Eine Woche Kanada: Grüne Natur, lange Strände und große Städte

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Kresljedos

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Als bisher wenig erfahrener Flieger, auch „Wenigflieger“ genannt und in diesem Forum somit eigentlich völlig fehl am Platz, bin ich bisher erst ein einziges Mal in den Genuss eines außereuropäischen Trips gekommen (siehe verlinkter Reisebericht ganz unten). Zwei Jahre ist dieser nun her, und seither war ich auch nur noch innereuropäisch unterwegs - aus komplett freien Stücken. Ist einfach günstiger und so. Und weniger Stressfaktoren gibt es natürlich auch. Den Reisepass lässt du einfach daheim und nervenaufreibende Smalltalks mit schlecht gelaunten Immigration Officers entfallen ebenso. Genau wie Geld für Visa oder elektronische Reisegenehmigungen. Von den kürzeren Flugzeiten und dem nicht existenten Jetlag ganz zu schweigen.

Aber irgendwie hat es mich jetzt doch wieder gejuckt, außereuropäisch zu fliegen. Ich hab da ja auch noch so einiges auf meiner Liste, und ein bisschen Erfahrung sammeln auf diesem Gebiet schadet ja auch nicht. Man will ja nicht einrosten. Aber wohin sollte es gehen?

Meine Liste an potentiellen Reisedestinationen ist wie gesagt lang. Was Übersee angeht, sind für dieses Mal zumindest mal folgende Reiseziele in die engere Auswahl gekommen: Florida, Kanada, Brasilien, Singapur.

Am Ende entschied ich mich für das für mich eigentlich unattraktivste Ziel der Vieren auf der Liste, nämlich Kanada. Doch dafür gab es tatsächlich gute Gründe: Ich habe fernere Verwandtschaft in New Brunswick, die ich vor drei Jahren in Deutschland erstmals kennengelernt habe. Und schon damals habe ich ihnen versprochen, sie eines Tages mal in Kanada besuchen zu kommen. Seither war das immer in meinem Hinterkopf, und jetzt sollte ich dieses Versprechen auch endlich einlösen.

Und soo super unattraktiv ist Kanada natürlich auch nicht. Ich persönlich präferiere halt einfach nur Sonne, Strand und Palmen, wenn ich im Urlaub bin. Dinge, die es in Kanada, zumindest zusammen in Kombination, nicht gibt. Wenn man zur entsprechenden Jahreszeit reist, kann aber zumindest das Wetter dort auch sehr schön und warm sein.

Ich entschied mich schließlich dafür, den Trip in die erste Septemberwoche zu legen. Da sollte es in Kanada auch noch richtig schön angenehm sein, mit einigen Sonnenstunden (wobei sowas natürlich auch nicht immer planbar ist).

Insgesamt sollte ich 9 Tage zur Verfügung haben. Meine Verwandten wohnen wie gesagt in New Brunswick, und zwar in einem beschaulichen Örtchen namens Shediac, also würde Halifax der Zielflughafen der Wahl für einen Direktflug ab FRA sein. Mit Umstieg in Montreal oder Toronto hätte ich zwar auch nach Moncton fliegen können, was erheblich näher gewesen wäre (Moncton liegt quasi direkt neben Shediac), aber wir einigten uns letztendlich darauf, dass ich einfach den Direktflug nach YHZ nehme, und ich dort dann abgeholt werde. Doch in Shediac will ich natürlich nicht 9 Tage lang bleiben. Also suchte ich mir noch zwei gut erreichbare Städte für weiteres City-Hopping aus. Meine Wahl fiel hierbei wenig überraschend auf… Trommelwirbel… Montreal und Toronto.

Geplant war, drei volle Tage bei meiner fernen Verwandtschaft zu verbringen, mit ihnen ein paar Ausflüge zu unternehmen, und dann weiterzuziehen. Nach Montreal sollte es dann natürlich mit dem Flieger gehen (und zwar von Moncton aus). Von Montreal nach Toronto kann man aber wunderbar Zug fahren - daher buchte ich mir den VIA Rail für diese Strecke. Zurück sollte es dann per Direktflug von Toronto aus gehen.


