Dann mal mein aktueller Erfahrungsbericht bevor ich die Details wieder vergesse.
Ich habe mich für die Variante Bus ab Rzeszow nach Ivano-Frankivsk entschieden. Die Tickets lassen sich teilweise erstattbar über die Omio-App buchen. Kostenpunkt zwischen 28 und 34 Euro. Zeitiges Buchen wird preislich wohl nicht wirklich honoriert.
Die Busvariante deshalb, weil ich nachts nicht über die Grenze stapfen und eine zeitlang am Bahnhof in Lviv rumhängen wollte. Mit buddistischer Gelasenheit geht alles.
Am Mittwochmittag am RZE angekommen, die Flughafensperrung vor der mich Julius gewarnt hatte, war bereits aufgehoben. Wegen des Angriffs auf Lviv und Ternopil, bei dem 34 Menschen in ihrem Wohnhaus starben, waren die Polen wohl in Alarmbereitschft versetzt. Das Ausmaß des Angriffs hat man erst später erfahren.
Ich kam am frühen Nachmittag am RZE an. Die Fahrt in die Stadt ist per Buss der Zug möglich, zu zahlen jeweils kontaktlos. Es blieb noch Zeit für eine Runde in Rzeszow. Man sieht auch hier die Spuren des ersten Weltkriegs. Leider wurd es bereis sehr zeitig dunkel.
Im Busbahnhof gibt es einen beheizten Wartebereich. Nachteil: Verspätungen werden nicht angezeigt. Mein Bus P-Trans von Zielona Góra nach Kamyanets-Podilskyi kam mit einer Stunde Verspätung an. Die Grenzformalitäten zogen sich sehr, da sich die Ein- und Ausreiseregelungem für Nicht-EU-Staatsangehörige aus dem Schengenbereich geändert haben. Fingerabdrücke der Ukrainer und Fotos wurden im Bus abgenommen/gemacht. Auf der ukrainischen Seite, raus aus dem Bus stempel in den Pass und weiter ging es. Ich hatte mich auf drei Stunden verspätung eingestellt. Diese waren auch so von mir eingeplant, damit ich nicht mitten in der Nacht ankomme. Leider waren die Straßen auf der ukrainischen Seite frei und kurz nach 4:00 Uhr war ich in Ivano-Frankivsk. Taxis gäbe es auch nachts. Allerdings ist der Wartebereich des Busbahnhofs nachts geschlossen. Ich wurde abgeholt, allerdings ist nachts überall die Stomversorgung ausgeschaltet.
Zurück ging es mit Sultan-Travel auf der Strecke Chernivtsi - Krakow - Czestochowa. Der Bus war nur ahalbvoll, daher war genügend Platz. Der Busbahnhof in Ivano-Frankivsk bietet einen Warteraum. außerdem klappt es mit den Informationen über die Verspätung. Wegen des Wintereinbruchs wurden allerdings aus acht Stunden elf. Im Bus war es wegen des freien Nachbarsitzes bequem. Man freute sich einen Paradiesvogel an Bord zu haben. Auf der Straße ging es etwas langsamer vorwärts als bei schönem Wetter. Grenze Katastrophe. Zur Kontreolle muss man auf beiden Seiten den Bs verlassen, auf der polnischen Seite mit Gepäck. Alles ging sehr langsam voran.
Hier wäre die Variante morgens nach Lviv, Käffchen und über Prag zurück wie vor einem Monat die bessere Wahl gewesen. Aber zum Vergleichen muss man aus der Komfortzone raus.
Das Hilton Garden Inn in Rzeszow eignet sich gut zum Ausschlafen und um viele Eindrücke zu verarbeiten. Es liegt etwas außerhalb. Direkt in der Nähe des Busbahnhofs ist jedoch auch noch ein Hotel. Die Hotelsituation ist daher besser als die in Przemysl.
Gestern von Rzeszow nach Berlin habe ich die Vorteile des Winters genossen, so dass auch LOT ordentlich Verspätung hatte.
Fazit: Bus ist durchaus machbar, man sollte das Verkehrsmittel nur nicht allzu oft wechseln, sondern es auf die ukrainische Art und Weise machen. stoisch blieben und der Dinge, die dann kommen, harren.
Allerdings hoffe ich, dass die Baustellen der DB in Berlin bald aufgehoben werden. Dann hat man wieder durchgehende Zugverbindungen buchen.
Jede Wcoche brauche ich das Ganze nicht. Rest folgt in der Reiseberichtergänzung.