21.02.14: Frankfurt Flughafen: Streik Sicherheitspersonal

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Quagga

Reguläres Mitglied
18.04.2010
78
0
FRA / NUE
Ich wollte am 21.2. auch fliegen. Wohne in Frankfurt, bin halt wieder nach Hause gegangen. LH-CC hat mich umgebucht. War also betroffen, aber sicherlich im Vergleich zu anderen FLuggästen deutlich weniger
Samstag früh stand ich dann auch in der vollen C Fast Lane.
Für mich war eine Szene recht bezeichnend. Ich schiebe also meine Koffer weiter, die Schlange nimmt vor mir langsam aber stetig ab. Da lasse ich meinen Blick über die Kontrollstationen schweifen und entdecke doch einen SiKo-Typen, der sich genüßlich mit einem Bundespolizisten-Jungspund unterhält. Seiner Position am Band zu urteilen, war er grade in der Rolle des Boxenweiterschiebers und -wiedereinordners, was sich später bestätigte.
Die beiden haben sich 25 Minuten (!) unterhalten. Wie es der Zufall so wollte, hat mich die Fraport-Mitarbeiterin an die Station geschickt, an der unser Schätzer-Duo beheimatet war. Als ich dann auf meine Sachen gewartet habe, die grade durch X-Ray gingen, habe ich gehört, dass sie sich über Stundenlöhne von Kollegen in NRW, andere private Sicherheitsfirmen, etc. unterhielten.
Nachdem ich mich wieder angezogen hatte, konnte ich mir es nicht verkneifen, mit dem Siko-Typen in einen Dialog zu treten.

Ich: Entschuldigung, ich stand vorne lange in der Schlange und hatte Zeit. Ich habe gesehen, dass Sie sich knapp eine halbe Stunde hier unterhalten. Wie wäre es denn, wenn Sie sich mehr auf Ihren eigentlichen Job konzentrieren würden?

Siko-Typ (geht zwei Schritte auf mich zu, streckt mir den Zeigefinger entgegen): Mit dem, was da vorne passiert, habe ich nichts zu tun. [Anmerk.: Hä?] Außerdem war das ein dienstliches Gespräch.

Ich: Achso, ja, wo liegt denn der diestliche Charakter, wenn es um andere Sicherheitsfirmen und Stundenlöhne geht?

Siko-Typ: Also, wenn sie sich beschweren wollen, dort drüben sitzt der Schichtleiter [Anmerk.: oder so änhlich].

Ich: Legt der die selbe Mentalität an den Tag wie Sie? Dann hat das wohl wenig Sinn.


So, das war dann der Dialog.

- Ich kenne keine Jobs, in denen Stundenlöhne bezahlt werden und es Schichten gibt, in denen man sich mal nebenher 25min am Stück unterhalten kann. Und, sind wir doch mal ehrlich, das ist kein Einzelfall: ich kann mich kaum an einen Flug erinnern, an denen nicht irgendjemand mit irgendjemand anderem am Schwätzen war bei der Sicherheitskontrolle in Frankfurt.
- Besonders beeindruckend ist es, wenn die Person, die das gexrayte Gepäck durchleuchtet von irgendjemand mit Wochenendplänen, der Fussballnationalmannschaft oder sonst irgendeinem Scheiß vollgelabert wird.
- Diesen Leuten geht es im Vergleich zu Arbeitern in einer Fabrik, die Teile kontrollieren oder zusammensetzen, sicherlich besser (Klima; mal steht man, mal sitzt man;...)
- Diesen Leuten steht es frei, sich nach einem anderen Job umzuschauen. Das ist sicherlich nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.

Zugespitzt zusammengefasst: diese Leute machen eine Arbeit für Minderqualifizierte, die im Vergleich mit anderen Arbeiten für Minderqualifizierte einfacher ist. Sie erhalten eine gleichwertige (und damit evtl sogar zu hohe) Entlohnung, machen ihre Arbeit aber demotiviert, schlecht, ohne Verantwortungsbewusstsein. Und jetzt wollen sie eine deutlich, im Sinne von wahnwitzig deutlich, bessere Entlohnung. Entsprechend kann ich überhaupt kein Verständnis für diese Lohnforderung aufbringen.
 
