Tag 1 des Milk Runs:
Ich bin früh genug am Flughafen Seattle, und suche einen Mitarbeiter von Alaska Airlines. Da meine Flüge alle mit Meilen gebucht sind, werden damit nicht die sehr strengen Einlaßbedingungen für die AS Lounges - so wenige es sein mögen - erfüllt. Alaska Airlines akzeptiert nicht alle OW-Regeln für den Loungezugang und es gibt immer wieder Diskussionen mit unbelehrbaren LDs, wie FT berichtet. Ein Workaround wäre, die FFN mit Status einer OW-Airline händisch eintragen zu lassen.
Gesagt, getan, und schon steht mein Status auf dem ausgedruckten Reward-BP.
Der Flughafen ist groß, AS betreibt mindestens die Nord- und Südsateliten, dazwischen finden sich einzelne Delta und United-Maschinen.
Meine auserkorene AS-Lounge in Terminal D wird von zwei LD bewacht, Julia nimmt sich meiner an und verneint den Zutritt. Sie versteht nicht, warum auf meinem Ticket eine ausländische FFN steht. Das Ticket ist doch von AS. Das geht so nicht. Da muß ein Fehler vorliegen. Drei Minuten später und unzähliges Kopfschütteln werde ich aber gnädig eingelassen, nicht ohne daß sie ein Ticket erstellt, weil da kann doch kein anderer MA einfach mal so die FFN ändern. Das geht doch nicht.
Die Lounge ist etwas abgerockt, der Kaffee aber vorzüglich.
AS 65 startet halbleer in der 737-700 nach Norden, das erste Leg ist sozusagen der Zubringer nach Ketchikan auf 36000 Fuß und 100min Flugzeit.
Dort dürfen wir das Terminal betreten. Tatsächlich ist hier die letzte Möglichkeit, etwas zu Essen zu kaufen, wie mir nachher klar wird - als die blonde Pilotin schon mal fleißig was mitnimmt.
Unser Weiterflug nach Wrangell verzögert sich, zu unsicher ist die Wetterlage, den Passagiere mit Wrangell als Ziel wird schon eine Umbuchung auf morgen oder andere Strecke angeboten. So ist das halt mit der Bahn, nein, mit dem Postbus oder Alaska. Alle nehmen das gelassen hin, scheint nicht selten zu passieren. Wir warten dennoch noch 30min, dann ist die Sicht besser und Wrangell wird auf 16000 Fuß in 29min erreicht. Die Ausblicke bei tiefer Wolkendecke zwischen 1700 und 700 Fuß sind beeindrucken, wie der Anflug auf Innsbruck. Vorbei an Bergen und Wäldern in den Nebel, bis die harte Landung kommt.
Die Maschine leert sich, es sind nur noch ca. 50 Passagiere an Bord. Um schneller weiterzukommen, sollen wir nicht ins Terminal, Petersburg wartet. Ein Foto muß aber drin sein. Die Crew leiert zum dritten Mal die Sicherheitsbelehrungen runter, es gibt Wasser und einen Riegel, weiter gehts.
Der Sprung nach Petersburg dauert nur 15min auf 5000 Fuß, knapp über den Wolken, eigentlich eine langgezogene Kurve nach rechts - wahrscheinlich nur 5min auf tatsächlicher Reiseflughöhe.
Hier ist die Sicht noch schlechter, ich werde vom Gate-Agent belehrt, auf keinen Fall einen Fuß auf die Treppe zu stellen, das sei schon der Tarmac, und das dürfte ich nicht. Der Purser lächelt mitleidig, was soll er machen.
Es kommen mehr Passagiere an Bord, 31 zusätzlich, Juneau ist halt doch die Hauptstadt.
Auf dem Weg sehen wir den Ausläufer des riesigen Gletschergebiets des Brady Eisfeldes, welcher sich in die Glacier Bay öffnet. Hier waren wir vor 2 Jahren mit dem Kreuzfahrer. Von oben noch beeindruckender!
Insgesamt brauchen wir 30min auf 20000 Fuß, die Pilotin bremst wieder ab wie ein Gokart, wir sind angekommen.
Die Maschine fliegt jetzt noch weiter nach Anchorage, und ich hole den Mietwagen bei National ab. Der Flughafen hat tatsächlich mehr als zwei Gates und sogar zwei Stockwerke - nah am Wasser gebaut sind sie alle.