Deutscher stirbt auf Lufthansa-Flug

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Jens90

Aktives Mitglied
22.05.2017
240
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awaywithdave.com
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Das muss auch dramatisch sein, wenn man so was mitbekommt :O
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.121
2.660
Da bin ich dem BA Kapitän mal dankbar, der sich weigerte, einen Passagier aus Johannesburg mitzunehmen. Dieser hatte über Übelkeit und Angst vor Herzinfarkt vor Abflug geklagt. Als die Sanitäter gerufen wurden und er mitgenommen werden sollte, wollte er sich selbst wieder für gesund erklären.

Es gab dann einiges Gezeter, weil der Kapitän ihm nur schwer begreifbar machen konnte, dass er über Afrika stets weit von einem Ausweichflughafen entfernt sein wird und da nachts nicht mit optimaler medizinischer Versorgung zu rechnen sei. Wedeln mit Goldkarte und Verweis auf First half dann nichts, aber die Entscheidung ist nicht leicht.

Ich saß auch schon neben einer jungen Frau, die fast komatös war, offenbar ein heftiger Infekt. Man hatte sie in die C geholt, um etwas Isolation zu gewährleisten. Ich war entzückt ... ähm.

Alles nicht einfach, auch nicht für das Personal.
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.121
2.660
Es ist offenbar ziemlich tief verankert, dass man auf keinen Fall das Geld für einen Flug verlieren will. Es ist unglaublich, in welchem Zustand manche Leute sind. Nach Jahrzehnten in Flugzeugen wundert mich fast nichts mehr.
 

Monstertour

Erfahrenes Mitglied
08.01.2016
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548
LEJ
Tragisch :(

Spätestens bei "Noch vor dem Start habe er Blut in einen Beutel gespuckt." hätte das Team den Start des Fliegers abbrechen müssen.

Nur meine Meinung...
Können, nicht müssen. Es liegt meiner Ansicht in der Pflicht des Fluggastes sich not fit to flight zu melden, die Airline kann das sicher auch.

Und eine kostenfreie Umbuchung sollte eigentlich in so einem Fall möglich sein. Gab es bei A3 auf ATH-CAI neulich sogar für im Terminal vergessenes Gepäck. Kapitän wollte nicht warten, PAX nicht aussteigen.
 

Genfersee

Aktives Mitglied
06.01.2013
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Genfersee
Hier mal die Schilderung aus der Schweiz:


Bildzeitungsniveau und immer sehr polemisch wenn es gegen den großen Kanton geht. Insbesondere weil die böse Lufthansa die gute Swissair übernommen hat.
 

CarlD

Aktives Mitglied
03.04.2022
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Hier mal die Schilderung aus der Schweiz:


Bildzeitungsniveau und immer sehr polemisch wenn es gegen den großen Kanton geht. Insbesondere weil die böse Lufthansa die gute Swissair übernommen hat.
ZITAT: "«Nach diesen Horrorszenen wieder in ein Flugzeug zu steigen, war schrecklich. Meine Frau weinte», erzählt der 55-Jährige. Es habe sich angefühlt, als würden sie wieder im selben Flugzeug sitzen. «Ich erwarte von der Lufthansa eine Entschuldigung!»"

Ich bin nicht dabei gewesen und schön ist so etwas gewiss nicht: Nur der Artikel ist doch einfach mal billigster Boulevard-Bullshit von der Alm. Wieder in ein Flugzeug steigen, wie schrecklich: Hätte die LH für das greinende Ehepaar eine Schiffspassage übers Südchinesiche Meer besorgen, es auf eine Fremdairline umbuchen oder einen LX-Charterflug mit beruhigenden Schweizerkreuz auf der Heckflosse herbeischaffen sollen? Nur damit die nicht das Gefühl haben, "wieder im gleichen Flugzeug zu sitzen"?