Zuletzt bearbeitet:

adios

Aktives Mitglied
03.01.2012
213
22
Ich war übrigens an dem Tag auch am Flughafen. FRA-DXB um 9.40 Uhr (EK). Chapeu Emirates. Die haben das wirklich sehr gut gemeistert, das war aber auch ein Zustand am Flughafen... die ganzen AI-Touristen, die die EK-Angestellten beschimpften und immer wieder nachfragten, was denn jetzt los sei, oh man, einfach nur hart. Die haben sich aufgeregt, warum die ein OK aus Dubai bekommen müssen, bevor sie rerouten, was das denn für eine Firma sei. War überrascht so viele von der Sorte auf dem Flieger zu treffen. Der Busfahrer hat dann auch ziemlich geheizt, was letztlich nichts gebracht hat, mussten dann noch in DUS warten, statt Abflug in FRA 9.40h war es dann 16.45h in DUS, mein Anschlussflug hab ich noch bekommen (das Gepäck dann aber leider nicht (n)), die haben da ein bisschen gewartet. Die Crew war auch top drauf. Bin sehr froh gewesen nicht am nächsten Tag fliegen zu müssen. So hab ich auch endlich mal den DUS Flughafen gesehen. (y)
 

adios

Aktives Mitglied
03.01.2012
213
22
Japp :D / Flieger ging von FRA mit Crew & Gepäck nach DUS. Dort musste die Crew dann halt eine Pause machen (die Crew hat irgendwie eine besondere Sicherheitskontrolle bekommen).
 
F

feb

Guest
Ich wollte am 21.2. auch fliegen. Wohne in Frankfurt, bin halt wieder nach Hause gegangen. LH-CC hat mich umgebucht. War also betroffen, aber sicherlich im Vergleich zu anderen FLuggästen deutlich weniger
Samstag früh stand ich dann auch in der vollen C Fast Lane. Für mich war eine Szene recht bezeichnend. Ich schiebe also meine Koffer weiter, die Schlange nimmt vor mir langsam aber stetig ab. Da lasse ich meinen Blick über die Kontrollstationen schweifen und entdecke doch einen SiKo-Typen, der sich genüßlich mit einem Bundespolizisten-Jungspund unterhält. Seiner Position am Band zu urteilen, war er grade in der Rolle des Boxenweiterschiebers und -wiedereinordners, was sich später bestätigte.
Die beiden haben sich 25 Minuten (!) unterhalten. (...)
Sie erhalten eine gleichwertige (und damit evtl sogar zu hohe) Entlohnung, machen ihre Arbeit aber demotiviert, schlecht, ohne Verantwortungsbewusstsein. Und jetzt wollen sie eine deutlich, im Sinne von wahnwitzig deutlich, bessere Entlohnung. Entsprechend kann ich überhaupt kein Verständnis für diese Lohnforderung aufbringen.

Gut, wenn sich dies so zugetragen hat (ich sehe die Siko- Leute auch schwätzen, aber nur bei "entspanntem" Pax- Andrang, nicht zur rush- hour): Hier versagt in allererster Linie der Arbeitgeber und sein Führungspersonal.

Zugespitzt zusammengefasst: diese Leute machen eine Arbeit für Minderqualifizierte, die im Vergleich mit anderen Arbeiten für Minderqualifizierte einfacher ist.

Ich habe hier schon wiederholt die Einstellungsvoraussetzungen für die Siko-Leute geposted (Hauptschulabschluss, abgeschlossene Berufsausbildung, Sprachkenntnisse...). Diese Einstellungsvoraussetzungen ignorierst du ganz schlicht und bezeichnest die Sikoleute wiederholt als Minderqualifizierte. Ich finde dies - mit Verlaub und allem Respekt - als schäbig.

Ich habe jedenfalls schon in allen Qualifikationsstufen bis hinauf zum Vorstand einer AG schlimmeres gesehen als ein halbstündiges OT-Gespräch, nein im Gegenteil: Je höher der Rang, desto exzessiver die Ausnutzung der spezifischen "Spielräume", bis hin zu mehrtägigen/mehrwöchigen Lustreisen.

Ganz offen, jedoch noch vorsichtig gefragt: Bist jemand, der sich darin gefällt, nach unten zu treten?
 

Quagga

Reguläres Mitglied
18.04.2010
78
0
FRA / NUE
Ganz offen, jedoch noch vorsichtig gefragt: Bist jemand, der sich darin gefällt, nach unten zu treten?