Die Route im Überblick:

30.8.: FRA-YHZ (4Y74)
3.9.: YQM-YUL (AC1563)
5.9.: Montreal Gare Central - Toronto Union Station (VIA Rail)
7.9.: YYZ-FRA (AC840)


Was mir an dieser Buchung gefiel, war die Tatsache, dass mit Discover Airlines und Air Canada zwei weitere Airlines auf meine Liste gekommen sind, mit denen ich noch nie geflogen war. Ich probier ja immer gerne neue Airlines aus. Ich buche zwar nicht gezielt danach, aber wenn es sich eben ergibt, nehme ich das gerne an. So lässt aber mein allererster LH-Langstreckenflug noch weiter auf sich warten. Mal schauen wann der kommt 🤔 (Und ja, mir ist bewusst, dass 4Y eigentlich nur der Ferienableger der LH ist. Ich zähle sie in aber trotzdem als eigene Airline. Haben ja auch eigene Flugnummern.)

4Y und AC sind übrigens meine Airlines Nummer 11 und 12, für einen Wenigflieger in insgesamt 3 Jahren gar keine allzu schlechte Bilanz (auf gerade einmal 13 Flugsegmenten war ich bis dato 10 verschiedene Airlines geflogen). Was ich nicht als eigene Airline zähle, ist Air Canada Rouge, mit denen der Flug YQM-YUL stattfinden wird. Hierbei gab es übrigens direkt ein weiteres erstes Mal für mich: Mein erster Domestic Flight außerhalb von Schengen.

Und ein weiteres erstes Mal war außerdem die Tatsache, dass das nun meine allererste Flugbuchung als Multi-City-Trip (auch Gabelflug genannt) war. Meine Verwandten aus Kanada haben mich während meiner Reiseplanung darauf gebracht - ich Wenigflieger kannte diese Möglichkeit bisher tatsächlich noch überhaupt gar nicht :oops: Ich dachte immer, man müsste solche Trips, wo sich Zielort vom Hinflug und Startort vom Rückflug unterscheiden, auf sündhaft teuren One-Way-Tickets absolvieren, aber das ist nicht mal wahr. (Ist auf den Webseiten der Airlines aber auch manchmal ziemlich gut versteckt, diese Multi-City-Option...)

Das eTA für Kanada ließ sich rasch und problemlos beantragen, nach gerade einmal 5 Minuten kam schon die Mail mit dem Approval. Im direkten Vergleich zum ESTA für die USA ging das also erheblich schneller und war auch deutlich günstiger. Und dann konnten die konkreten Planungen auch schon losgehen. Und nachdem alles gebongt war, genoss ich nur noch die Vorfreude, und wartete auf den 30. August.


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Meine anderen Reiseberichte:
Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York (September/Oktober 2023)
Das erste Mal Fliegen... (März 2022)
7 Tage lang auf "Konzerttour" in Nordosteuropa (August 2023)
Eine Woche Frankreich: Paris und die „Blaue Küste“ (Oktober 2024)
Eine Woche Andalusien oder: Eine offene Rechnung begleichen (April 2025)
 

Kresljedos

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Tag 1 - 30.08.2025 (Teil 1):​


