Doppelte Staatsbürgerschaft - Erfahrungen und Beispiele

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honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
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Interessant, ich bin schon öfters in D mit meinem schwedischen Pass ein- und ausgereist. Gab noch nie Probleme damit, aber vielleicht sehen die Grenzer das in ihrem System gar nicht, oder es wird bei EU-Bürgern toleriert?

Habe in der Regel zwar eh noch meinen deutschen Personalausweis dabei, aber da werde ich dann in Zukunft mal dran denken müssen.
Es wird nur geprüft ob Dokument echt und ob ein Grund vorliegt das der Reisende das Land nicht verlassen darf.
 
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alpla

Erfahrenes Mitglied
15.10.2013
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Wie sieht es mit der Europawahl nächstes Jahr aus? Wenn man mehrere EU-Staatsbürgerschaften hat, darf man auch in mehreren Ländern gleichzeitig wählen?

Als EU-Bürger in einem Anderen EU-Land lebend, besteht die Möglichkeit seine Stimme für das Passland abzugeben, dies muss jedoch beantragt werden. Wenn nicht wählt man automatisch im Wohnsitzland.
 

hfngee

Reguläres Mitglied
01.05.2018
80
5
TMP
Ich habe vor ein paar Monaten den in Finnland notwendigen Sprachtest zur Einbürgerung gemacht - jedoch mehr aus Neugierde ob ich ihn wohl bestehe. Wollte ich den hiesigen Pass müsste ich noch ein paar Jahre warten.
Ich hätte vor Jahren die Chance auf einen CH-Pass gehabt, aber ich respektiere die dort (zumindest um deutschsprachigen Teil) weitverbreitete Abneigung gegen meine Landsleute und habe dankend abgelehnt.
Grunsätzlich kann eine doppelte Staatsbürgerschaft auch mal ganz nützlich werden, zumindest wenn sich in einem der Heimatstaaten mal das politische Klima arg ins Negative verkehrt, andererseits stimme ich auch Kritikern zu die darin Opportunismus sehen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Man sollte die entsprechende Identität auch praktisch anstreben. Es hätte z.B. keinen Sinn, Schweizer zu sein, ohne sich innerlich und ernsthaft für das Land zu interessieren. Hatte mal einen Deutsch-Schweizer WG-Kumpel in Berlin, der hat jede Abstimmung in seiner Heimat bei der Schweizer Botschaft mitgemacht. Dann ist man m.E. "zurecht" Staatsbürger. Als reines Steuersparmodell oder ähnlich halte ich es nicht für angebracht. Es mag aber ererbte Staatsbürgerschaften geben, die man völlig leidenschaftslos übernimmt.
 
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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.712
801
Man sollte die entsprechende Identität auch praktisch anstreben. Es hätte z.B. keinen Sinn, Schweizer zu sein, ohne sich innerlich und ernsthaft für das Land zu interessieren. Hatte mal einen Deutsch-Schweizer WG-Kumpel in Berlin, der hat jede Abstimmung in seiner Heimat bei der Schweizer Botschaft mitgemacht. Dann ist man m.E. "zurecht" Staatsbürger. Als reines Steuersparmodell oder ähnlich halte ich es nicht für angebracht. Es mag aber ererbte Staatsbürgerschaften geben, die man völlig leidenschaftslos übernimmt.
Bin zwar auch Schweizer mit deutschem Wohnsitz, gehe aber aus Prinzip nie abstimmen. Finde es völlig absurd, dass ich darüber bestimmen soll, unter welchen Bedingungen die Menschen dort zu leben haben, wenn es mich selbst überhaupt nicht betrifft.
 
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spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
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MUC, BSL
Bin zwar auch Schweizer mit deutschem Wohnsitz, gehe aber aus Prinzip nie abstimmen. Finde es völlig absurd, dass ich darüber bestimmen soll, unter welchen Bedingungen die Menschen dort zu leben haben, wenn es mich selbst überhaupt nicht betrifft.

Kommt immer drauf an um was es geht, finde ich. Aus der Kommunalpolitik meines Wahlkreises in Kalifornien halte ich mich auch raus. An den Kongress- und Präsidentschaftswahlen nehme ich aber immer teil. Auch wenn ich meinen Hauptwohnsitz nicht dort habe, es ist immer noch (auch) "mein" Land und gerade im Fall der USA betrifft mich die Bundespolitik auch zigtausend Kilometer entfernt. Wenn irgendein illiterater Redneck aus Shithole, Mississippi, dessen geistiger Horizont an der County Line endet wählen darf, sehe ich für mich persönlich auch kein moralisches Problem.
 
