-13%). Bei einem täglichen Wachstum von 13% hätten wir keine imminente Katastrophe binnen weniger Wochen mehr.
Da in Italien offenbar erst bei Symptomen getestet wird, wird sich die Wirkung der Maßnahmen wohl erst mit einer 5-7-tägigen Verzögerung in der Statistik zu sehen sein. Das aktuelle Wachstum reflektiert Menschen, die sich etwa vor einer Woche infiziert haben. Das sehr bekannte
Artikel von Tomas Pueyo erklärt diese Verzögerung und die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen und erkannten Fällen ganz gut.
Maßnahmen
müssen ja greifen (wenn sie durchgesetzt werden) - je weniger Kontakt zwischen Menschen, desto weniger Neuinfektionen. Ist also kein Wunder.
Wäre super, wenn sich die Zahlen in Italien sichtbar verbessern, denn ich bin mir nicht sicher, ob unseren Politikern bewusst ist, dass die Wirkung von ergriffenen Maßnahmen erst mit einer mehrtätigen Verzögerung in der Statistik auftaucht und man nicht gleich in Panik verfallen muss, wenn wir auch morgen eine Zuwachsrate von 25% haben.