Wieviel "Schuld" die Hanse (und ob überhaupt?) trifft, lässt sich von hier aus nicht sagen, aber den verstorbenen Pax mit Sicherheit eine ganz erhebliche Mitschuld. Was soll denn das Personal grossartig machen, wenn der Pax und seine Gattin auf dem Flug bestehen, seinen Zustand abwiegeln und auch ein ad hoc hinzugezogener Arzt sein OK gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.121
2.660
Sie fanden eine (!) Passagierin, die sich berufen fühlt, das alles zu beurteilen. Jeder Artikel wird an dieser "Zeugin" aufgehängt. Und wir wissen alle, wie verlässlich Augenzeugen sind, wenn es um Abläufe geht. Das menschliche Hirn reimt sich hinterher zusammen und füllt die Lücken, die es vorher nicht verstanden hat.
 

jobonky

Erfahrenes Mitglied
19.02.2023
858
1.844
ZRH/STR
Trotz der traumatischen Erfahrung: Am Flughafen seien die Passagiere ohne weitere Informationen und ohne Care-Team stehen gelassen worden. «Wir hatten gerade mit ansehen müssen, wie ein Mann gestorben ist. Dieser Umgang ist unglaublich.» Einzig: «Der Flughafen gab jedem Passagier, der weiterreiste, einen Gutschein im Wert von umgerechnet zehn Franken.»
Bei aller Tragik, was erwarten die eigentlich? Das LH an jedem Flughafen welchen sie anfliegen ein „Care-Team“ parat hält, in ausreichender Grösse um im Zweifelsfall die „Traumata“ von 300 Pax akut zu behandeln? Am besten noch auf deutsch?
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.992
2.832
Corona-Land
Gibt es eigentlich eine Zahl, wie oft das pro Jahr passiert?

Mir ist nur bekannt, Das Singapure Airlines auf der Relation Singapure - New York 6 (Klapp-?) Särge an Bord mitführt.
 
  • Wow
Reaktionen: Uncle Sam

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.121
2.660
Problem ist, dass nur ein Arzt jemanden für tot erklären kann. Wenn keiner an Bord ist, weiß ich nicht, wie das in die Statistik einfließt, weil der Verstorbene dann erst am Boden für tot erklärt wird.

Ich las mal was von 2000 im Jahr weltweit, kA ob korrekt und wie gezählt.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.567
7.652
LEJ
Es ist jemand gestorben, sage ich ganz trocken. Der Ort ist nicht so schön, hätte auch in der Bahn geschehen können oder nachts auf der Autobahn. Jeder sollte im Alter damit jederzeit rechnen. Das erlaube ich mir Grund meines eigenen Alters zu schreiben.
Die Gesellschaft wird immer älter und immer mehr Alte sitzen im Flieger.

Die Schuld oder Verantwortung bei Dritten zu suchen ist immer leicht aber nicht gerecht.
Leider wird in unserer Gesellschaft abseits und ausgeschlossen gestorben, damit es nicht und niemanden stört.

Übrigens sterben jeden Tag 40.000 Kinder. Die sitzen aber nicht im Flieger, die haben "nur nix zu fressen".
 
Zuletzt bearbeitet:

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
5.121
2.660
Vor haben nicht 300 Leute was mitbekommen, sondern höchstens ein paar Reihen. Ein Freund meiner Eltern starb im Zug nach Prag -- da stand kein Trauma-Team am Bahnhof, immerhin half ein netter junger Mann der hilflosen Ehefrau beim Übersetzen. Im Flugzeug scheinen Leute tatsächlich losgelöst von allem, was am Boden gilt. Schon 2 h ohne Essen wird da zum Problem, da ist dann alles andere eine Katastrophe.
 