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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
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Kommt immer drauf an um was es geht, finde ich. Aus der Kommunalpolitik meines Wahlkreises in Kalifornien halte ich mich auch raus. An den Kongress- und Präsidentschaftswahlen nehme ich aber immer teil. Auch wenn ich meinen Hauptwohnsitz nicht dort habe, es ist immer noch (auch) "mein" Land und gerade im Fall der USA betrifft mich die Bundespolitik auch zigtausend Kilometer entfernt. Wenn irgendein illiterater Redneck aus Shithole, Mississippi, dessen geistiger Horizont an der County Line endet wählen darf, sehe ich für mich persönlich auch kein moralisches Problem.
Kannst du von mir aus so sehen, sehen viele Deutschtürken hierzulande ja genau so. Ich sehe die Schweiz allerdings in keinster Weise als "mein Land", weder bezahle ich dort Steuern um sie zu finanzieren, noch hat ihre Politik irgend einen Einfluss auf mein Leben.
Du magst deine Meinung über gewisse Mitbürger haben, die habe ich auch. Aber im Unterschied zu dir leite ich mir daraus kein Recht ab, über ihr Schicksal zu bestimmen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das Wahlrecht ist keine Anmaßung, sondern ein Recht, das man hat. Gerade in der Schweiz mit ihrer direkten Demokratie halte ich persönlich das Mitwählen für geboten. Ich nehme mein Wahlrecht in Deutschland auch immer wahr.
Am Ende muss oder darf es jeder für sich entscheiden.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
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Das Wahlrecht ist keine Anmaßung, sondern ein Recht, das man hat. Gerade in der Schweiz mit ihrer direkten Demokratie halte ich persönlich das Mitwählen für geboten. Ich nehme mein Wahlrecht in Deutschland auch immer wahr.
Am Ende muss oder darf es jeder für sich entscheiden.
Selbstverständlich, im juristischen Sinne hätte ih dieses Recht natürlich.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
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MUC, BSL
Kannst du von mir aus so sehen, sehen viele Deutschtürken hierzulande ja genau so. Ich sehe die Schweiz allerdings in keinster Weise als "mein Land", weder bezahle ich dort Steuern um sie zu finanzieren, noch hat ihre Politik irgend einen Einfluss auf mein Leben.
Du magst deine Meinung über gewisse Mitbürger haben, die habe ich auch. Aber im Unterschied zu dir leite ich mir daraus kein Recht ab, über ihr Schicksal zu bestimmen.

Das ist in einer Demokratie aber per definitionem so, eine Mehrheit bestimmt über das Schicksal einer Minderheit. Aber ich schweife ab...

Ich leite meine moralische Befugnis an US Wahlen teilzunehmen daraus ab, dass es in diesem Land Millionen von Leuten gibt, die ihr Wahlrecht völlig verantwortungslos nutzen, destruktiv agieren und sich nicht einen Millimeter darüber im Klaren sind, was sie mit ihren Wahlzetteln anrichten.

Ich bin wahrlich keiner dieser Patriotismusfreaks, die mit Tränen in den Augen und einer riesigen Errektion in der Hose die Nationalhymne mitjaulen, aber wenn es um die Grundwerte des Staats geht, fühle ich mich nicht nur dazu befugt sondern sogar verpflichtet, diesen Wählerstimmen durch Enthaltung nicht auch noch mehr Gewicht zu geben.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.712
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Das ist in einer Demokratie aber per definitionem so, eine Mehrheit bestimmt über das Schicksal einer Minderheit. Aber ich schweife ab...

Ich leite meine moralische Befugnis an US Wahlen teilzunehmen daraus ab, dass es in diesem Land Millionen von Leuten gibt, die ihr Wahlrecht völlig verantwortungslos nutzen, destruktiv agieren und sich nicht einen Millimeter darüber im Klaren sind, was sie mit ihren Wahlzetteln anrichten.

Ich bin wahrlich keiner dieser Patriotismusfreaks, die mit Tränen in den Augen und einer riesigen Errektion in der Hose die Nationalhymne mitjaulen, aber wenn es um die Grundwerte des Staats geht, fühle ich mich nicht nur dazu befugt sondern sogar verpflichtet, diesen Wählerstimmen durch Enthaltung nicht auch noch mehr Gewicht zu geben.
Ja gut, mit der ANsicht, dass die eigene Meinung die richtige ist und man politisch gebildeter ist als viele seiner Mitbürger, stehst du vermutlich nicht alleine da ;) Insofern sehe ich mich auch als ein idealer Mitbestimmer, nicht nur für die Schweiz sondern eigentlich für praktisch jedes Land.
 

BackPayBoy

Gesperrt
11.07.2018
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Welchen Vorteil hat eigentlich die doppelte Staatsbürgerschaft für diejenigen, die nur die deutsche Staatsbürgerschaft haben?
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.712
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Welchen Vorteil hat eigentlich die doppelte Staatsbürgerschaft für diejenigen, die nur die deutsche Staatsbürgerschaft haben?
Der Zustand ist ja irgendwie widersprüchlich. Mit CH/DE kann ich halt in beiden Ländern abstimmen und kann die jeweils besseren Visabedingungen auswählen, wobei die Unterschiede bei der konkreten Kombination recht gering sind. Je nachdem wie CH das zukünftig mit Personenfreizügigkeit handhabt, kann es aber schon einen großen Unterschied machen, wenn man in einem bestimmten Land arbeiten möchte. Gibt außerdem diverse Details im Alltag wie z. B. dass ich ohne deutschen Ausweis keine Pakete von Hermes abholen kann oder bei bestimmten Banken als Schweizer kein Konto eröffnen darf. Außerdem muss ich für diverse Behördenangelegenheiten nicht extra zum Konsulat.
Kenne den umgekehrten Fall nicht, aber wird wohl paar ähnliche Sachen für Deutsche in der Schweiz geben.
 

