Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.886
4.127
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Das kommt davon, wenn man sich allein auf Döpfners Privatpostille verlässt.
Genau die 71 Gaskraftwerke stehen anscheinend nicht im Bericht der Bundesnetzagentur, sind somit keine technische, sondern sind eine rein politische Aussage.
Der Spiegel liegt falsch. Es sind eben Berechnungen zugrunde, die die tatsächliche (!) Anforderungen darstellen. Nicht politische. Wie oben bereits dargelegt. Wenn es politische wären, hättet ihr bei den Grünen gar keine (was aber eben nicht der Fall ist, sondern selbst sie* woll(t)en Gaskraftwerke in hoher Zahl, weit mehr als die 41 Stück) und bei der CDU nunmehr Kernkraft bzw. noch mehr Kraftwerke, als "nur 71" Stück.

Da beides nicht der Fall ist, liegt daran, dass ihr die 71+ als Zahl schlicht benötigen werdet; da alle Ausbauziele der Energiewende verfehlt werden und selbst NUR unter Optimalbedingungen 41 oder weniger Kraftwerke ausreichen würden; das sieht sogar die Bundesnetzagentur und Müller in ihrem in Rede stehenden Bericht so, die beide unverdächtig sind, fossile Brennstoffe fördern zu wollen.

Mutmaßlich hast den Artikel bei Welt und den Bericht der Bundesnetzagentur nicht gelesen.


*Habeck und Co.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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Energie muss einfach wieder billiger gemacht werden. Diese akademischen Energiewandel-Übungen nutzen niemandem, außer deren Anlagenbauern, und machen im Weltmaßstab beim etwaigen Klimaschutz nichts aus.
Bis ihr das in Deutschland verstanden habt, seid ihr faktisch Pleite und eure Industrie dahin gewandert, wo ich hinziehen werde* :)

*sei es Japan, Korea, USA, Brasilien etc.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.078
1.450
Bis ihr das in Deutschland verstanden habt, seid ihr faktisch Pleite und eure Industrie dahin gewandert, wo ich hinziehen werde* :)

*sei es Japan, Korea, USA, Brasilien etc.
Lass mal, ich identifiziere mich ohnehin nur mit dem was ich selber geleistet habe und nicht weil mich irgendwer als irgendwas identifiziert. Insofern ist mir Nationalität ziemlich egal, und IHR oder WIR erzeugen nicht wirklich ein Zugehörigkeitsgefühl.
In Japan habe ich schon ein paar Monate als Kind gelebt…

Meine schon lange globalisierte maritime Industrie zieht schon seit Jahrzehnten um die Welt und ich ziehe eben mit. Und bei dem was ich im Projektgeschäft tue, bin ich entweder bei Aufbau, Umbau oder Abbau dabei. Selten normaler Betrieb.
Der Spiegel liegt falsch. Es sind eben Berechnungen zugrunde, die die tatsächliche (!) Anforderungen darstellen. Nicht politische. Wie oben bereits dargelegt. Wenn es politische wären, hättet ihr bei den Grünen gar keine (was aber eben nicht der Fall ist, sondern selbst sie* woll(t)en Gaskraftwerke in hoher Zahl, weit mehr als die 41 Stück) und bei der CDU nunmehr Kernkraft bzw. noch mehr Kraftwerke, als "nur 71" Stück.

Da beides nicht der Fall ist, liegt daran, dass ihr die 71+ als Zahl schlicht benötigen werdet; da alle Ausbauziele der Energiewende verfehlt werden und selbst NUR unter Optimalbedingungen 41 oder weniger Kraftwerke ausreichen würden; das sieht sogar die Bundesnetzagentur und Müller in ihrem in Rede stehenden Bericht so, die beide unverdächtig sind, fossile Brennstoffe fördern zu wollen.

Mutmaßlich hast den Artikel bei Welt und den Bericht der Bundesnetzagentur nicht gelesen.
Und ich vermute, dass Du mutmaßlich den Artikel beim Spiegel nicht gelesen hast.
Welt und Spiegel sind ohnehin Sekundärquellen wenn die Bundesnetzagentur etwas veröffentlicht.

