Tag 10 - Rückreise
Am letzten Morgen konnten wir in Nordkorea nochmal ausschlafen, wir mussten erst um 9:30 zum Bahnhof aufbrechen, eine echte Erholung nach den ganzen Abfahrten um 6 oder 7 Uhr morgens. Zunächst hieß es Abschied nehmen vom Hotel Yangakdo:
Am Bahnhof angekommen waren wir auch zunächst überrascht vom Trouble und dem Verkehrschaos (hatten wir vorher nicht erlebt im Land)
Um 10:10 startet der Zug Richtung China:
Ebenfalls überrascht waren wir von der Länge des Zuges, 14 Wagen fahren zunächst bis Dandong in China:
Wir starteten relativ langsam durch Pyongyang und fuhren zunächst am Flughafen vorbei gen Norden. Hier beobachteten wir unsere Tupolev 204 P-633 von unserem Hinflug beim ständigen durchstarten und kreisen mit Gear down um unseren Zug. Entweder hatte der Flieger ein gewaltiges Problem oder es war wieder nur Show für die ganzen Touristen im Zug, man wollte nichts mehr glauben.
Für uns war um 12:30 ein Tisch im Speisewagen reserviert, ein letztes Mal Kimchi und co:
Beim Bier hören die Feindseligkeiten auch auf, es gibt Bier aus den Staaten:
Nach 4 Stunden Fahrt erreichten wir die Grenze und dachten, dass uns eine große Kontrolle bei der Ausreise bevorstand. Es kamen auch mehrere Militärangehöhrige in den Zug, die kein Gepäck sehen wollten und nur kurz den Pass mitnahmen. Anschließend kam noch ein Kollege, um ein paar Bilder auf dem Handy und den Kameras zu kontrollieren. Allerdings jeweils so lange, bis ein Bild gefunden wurde, dass gelöscht werden sollte, wo Personen an den Straßen drauf waren.
Dass die Bilder direkt wiederhergestellt werden konnte, interessierte ihn nicht, der Kollege hatte mal richtig gute Laune.
Wir überquerten den Grenzfluss mit der berühmten Brücke in Dandong:
Und waren froh nach einer Woche mal wieder Handynetz zu haben. Die Einreiseformalitäten in China werden im Bahnhof erledigt, alle steigen aus und auf einmal bestand unser Zug nur noch aus 2 Wagen, allerdings wurden wir schnell an den Nachtzug nach Peking angekoppelt, der dann aus 18 Wagen bestand:
Ehrlich gesagt waren wir auch froh, dass es vorbei war. Endlich wieder frei bewegen, das Handy benutzen und vor allem keine Vorträge mehr über Kim Il Sung hören.
Als wir nach 23 Stunden Fahrt in Peking ankamen, wurden wir vom schlimmsten Sandsturm der letzten Jahre begrüßt, der jedoch schon am abflauen war.
An der Mauer war das Wetter schon deutlich besser:
Am letzten Abend trafen wir uns noch mit Freunden in Peking und hatten einen sehr schönen Abend bei endlich mal wieder leckerem Essen, dass man ohne schlechtes Gewissen Essen konnte. Zum Fußball gingen wir auch noch:
Der A350 von Finnair brachte uns sicher nach Hause und mit vielen Eindrücken erreichten wir nach 2 Wochen wieder die schönste Stadt der Welt Hamburg
Als Fazit habt ihr schon recht, dass man jetzt ewig diskutieren könnte, vor allem ist nochmal deutlich geworden, dass dieser Konflikt nicht zu lösen ist. Nordkorea möchte eigentlich gar nichts ändern, nur ein bisschen provozieren. China möchte auf keinen Fall eine Grenze mit Korea/USA haben und Südkorea kann sich eine Wiedervereinigung definitiv nicht leisten.
Man muss eigentlich hoffen, dass die Situation für die Bewohner des Landes besser wird, aber es gibt in Pyongyang einfach zu viele, die gut in dem System leben, daher fehlt leider die Hoffnung.
Bezüglich der Reise kann ich diese jedem empfehlen, der die Eindrücke ertragen kann, die Reisen auf das Land sind schon sehr bedrückend und die ständige Verfolgung und die Geschichten sind wirklich anstrengend.
Ich hoffe, dass ihr jetzt einen kleinen Eindruck in das Land bekommen konntet, die nächste Reise folgt im Juni nach Russland zum Confed-Cup.