Nach einem Wohnortswechsel vor einigen Wochen haben sich meine Flughäfen geändert. Nach drei Jahren am MUC wird für die Langstrecke (und wahrscheinlich auch für 90% der Kurz- und Mittelstrecken) FRA mein Stamm-Flughafen sein. Ich wohne mittlerweile nämlich in Karlsruhe. Vom Hauptbahnhof dort ist man mit dem ICE in nur etwas mehr als einer Stunde direkt am FRA, von dem ich an diesem Tag zum allerersten Mal abflog (also noch eine weitere Premiere für mich). Da der Flug am Nachmittag um 15:40 Uhr ging, musste ich mich auch trotz der Anfahrt nicht sonderlich hetzen. Ich buchte mir den ICE 200, welcher um 11:01 Uhr vom Karlsruher Hbf abfahren sollte, um um 12:07 Uhr am FRA zu sein - als Direktverbindung. Dann sind zwar knapp 3,5 Stunden bis Abflug, und als bekennender „Handgepäck only“-Flieger und Online-Einchecker musste ich auch gar nicht mehr zu einem Schalter - aber so war das dann trotzdem einfach angenehmer für mich. Ich hoffte, mir die meiste Wartezeit am Gate einfach mit Planespotting vertreiben zu können. Außerdem weiß man bei der Bahn ja auch nie 😉 Daher: Better safe than sorry.

Ich packte also am Morgen die letzten Sachen in meinen Handgepäckkoffer, und dann ging es ab zum Karlsruher Hauptbahnhof.

Der ICE hatte zu meiner eigenen Überraschung nur 5 Minuten Verspätung, und bis zum FRA sind nur drei weitere dazugekommen :eek: Also hatte ich nach Ankunft gut Zeit, mich auch ein bisschen hier umzuschauen. War ja wie gesagt zum ersten Mal am FRA.

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Die Wege waren auf jeden Fall schon mal deutlich länger als am MUC. Ich folgte einfach der Beschilderung zu den C-Gates, denn laut Bordkarte würde mein Flug von Gate C13 losgehen.

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Nachdem ich die Beschilderung durch einige Hallen gefolgt bin, stand ich irgendwann endlich vor der elektronischen Passkontrolle, wo ich meinen Flug dann auch endlich mal angeschrieben sah (Zweiter von unten).

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Diese war rasch erledigt, und dann ging es erstmal wieder durch einen weiteren ewig langen Korridor endlich zu den Gates C13-C20.

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Und irgendwo am Ende des Korridors hat dann auch endlich die Siko stattgefunden. Diese war wirklich fast direkt an den Gates. Find ich aber auch gut so, dann ist da nämlich entsprechend weniger auch los. Diese Siko war ausschließlich für die acht Gates C13-C20. Leider aber nicht mit den CT-Scannern ausgestattet, die Flüssigkeiten >100ml im Handgepäck erlauben. Aber immerhin konnten sie drin bleiben, und mussten nicht ausgepackt werden.

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Nach der schnellen Siko war ich also dort angelangt, wo ich hin wollte. Vom Ausstieg aus dem ICE bis zur Ankunft an Gate C13 vergingen nur 40 Minuten - inklusive Snack- und Klopause. Gar nicht übel, wenn man bedenkt, dass es sich um ein internationales Gate am größten Flughafen Deutschlands handelt.

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Leider ist C13 in einem Extra-Raum, und dort das einzige Gate überhaupt, daher war das mit nun noch mehr als zwei Stunden Wartezeit bis zum Boarding jetzt nicht unbedingt der attraktivste Ort, um sich diese zu vertreiben. Auch gab es dort keinerlei Snackpoints. Also schaute ich mir noch nebenan die Gates C14-20 sowie einige dort parkende Flugzeuge an.

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Dort deckte ich mich außerdem noch mit Snacks und Getränken für den Flug ein. Ich kenne Discover Airlines ja noch nicht und nachdem ich damals bei meinem allerersten transatlantischen Flug von CDG nach MEX schier verhungert und dehydriert bin (bis auf das Abendessen kurz nach dem Start und einen Mini-Snack kurz vor der Landung gab es damals seitens AF keinerlei Service an Bord, nicht mal für Getränke!), wollte ich diesmal lieber kein Risiko eingehen.

