Heute auf einem Flug HEL->OSL FinnAir op by Flybe gab es eine Einweisung von den Flugbegleitern nur hinter dem Vorhang. Die Flugbegleiterin vorne war in der Zeit in der Küche beschäftigt.
Naja, ich fliege ja auch nochmal mit AY op by FlyBE von Helsinki zurück nach Brüssel. Wenn die da wieder so eklatante Sicherheitsverstöße begehen, bin ich geneigt, eine böse Mail an Finnair zu schreiben. Grundsätzlich finde ich das zwar nicht ganz so tragisch, wenn sie in der C darauf verzichten, aber dann sollten sie jeden Fluggast (der im Idealfall dann auch nur einer ist) darüber fragen. Selbst dann finde ich es zwar immer noch nicht richtig, aber könnte damit leben. In meinem Fall fand ich es besonders schlimm, weil eben flugunerfahrene Kinder mit an Bord waren. (Ich bin normalerweise ein großer Gegner des Todschlagarguments "Kinder", aber hier ging es mir primär um das Adjektiv davor und würde das auch für Erwachsene so unterschreiben. Das konnte man bei Kindern aber nunmal am besten/ehesten feststellen).
Auf der Langstrecke hatte ich übrigens nichts derartiges mitbekommen, da war das einwandfrei, wenngleich auch hier auf eine persönliche Vorführung der Sauerstoffmasken und Rettungswesten verzichtet wurde, was mir hier bei AY als erstes aufgefallen ist. Hatte ich bisher noch nicht erlebt, zumindest nicht eine Vorführug der Schwimmweste bei Flügen über Wasser.
Und mit diesen tollen Segway geht es nun weiter mit dem Bericht zur Langstrecke
IFE/Amnety Kit
Der Inhalt des Amnety Kits war jetzt nicht weltbewegend:
Flugzeugsocken, Ohrstöpsel und Augenmaske. Pflegeprodukte gab es nur auf Anfrage von den FB. Handlotion gab es eine große Flasche im Waschraum, welcher auch ausreichend groß ist und viele Spiegel enthält. Finde ich eigentlich eine ganz gute Regelung. Denn meistens verschwindet das meiste doch ungenutzt im Müll oder einer Schublade und durch diese Regelung spart sich Finnair kosten und die Umwelt wird auch minimal entlastet ohne einen unglaublich großen Verlust ans Servicequalität hinnehmen zu müssen.
Personen die das "volle" Business-Class Gefühl wünschen, stören sich vielleicht daran, aber die würden dann auch wohl eher SQ oder einen Golf-Carrier fliegen.
Das IFE war im großen und ganzen auch in Ordnung. Der Bildschirm war angenehm groß und reagierte sofort auf die Befehle der Fernbedienung. Einzig die Menüführung könnte sicherlich etwas geschickter sein, gerade beim scrollen, welches ziemlich viele (für mich zu viele) Tastendrücke benötigte.
An live-Elementen gab es neben einer bewegten Karte (welche auch immer mal wieder Informationen über gerade überflogenene Städte anzeigte), noch 2 Kameras zur Auswahl. Die Nasenkamera zeigte jedoch die ganze Zeit ein Schwarzbild an, war also wohl kaputt, was aber auch nicht weiter tragisch war. Gewünscht hätte ich mir noch eine Kombination aus Kamera und Karte, aber mann kann ja auch nicht alles haben
Das simulierte Cockit finde ich eigentlich eine ziemlich coole Idee. Auch wei man aktuelle und mehr Daten erhält. Das führt dann allerdings auch dazu dass die Air-Speed Anzeige plötzlich den Maximalwert von ca. 1200km/h annimmt und danach schnell auf einen anderen Bildschirm umgeschaltet wird. Da ist wohl einer unser Geschwindigkeitsmesser, bzw. irgendein Anschluss davon kaputt gegangen, aber davon hat der A343 ja zum Glück genug...
Etwas unglücklich fand ich, dass ausschließlich metrische Daten angegeben wurden. Knoten und Fuß wäre natürlich noch etwas cooler gewesen, aber das war auch so schon ok; ist ja sowieso eher ein Gadget...