Daher nehme ich mal für den Einstieg die Pressemitteilung der Bundesnetzagentur von gestern:

Da kommt der Begriff Gaskraftwerk überhaupt nicht vor!

Die Bundesregierung hat heute den Bericht der Bundesnetzagentur zum Stand und zur Entwicklung der Versorgungssicherheit im Bereich von Elektrizität beschlossen. Das Monitoring analysiert die Entwicklung im Stromsystem bis zum Jahr 2035.

„Die Stromversorgung ist auch in Zukunft sicher, wenn zusätzliche steuerbare Kapazitäten errichtet werden. Unser Monitoring unterstreicht die Bedeutung der von der Bundesregierung geplanten Kraftwerksstrategie. Die weiteren notwendigen Kapazitäten sollten über einen Kapazitätsmechanismus bereitgestellt werden. Außerdem ist es wichtig, dass immer mehr Stromverbraucher flexibel auf Strompreise reagieren,“ sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Der Bericht untersucht zwei Szenarien:

  • ein Zielszenario geht davon aus, dass die gesetzlichen und politischen Ziele erreicht werden
  • ein Szenario "Verzögerte Energiewende“ untersucht, wie sich z.B. ein verzögerter Ausbau der Erneuerbaren und geringere Nachfrageflexibilitäten auf die Versorgungssicherheit auswirken
Die Stromversorgung in Deutschland ist gewährleistet, wenn bis 2035 zusätzliche steuerbare Kapazitäten von bis zu 22,4 GW (Zielszenario) bzw. bis zu 35,5 GW (Szenario "Verzögerte Energiewende") errichtet werden. Dies sind Bruttowerte, die den Zubau ohne Stilllegungen beziffern.

Der Vergleich der beiden Szenarien zeigt, dass insbesondere eine ausbleibende bzw. verzögerte Flexibilisierung des Stromverbrauchs den Bedarf an zusätzlichen steuerbaren Kapazitäten wie Kraftwerken weiter erhöhen kann. Auch könnten Verzögerungen beim Zubau von Erzeugungsanlagen, insbesondere auch der erneuerbaren Erzeugung dazu führen, dass der Strommarkt die Nachfrage nicht vollständig decken kann. Für solche Situationen müssten zusätzliche Reserven außerhalb des Strommarktes für die Versorgungssicherheit eingesetzt werden. Da die Investitionen in steuerbare Kapazitäten bis heute nicht ausreichen, ist es wichtig, den Ausbau zu unterstützen. Die Bundesnetzagentur befürwortet den von der Bundesregierung geplanten gesetzlichen Rahmen für zusätzliche Kraftwerke, die bis 2030 errichtet werden sollen.

Der notwendige Zubau entspricht in der Tendenz den Ergebnissen des Versorgungssicherheitsmonitorings 2022. Hier lag er bei 17 bis 21 GW bis zum Jahr 2030.

Die Erschließung von Flexibilitätspotentialen bei neuen Verbrauchern wie z.B. Wärmepumpen, Speichern, Elektroautos oder Elektrolyseuren bzw. Power-to-Gas-Anlagen sowie die industrielle Lastflexibilität leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Es müssen die notwendigen infrastrukturellen und marktlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um das Flexibilisierungspotential dieser Verbraucher zu heben. Die Installation geeigneter Messsysteme ist erforderlich, um diese Flexibilitäten von Haushaltswärmepumpen und Elektrofahrzeugen zu erschließen.

Speicher werden eine immer wichtigere Funktion einnehmen. Schon heute können sich besonders Batteriespeicher im Strommarkt refinanzieren, wie die aktuelle Ausbaudynamik beweist. In bestimmten Marktsituationen können Speicher den Bedarf an zusätzlichen Kraftwerkskapazitäten reduzieren.

Die untersuchten Szenarien zeigen, dass der schnelle Ausbau von Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen nicht nur für die Klimaziele wichtig ist; Verzögerungen beeinflussen auch die Versorgungssicherheit. Je mehr Strom aus Erneuerbaren erzeugt wird, desto wichtiger aber auch und rentabler werden Speicher und Nachfrageflexibilitäten.

