Myanmar im April?

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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
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Sind gerade an der Ideenfindung, wohin wir von Bangkok aus weiterfliegen können. Myanmar haben wir bisher 2x über Weihnachten besucht (Yangon, Bagan, Mrauk-U, Sittwe und Hpa-an sind abgehakt). Im April wird es ja sehr heiß, macht eine Reise zum Inle Lake oder nach Ngapali überhaupt Sinn, wenn man nicht den ganzen Tag nur neben einer Klimaanlage sitzen möchte? Die Alternative wäre Vietnam von der Mitte an aufwärts. Den Norden kenne ich da zwar schon, aber +1 war noch nie dort.
 

jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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MUC/STR
Sind gerade an der Ideenfindung, wohin wir von Bangkok aus weiterfliegen können. Myanmar haben wir bisher 2x über Weihnachten besucht (Yangon, Bagan, Mrauk-U, Sittwe und Hpa-an sind abgehakt). Im April wird es ja sehr heiß, macht eine Reise zum Inle Lake oder nach Ngapali überhaupt Sinn, wenn man nicht den ganzen Tag nur neben einer Klimaanlage sitzen möchte? Die Alternative wäre Vietnam von der Mitte an aufwärts. Den Norden kenne ich da zwar schon, aber +1 war noch nie dort.


Du kannst es schon probieren. Hatte das mal Anfang April und es war trocken-heiss, also durchaus auszuhalten. Am Horizont ziehen schon manchmal die Regenwolken heran, aber es blieb trocken, wenig schwül. Touristisch auch nicht soviel los wie im Winter.

Empfinde BKK um die Zeit deutlich schwüler.
 
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Hene

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27.03.2013
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War im April vor ein paar Jahren mal mit +1 in Yangon, Moulmein und weiter im Süden die Küste runter. Das war richtig schön und ich kann mich nicht erinnern, so wie in Bangkok geschwitzt zu haben.
 
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Hene

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27.03.2013
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War in letzter Zeit mal jemand in Yangon/Irrawaddy-Delta und kann berichten? Wie ist die Lage und vor allem die Stimmung vor Ort? Der Bürgerkrieg hat sich ja vor allem in die Grenzgebiete verlagert. Aber ich schätze mit Flüchtlingsströmen, Roadblocks und Ausgangssperren ist Yangon nicht mehr dieselbe Stadt wie vor Corona und Putsch?
 
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denkigroove

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01.02.2010
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SNA
Ich war Anfang des Jahres in Yangon und Bagan. Militärpräsenz in Yangon relativ wenig bis auf den Flughafen und Touristen so gut wie keine an den must see Zielen. Auf dem Weg nach Bagan mit dem Bus vier Checkpoints wo einheimische Ausweise kontrolliert wurden aber das ist ganz gut organisiert und als Tourist war mein Pass nur einmal von Interesse als im Bus kontrolliert wurde. In Bagan auch nix los.
Ob das noch so ist kann man nicht sagen, da ja in den letzten Monaten sich die Lage verändert hat.
 
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Hene

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27.03.2013
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Das klingt nicht so schlecht. Überlege, im Januar mal eine kurze Pause vom kasachischen Winter einzulegen. Miles and Bonus bietet ganz interessante 35k Boomerang Awards+80 Euro ALA-IST-SIN-RGN an. Würde dann mal wieder Yangon erkunden, wo ich 10 Jahre lang nicht war. Vielleicht mit Tagestrip nach Bago, wo ich noch nie war (Bagan, Mandalay, den oberen Chindwin, den östlichen Shan-Staat, Sittwe/Mrauk U und Moulmein, Dawei und die Tenasserim Division kenne ich schon).
 