Eine Stunde vor Boarding wollte ich dann wieder zu Gate C13 zurück - allerdings wurden dort dann alle erstmal gestoppt. Denn dort baute man nun provisorisch drei Schalter zur Dokumentenkontrolle auf. Wer noch nicht bei C13 war musste sich dort aufreihen, und wer schon am Gate saß wurde wieder nach draußen befördert - und das waren schon ganz schön viele Leute, entsprechend chaotisch ging das da dann nochmal zu. Bei dieser Kontrolle wurden dann eTA, Reisepass und Bordkarte kontrolliert und auch schon Fragen gestellt zu Grund und Dauer der Reise sowie zu den Unterkünften. Also Fragen, die ich eigentlich erst nach der Landung in YHZ an der Immigration erwartet hätte. Allerdings sollte sich wohl noch herausstellen, wieso diese Befragung bereits am FRA stattfand.

Nach dem Dokumentencheck verging die restliche Wartezeit am Gate sehr fix. Der Flieger kam dann auch bald schon:

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Nicht dass es in irgendeiner Art und Weise ne Rolle spielen würde, aber ein bisschen hatte ich ja gehofft, einen Flieger mit der neuen Discover Airlines Lackierung zu erhalten (mit dem blau-gelben Heck). Die find ich einfach deutlich schöner. Doch die sind an dem Tag alle an den Gates nebenan in Richtung Florida abgedüst. Dorthin, wo mein Flieger, der Airbus A330 mit dem Kennzeichen D-AXGE, gerade herkam.

Irgendwann begann dann leicht verspätet das Boarding, und als die Boarding-Gruppe 3 aufgerufen wurde, ging es auch für mich los.

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Leider ist die Flugstrecke FRA-YHZ beim Blick aus dem Fenster relativ unspektakulär. Man sieht ein bisschen was von den Niederlanden sowie Großbritannien und Irland, aber danach gibt‘s bis zur Landung eigentlich nur noch Wasser. Dennoch buchte ich mir via LH einen Sitzplatz auf der linken Seite am Fenster. Für den Hinflug ist sowas für mich einfach ein Muss. Und Start und Landung gibt‘s ja schließlich auch noch 😉

Da das aber meine allererste Codeshare-Buchung überhaupt war, musste ich mich da auch erstmal zurechtfinden. Ich hab die Flugtickets über Air Canada gebucht, aber die haben gleich mal auf ihrer Webseite bei meiner Buchung dazugeschrieben, dass bei ihnen für den Hinflug kein Sitzplatz reservieren werden kann, „da die durchführende Airline eine andere ist“. Bei der LH konnte ich meine Buchung dann aber irgendwie gar nicht zu meinem Profil hinzufügen, da kamen nur Fehler. Die einzige Möglichkeit, meinen Wunsch-Sitzplatz zu buchen (zumindest die einzige Möglichkeit, ohne die Hotline bemühen zu müssen), war letztendlich, im ausgeloggten (!) Zustand auf der Seite der LH die Buchungsnummer und meinen Namen einzugeben. Und tadaa, plötzlich hatte ich meine Buchung endlich vor mir, und konnte dort dann auch für den Hinflug mit 4Y meinen Sitzplatz reservieren. Ich entschied mich für Platz 36A.

Interessanterweise konnte ich auf der LH-Seite dann aber auch direkt den Sitzplatz für den von AC durchgeführten Rückflug buchen… Da kann sich Air „leider können Sie auf unserer Seite keinen Sitzplatz reservieren, da die durchführende Airline eine andere ist“ Canada noch ne Scheibe von abschneiden.

Gekauft hab ich mir den Sitzplatz für den Rückflug dann aber nicht. AC ruft 75€ dafür aus, und man muss ja nicht alles mitmachen. Also beließ ich es bei meinem Wunsch-Sitzplatz für den Hinflug, und überließ den Rückflug dem Schicksal.