Den AVOD-Teil würde ich als mittelmäßig einschätzen (die noise-cancelling Kopfhörer waren ganz gut und bequem; man konnte sogar ordentlich auf ihnen liegen). Die Filmauswahl war zwar relativ aktuell (viel aus diesem Jahr und diesem Sommer/Frühherbst), allerdings nicht sehr umfangreich (vielleicht 20 Filme). Für Kinder war auch einiges dabei. TV-Serien wurden auch angeboten und auch da aktuelle und gute, wobei ich mangels Interesse nicht auf die verfügbaren Staffeln geschat habe. Hinterließ aber insgesamt einen positiven Eindruck. Etwas verwundern tut mich, dass ich noch bei keiner Fluggesellschaft The Amazing Race im AVOD gesehen habe, das wäre doch eigentlich das perfekte Programm um die Reiselust der Passagiere anzustacheln, selbst wenn man in einem Flug nicht das Ende der Staffel erreicht (das wäre in etwas abgefahrender Weise sogar noch ein Incentive um den nächsten Langstreckenflug wieder mit der Gesellschaft zu buchen...)
Einen sehr positiven Eindruck hinterließ der Audio on Demand Bereich. Sehr viele CDs, sowohl im Klassik als auch im Rock/Pop Bereich. Mit letzteren kenne ich mich nicht allzu gut aus, aber da waren sehr viele CDs von Künstlern dabei, die ich nicht kenne. Bei Ersterem war es nicht nur rumgedudel was sowieso jeder kennt sondern auch durchaus etwas ausgefallenere Komponisten oder aber Werke die man nicht unbedingt kennt. Aufnahmequalität war bei den CDs wo ich reingehört habe jedenfalls ganz ordentlich. Hat mir gut gefallen. Einziger Kritikpunkt hier wieder die Menüführung die eine Playlistgestaltung ziemlich kompliziert werden lässt und viel zu viele Tastendrücke benötigt. Hervorzuheben ist noch, dass sich das Display bei reiner Audiowiedergabe nach einigen Minuten ausschaltet während die Musik weiterspielt. Fördert Ruhe und hat mir gut gefallen.
Service
Hier muss ich auch mal ein Lob an die Crew aussprechen. Der Service war wirklich gut, da habe ich schon schlimmeres erlebt. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass die Crew wusste, dass ihr Sitz schlecht ist und es deren Job ist, trotzdem einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Das hat sie allerdings auch geschafft
Wenn geklingelt wurde, auch 'nachts', kam prompt jemand, sobald man saß und sich eingerichtet hat gab es einen Welcome Drink und später wurden einem individuell die Schuhe verstaut nach dem Ausziehen. Sobald man fertig war mit Essen, wurde das Tablett entfernt (aber ohne dass der Eindruck entstand, man würde gehetzt), war während des Essens ein Glas leer wurde sofort nachgeschenkt oder (später) das Glas entfernt und das alles trotz voller C-Kabine. Als ich in die Galley gegangen bin um etwas Obst und eine neue Wasserflasche zu holen (und etwas Bewegung zu bekommen) stand meine FB auf und hat mir zusätzlich proaktiv noch einen Smoothie mitgegeben. Beim Essen servieren wurden im Gegensatz zu meinem Europaflug von den FB alle Abdeckungen entfernt und sofort einbehalten, wie es sich mMn auch gehört. Es sind alles Kleinigkeiten, aber sie ergeben im Großen ein sehr stimmiges Bild. Hier haben die Flugbegleiter auf voller Linie überzeugt. Ich hatte auch noch Glück und hatte in meiner Reihe die attraktivste von den 3 FBs (eine recht junge Asiatin), mit der ich mich dann vorm Deboarding noch ein paar Minuten nett unterhalten habe
. Einziges kleines Manko war, dass ich der einzige Passagier war, dem nach dem Essen vergessen wurde eine Decke (recht dick und auch bequem, aber etwas kurz) aus den Overheadbins zu reichen. Nachdem ich mich dann etwas später gemeldet habe ging aber auch das problemlos und da kann ich bei dem Gesamteindruck auch locker drüber hinwegsehen.
