2 Monate Asien, von SIN bis HND (analog & digital)

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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Rückreise

Am frühen Morgen standen wir mit Sack&Pack am kostenlosen Hotel-Shuttle zum Haneda Flughafen. Check-In, Security und Passkontrolle verliefen unspektakulär, wir gingen zur ANA Business Class Lounge. Diese war wohl eine der schlechtesten Lounges an einem namhaften Flughafen, die ich je erleben durfte: komplett überfüllt, zudem ziemlich abgerockt.

Der A350 der Lufthansa nach MUC war pünktlich, wir nahmen wieder einen Mittelblock im vorderen Teil der Kabine ein. Die Crew war okay, nicht mehr, nicht weniger, erlaubte sogar die Benutzung der vorderen Toilette, solange kein Service stattfand. Knapp 14 Stunden Flug am Tag ziehen sich, auch wenn wir ein paar Stunden schliefen , ansonsten Filme schauten. Das Essen, wir wählten die japanische Variante, war sehr, sehr durchschnittlich, kein Vergleich zu ANA.

In München gingen wir zur LH-SEN Lounge im Schengenbereich des Hauptterminals, durften dort, wegen Verspätung des Anschlussfluges nach Warschau, zwei Stunden länger verweilen als geplant

Kurz vor Mitternacht kamen wir am WAW an, nahmen ein UBER zum FourPoints by Sheraton in Flughafennähe, schliefen die komplette Nacht bestens durch.

Dies war wichtig für mich, da es am Freitag noch über die Grenze und ein ganzes Stück in Richtung Schitomir gehen sollte.

Da sich kein UBER bereiterklären uns die kurze Strecke zu unserem abgestellten Auto zu fahren, entscheiden wir uns zu Fuß zu gehen. Zum Glück hatte die Batterie trotz GPS-Tracker noch genügend Kapazität, der Mercedes startete ohne Probleme. Wir hatten zu viel Gepäck, also fuhren wir zuerst zu 'Nova Post', einem Ukrainischen Postunternehmen, das mittlerweile in vielen Ländern Europas Niederlassungen hat. Dort gaben wir die 3 Koffer, die die letzten 2 Monate im Auto lagen, ab, fuhren zum FourPoints, luden unser restliches Gepäck ein und verließen so schnell wie möglich Warschau.

Bis 20 Kilometer vor Chelm ist Strecke als Autobahn ausgebaut, dann wird sie zu einer stark befahrenen Landstraße. PKW's können jedoch nicht über die Grenze bei Chelm in die Ukraine gelangen, wir mussten einen ziemlichen Umweg südlich in Kauf nehmen, um bei Ustyluh in die Ukraine zu gelangen. In der letzten Ortschaft vor der Grenze wurde ich noch von einer Radarfalle erwischt, bekam aber nur eine mündliche Verwarnung. Der Grenzübertritt ging verwunderlich schnell, innerhalb von 35 Minuten hatten wir beide Kontrollen passiert, fuhren in der Ukraine noch 10 Kilometer bis Volodymyr-Volynskj.

Dort wartete unser Fahrer bereits, wir gaben noch schnell etwas Gepäck bei Nova Post ab, um Platz zu schaffen. Ab hier konnte ich endlich auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Wir fuhren noch 200 km, passierten Lutzk und Rivne, übernachteten im Hotel 'Hodyna Shchastya' an der Autobahn. Zum Abendessen gab es ausser dem Hotelrestaurant keine Alternativen, wenigstens war der Salo (ähnlich italienischem Lardo) genießbar.

Samstags Morgens zum Frühstück die schlechtesten Sirnikij meines Lebens - und schon ging es weiter Richtung Kyiv, zum Glück nur noch Autobahn.

Vor Kyiv wird es immer für einige Kilometer depressiv, denn hier wüteten im April 2022 die Tschetschenen und Burjaten im Auftrag des Kreml. Links und rechts der Autobahn sieht man zerstörte Gebäude, man erinnert sich an die Augenzeugenberichte was mit der Bevölkerung, selbst Kleinkindern vollführten wurde, aber auch an die Bilder von Hunden, die an ihren Pfoten an Leitern angenagelt waren, um diese vor dem Verzehr ausbluten zu lassen.

Aber endlich kam Kyiv in der Ferne in Sicht, Freude stellte sich trotz der aktuellen Umstände ein.

Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Zuhause, perfekt getimt, um uns am Abend mit Freunden zu treffen.

Und endlich bekamen wir auch Sakura zu sehen, zwar nicht in Japan, jedoch im Botanischen Garten vor unserer Haustüre.