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Hene

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27.03.2013
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Karl Langflug

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22.05.2016
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Das klingt nicht so schlecht. Überlege, im Januar mal eine kurze Pause vom kasachischen Winter einzulegen. Miles and Bonus bietet ganz interessante 35k Boomerang Awards+80 Euro ALA-IST-SIN-RGN an. Würde dann mal wieder Yangon erkunden, wo ich 10 Jahre lang nicht war. Vielleicht mit Tagestrip nach Bago, wo ich noch nie war (Bagan, Mandalay, den oberen Chindwin, den östlichen Shan-Staat, Sittwe/Mrauk U und Moulmein, Dawei und die Tenasserim Division kenne ich schon).
Normalerweise ist die NZZ gut informiert: Hier vom 13.12 aus dem Bezahlteil (gekürzt):

Die neusten Entwicklungen​

  • In einer der blutigsten Schlachten in Myanmars Bürgerkrieg haben die Rebellen einen entscheidenden Sieg errungen. Dies berichtete die BBC am Freitag (13. 12.). Der 270-Kilometer-lange Grenzstreifen zu Bangladesh steht nun vollständig unter Kontrolle der Guerillaarmee Arakan Army, eine der effektivsten Rebellengruppen Myanmars. Zudem hat die Junta im Gliedstaat Rakhine nur noch die Hauptstadt Sittwe unter ihrer Kontrolle, die jedoch vom Rest des Landes abgeschnitten ist. Das ist eine demütigende Niederlage für General Min Aung Hlaing und die myanmarische Armee, die sich seit Jahresbeginn kontinuierlich aus Rakhine zurückziehen musste. Die Arakan Army strebt eine Selbstverwaltung des Gliedstaats Rakhine an. Die humanitäre Lage in Rakhine ist nach den Kämpfen katastrophal.

Wie ist die Situation in Myanmar?

In Myanmar, das früher Burma genannt wurde, hat das Militär am 1. Februar 2021 die zivile Führung um die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und ihre Partei entmachtet und den Notstand ausgerufen.

General Min Aung Hlaing.​


Die Militärregierung wird angeführt von General Min Aung Hlaing, der auch den Putsch kommandiert hat. Das Militär wollte nach eigenem Bekunden für ein Jahr die Kontrolle im Land übernehmen. Der Ausnahmezustand wurde inzwischen allerdings immer wieder verlängert.

Kurz nach dem Militärputsch formierte sich jedoch eine alternative Zivilregierung, die aus gewählten Parlamentariern besteht. Daraus ging die Exilregierung, die sogenannte Nationale Einheitsregierung Myanmars, hervor. Diese organisiert den bewaffneten Widerstand von geheimen Standorten im In- und Ausland aus und bemüht sich um internationale Anerkennung.

Seit dem Putsch herrscht Bürgerkrieg in Myanmar. Verschiedene Rebellenarmeen kämpfen, zum Teil gemeinsam, gegen die Junta. Sie konnten wichtige Gebiete an der Grenze zu China erobern. Noch kontrolliert die Junta das Kerngebiet Myanmars. Doch Beobachter sagen, dass die Rebellen stetig zulegten. Im Dezember hat beispielsweise die Guerillagruppe Arakan Army das Militär im Gliedstaat Rakhine umzingelt und die Grenze zu Bangladesh vollständig unter seine Kontrolle gebracht.

Die Junta verteidigt ihre Herrschaft durch furchtbare Gewalt, Luftangriffe und Massaker gegen die Zivilbevölkerung. Laut der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden seit Februar 2021 mehr als 6000 Menschen getötet und fast 28 000 festgenommen. Hunderttausende sind auf der Flucht.


Wie steht es um die Widerstandsbewegung?

In der Bevölkerung hat sich kurze Zeit nach dem Putsch Anfang 2021 ziviler Widerstand gegen die neue Militärregierung formiert. Zunächst gab es Streiks und Massenproteste, die die Sicherheitskräfte brutal niederschlugen.

Monate nach dem Putsch bildete sich nach einem Aufruf der Exilregierung dann der bewaffnete Widerstand in Form von zahlreichen, zum Teil neuen, zum Teil bereits bestehenden Guerillaarmeen heraus. Diese sind gut bewaffnet und finanziert und schliessen sich auch zusammen, um gemeinsam gegen die Junta zu kämpfen. Sie sind vor allem in den ethnischen Grenzgebieten stark, wo sie ihre Machtbasis haben. Gebiete im Nordosten des Landes haben die Rebellen bereits unter ihre Kontrolle gebracht. Auch der Gliedstaat Rakhine und die Grenze zu Bangladesh sind unter Rebellenkontrolle.