Das Monitoring bestätigt, dass die zu transportierenden Energiemengen in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, bedarf es eines weiteren raschen Netzausbaus. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Redispatchmaßnahmen in den kommenden Jahren notwendig bleiben.“


Die Kernaussage ist: Verzögerte Energiewende erfordert zusätzliche steuerbare Kapazitäten.
Nachfrageflexibilisierung macht Sinn um ein besseren Match zwischen momentanem Angebot und momentaner Nachfrage zu steuern.
Derzeit passiert so eine Steuerung vor allem bei größeren Erzeugern.


Unter Punkt 2 auf Seite 56:
Bis 2030 werden erstmal vor allem 8 GW Gas-KWK-Kraftwerke durch 8 GW Gaskraftwerke ersetzt - das sind nicht zusätzliche Kapazitäten sondern nach meinem Verständnis eine Art Ersatzinvestition. 0,2 GW Gas-Kraftwerkleistung werden sogar stillgelegt. Und erst zwischen 2030 und 2035 sollen im Süden/Westen 12,3 GW zusätzlich Gas-Kraftwerke entstehen.

Soweit die Bundesnetzagentur.

Was Frau Reiche lt. Medien daraus macht: mit einer verzögerten Energiestrategie mehr steuerbare Kapazitäten benötigen und dafür ausschließlich Gaskraftwerke bauen.
Das entspricht eben nicht der Aussage der Bundesnetzagentur sondern ist eine politisch motivierte Verdrehung der Faktenlage.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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Lass mal, ich identifiziere mich ohnehin nur mit dem was ich selber geleistet habe und nicht weil mich irgendwer als irgendwas identifiziert.

Nun, ich (Deutschland) profitierte davon, in Sachen Kernenergie sowohl in der Anwendung, als auch in der Herstellung von KKW und Forschung GANZ weit vorne zu sein. Das ist (mittlerweile) leider vorbei. Andere Länder werben aktiv ab und zwar in einem Umfang, den sich keiner vorstellen kann. Hier alleine im Thread sind es einige.
Insofern ist mir Nationalität ziemlich egal, und IHR oder WIR erzeugen nicht wirklich ein Zugehörigkeitsgefühl.
Mir ist es nicht egal, ob ich als Migrant wählen und die Geschicke des Landes mitbestimmen kann. Zudem ist es mir nicht egal, in welchem politischen und wirtschaftlichen Zustand die Länder sind, in welchem ich lebe (und leben werde). Meinen Lebensabend werde ich wohl dank Einwanderungsrecht in Israel verbringen, das ist bislang der Plan. Akkon ist genau die richtige Stadt.
In Japan habe ich schon ein paar Monate als Kind gelebt…
Japan ist sehr speziell, dass ich habe ich auf meinen bisherigen Erkundungsreisen festgestellt. Dort leben und arbeiten? Ja. Für immer? Mh, nein.
Meine schon lange globalisierte maritime Industrie zieht schon seit Jahrzehnten um die Welt und ich ziehe eben mit. Und bei dem was ich im Projektgeschäft tue, bin ich entweder bei Aufbau, Umbau oder Abbau dabei. Selten normaler Betrieb.
Ist doch schön, wenn man was von der Welt sieht. Manch einer würde dich darum mutmaßlich beneiden; genieße es.
Und ich vermute, dass Du mutmaßlich den Artikel beim Spiegel nicht gelesen hast.
Warum auch? Ich habe den Bericht der Bundesnetzagentur gelesen, deswegen weiß ich, das Spiegel nicht ganz richtig mit der Interpretation liegt.
Welt und Spiegel sind ohnehin Sekundärquellen wenn die Bundesnetzagentur etwas veröffentlicht.
Eben. Welt hat aber korrekt wiedergegeben.
Daher nehme ich mal für den Einstieg die Pressemitteilung der Bundesnetzagentur von gestern:

Da kommt der Begriff Gaskraftwerk überhaupt nicht vor!
Muss er auch nicht. Die "Kraftwerksstrategie" ist das Codewort dafür. Neben meinen anderen beiden Studiengängen war ich auch mal begeistert für die Politikwissenschaften. In der Politik geschieht nichts ohne Grund und nicht ohne Grund werden andere Wörter benutzt, wenn man eindeutige Wörter nutzen könnte :)

