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Es ist doch wurscht ob es eine Bank oder eine Airline ist. Wenn ein System business critical ist, also das operative Geschäfts davon abhängt, dann sollte es ausfallsicher oder zumindestens schnell wiederherstellbar gestaltet sein. Wobei es nun ja auch sein kann, dass das bei Delta der Fall war und der Failover nur nicht funktioniert hat. Alles andere wäre allerdings wohl schlechtes Risk Management
Technisch gesehen ist es definitiv wurscht. Unterschiede liegen in der Gesetzgebung (Banken unterliegen der Finanzaufsicht, Airlines nicht) und in der Kultur. Banken verdienen ihr Geld mit Geld. Airlines verdienen ihr Geld mit Flügen. Wenn die IT nicht funktioniert, bleiben die Flugzeuge eben am Boden. Geht eine Großbank offline, ist es sozusagen "systemrelevant" [emoji33]. Selbstverständlich sollten die Airlines daran interessiert sein, ihre IT effizient und Ausfallsicher zu halten. Sind sie auch. Allerdings gibt es eine Menge von Altlasten durch Akquisitionen, Fusionen und Investitionsstaus. Hinzu kommt, dass sich Airlines mit veralteten Schnittstellen anderer Partner rumschlagen müssen und sich in einem Oligopol von globalen Distributionssystemen bewegen, deren Schnittstellen teilweise ebenfalls angerostet sind. In diesem Umfeld ist es nahezu unmöglich gleiche Standards wie im Bankenwesen zu schaffen. Zumal die Margensituation von Airlines bei weitem nicht so üppig ist wie bei Banken und deshalb der EUR/USD dort viermal umgedreht werden muss. Das ist selbstverständlich keine Rechtfertigung den Laden nicht in Ordnung zu halten, ist aber ein Versuch die Situation zu beschreiben. Dass das völlig unbefriedigend ist, ist glaube ich allen klar.