Der Gliedstaat Rakhine​



Heftig umkämpft ist der Gliedstaat Shan an der Grenze zu China, der grösste Gliedstaat von Myanmar. Er umfasst ein Viertel der Landesfläche. Die Rebellengruppen haben grosse Gebiete erobert, mehrere Städte und Strassen. Die Bevölkerung leidet jedoch stark, viele Menschen mussten fliehen.

Heftige Kämpfe im Gliedstaat Shan​



Die Lage ist unübersichtlich, und keine Seite hat die volle Unterstützung der Bevölkerung.

Nach wie vor ist auch die friedliche Bewegung des zivilen Ungehorsams aktiv. Durch gezielte Boykotte der Produkte, die ein Wirtschaftskonglomerat des Militärs produziert, habe diese der Junta einen Schaden von einer Milliarde Dollar zugefügt, so der Uno-Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews.
 

Hene

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27.03.2013
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Ja, wie es aussieht, wird die schon vor dem Putsch verhasste Junta sich nicht mehr endlos halten können. Ohne den lukrativen Grenzhandel mit Bangladesh und vor allem mit Thailand wird es wirtschaftlich schwierig. Russland und China liefern allerdings nach wie vor schwere Waffen.
 

Langstrecke

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31.08.2013
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LEJ
Ja, wie es aussieht, wird die schon vor dem Putsch verhasste Junta sich nicht mehr endlos halten können.
Das lese ich seit 1992. Bei einem Wechsel ändert sich nur die Farbe.
Ohne den lukrativen Grenzhandel mit Bangladesh und vor allem mit Thailand wird es wirtschaftlich schwierig.
Der Grenzhandel mit Thailand wird immer bestehen bleiben, auch wenn nicht der offizielle Grenzübergang genutzt wird.
Russland und China liefern allerdings nach wie vor schwere Waffen.
China hat sich in Myanmar "eingekauft" und wird das gekaufte nicht aufgeben.
So richtig bewusst wurde mir das in Mandalay.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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Das lese ich seit 1992. Bei einem Wechsel ändert sich nur die Farbe.
Well, das glaub ich nicht, wenn das Regime kollabiert. Zwischen 2010 und 2021 war die Stimmung auch schon deutlich anders als zuvor.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der Grenzhandel mit Thailand wird immer bestehen bleiben, auch wenn nicht der offizielle Grenzübergang genutzt wird.
Wenn die Grenze in Rebellenkontrolle ist, hat das Regime keinen Zugriff mehr.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

China hat sich in Myanmar "eingekauft" und wird das gekaufte nicht aufgeben.
China ist da flexibel. Die werden sich auch mit den Nachfolgern der Generäle arrangieren, wenn es darum geht, die Pipeline in Betrieb zu halten. Zumal daran auch eine Nachfolgeregierung interessiert sein wird.

Ich denke, die Generäle werden genau registriert haben, was in Syrien passiert ist.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
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Ich sehe das ähnlich wie Hene. Alternativ könnte für Myanmar ein Libyen- oder Somalia-Szenario eintreffen. Damit meine ich, dass verschiedene Landesteile de facto unabhängig, aber nicht anerkannt werden. Die Rebellen sind zu schwach, um die grossen Städte zu erobern und die Junta nur noch in der Lage, die grossen Städte zu kontrollieren.

Die Zukunft wird zeigen, wie loyal die Soldaten der Regierungsarmee sind und ob die Rebellengruppen mehr gemeinsame Interessen haben als nur die Junta zu stürzen.
 
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Hene

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27.03.2013
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War jemand nach dem Erdbeben in Myanmar? Wie ist die Lage in Bagan und anderen zentralen Landesteilen?