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.780
600
HPN
Der Zustand ist ja irgendwie widersprüchlich. Mit CH/DE kann ich halt in beiden Ländern abstimmen und kann die jeweils besseren Visabedingungen auswählen, wobei die Unterschiede bei der konkreten Kombination recht gering sind. Je nachdem wie CH das zukünftig mit Personenfreizügigkeit handhabt, kann es aber schon einen großen Unterschied machen, wenn man in einem bestimmten Land arbeiten möchte. Gibt außerdem diverse Details im Alltag wie z. B. dass ich ohne deutschen Ausweis keine Pakete von Hermes abholen kann oder bei bestimmten Banken als Schweizer kein Konto eröffnen darf. Außerdem muss ich für diverse Behördenangelegenheiten nicht extra zum Konsulat.
Kenne den umgekehrten Fall nicht, aber wird wohl paar ähnliche Sachen für Deutsche in der Schweiz geben.


Gerade noch zur Visa Thematik. Der Hauptpunkt den ich an der CH-Staatsbürgerschaft ehrlich gesagt ein wenig fraglich finde ist, dass unsere Jugend nicht an Programmen wie zB Work&Travel in Singapore/Japan/Australien/New Zealand oder auch in Canada teilnehmen kann. Das bezieht sich auf alle bis 30 Jahre. Zudem ist aktuell der visafreie Zugang zu Vietnam versperrt, für Schweizer/innen. Das mit dem Work&Travel finde ich aber fast schlimmer, hätte das vor ein paar Jahren vielleicht gern gemacht, doch leider gab und gibt es keine Möglichkeit. Deswegen bin ich auch extrem froh dass sich wenigstens für die zukünftigen Generationen in unserer Familie dieses Problem erübrigt - dank einem deutschen Pass.
 

tobi.traveler

Reguläres Mitglied
29.03.2016
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1
ZRH
Gerade noch zur Visa Thematik. Der Hauptpunkt den ich an der CH-Staatsbürgerschaft ehrlich gesagt ein wenig fraglich finde ist, dass unsere Jugend nicht an Programmen wie zB Work&Travel in Singapore/Japan/Australien/New Zealand oder auch in Canada teilnehmen kann. Das bezieht sich auf alle bis 30 Jahre. Zudem ist aktuell der visafreie Zugang zu Vietnam versperrt, für Schweizer/innen. Das mit dem Work&Travel finde ich aber fast schlimmer, hätte das vor ein paar Jahren vielleicht gern gemacht, doch leider gab und gibt es keine Möglichkeit. Deswegen bin ich auch extrem froh dass sich wenigstens für die zukünftigen Generationen in unserer Familie dieses Problem erübrigt - dank einem deutschen Pass.

Work&Travel habe ich vor 2 Jahren für ein Praktikum in Australien verwendet - Dank DE-Staatsbürgerschaft kein Problem.
Nur mit der CH-Staatsbürgerschaft wäre mir diese Möglichkeit verwehrt geblieben.

Für Global Entry in den USA war Deutschland auch ~2 Jahre vor der Schweiz dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.780
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HPN
in DE den DE-Pass, in CH den CH Pass. Oder beide hinlegen.
Bei Reisen in/über die USA habe ich stets meinen DE, als auch US Pass offen dabei. Immigration US wird natürlich nur US Pass geprüft.

Da es bei uns im Dezember Thema wird lieber nochmals zur Sicherheit. Wir werden FRA-JFK mit SQ fliegen, deswegen Ausreise mit DE-Pass, klar. Zur Einreise in den USA ist dann egal welcher Pass man verwendet CH oder DE? (Beide sind ESTA registriert) oder ist es taktisch besser den DE-Pass zu nehmen, da man aus Frankfurt kommt?

Hintergrund zur Frage: Die Mehrheit der reisenden Verwandtschaft sind "nur" CH-Bürger, meine Angst das dies zu unnötigen Fragen führt wenn ein paar einen deutschen Pass nutzen bei gleichem Familiennamen.
 

Luftikus

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08.01.2010
24.660
10.533
irdisch
Normalerweise werden die Papiere/Daten zur Einreise in den USA von SIA und/oder am Gate schon vor dem Abflug in FRA geprüft. Ich würde es einheitlich machen und nicht Deine Nationalität "wechseln". Die Daten werden sicher auch im Hintergrund ausgetauscht und das erzeugt dann nur Unklarheit.
Die USA wollen wissen, wer da kommt, das würde ich denen so einfach und unmissverständlich wie möglich machen.
 
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