Die Kursentwicklung fängt die Inflation besonders im Transportwesen aber nicht auf. Deswegen sind die Brasilianer ja auch auf die Straße gegangen. In dem Bereich dürften die Preise sich grob verdoppelt haben. Und damit ist Brasilien auch für uns insgesamt teurer geworden.
Die Inflation fängt für die Brasilianer oder speziell in Rio die Cariocas natürlich nichts auf. Die profitieren ja auch nicht vom stark einbrechenden Reais. Wir (Urlaubs-)Europäer profitieren davon aktuell jedoch schon sehr stark.
Die letzten Preisanstiege in Rio de Janeiro waren:
- Metro (3.20 R$ -> 3.50 R$ im April)
- Van (max. 2.75 R$ -> max. 3.00 R$ Ende Januar (teilweise willkürlich))
- die Buspreiserhöhung (2.75 R$ -> 2.95 R$) wurde auf Grund der Proteste nicht umgesetzt
Den einzig wirklich harten Preisanstieg gab es nach dem Unfall der "Bonde", da die Straßenbahn nach Santa Teresa 0.60 R$ gekostet hat und diese Strecke jetzt überwiegend von normalen Bussen (2.75 R$) bedient wird. Unregelmäßig, ich konnte zumindest keine Regelmäßigkeit feststellen, fahren auch "Bonde-Replacements" zum Bahnpreis den Hügeln hinauf und herab.
Sicherlich ist das Transportwesen verbesserungswürdig und ausbaufähig. Die Finanzprobleme der Brasilianer liegen jedoch woanders. Privatkredite haben Jahreszinsen von 50% und mehr. Zudem werden selbst Sportartikel (u.a. Markenschuhe) in bis zu 6 Raten und ebenfalls mit stattlichen Zinsen abbezahlt.
btw: Natürlich gibt es viele weitere Missstände. Sei es die Bildungspolitik, die nicht vorhandene Sozialpolitik, die Löhne und die immer noch vorhandene Ausbeutung.