Tag 3 - Sun Air of Scandinavia, die Zweite
Bereits einmal hatte ich versucht mit der BA Jetstream 31 der Sun Air of Scandinavia von Billund nach Düsseldorf zu fliegen. Damals, man schrieb das Jahr 2015 in der Mitte des Monats Oktober, war ich an einem grauen Tag von Oslo aus angekommen. Nachdem ich viele Stunden in der Lounge verbracht hatte, bat man mich und drei andere Passagiere in den possierlichen Flieger. Nachdem wir dort einige Minuten verweilt hatten, wurde uns erklärt, dass das Funkgerät kaputt sei, und dass wir zur eigenen Bequemlichkeit doch lieber im Terminal warten mögen. Dass dieser Flug sehr oft gestrichen wird, war nicht nur mir bekannt, sondern auch einem der Mitreisenden. Dieser bemerkte nur zynisch, dass an jenem Tag die Show besonders gut sei. Damals gewann ich eine Nacht im Legoland-Hotel, gespickt mit zwei Taxigutscheinen und einem Abendessen, weiterhin einen Flug nach London, und von dort einen Flug nach Düsseldorf.
Heute, beginnt mein Tag nicht in Oslo, sondern in Berlin. Es ist kalt und grau und mein Abflug mit Air Berlin geht erst am Mittag. Somit hätte ich jetzt die Möglichkeit Berlin zu erkunden. Aber dann würde dieses möglicherweise ein spannender und kein langweiliger Bericht, daher entfällt das.
Am späten Vormittag finde ich mich zuerst in der AirFrance-Lounge ein. Nicht, weil hier das Angebot besonders gut ist, sondern weil die Damen in dieser Lounge stets außerordentlich freundlich sind, so dass ich es für geboten halte ihnen Umsatz zukommen zu lassen. Heute habe ich Glück und treffe die Chefin dieser freundlichen Menschen. Das gibt mir die Möglichkeit Lob und Dank direkt an die richtige Stelle zu tragen.
Anschließend erobere ich den Baumarkt von dem aus die Dash 8 nach Billund abfliegt.
Das Priorityboarding wird großartig angekündigt, aber selbstverständlich nicht geprüft. Warum auch, fahren wir doch eh alle im selben Bus. Unspektakulär geht es nach Billund. Dort bleiben mir zwei Stunden in der King Amlet Lounge um auf den Flug mit der Jetstream zu warten.
Da ich nicht noch einmal enttäuscht werden möchte sichere ich das Vorhaben mit einem ebenso genialen wie simplen Plan ab: ich storniere mein Hotel in Düsseldorf. Das Kalkül geht auf, und am späten Nachmittag boarde ich als einer von fünf den niedlichen Vogel.
Falls sich an dieser Stelle noch irgendjemand fragt, warum man
1. überhaupt sinnlos fliegt
2. von Berlin nach Düsseldorf über Billund fliegt
3. auf spezielle Flugzeugtypen wert legt,
der oder dem sei gesagt: weil er es kann, und weil er Spass daran hat.
Flug Nummer 76 in einem Jahr, in dem mit der ersten Langstrecke in First, der Zug des Besonderen uneinholbar abgefahren schien, erklimmt ohne Anstrengung Platz 1. Nicht vergessen aber verblasst, die Landung im Sand auf Barra, zu vernachlässigen der kürzeste Linienflug der Welt in Westray, aus dem Gedächtnis fast entschwunden der Anflug auf Genua, der kurzfristigen Amnesie anheim fallend der Flug mit dem Turbojet von IOM nach Blackpool.
Danke BA, Danke Sun Air of Scandinavia für ein Flugerlebniss der Extraklasse. Oder besser gefragt, kennt jemand das Gefühl, wenn man sich im Hier und Jetzt angekommen fühlt, wenn man an keinem anderen Ort der Welt sein möchte, wenn man mit allem was ist absolut und rund um zufrieden ist?
Grandioser Service inklusive Icecream an Bord einer Propellermaschine und mit nur fünf Paxen ein außergewöhnlich privates Flugerlebniss, brennen diesen Ausritt in die Lüfte in mein Gedächtnis.
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