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Das Boarding war schnell abgeschlossen, doch irgendwie dauerte es dann gefühlt ewig, bis sich mal was tat. Nach über 20 Minuten kam dann die Durchsage, dass sich das Catering verspätet hat, und es daher zur Verzögerung kam. Aus genau demselben Grund hatte sich zwei Stunden vorher am Gate nebenan bereits der 4Y-Flug nach MCO massiv verspätet… Irgendwie hatte es 4Y an diesem Tag nicht mit dem Catering 🤪

Aber da ich ja keine Anschlusstermine mehr hatte, konnte mir das zum Glück relativ egal sein.


Fortsetzung folgt …
 

Kresljedos

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23.06.2023
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Tag 1 - 30.08.2025 (Teil 2):​


Mit über 30 Minuten Verzögerung begann irgendwann der Push-Back. Erfreulicherweise war das Taxiing zur Startbahn sehr kurz, und um 16:25 Uhr hoben wir schließlich in Westrichtung ab.

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Der Waldsee:

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Der Main:

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Blick auf Mainz (unten links der Hbf):

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Die Mosel, ein paar Minuten später:

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Leider wurde es kurz danach sehr wolkig unter uns. Was schade war, da die Flugroute eine südlichere war, und ich über UK aus meinem Fenster einen perfekten Blick auf London gehabt hätte. Erst kurz vor dem auftreffen auf das irische Festland klarte es wieder auf…

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…nur um sich kurze Zeit später wieder komplett zuzuziehen. Und das blieb die gesamte Atlantiküberquerung so.

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Dann gab es Essen. Die obligatorische Frage „Chicken or Pasta?“ hätte ich zwar gerne mit „Chicken“ beantwortet, da ich aber vor zwei Jahren mal üblen Dünnpfiff von Geflügel auf einer Reise bekommen habe, lautet seither mein Motto: „No poultry on vacation“. Also entschied ich mich widerwillig für „Pasta“.

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Danach gab’s noch nen warmen Cookie:

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An dieser Stelle direkt mal was zum Service an Bord von Discover Airlines: Nachdem ich auf schlimmstes vorbereitet war, war ich hier wirklich sehr zufrieden. Ich hab mir am Flughafen auf jeden Fall hoffnungslos zu viel überteuerten Speis und Trank besorgt, nach dem AF-Trauma vor zwei Jahren. Die Flugbegleiter waren gefühlt im Dauereinsatz, erst Getränke, dann Mahlzeit, dann Snack, dann wieder Getränke, danach zwar ca. 2,5 Stunden Pause, aber dann wieder Getränke und Snacks… Da konnte ich mich wirklich nicht beschweren.

Dafür war allerdings das On-Board Wifi kaputt! Es gab den gesamten Flug über kein Internet. Dafür kann aber die Crew nichts.

Der Flug verlief die erste Hälfte der Atlantiküberquerung übrigens sehr sehr ruhig. Ab der zweiten Hälfte sind wir dann allerdings in ziemlich starke Head Winds von teilweise über 200 km/h gelangt. Das Flugzeug hat ne halbe Stunde lang nur gewackelt. Eine Gefahr ist sowas natürlich nicht, aber bei sowas besteht dann bei mir leider immer das Risiko, dass sich mein Körper mit Übelkeit und Kopfschmerzen meldet… was dann diesmal auch leider der Fall war. (Air Sickness ist bei mir leider manchmal wirklich ein Thema)

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Glücklicherweise fanden diese kleinen Turbulenzen aber irgendwann auch ein Ende, und nachdem kurze Zeit später nochmals Snacks und Getränke serviert wurden, gingen auch die Kopfschmerzen und der Schwindel wieder weg. Sehr gut!

Über Neufundland klarte außerdem der Himmel endlich wieder auf:

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Landeanflug auf Halifax:

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Wirklich beeindruckend. Man sah wirklich nur Wald mit richtig hohen Bäumen, sowie Seen und Sümpfe. Ein ungewohnter, aber gleichzeitig sehr schöner Landeanflug meiner Meinung nach. Auch wenn die Wolkendecke sehr niedrig hing, erst 800 Meter über dem Boden war diese komplett durchbrochen.