Essen
Ich muss vorweg sagen, dass ich auf diesem Flug leider immer noch nichts geschmeckt habe, insofern kann ich zum Geschmack wieder nur herzlich wenig beitragen (Konsistenzen, auch vom Fleisch waren aber ziemlich gut). Falls irgendjemand wirklich das Menü und die Weinkarte interessiert, kann ich sie abfotographieren und hier hochladen. Sonst verzichte ich erstmal darauf, da die Fotos noch nicht existieren und auch das Bildlimit von diesem Post sprengen würden. Ich habe öfters gelesen, dass das Finnair ab Helsinki durchaus 'kreativ' sein kann; das kann ich hier jedoch nicht bestätigen. Alles war grundsolide vegetarische Ravioli, Lachs (hatte mein Nachbar, sah ziemlich gut aus) und Schweinefilet. Fliegt man mit AY ab Helsinki hat man zusätzlich die Möglichkeit sich
eines von 3 Spezialmenüs auszuwählen. Einfach ab 14 Tagen vor Abflug als Special Meal reservieren. Dort kann man auch eine der 3 regulären Meals vorbestellen, was sich insbesondere in den letzten Reihen anbieten könnte. Mein Nachbar war allerdings der letzte der serviert wurde und er konnte noch aus allen Menüs wählen (es haben auch auch schon 4 Leute in unserer Reihe geschlafen und somit nicht gegessen). Die Option eines Quick Dining ohne großen Service und Tam-Tam gab es auch, falls man schnell schlafen möchte.
Ich habe mich jedenfalls für das "Chef's Gourmet" Meal entschieden, da ich auch mal Rentier probieren wollte. Leider wurde daraus ja nur begrenzt etwas; das Fleisch war jedenfalls sehr zart und ich hatte den Eindruck etwas Wildgeschmack erkannt zu haben, kann ich mir aber auch nur eingebildet haben.
Der Brotkorb war, wie beim Frühstück später auch, auch in der letzten Reihe noch mit guter Auswahl bestückt. Aus irgendeinem Grund habe ich das Brötchen aber nicht mit auf dem Foto drauf. Als Dessert gab es dann einen Erdbeerkuchen sowie einen Kaffee- und Spirituosen-Service (natürlich Top-Shelf spirits). Ich hatte da noch einen Espresso (lecker und stark), sowie einen Bailys zum Absacken.
An Weinen (von denen ich, wie von Schaumweinen, zugegebener Weise keine Ahnung habe, da sie mir nicht schmecken) gab es 2 weiße (Schlumbeger Riesling Grand Cru Saring 2011 und Paolo Leo Numen Chardonnay 2011), 2 rote (Châteu Malescasse 2005 und San Polo Brunello di Montalcino 2005) und 2 Dessertweine. Als Champagner boten sie Joseph Perrier Cuvée Royale Brut an.
An Softdrinks hatten sie zwar alle Standards und auch Tonic Water aber mein geliebtes Flugzeuggetränk, Bitter Lemon, hatten sie nicht an Bord
Frühstück war ein Omelette mit Mozarellafüllung, Tomatensalsa und einem Rösti, Frischobst, Brotkorb, Käse/Marmelade und Yoghurt. Laut Menü gab es auch Müsli, aber das wahrscheinlich nur auf Anfrage. Zu diese Zeitpunkt konnte ich auch schon etwas mehr schmecken und kann zumindest sagen, dass es nicht schlecht war
Zum Abschluss dann noch ein Bild vom Flieger. Leider standen wir so, dass sich keine guten Bilder machen ließen und in Helsinki war es zu dunkel um etwas brauchbaren zu bekommen...
Fotos aus dem Fenster sind leider nichts geworden, da ich meinem Nachbarn nicht in die Privatssphäre greifen wollte. Habe zwar ein von den ganzen Schiffen vor Singapur, aber das ist auch nichts besonderes.
Da ich vorm Deboarden noch einen netten Schwatz mit meiner FB hatte und ich dann noch nach einer halbwegs brauchbaren Fotoposition gesucht habe, durfte ich dann bei der Immigration Schlange stehen, aber das hätte auch schlimmer kommen können und die Immigration selbst verlief ohne jede Probleme.
Mit dem Skytrain dann zum Terminal 2 und anschließend mit dem MRT zu meinem Hostel. Erst die falsche Straße genommen, dann doch noch die richtige gefunden und das Hostel schnell in 5 Minuten erreicht. Währenddessen festgestellt, dass die feuchte Hitze durchaus ziemlich drückend sein kann hier
Direkt an meiner MRT-Station ist ein Food-Court mit jeder Menge Stalls mit den diversesten asiatischen Küchen. Ich bin wahllos zu einer gegangen und habe dann Bild Nummer 1 bestellt. Sah auch ganz gut aus. Stellte sich als eine Meeresfrüchte-Suppe mit ziemlich langen und breiten Bandnudeln heraus. Schmeckte im Prinzip ganz gut, aber nachdem ist das Essen vor mir hatte, bin ich dann auf ein Problem gestoßen, welches mir bei meiner gesamten Vorbereitung nicht in den Sinn gekommen ist: Wie zum Teufel ist man so ein Zeug mit Stäbchen und Löffel als jemand der schon mit Klebreis und Stäbchen seine Probleme hat?!?