Die Bundesregierung hat heute den Bericht der Bundesnetzagentur zum Stand und zur Entwicklung der Versorgungssicherheit im Bereich von Elektrizität beschlossen. Das Monitoring analysiert die Entwicklung im Stromsystem bis zum Jahr 2035.
Die Kraftwerksstrategie geht sogar bis 2050, aber das ist ein anderes Thema.
„Die Stromversorgung ist auch in Zukunft sicher, wenn zusätzliche steuerbare Kapazitäten errichtet werden.
Das entscheidende Wort ist "wenn". "Wenn" nicht = nicht sicher. Und dort wird nur von Strom gesprochen; von Wärme und Prozessenergie in der Chemie reden wir mal gar nicht erst.
Unser Monitoring unterstreicht die Bedeutung der von der Bundesregierung geplanten Kraftwerksstrategie.
Eben. Mindestens 41+
Die weiteren notwendigen Kapazitäten sollten über einen Kapazitätsmechanismus bereitgestellt werden.
Eben. Wenn EE-Ausbau und Speicher nicht erreicht, müssen andere Energiequellen hier.
Außerdem ist es wichtig, dass immer mehr Stromverbraucher flexibel auf Strompreise reagieren,“ sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
Flexibel heißt in diesem Zusammenhang: Wollen Energie viele, wird es (sehr!) teuer oder wenn viele Energie wollen, werden wir selektieren, WER was bekommt.

Beides keine guten Aussichten für Deutschland.
Der Bericht untersucht zwei Szenarien:

  • ein Zielszenario geht davon aus, dass die gesetzlichen und politischen Ziele erreicht werden
Was bereits ausgeschlossen ist, da dazu auch die BEV-Zahlen und Wasserstoff gehören.
  • ein Szenario "Verzögerte Energiewende“ untersucht, wie sich z.B. ein verzögerter Ausbau der Erneuerbaren und geringere Nachfrageflexibilitäten auf die Versorgungssicherheit auswirken
Die bereits eingetreten ist. Und zwar im vollem Umfang, da weit mehr Energie benötigt wird, als berechnet.
Die Stromversorgung in Deutschland ist gewährleistet, wenn bis 2035 zusätzliche steuerbare Kapazitäten von bis zu 22,4 GW (Zielszenario) bzw. bis zu 35,5 GW (Szenario "Verzögerte Energiewende") errichtet werden. Dies sind Bruttowerte, die den Zubau ohne Stilllegungen beziffern.
Eben. Und es wurde und wird stillgelegt. Und da wird von den JETZT-Zahlen ausgegangen; siehe Tabelle.
Der Vergleich der beiden Szenarien zeigt, dass insbesondere eine ausbleibende bzw. verzögerte Flexibilisierung des Stromverbrauchs den Bedarf an zusätzlichen steuerbaren Kapazitäten wie Kraftwerken weiter erhöhen kann.

Flexibel ist ein No-Go, das will kein Bürger und keine Industrie.
Auch könnten Verzögerungen beim Zubau von Erzeugungsanlagen, insbesondere auch der erneuerbaren Erzeugung dazu führen, dass der Strommarkt die Nachfrage nicht vollständig decken kann.
Ach?
Für solche Situationen müssten zusätzliche Reserven außerhalb des Strommarktes für die Versorgungssicherheit eingesetzt werden.
Ach?
Da die Investitionen in steuerbare Kapazitäten bis heute nicht ausreichen, ist es wichtig, den Ausbau zu unterstützen. Die Bundesnetzagentur befürwortet den von der Bundesregierung geplanten gesetzlichen Rahmen für zusätzliche Kraftwerke, die bis 2030 errichtet werden sollen.
Was sonst? Wer tritt vor die Kamera, wenn der Strom ausfällt und erklärt das?
Der notwendige Zubau entspricht in der Tendenz den Ergebnissen des Versorgungssicherheitsmonitorings 2022. Hier lag er bei 17 bis 21 GW bis zum Jahr 2030.
Reicht nicht.
Die Erschließung von Flexibilitätspotentialen bei neuen Verbrauchern wie z.B. Wärmepumpen, Speichern, Elektroautos oder Elektrolyseuren bzw. Power-to-Gas-Anlagen sowie die industrielle Lastflexibilität leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Es müssen die notwendigen infrastrukturellen und marktlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um das Flexibilisierungspotential dieser Verbraucher zu heben. Die Installation geeigneter Messsysteme ist erforderlich, um diese Flexibilitäten von Haushaltswärmepumpen und Elektrofahrzeugen zu erschließen.
Flexibilität wird die Energiewende nicht retten. Das ist der Notausgang, der gezogen wird, wenn es scheitert. "Ich habe schon immer gesagt, dass.....wenn die .... nicht kommt und .... die Flexibilität nicht ausreichend war". Bin gespannt, wann diese Texte kommen :)