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Nach der Landung mussten wir noch kurz warten, bis unsere Parkposition frei wurde, aber dann ging es rasch raus.

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Da ich relativ weit hinten im Flieger saß (Reihe 36), war ich einer der letzten, die ausgestiegen sind, und somit auch einer der letzten bei der Immigration. YHZ ist zwar ein kleinerer Flughafen und mein Flug war auch die einzige Non-domestic-Ankunft zu dem Zeitpunkt, aber da der Flieger komplett voll war, war die Schlange in dieser kleinen Immigrationshalle doch dementsprechend, als ich dort dann ankam.

Was mir aber sofort auffiel: Die haben da in YHZ zahlreiche Einreise-Automaten stehen. Da denk ich mir die ganze Zeit, dass ich jetzt ein nerviges Gespräch mit irgendeinem Officer vor mir haben würde, aber das war gar nicht der Fall. Am Automaten hat man soweit alles eingetippt, dort kam dann ein Ausdruck raus. Den hat man einem Officer dann herzeigen müssen, und dieser hat einen dann entweder zur genaueren Inspektion zu einem weiteren Officer am Schalter geschickt, oder direkt zur Gepäckausgabe. Zweiteres war bei mir der Fall. Dort stand dann noch ein weiterer Officer mitten im Gang, dem ich den Ausdruck dann geben musste. Dort wurde ich dann tatsächlich nochmals schnell nach Grund der Reise gefragt und ob ich Unterkünfte hätte (ohne aber Nachweise für diese vorzeigen zu müssen), danach wurde ich aber direkt mit einem „Welcome to Canada“ durchgelassen. Eine wirklich sehr einfache Prozedur.

Ich kann mir aber tatsächlich vorstellen, dass diese Dokumentenkontrolle in FRA inkl. der dortigen Befragung genau aus diesem Grund stattgefunden hat: Weil man eben am Zielort nun diese neuen Automaten hat, und man sich daher die Befragung bei einem echten Officer sparen soll. Da hat man das direkt schon mal vor Abflug erledigt. Gab dabei dann auch einen kleinen Sticker für den Reisepass, wahrscheinlich für die Immigration am Zielflughafen schon mal das Zeichen dafür, dass es für diese Person grünes Licht gibt. So würde ich es zumindest verstehen, aber vielleicht liege ich auch falsch.

Aber egal. Ich war nun in der Ankunftshalle und wurde dort von meinen Verwandten in Empfang genommen.

Eingangshalle im YHZ:

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Viel mehr Impressionen hab ich jetzt gar keine mehr, denn ab jetzt war man nur noch damit beschäftigt, sich zu unterhalten, jetzt wo man sich das erste Mal mal so richtig trifft.

Nur ein Foto von der Fahrt nach Shediac, bei mittlerweile untergehender Sonne:

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Die Fahrt nach Shediac dauerte von YHZ aus ca. zwei Stunden. Ein Großteil davon fand auf dem Trans-Canadian Highway 2 statt. An sich war das landschaftlich aber relativ unspektakulär. Generell lehnt sich der Südosten Kanadas landschaftlich stark an Mittel- und Nordeuropa an. Den größten Unterschied sieht man in den Städten selber, da sich amerikanische Häuser natürlich stark von den Häusern unterscheiden, die wir aus Europa so kennen. Und die Straßen sowieso.

Um nach 21 Uhr waren wir schließlich in Shediac angekommen. Viel lief dann nicht mehr, nach so einem langen Flug westwärts war nämlich baldmöglichst schlafen angesagt.
 

Kresljedos

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Tag 2 - 31.08.2025:​


An meinem ersten vollen Tag in Kanada wollten mit meine Verwandten vor allem ihr Städtchen zeigen. Shediac kannte ich vorher so gar nicht, hab mir auch an sich nicht viel bei gedacht, dachte eigentlich, dass das einfach relativ beschaulich sein wird ohne die ganz großen Highlights. Doch weit gefehlt. Tatsächlich gilt Shediac als die Welthauptstadt der Hummer, the "Lobster Capital of the World". Am Ortseingang befindet sich eine große Skulptur eines Hummers, die größte auf der Welt (besucht haben wir diese an diesem Tag aber noch nicht).