Deine Frage scheint ja - aus Deiner Perspektive - rhetorischer Natur zu sein, da Du Dir Dein Bild sicher schon gemacht hast. Wie auch immer, Du kannst auch unvorsichtig fragen, die Antwort ist in beiden Fällen gleich: Ich trete nicht nach unten. Von gefallen/nicht gefallen brauchen wir damit schon gar nicht zu sprechen.

Um nach unten zu treten, müsste ich ja erst mal "oben" sein. Weiß ich gar nicht, ob ich das bin. So denke ich gar nicht, das ist mit fremd. Bei Dir sieht das offensichtlich anders aus. Wenn ich jemand als minderqualifiziert bezeichne, ist er für mich nicht automatisch "unten", wieso denn auch!? (Ich verstehe aber, dass man sicher blumigere, politisch-korrektere Floskeln finden kann.)

Ich begegne (mir unbekannten) Menschen oder Gruppen immer mit vollstem Respekt. Kann aber sein, dass auf Grund von Erfahrungen, etc. der Respekt zusammenschrumpft auf einen "Basisrespekt". Ich denke, dass zeigt sich auch in dem Dialog: ich kann nicht erkennen, dass ich irgendetwas Respektloses, Beleidigendes, Nach-unten-tretendes, etc you name it, geäußert habe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Guard68

Reguläres Mitglied
11.07.2013
80
0
LH hat mir jetzt den Flug sowie die zusätzliche Bahnfahrt nach Hause erstattet. Hotelkosten am Zielort leider nicht.

Ist eigentlich noch ein Streik zu erwarten? Ich muss am Sonntag nach China.
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
Airberlin will gar nichts erstatten, denn:

Bitte gestatten Sie uns den Hinweis, dass die Verordnungen der Europäischen Union im vorliegenden Fall keine Erstattung vorsehen.

:-(

Dann werden die großen Geschütze aufgefahren. Wenn ich mit denen fertig bin, wird sich Prock-Schauer wünschen, er hätte doch nur Steuern hinterzogen. :D
 
F

feb

Guest
Deine Frage scheint ja - aus Deiner Perspektive - rhetorischer Natur zu sein, da Du Dir Dein Bild sicher schon gemacht hast. Wie auch immer, Du kannst auch unvorsichtig fragen, die Antwort ist in beiden Fällen gleich: Ich trete nicht nach unten. Von gefallen/nicht gefallen brauchen wir damit schon gar nicht zu sprechen.

Um nach unten zu treten, müsste ich ja erst mal "oben" sein. Weiß ich gar nicht, ob ich das bin. So denke ich gar nicht, das ist mit fremd. Bei Dir sieht das offensichtlich anders aus. Wenn ich jemand als minderqualifiziert bezeichne, ist er für mich nicht automatisch "unten", wieso denn auch!? (Ich verstehe aber, dass man sicher blumigere, politisch-korrektere Floskeln finden kann.)

Ich begegne (mir unbekannten) Menschen oder Gruppen immer mit vollstem Respekt. Kann aber sein, dass auf Grund von Erfahrungen, etc. der Respekt zusammenschrumpft auf einen "Basisrespekt". Ich denke, dass zeigt sich auch in dem Dialog: ich kann nicht erkennen, dass ich irgendetwas Respektloses, Beleidigendes, Nach-unten-tretendes, etc you name it, geäußert habe.

Danke für deine sachliche Antwort. Das "respektlose" war, um dies noch einmal zu verdeutlichen, dass du die Sikoleute als "Minderqualifizierte" bezeichnest, obwohl diese als Einstellungsvoraussetzung eine abgeschlossene Berufsausbildung haben müssen.

Falls du eine abgeschlossene Berufsausbildung hast, bist du nach deinem Ranking ebenfalls ein "Minderqualifizierter", dann mein Kompliment für die Selbsteinstufung. Falls deine Qualifikation höher liegt - dies vermute ich (!) - dann frage ich ERNEUT, warum du es für nötig erachtest, qualifizierte Mitarbeiter als "Minderqualifizierte" zu bezeichnen? Ist die Frage so schwer zu verstehen?
 

