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Prolog
Etwas kurzentschlossen verfasse ich (schon) wieder einen Tripreport.Nach unserer Reise nach NYC, Texas und Philly suchten wir nach einem günstigen Europa-Reiseziel für die Ostertage. Plötzlich hielt +1 Ausschau nach MXP-Flügen und äußerte den Wunsch, einige Orte in der Lombardei sowie im Tessin besuchen zu wollen. Hintergrund war offenbar leichter Neid, noch nie in der Region gewesen zu sein, in der ich als Kind so einige Sommerferien verbracht hatte. Gedanklich begann ich, mich von der „Budget-Urlaub-Idee“ zu verabschieden.
Bei Eurowings gab es zumindest gute BIZClass Angebote, schnell griffen wir zu.
6.4.2023
EW 9826 (DUS-MXP)
15.4.2023
EW 9827 (MXP-DUS)
Da wie angedeutet, unsere USA-Reise die Haushaltskasse stark belastet hatte und im Sommer neben einem Vietnam-Trip kein Balkonien geplant ist, war ein erster Blick auf die aufgerufenen Hotelpreise kein Vergnügen. Über die Osterfeiertage natürlich nicht überraschend. Mir schien die Gelegenheit gekommen, ein paar Accor-Punkte zu verbraten. Den besten Gegenwert gibt es in der Budget-Kategorie, dort fällt die Punktegutschrift für bezahlte Übernachtungen am niedrigsten aus. So kam es uns gelegen, dass es in der Zielregion ein paar Ibis-Hotels gibt. Es waren also die Hotels sowie deren Verfügbarkeiten, die einen Teil unserer Route bestimmten. Ibis-Übernachtungspreise von im Durchschnitt über 160 Euro bzw. CHF pro Nacht habe ich zudem rausgefiltert, sehe ich nicht ein.
Für die Zeit nach den Osterfeiertagen ist der Plan, zumindest etwas im „Home Office“ zu arbeiten bzw. arbeiten zu müssen. Hierzu suchten wir eine vergleichsweise günstige Unterkunft mit Seeblick. See egal. Diesen Teil der Planung übernahm +1.
Herausgekommen ist letztendlich die Route MXP-Como-Locarno-Mennagio-MXP. Transportmittel wird ein „Alfa Romeo Giulietta Aut., oder ähnlich“ von Sixt. In der Hoffnung, tatsächlich einen Alfa zu erhalten, haben wir darauf verzichtet, für geringen Aufpreis (insgesamt 30 Euro) die Premium-Kategorie zu buchen. In jungen Jahren war ich nämlich gerne Italiener gefahren, die „Betriebskosten“ haben mich irgendwann umdenken lassen. +1 war ebenfalls in der Hoffnung, zu italienischer Pop-Musik, im passenden Gefährt, die Seen entlangzufahren.
Den Report habe ich am ersten Tag der gerade laufenden Reise zu schreiben begonnen, Ziel ist eine (verzögerte) semi-live Berichterstattung.
Tag 1 (Anreise und Como, Teil 1)
Der Wecker klingelte um 4:00 Uhr und das Taxi sollte um 4:45 Uhr vor der Tür stehen. Allerdings sah ich anstelle eines Taxis einen Anruf in Abwesenheit von 4:41 Uhr auf dem Handy. Der zurückgerufene Fahrer meinte, unsere Hausnummer (Neubau-Wohnkomplex) gäbe es nicht und er hätte bereits einen neuen Auftrag angenommen. Die Zentrale entschuldigte sich und versprach schnellen Ersatz. Der Ersatz kam durch die leeren Straßen herangerast, nahm eine rote Ampel mit, lud uns ein und fuhr uns im Rekordtempo bzw. unter dauerhaften Tempoverstößen von um die 50% zum DUS. Auf meinen Hinweis, ganz so knapp sei es nicht, ging er nicht ein. Wir unterhielten uns stattdessen über die Wohnqualität in Lörick, seinen aktuellen und unseren alten Wohnort.Am DUS ging die EW-Schlange quer durchs Terminal.
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Mit Eco-Ticket hätten wir sogar mit pünktlichem Taxi ein Problem gehabt, denn wir wollten einen Koffer aufgeben. Am Prio-Schalter warteten wir allerdings keine 10 Minuten. Mir wurde klar, wie hilfreich sogar ein FTL sein kann.
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Für die Siko suchte ich heute den B-Bereich aus, um uns den laut Rheinischer Post angeblich neuen Prio-Siko-Bereich anzuschauen. Entweder waren wir am falschen Ort oder es hat sich nix geändert. Schnell ging es dennoch.
In der SEN-Lounge war alles beim Alten. Neu für mich war lediglich das eingeschränkte eJournal-Angebot bei EW. Bei LH nutze ich eJournals gerne. Seit Jahren griff ich also mal wieder zu gedruckten Zeitungen. Ich war positiv überrascht, dass es weiterhin ein umfassenderes Angebot gibt.