Speicher werden eine immer wichtigere Funktion einnehmen.
Welche Speicher? Alleine für Strom für mehrere Tage (nicht Wochen, was eigentlich richtiger wäre) würde rund 1 Billion fällig werden. Von der Gesamtenergie bzw. vom Gesamtenergieverbrauch reden wir mal lieber nicht (mehr).
Schon heute können sich besonders Batteriespeicher im Strommarkt refinanzieren, wie die aktuelle Ausbaudynamik beweist.
Nein. Sie können es nur dank Subventionen, die sich keiner mehr leisten kann und will.
In bestimmten Marktsituationen können Speicher den Bedarf an zusätzlichen Kraftwerkskapazitäten reduzieren.
Nein.
Die untersuchten Szenarien zeigen, dass der schnelle Ausbau von Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen nicht nur für die Klimaziele wichtig ist; Verzögerungen beeinflussen auch die Versorgungssicherheit. Je mehr Strom aus Erneuerbaren erzeugt wird, desto wichtiger aber auch und rentabler werden Speicher und Nachfrageflexibilitäten.
EE haben keinerlei Versorgungssicherheit. 1000x Null Erzeugung bleibt 0. Auch wenn man 10.000 Windräder und 3 Millionen Solarzellen aufstellt, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht und ihr keine Energie speichern können.
Das Monitoring bestätigt, dass die zu transportierenden Energiemengen in den kommenden Jahren weiter ansteigen.
Ach? DIe Leitungen werden bislang nicht erweitert, weil: viel zu teuer, im dreistelligen Milliardenbereich.
Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, bedarf es eines weiteren raschen Netzausbaus.
Nein. Es benötigt gesicherte (Kraftwerks-)Leistung in der Nähe der Verbraucher. Ganz einfach. Gerne bei den Starkverbrauchern in Form von Kernkraft.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass Redispatchmaßnahmen in den kommenden Jahren notwendig bleiben.“
Die mittlerweile zweistellige Milliardenbeträge ausmachen, warum wohl?
Die Kernaussage ist: Verzögerte Energiewende erfordert zusätzliche steuerbare Kapazitäten.
Eben. 71+ Kraftwerke.
Nachfrageflexibilisierung macht Sinn um ein besseren Match zwischen momentanem Angebot und momentaner Nachfrage zu steuern.
Nein. Vollkommen falsch. Eine Volkswirtschaft macht nur dann Wachstum und erzeugt Wohlstand, wenn genug und gesicherte Energie vorhanden ist. Das zeigen 2000 Jahre Geschichte der Menschheit.
Derzeit passiert so eine Steuerung vor allem bei größeren Erzeugern.


Unter Punkt 2 auf Seite 56:
Bis 2030 werden erstmal vor allem 8 GW Gas-KWK-Kraftwerke durch 8 GW Gaskraftwerke ersetzt - das sind nicht zusätzliche Kapazitäten sondern nach meinem Verständnis eine Art Ersatzinvestition. 0,2 GW Gas-Kraftwerkleistung werden sogar stillgelegt. Und erst zwischen 2030 und 2035 sollen im Süden/Westen 12,3 GW zusätzlich Gas-Kraftwerke entstehen.

Soweit die Bundesnetzagentur.