aLeXx_

Erfahrenes Mitglied
04.01.2014
253
158
HAM
Spannend ist besonders, dass sich laut BILD ein Arzt den Herren angeschaut hat. Wenn es stimmt wie beschrieben, dass er ihn nicht adäquat untersucht hat wäre er natürlich Mitschuld an der Situation. Natürlich für alle Beteiligten eine traumatische Situation, aber wie schon oben gesagt kann sowas in jeder Lebenslage, Alter oder Zeitpunkt leider passieren.
 

rower2000

Erfahrenes Mitglied
Sie fanden eine (!) Passagierin, die sich berufen fühlt, das alles zu beurteilen. Jeder Artikel wird an dieser "Zeugin" aufgehängt. Und wir wissen alle, wie verlässlich Augenzeugen sind, wenn es um Abläufe geht. Das menschliche Hirn reimt sich hinterher zusammen und füllt die Lücken, die es vorher nicht verstanden hat.
Sehr spannend ist auch, dass die Passagierin aus dem 20min-Artikel angeblich auf der Unfallchirurgie arbeitet, aber dann von einem einzelnen Todesfall lebenslang traumatisiert wird.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.992
2.832
Corona-Land
Die sind tatsächlich umgekehrt? Obwohl der Mann schon tot war?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Sehr spannend ist auch, dass die Passagierin aus dem 20min-Artikel angeblich auf der Unfallchirurgie arbeitet, aber dann von einem einzelnen Todesfall lebenslang traumatisiert wird.
Gilt doch jetzt auch in D für Polizei, Feuerwehr, Sanitäter. Werden gleich von einem "Seelsorger" zum Einsatz begleitet.

Jetzt auch bei Berufssoldaten.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.992
2.832
Corona-Land
Vor haben nicht 300 Leute was mitbekommen, sondern höchstens ein paar Reihen.
Ein Monteur von uns war im Jemen. Das Flugzeug wurde gekapert, die Entführer wurden aber letztendlich von Marshalls überwältigt.
Der gute Mann hat von allem nichts mitbekommen und erst nach der Landung davon erfahren. (Ist einige Jahre her.)
 

sirikit06

Erfahrenes Mitglied
31.01.2016
916
1.062
LEJ
Es ist jemand gestorben, sage ich ganz trocken. Der Ort ist nicht so schön, hätte auch in der Bahn geschehen können oder nachts auf der Autobahn. Jeder sollte im Alter damit jederzeit rechnen. Das erlaube ich mir Grund meines eigenen Alters zu schreiben.
Die Gesellschaft wird immer älter und immer mehr Alte sitzen im Flieger.

Die Schuld oder Verantwortung bei Dritten zu suchen ist immer leicht aber nicht gerecht.
Leider wird in unserer Gesellschaft abseits und ausgeschlossen gestorben, damit es nicht und niemanden stört.

Übrigens sterben jeden Tag 40.000 Kinder. Die sitzen aber nicht im Flieger, die haben "nur nix zu fressen".

Dem stimme ich voll und ganz zu. Gestorben wird überall. Es kann jederzeit unerwartet passieren, nicht nur bei älteren Menschen. Nur wird nicht bei jedem so eine Story draus gemacht. Hier war es dann letztlich nicht unerwartet, so wie der Zustand des Passagiers offensichtlich war, als er an Bord gegangen ist. Und er wollte sich ja offensichtlich nicht helfen lassen, sondern es wurde abgewimmelt, dass der Zustand vom schnellen Laufen zum Gate herrühre. Da war das Mitkommen auf dem Flug wohl wichtiger als die Gesundheit. Ich sehe hier nicht die Verantwortung von Lufthansa, sondern von dem Passagier und seiner Ehefrau.
Für die, die es direkt miterleben mussten, ist es sicher nicht angenehm gewesen. Aber das dürfte der geringste Teil der Passagiere gewesen sein. Ich hatte jetzt 2x innerhalb kurzer Zeit medizinische Notfälle an Bord, von denen ich aber überhaupt nichts mitbekommen habe, außer der Diversion bzw. einem verzögerten Aussteigen, weil erst Sanitäter an Bord mussten.