Persönlich hätte ich es sicher super gefunden an Bord sowas miterleben zu können, ohne Frage.
Allerdings hat so eine Aktion nichts in einer Branche zu suchen in der Sicherheit ganz oben steht. Von einem erfahren Piloten erwarte ich die Disziplin auf solche emotionalen Aktionen zu verzichten wenn man die Verantwortung über die Passagiere hinter einem und die Menschen am Boden hat.
Natürlich mag z.B. ein Anflug auf Funchal deutlich gefährlich sein als dieses Manöver, nur in Funchal macht man das nicht zum Spaß, sondern weil man anders nicht runter kommt. Es ist ein notwendiges Risiko, dass man durch Planung und notwendiges Training versucht auf ein Minimum zu reduzieren.
Wenn AB unbedingt solch ein Manöver durchführen möchte sollen sie es vorher anmelden und überprüfen lassen unter welchen Bedingungen es geflogen werden darf. Ein Überflug und Flügelwackeln hätte man doch sicher problemlos bekommen.
Dass es nicht so gemacht wurde und hinterher sogar noch offensichtlich gelogen wurde (Fahrwerksprobleme) macht die Sache noch schlimmer. Hoffe dass die Verantwortlichen dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden.
Man sollte sich immer vor Augen führen, dass Flugunglücke nicht durch eine Ursache passieren, sondern durch eine Kette an Ereignissen. Und solch ein völlig unnötiges Manöver ist eine Stück dieser Kette dass es in der Luftfahrt zu vermeiden gilt. Wenn das Wetter schlechter gewesen wäre, ein technisches Problem genau in diesem Moment sich ereignet oder es andere Probleme gibt (z.B. Vogelschlag), was dann? Ein Pilot nach einem Langstreckenflug ist nicht mehr unbedingt so fit dass er noch klar seine Grenzen weiß. Und wie weiter oben schon erwähnt, solche Aktionen animieren zum Nachmachen.
Als Beispiel wie schnell aus Spaß tödlicher Ernst wird sei der A320 Absturz bei der Flugshow in Habsheim nahegelegt. Optimale Bedingungen, intaktes Flugzeug und eigentlich klarer Ablauf. Aber entweder willentlich oder aus Unaufmerksamkeit kommt man viel zu tief und schafft es nicht mehr vor den Bäumen hochzukommen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Air-France-Flug_296
Ein anderes Beispiel wie man es nicht machen sollte und wohin Spaß hinführen kann war dieser A310 der TAP bei einer Flugshow. Klar es macht sicher manchen Spaß und gibt Adrenalin und es ist zum Glück nichts passiert, aber das ist einfach nur krank und der Pilot gehört hinter Gitter:
https://www.youtube.com/watch?v=26H-WzIe858
Wieviel heißen das noch gut? Die Grenze zwischen Spaß und Ernst ist keine Linie sondern ein riesiger grauer Bereich. Und die Zivilluftfahrt investiert seit vielen Jahren Unmengen an Mittel um die Sicherheit zu steigern, die Unfallzahlen geben dem auch recht. In solch einem Umfeld vorsätzlich dagegen zu arbeiten ist ein no-go.
PS: Finde es schade dass diese Diskussion in diesem Thread untergeht und der andere geschlossen wurde. (
http://www.vielfliegertreff.de/airl...10-17-air-berlin-a330-go-around-low-pass.html). Dass Diskussionsbedarf besteht ist recht offensichtlich.