Quagga

Reguläres Mitglied
18.04.2010
78
0
FRA / NUE
... - dann frage ich ERNEUT, warum du es für nötig erachtest, qualifizierte Mitarbeiter als "Minderqualifizierte" zu bezeichnen? Ist die Frage so schwer zu verstehen?
Hmm, also wenn ich mich jetzt nicht ganz irre, war die einzige Frage, die Du gestellt hast, die folgende: "Bist jemand, der sich darin gefällt, nach unten zu treten?" Auf diese Frage habe ich - glaube ich - klar und gerne geantwortet.
Deshalb kannst Du Dir das "ERNEUT" (ob in Klein- oder gar in flashy Großbuchstaben) sparen, Du hast nämlich noch gar nicht gefragt. Man denkt, man hätte eine Frage übersehen - man fühlt sich ja schon fast minderqualifiziert :)

Ich würde mal vorschlagen: Runterkommen. Ich habe ja schon bemerkt, dass man blumigere und politisch-korrektere Begriffe wählen kann. Das habe ich nicht gemacht.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.329
1.192
Gestern war im Handelsblatt am Abend eine aktuelle Statistik über Streiktage D lag mit 16 immer noch recht unten F hatte AFAIR 150 im selben Zeitraum...
 

scoffer

Aktives Mitglied
03.10.2012
109
0
Ich habe hier schon wiederholt die Einstellungsvoraussetzungen für die Siko-Leute geposted (Hauptschulabschluss, abgeschlossene Berufsausbildung, Sprachkenntnisse...).

Unter Sprachkenntnissen zu verstehen ist dass man auf Englisch "do you have liquids" "laptop" sowie manchmal "belt", oder "please take off your shoes" kann. Von sowas kann man in den allermeisten Fallen vom Hochschulabschluss ausgehen. Ausgenommen wer bei den vom Steuerzahler (angeblich zugunsten der Gesellschaft) kostenfrei angebotenen mehrere hunderte Schulstunden Englischunterricht nicht wach war. Die kurze Berufsausbildung bringt dann den spezialisierten Wortschatztextbausteinen wie "may I open your bag" und "please let me search your genitals" bei.

Allerdings findet die Einschaetzung dass eine solche Taetigkeit nicht mit drastisch mehr als der derzeit angestrebte Mindestlohn belohnt werden soll von der ausreichende Besetzung der Siko, also am Arbeitsmarkt, unterstuetzung.


Ganz offen, jedoch noch vorsichtig gefragt: Bist jemand, der sich darin gefällt, nach unten zu treten?

Wer "oben" ist ist meistens nicht auch nur Arbeitnehmer sondern geniesst in den meisten Fallen keinerlei Schutz vor Kuendigung nach Leistungsentziehung wegen Mitgliedschaft eines Gewerkschaftes. Wer "oben" mit der Anstellungsverhaeltnis unzufrieden ist sucht sich einen anderen Job aus. "Ich werde 40 Jahre X in Ystadt machen und jaehrlich dafuer Z% mehr bekommen" gilt "oben" nicht.

Also es stellt sich die Frage, wer tritt hier wem auf die Fuessen? Der "oben" der wegen sein "Glueck" (heisst mehrere Jahren der Ausbildung geopfert) eine hoehere Steuer- bzw Sozialabgabenlast traegt sowie seinen Arbeitsentgelt nicht kuenstlich erhoehen kann, oder der "unten" der mit 17 Jahren an der Arbeit anfangen kann und durchschnittlich von den "oberen" subventioniert wird?
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
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237
FRA
Haat du eigentlich mal gelesen, welch Sch****se du da absonderst? Mehrjährige Ausbildung ist nicht zu verachten; da gibt es auch "schlimmere" Beispiele als Siko
 

scoffer

Aktives Mitglied
03.10.2012
109
0
Da es dort offensichtlich keinerlei Personalmangel herrscht kann man nur davon hinausgehen dass die angebotenen Entgelten, hinsichtlich die Vor- und Nachteile der zu leistenden Arbeit, sich am Arbeitsmarkt vertreten lassen.

Eine Ausbildung gibt nicht automatisch Anspruch auf irgendwelche Entgelte. Darum gibt es auch millionaere Entrepreneure ohne gar Hauptschulabschluss sowie Promovierte die weniger als dem vorgeschlagenen Mindestlohn verdienen.
 