Mir die Blöße zu geben und zu einem anderen Stall zu gehen um dort eine Gabel zu holen wollte ich mir jedenfalls nicht geben, so habe ich mich da eisern durchgebissen und muss ein ganz schönes Spektakel abgegeben haben. Zum Glück kennt mich keiner hier
Danach bin ich dann zurück und habe mit dem Bericht angefangen.
Heute dann ein wenig durch die Innenstadt gestreift und festgestellt, dass Singapur durchaus riecht. Ich will nicht sagen stinkt, weil das ist es nicht, aber die Stadt hat schon irgendwie einen charakteristischen Geruch. Ansonsten ein etwas ambivalenten Eindruck bisher. Es erschien mir alles etwas generisch, wenngleich es für mich als Fan des Kolonialstils natürlich durchaus viel zu sehen gab. Und ich gebe da recht PCKF, dass China Town doch recht langweilig ist, wenngleich der Tempel schon etwas für die Augen hergibt. Gegen Nachmittag hatte ich dann keine Lust mehr auf Dauerregen (Mir war zwar bewust, dass Dezember in Singapur Regenzeit ist, allerdings hatte ich auf viele kurze starke Schauer gehofft und nicht einen kontinuierlichen Dauerregen) und dem ständigen frieren wenn es nass in klimatisierte Bereiche ging, dass ich mich entschlossen habe, mir ein wenig von Residential Singapore aus dem Fenster eines Busses anzusehen. Etwas was ich in jeder Stadt gerne mal mache. Einfach in ein Wohngebiet zu fahren. Da ich, wenn ich übermorgen nicht viel zu früh am Bahnhof aufkreuzen möchte, sowieso noch meine reservierte Fahrkarte abholen, und somit noch Richtung Woodlands musste, bot das natürlich eine gute Kombination an. Irgendwie erinnerte mich das ganze Gebiet aber an Berlin-Marzahn und seine Plattenbauten, nur etwas hübscher. Aber alles in allem doch trostlos, aber solche Ecken gibt es wohl in jeder Stadt.
Noch ein Tipp an zukünftige Bahnfahrer: Den Anfängerfehler Level 1 sich alle Fahrkarten schon in Singapur zu kaufen habe ich nicht gemacht (man zahlt den gleichen Nominalwert wie in Malaysia, aber eben in S$ und nicht in Ringgit und somit eben 2,5* zuviel), aber auf die Idee zu kommen, die Fahrt nach Kuala Lumpur in 2 Teile zu splitten und somit den teuren Singapur-Tarif nur die 5 Minuten bis JB Sentral zu bezahlen, bin ich nicht gekommen
Das ist bei diesem Preisen (34 S$ in der 2. Klasse) auch kein Beinbruch, aber ich lasse halt auch nur ungern Geld unnötig liegen.
Noch ein paar zufällige Beobachtungen:
- Singapur scheint ziemlich wenige öffentliche Mülleimer zu finden. Jedenfalls fand ich nie dann einen, wenn ich einen brauchte
- Selbst in Wohngebieten erschien mir das ziemlich schwer einen Supermarkt zu finden. Viele kleine Läden, aber keine großen. Hat lange gedauert, bis ich einen gefunden habe
- Hat schonmal irgendjemand mitbekommen ,wie tatsächlich jemand die exorbitanten Strafen zahlen musste, die überall in den MRTs aushängen (S$500 fürs Essen, S$1000 fürs Rauchen, S$5000 fürs Betreten der Gleise)? Ich habe relativ wenig Zweifel, dass die versuchen das einzuziehen, aber einen normalem Bürger hier kann das ja in den Ruin führen. Ist aber wohl der Grund, warum Bahnhöfe und Züge für deutsche Verhältnisse sehr sauber sind.
- Ich habe auch gelesen, dass hier viel Wert auf MRT-Etikette gelegt wird und die ganzen Reserved Seats nur von der Zielgruppe verwendet wird; dieser Beobachtung konnte ich mich heute/gestern jedenfalls nicht anschließen...
Ich möchte auch noch erwähnen, dass meine Berichte über die nächsten Flüge nicht so umfangreich ausfallen werden. Der erste Flug war so umfangreich weil ich mich wirklich drüber aufgeregt habe, dieser weil ich noch keinen Bericht über die alte C von Finnair gefunden habe, außer dass sie schlecht sei (also diese Alte, von den noch älteren DC-10s findet man durchaus noch einige
)
FR out