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Das Bus-Boarding in unsere heutige A319 erfolgte pünktlich. Unsere Sitze waren 2A und C. Wir waren die einzigen C-Gäste.
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Schnell waren wir in der Luft und durften uns etwas vom Boardverkaufs-Angebot aussuchen.
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Der morgendliche Flug über die Alpen war erwartungsgemäß schön. Für ein Foto wechselten wir sogar mal kurz auf die andere Seite des Gangs.
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Langsam kam MXP in Sicht. Den eindrucksvollen und opulent bebilderten Bericht von @Mr. Hard habe ich natürlich studiert. Ob wir es schaffen, auch die Perle der Lombardei zu besuchen, ist leider fraglich.
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Überpünktlich am MXP gelandet, hatten wir bereits unseren aufgegebenen Koffer zurück als plötzlich +1’s Name ausgerufen wurde. Kurz überlegten wir, was los sein könnte. +1 bemerkte das Fehlen ihres Secrid-Wallets. Somit war auch der Aufenthaltstitel für den Moment weg. Nicht nur ich wurde leicht nervös. Wir warteten am „Lost and Found“, neben einer Personal-Siko.
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Ich beobachtete das Personal beim Plausch, sah bewaffnete Uniformierte jemanden durch die Siko eskortierten (Abschiebung?), lass etwas im VFT und beschloss, doch einen bzw. diesen Reisebericht zu verfassen.
Nachdem die ersten Zeilen geschrieben waren bzw. einer Stunde Warten vergangen war, wurden wir zurück in den Gepäckband-Bereich geschickt. Dort händigte uns ein Mitarbeiter das Wallet aus. +1 hatte das Ding wohl im Flieger verloren/vergessen. Papierkram gab es keinen und der Mitarbeiter war eher bemüht zu zeigen, dass alles noch vorhanden war. Im Ergebnis hatten wir eine Stunde verloren, aber alles war gut. Glück gehabt.
Nun zu Sixt. Leider gab es keinen Alfa und scheinbar auch kein Upgrade (SEN-Platinum), sondern einen Citroen C4 mit 15.000km auf der Uhr sowie einer langen Vorschadenliste. Das Personal weigerte sich, ein größeres Brandloch auf der Rückbank nachzutragen. Mein Handy-Foto sei im Zweifel ausreichend.
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Jetzt ging es auf mautfreien Straßen in Richtung Como. Ich kämpfte etwas mit dem Sitz, um eine bequeme Einstellung zu finden. Der Wagen kam mir insgesamt sehr „weich“ vor, in Kurven lehnte er sich arg zur Seite.
In Como hatten wir das Ibis Como gebucht, gute 8 Kilometer von der Innenstadt bzw. vom Comer See entfernt.
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Der Check-in im Aufenthalts-und Restaurant-Bereich erfolgte zügig, das Zimmer stand bereits zur Verfügung. Wir erhielten einen Getränkegutschein, aber kein Upgrade (Platinum). Ich weiß allerdings nicht, ob es überhaupt bessere Zimmer gibt.
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Auf der dritten Etage erwartete uns ein teilrenoviertes bzw. aufgemöbeltes Ibis-Zimmer. Im Bad das schöne grün.
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Nach kurzem Ausruhen planten wir, einen Bus in die Innenstadt zu nehmen. Wir liefen zur Haltestelle gegenüber von Porsche. Das Ibis liegt in einem Gewerbegebiet. Glücklicherweise gibt es dort auch ein paar Gastronomie-Einrichtungen. Dazu später mehr.
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Der Bus hatte Verspätung, ich überlegte kurz, doch den Mietwagen zu nehmen, irgendwann kam der Bus aber an. Die Fahrt kostete uns 6 Euro.
An einem Markt verließen wir den Bus und liefen durch die Gassen von Como.
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Beide waren wir hungrig und kauften uns eine Focaccia al Pesto zum Teilen.
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Das nicht sonderlich große Stück für 4,50 Euro war kaum sättigend, geschmacklich nichts besonderes. Ein Stück Teig mit Pesto Sauce.
Wir liefen weiter durch die schön anzusehenden Gassen. Bislang habe ich es nicht erwähnt, aber das Wetter war herrlich. Sonnig und um die 14 Grad, gefühlt etwas mehr.
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An der Cattedrale di Santa Maria Assunta vorbei.
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Zum Comer See.
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Als erstes erkunden wir etwas das Ufer.
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Wir sahen viel Gastronomie sowie einen Bahnhof und eine größere Bushaltestelle.
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Nächste Station war das Funicolare Como-Brunate. Direkt neben einigen Restaurants mit aufdringlichen Werbern gelegen.
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