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
0
Möchte sich jemand über den Streik im öffentlichen Dienst aufregen? Ich würde die Chance ergreifen um so den Eindruck zu verhindern, man würde sich immer nur aufregen wenn Flugpersonal/Bodenpersonal streikt. Ich hatte beim Flugbegleiterstreik immer nur gelesen, uns gehöre das Streikrecht entzogen. Den Streikenden heute bzw. der letzten Tage also nicht? Man hört nämlich so gar nichts, also nehmen es alle so hin? Oder ist keiner Betroffen? Auch gut, dann würde ich beim nächsten Flugpersonalstreik auch darum bitten so friedlich zu sein wie jetzt ;)

Heute endet übrigens die Urabstimmung der Cockpitkollegen.
 

dipoli

Gegen-Licht-Gestalt
21.07.2009
7.656
6
MUC
Möchte sich jemand über den Streik im öffentlichen Dienst aufregen? Ich würde die Chance ergreifen um so den Eindruck zu verhindern, man würde sich immer nur aufregen wenn Flugpersonal/Bodenpersonal streikt. Ich hatte beim Flugbegleiterstreik immer nur gelesen, uns gehöre das Streikrecht entzogen. Den Streikenden heute bzw. der letzten Tage also nicht? Man hört nämlich so gar nichts, also nehmen es alle so hin? Oder ist keiner Betroffen? Auch gut, dann würde ich beim nächsten Flugpersonalstreik auch darum bitten so friedlich zu sein wie jetzt ;)

Heute endet übrigens die Urabstimmung der Cockpitkollegen.

Sorry; dies ist ein Vielfliegerforum.

Nicht Bus- Bahn oder was auch immer Forum.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.329
1.192
Möchte sich jemand über den Streik im öffentlichen Dienst aufregen? Ich würde die Chance ergreifen um so den Eindruck zu verhindern, man würde sich immer nur aufregen wenn Flugpersonal/Bodenpersonal streikt. Ich hatte beim Flugbegleiterstreik immer nur gelesen, uns gehöre das Streikrecht entzogen. Den Streikenden heute bzw. der letzten Tage also nicht? Man hört nämlich so gar nichts, also nehmen es alle so hin? Oder ist keiner Betroffen? Auch gut, dann würde ich beim nächsten Flugpersonalstreik auch darum bitten so friedlich zu sein wie jetzt ;)

Heute endet übrigens die Urabstimmung der Cockpitkollegen.

Vor allem waren gestern z.B. allein in S ca. 15-mal so viele Menschen betroffen wie bei dem Securitystreik in FRA.

Wobei der Kommentar in den Tagesthemen gestern sehr ausgewogen war.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.917
13.353
FRA/QKL
Möchte sich jemand über den Streik im öffentlichen Dienst aufregen? Ich würde die Chance ergreifen um so den Eindruck zu verhindern, man würde sich immer nur aufregen wenn Flugpersonal/Bodenpersonal streikt. Ich hatte beim Flugbegleiterstreik immer nur gelesen, uns gehöre das Streikrecht entzogen. Den Streikenden heute bzw. der letzten Tage also nicht? Man hört nämlich so gar nichts, also nehmen es alle so hin? Oder ist keiner Betroffen? Auch gut, dann würde ich beim nächsten Flugpersonalstreik auch darum bitten so friedlich zu sein wie jetzt ;)

Heute endet übrigens die Urabstimmung der Cockpitkollegen.
Ich kann deinen Frust diesbezüglich verstehen. Allerdings ist Streik nicht gleich Streik. Wenn Busse und (Regional-)Bahnen nicht fahren kann man häufig aufs Auto umsteigen und sich gegenseitig helfen. Wenn eine Kita geschlossen ist, dann kann man sich irgendwie mit den Kleinen behelfen (Oma/Opa, Freunde, notfalls ein Tag Urlaub), wenn eine Behörde geschlossen ist, dann kann der Behördengang oft recht einfach um einen Tag verschoben werden.

Wenn ein Flug ausfällt, gibt es oft keine Alternativen. :(

Allerdings habe ich bei eurem letzten Streik volles Verständnis für die Sache gehabt und mich hier auch nicht aufgeregt. ;)
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Wenn ich einen Flug verpasse, ist mein persönlicher Schäden und Umplanungsaufwand in aller Regel deutlich(!) höher als wenn ich - wie es mir am Dienstag passiert ist - für 7 Euro mit nem DriveNow oder wegen mir für 25 Euro mit dem Taxi zum Flughafen muss.

