Also für Softwareanforderungen ist SHALL klar definiert und klar spezifiziert (ISO/IEC/IEEE) und weltweit eindeutig und entspricht selbstverständlich der kanadischen Interpretation im Post von
@Flying Lawyer. Für die deutsche Interpretation verwendet man das Wort SHOULD.
Für andere Anforderungen auch.
Das geht schon beim LOI los, der in Deutschland gerne mal mit einem MOU verwechselt wird.
Mein Lieblingssatz:
Both parties agree the aim of the MOU is to promote and foster a long-term business relationship which is mutually beneficial to both parties, in a seamless agreement which embodies the spirit of a firm handshake.
Vorvertragliche Verhandlungen eben.
Und natürlich ist es notwendig zu wissen was
gemeint ist. Dafür sind dann in komplexeren Verfahren Leute wie der fliegende Anwalt da.
Ab einem bestimmten Level ( auf dem sich wohl der überwiegende Anteil der hier Anwesenden befindet)geht es nicht um die Basics, sondern um das Fachvokabuar.
Und da is´nix mit native speaker.
Ich möchte einen Witz als Beispiel bringen:
Herr Doktor, jetzt lassen se den ganzen lateinischen Mist mal weg, und sagen mir im Klartext was los ist.
Sie rauchen zu viel. Sie saufen zu viel. Sie fressen zu viel.
kurzes Schweigen
Okay, jetzt nochmal auf Latein für meine Frau.
Ein native Speaker, der als durchaus qualifizierte Fachkraft im Bauwesen unterwegs ist hat sein Fachvokabular.
Anwalt, Arzt, Ingenieur, you name it ... jede Profession hat ihr Fachvokabular, das Otto Normal Native Speaker
nicht beherrscht.
Und was den menschlichen Faktor angeht...
Ich habe schon bei einem Abendessen mit Franzosen mit Händen und Füssen dreckige Witze erzählt.
Es reichte schon der Anfang "Le pasteur..."
Und manchmal ist es garnicht so gut, z.B. mit canadischem Akzent ... zumindest nicht in Montreal ...
Ganz offensichtlich hat der Ersteller dieses Fadens noch nie bei z.B. einer Messe mit 10 Leuten aus 10 Ländern am Tisch gesessen, von denen jede/r mindestens drei Sprachen gesprochen hat. Da kann es dann durchaus passieren, dass der Partner aus Schweden, den Kollegen aus Frankreich fragt (weil der japanisch kann) nach einem Terminus fragt, der dem Japaner zumindest auf Englisch nicht geläufig ist.
Um mein Gefasel auf den Punkt zu bringen:
Um sein Business Englisch "aufzupolieren", reicht es, ausgehend von einer soliden Grundlage, völlig aus Berufserfahrung im jeweiligen Bereich zu sammeln.
Nix mit native speaking whatever that means...