Was Frau Reiche lt. Medien daraus macht: mit einer verzögerten Energiestrategie mehr steuerbare Kapazitäten benötigen und dafür ausschließlich Gaskraftwerke bauen.
Nein.
Das entspricht eben nicht der Aussage der Bundesnetzagentur sondern ist eine politisch motivierte Verdrehung der Faktenlage.
Nein.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.078
1.450
Verzögerte Energiewende bedeutet, dass der Strombedarf eben NICHT so schnell steigt, wie in politischen Zielvorgaben unterstellt.
Da eben nicht schnell genug auf BEV und Wärmepumpen umgestellt wird. Und man aber auch gleichzeitig mit dem Netzausbau Jahre hinterherhinkt, das erhöht die notwendigen steuerbaren Kapazitäten bei gleichzeitigem niedrigerem Strombedarf.
Wie das zu einer Kostensenkung beim Strom, d.h. Preis pro kWh beim Verbraucher beitragen soll? Keine Ahnung, das erschließt sich mir nicht.

Im Zweifelsfall werden mehr steuerbarer Kraftwerke gebaut, das Netz wird auch - nur zu spät - ausgebaut. Übrig bleiben die für mehr steuerbare Kapazität erforderlichen höheren Invest-/Ersatzinvestkosten für die Gaskraftwerke (Gasumlage) und die Kosten des Netzausbaus gleichzeitig.

Der verzögerte Netzausbau liegt an verzögerten Planungsverfahren, die bisher auf Landesebene teilweise regelrecht blockiert, unterschiedlich schnell befördert wurden. Erst seit Regierungswechsel in Berlin hat sich z.B. Bayern dabei gedreht. Heißt aber nicht, dass nun nicht andere Bundesländer blockieren (Landesbaurecht). Auswirkung des deutschen Föderalismus. Das sind letztlich im Ergebnis politische Kosten.

Die aktuell gültige Kraftwerksstrategie ist noch die von Rot-Grün.
Frau Reiche verhandelt mit Brüssel über die Version ihrer Amtszeit, zumindest wurde das vor einem Monat so berichtet und ich habe bisher nichts von endgültigen Ergebnissen gehört.
Wenn da dann irgendwann 71 Gaskraftwerke rausverhandelt werden (was ich nicht annehme), dann ist das erstmal ihre Strategie, die dann erst als Arbeitsergebnis in die Diskussion geht, schließlich ist gesamte Bundesregierung ist schließlich Exekutive, nicht Legislative.
Denen muss gesagt werden, wo es langgeht, weder Kanzler noch Minister haben das letzte Wort. Sondern Bundestag und Bundesrat. Und da geht aktuell nichtmal eine simple Personalentscheidung der Koalition ohne Fake News-Beeinflussung durch, da ist nichts mit Leadership sondern nur politisches Intrigantentum.

Aber wenn ich dem Beitrag richtig lese, soll technologieoffen ausgeschrieben werden.
Da bin ich dann wirklich auf das Ausschreibungsdesign gespannt.

Ansonsten erstmal prioritär ein Kraftwerk nach Schwarze Pumpe, in die hochindustrialisierte Lausitz (Ironie). Immerhin erzeugt das bisherige Kohlekraftwerk 1,6 GW, also dürften zumindest ein paar Leitungskapazitäten zu finden sein. Vielleicht genau richtig für ein KKW - möglichst weit ab vom Schuss in dünn besiedelte Gegenden? Sicher nicht bis 2035 gebaut.

Da bliebe nur noch die Frage, wie unter Kostengesichtspunkten das Ganze zu gewinnen sein soll.
Wer Gas liefert und zu welchen Preisen mit welchem Grad an Abhängigkeit/Versorgungssicherheit ist ein hochgradig politisches Thema.
Unter Kostengesichtspunkten ist langfristig mit EU-externen Energiequellen durch die Abhängigkeit nichts wirtschaftlich zu gewinnen.
Gas kommt primär nicht aus der EU, am günstigsten derzeit per Pipeline aus Norwegen (0,24 Euro/cbm), aus Russland über die Türkei (0,32 Euro/cbm) und ansonten halt LNG - aus Russland für 0,51 Euro/cbm und aus den USA 1,08 Euro/cbm.

Die hohen Kosten für LNG liegen übrigens an Überkapazitäten der LNG-Terminals bzw. den zu geringen Anlandungsmengen trotz des fehlenden russischem Pipeline-Gases. Jede Energieerzeugung, die nicht von solchen Abhängigkeiten von non-EU-Energierohstoff-Lieferungen abhängt, bietet langfristig strategische Vorteile für die Volkswirtschaft.
 
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