Entsprechend hatte ich den ÖPNV-Streik von Dienstag längst wieder vergessen...
 

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
0
Sorry; dies ist ein Vielfliegerforum.

Nicht Bus- Bahn oder was auch immer Forum.

Und? Hier wird doch über alles diskutiert, wozu gibt es denn zig verschiedene Unterbereiche?

Es war übrigens auch Pflegepersonal und Erzieher die gestreikt haben wobei man die Auswirkungen natürlich am ehesten wegen des Streiks von Bus- und Bahnfahrern gemerkt hat.
 

icediver

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.001
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Ich kann deinen Frust diesbezüglich verstehen. Allerdings ist Streik nicht gleich Streik. Wenn Busse und (Regional-)Bahnen nicht fahren kann man häufig aufs Auto umsteigen und sich gegenseitig helfen. Wenn eine Kita geschlossen ist, dann kann man sich irgendwie mit den Kleinen behelfen (Oma/Opa, Freunde, notfalls ein Tag Urlaub), wenn eine Behörde geschlossen ist, dann kann der Behördengang oft recht einfach um einen Tag verschoben werden.

Wenn ein Flug ausfällt, gibt es oft keine Alternativen. :(


Allerdings habe ich bei eurem letzten Streik volles Verständnis für die Sache gehabt und mich hier auch nicht aufgeregt. ;)

Ich muss dazu sagen, dass die die sich am meisten aufgeregt haben schon länger nicht mehr aktiv waren so wie z.B. Triple3 oder TAZO.

Als ich mein Vorstellungsgespräch damals bei LH hatte, hat auch die Bahn gestreikt. Ich glaube ich bin um 3 Uhr nachts aufgestanden und habe zwischendrin in einem SBahn Tunnel festgesteckt weil die Mitarbeiter im Weichenstellwerk kurz zuvor die Arbeit niedergelegt haben. Im dümmsten Fall hätte ein Streik also meine berufliche Laufbahn nachhaltig (negativ) verändert. Hat aber dann doch geklappt zum Glück.:)
 
P

pmeye

Guest
Im dümmsten Fall hätte ein Streik also meine berufliche Laufbahn nachhaltig (negativ) verändert. Hat aber dann doch geklappt zum Glück.:)
Deswegen plädiere ich ja seit langem dafür, dass für Beschäftigte in Positionen, bei denen ein Streik für Unbeteiligte regelmäßig unverhältnismäßig hohen Schaden anrichtet das Streikrecht einzuschränken und durch eine indexgebundene Lohnfindungsautomatik zu ersetzen. Das wäre auch gerechter für Berufsgruppen die nicht so ein großes "Erpressungspotential" haben oder die wrklich nicht streiken können (plattes Beispiel: Atomkraftwerk).
Natürlich kann das kein 100%ige Lösung sein, denn es wird ja immer auch andere Tarifziele geben als nur Lohn. Aber es würde verhindern, dass, wie beispielsweise im öffentlichen Dienst der Staat einfach sagt: Unsere Kassen sind leer, wir brauchen das Geld für Stromsubventionen und Rentengeschenke: Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst, schaut in die Röhre.
Ich glaube aber, diese ganze Streikerei hat auch einen guten Teil Klassenkampf-Folklore. Auf beiden Seiten.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.329
1.192
Deswegen plädiere ich ja seit langem dafür, dass für Beschäftigte in Positionen, bei denen ein Streik für Unbeteiligte regelmäßig unverhältnismäßig hohen Schaden anrichtet das Streikrecht einzuschränken und durch eine indexgebundene Lohnfindungsautomatik zu ersetzen. Das wäre auch gerechter für Berufsgruppen die nicht so ein großes "Erpressungspotential" haben oder die wrklich nicht streiken können (plattes Beispiel: Atomkraftwerk).
Natürlich kann das kein 100%ige Lösung sein, denn es wird ja immer auch andere Tarifziele geben als nur Lohn. Aber es würde verhindern, dass, wie beispielsweise im öffentlichen Dienst der Staat einfach sagt: Unsere Kassen sind leer, wir brauchen das Geld für Stromsubventionen und Rentengeschenke: Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst, schaut in die Röhre.
Ich glaube aber, diese ganze Streikerei hat auch einen guten Teil Klassenkampf-Folklore. Auf beiden Seiten.

Wie ich oben schon zitierte Streiks sind kein großes Problem in Deutschland.