Außerdem ist Shediac bekannt für seinen Strand, welcher im Sommer wohl zahlreiche Touristen in dieses Städtchen lockt.

Doch am Vormittag ging es erstmal auf eine kleine Runde um den Block:

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Eine kleine Bucht war nicht weit von dort:

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Natürlich war grad Ebbe. Bei Flut steht das alles unter Wasser.

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Noch war das Wetter nicht allzu einladend. Aber immerhin war es trocken. Und ich kann schon mal vorweg nehmen: Das war das schlechteste Wetter, was ich die gesamte Woche über hatte. Ich hatte wirklich riesiges Glück bei diesem Trip.

Gegen Mittag ging es dann mal in Richtung Downtown Shediac:

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Jeden Sonntag ist dort ein Markt:

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Danach ging es ein wenig die Main Street entlang:

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In Downtown Shediac sind alle Straßenschilder rot, in Anlehnung an den Lobster:

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Erfreulicherweise ist das Wetter hier schon deutlich besser geworden 🙂

Am späten Nachmittag wurde mir dann der (scheinbar sehr berühmte) Strand von Shediac, der Parlee Beach, gezeigt:

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Ein paar Mutige waren auch im Wasser 😉

Wir machen dort aber "nur" einen ausgedehnten Strandspaziergang. Der Stand an sich ist auf jeden Fall nett anzusehen. Woher dieser seine vermeintliche Popularität her haben soll, erschloss sich mir aber nicht. War für mich einfach ein gewöhnlicher Strand.

Am Abend ging es dann zur Pointe-du-Chêne Wharf in Shediac, wo wir uns dann auch zum Abendessen niederließen.

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Wir ließen uns schließlich im Captain Dan's direkt an der Wharf nieder. Dort gab's dann Burger für mich:

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Der Erste von einigen auf dieser Reise. Es gibt in diesem Forum ja einen eigenen Thread für Burger und deswegen probiere ich gerne verschiedene durch, vielleicht kann ich ja irgendwann wieder einen dort empfehlen 😉
Ich nehme aber jetzt schon mal vorweg: Eigentlich waren alle Burger auf dieser Reise eher Durchschnitt. Gab zumindest keinen für eine Empfehlung im Thread. Auch in Montreal und Toronto nicht. Leider.

Übrigens war das der allerletzte Tag, an dem dieses Restaurant in diesem Jahr offen hat. Vieles in Kanada (gerade in ländlicheren Regionen) schließt bereits Anfang September wieder, da dort vor allem Studenten kellnern, für die dann das Semester wieder losgeht, und dann oft das Personal fehlt.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz:

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Tja, und das war er, mein erster voller Tag in Kanada. Die folgenden Tage sollte es dann mit Ausflügen in der Region weitergehen.
 

Kresljedos

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Tag 3 - 01.09.2025:​


Am zweiten Tag in Kanada wollte man mich auf einen Ausflug zu den Hopewell Rocks mitnehmen. Diese befinden sich rund eine Autostunde südlich von Shediac.

Die Autofahrt führte uns kurz durch Moncton:

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Durch Moncton fließt der Petitcodiac River:

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Dieser wird wegen seiner auffälligen Braunfärbung auch "Chocolate River" genannt. Meine Verwandten haben mir erzählt, dass der Fluss keinerlei Wassertiere wie Fische enthält, aufgrund der starken Verschmutzung. Eigens angestellte Recherchen nach meiner Reise konnten das aber nicht bestätigen. Die braune Färbung kommt durch die starke Sedimentation zustande.

