Nicht die Todesrate ist das Problem im Moment, denn die ist "klein" - vollkommen egal ob nun 0,1 % oder 0,5 % oder 1,0 %.
Diese Todesrate bezieht sich aber auf ordentliche behandelte Patienten - also trotz intensiver Betreuung im Krankenhaus und Beatmung sterben eben diese Prozentzahlen.
Das Problem ist leider die Wachstumsrate und die Prozenztahl der behandlungswürdigen Infizierten.
Die letzen Tage konnte man das in Deutschland sehr gut sehen.
Jeden Tag sind ungefähr 10 % mehr Viruspatienten dazugekommen.
Die Zeit wird dann einfach der Genickbruch.
nach 60 Tagen von heute an bei einer täglichen Steigerung von:
5 % = 18,67 fache (Rechnung 1,05

60)
7 % = 57,94 fache
9 % = 176,03 fache
10 % = 304,48 fache
nach 90 Tagen von heute an bei einer täglichen Steigerung von:
5 % = 80,73 fache (Rechnung 1,05

90)
7 % = 441,10 fache
9 % = 2335,52 fache
10 % = 5313,02 fache
Wenn wir also gestern noch registrierte 7156 Infizierte hatten (11:00 Uhr), dann werden es heute wahrscheinlich 7870 und morgen 8658 sein und so weiter.
In 2 Monaten (60 Tage) sind es dann das 18,67-fache von 7156 oder im schlimmsten Fall sogar das 304,48-fache von 7156 Infizierten.
Da spielt es keine Rolle mehr, ob die Todesrate 1,0 % oder nur 0,1 % ist.
Wichtiger ist die Prozentzahl der behandlungswürdigen Patienten. Diese benötigen zwar kein Intensivbett mit Beatmung, aber ein Krankenhausbett und Betreuung.
Nach 60 Tagen und "nur" 7 % mehr Infizierte jeden Tag sind wir also am 17.05. bei 410.000 Infizierte (abzüglich der geheilten natürlich).
Schon am nächsten Tag (18.05.) kommen 28.700 Infizierte neu dazu. 25.800 dieser Infizierten husten zuhause und der Rest (10 %) muss im Krankenhaus behandelt werden (kein Intensivbett, aber normale stationäre Behandlung). Dann sind das nur für den 18.05. ganze 2870 neue Patienten in den Krankenhäusern. Und die 10 % sind ganz ganz tief gegriffen, momentan geht man eher von 15-20 % aus.
Nur eine Woche später (die 2870 vom Montag liegen immer noch im Krankenbett) kommt am 25.05. wieder ein neuer Schwung an Patienten ins Krankenhaus zur stationären Behandlung. Ganze 4600 Patienten und am folgenden Tag wieder ein neuer Schwung - 4900 Patienten.
Zusätzlich zu allen anderen Krankenhauspatienten (Herzinfarkte, offene Brüche, Gallenkoliken).
Das alles nur bei 7 % Steigerung.
Wenn man sich das mal ausrechnet und sogar nur von 14 Tagen Krankenhausaufenthalt ausgeht (es soll wohl im Durchschnitt länger sein bei den behandlungswürdigen Fällen), dann kollabiert das Krankenhaussystem wirklich nach diesen 60-90 Tagen.
Es sei denn JETZT wird gehandelt und die Verbreitung verlangsamt. Schon ein bisschen verlangsamen bringt enorm viel.
Die Zahlen bei einer Steigerung von 10 % mag ich gar nicht aufschreiben, die sind einfach nur erschreckend.