Dem Flussverlauf wurde auf der Fahrt zu den Hopewell Rocks gefolgt, da sich die Rocks an genau jenem Petitcodiac River befinden. Auf der Fahrt dorthin bin ich auch das erste Mal mal so richtig in Kontakt gekommen mit kanadischen Straßen...

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Kommt auf den Fotos leider mal so gar nicht rüber, aber da ging es viele Male wirklich äußerst steil auf und ab. Solche Straßen findet man in Deutschland nicht. Zumindest keine Landstraßen. Zumindest habe ich nie welche gesehen, die derartige Wellen aufweisen würden, mit derart großen Höhenunterschieden. Hat aber Spaß gemacht, das in Kanada mal zu erleben.

Nach einer Stunde waren wir schließlich am Besucherparkplatz angekommen. Nach dem Bezahlen des Eintritts war man schließlich im zu erkundenen Bereich angelangt:

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In dem Gebäude war direkt mal ein kleines Museum drin, wo einem die Hopewell Rocks näher gebracht wurden, und weshalb diese so besonders sind.

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Die Besonderheit der Hopewell Rocks liegt nämlich darin, dass hier mit die höchsten Gezeiten auf der ganzen Welt auftreten. Der Wasser-Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt hier ca. 15 Meter. Gleich wird man sehen, wie eklatant diese Unterschiede wirklich sind.

Wir waren gerade am späten Vormittag dort angekommen, also während gerade (noch immer zunehmende) Ebbe herrschte. Der Weg zu den Felsen führte durch ein kurzes Waldstück:

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Über Treppen ging es dann runter zu den Felsen:

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Ein erster Blick auf die Hopewell Rocks:

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Und unten angekommen:

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Wie man unschwer erkennen kann, waren wir nicht alleine dort... Ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel unter Touristen. Es waren auch viele Deutsche dort.

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Bei Ebbe steht man hier wirklich auf dem Meeresgrund.

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Auch die Unterwasser-Pflanzen konnte man hier aus nächster Nähe bewundern:

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An der Grünfärbung unten an den Felsen lässt sich erahnen, wie hoch das Wasser hier bei Flut steht:

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Irgendwann war dann aber auch das Ende des Areals erreicht:

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Also ging es dann wieder zurück.

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Als wir wieder die Treppen erreicht hatten gingen wir diese wieder rauf. Durch das kleine Waldstück ließen wir uns noch zu zwei Aussichtspunkten leiten:

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Und der zweite Aussichtspunkt:

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Am späten Nachmittag machten wir uns dann wieder auf den Weg zurück nach Shediac - über verrückte, kanadische Landstraßen.

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Und auch wieder entlang des Petitcodiac Rivers:

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Blick auf Moncton:

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Abends haben wir uns dann nur noch im Haus in Shediac ausgeruht.

Fortsetzung folgt...
 
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Kresljedos

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Tag 4 - 02.09.2025:​


Dritter und letzter voller Tag, den ich mit meinen Verwandten verbringe, bevor es auf eigene Faust weitergeht. Dieser Tag sollte das Highlight werden, denn es ging auf Prince-Edwards-Island, von den Einheimischen einfach kurz „PEI“ genannt. Meine Verwandten waren natürlich schon öfters dort, das letzte Mal ist aber auch schon einige Jahre her, daher waren sie ebenfalls aufgeregt ob dieses Tagesausflugs.

Die Route wurde auf Basis ihrer Erfahrungen erstellt und sollte wie folgt ausschauen: Erst sollte ein kleiner Ort namens Victoria angesteuert werden. Dann soll es weiter gehen zur Nordküste der Insel, genauer gesagt nach Cavendish, zum Strand und zum Boardwalk. Dann ab nach Charlottetown, der größten Stadt auf PEI. Sodass ich an einem einzigen Tag wirklich die Highlights von PEI allesamt mitnehmen konnte.

Dementsprechend früh ging es also auch los, um ca. 9 Uhr machten wir uns auf den Weg. Die Fahrt nach PEI dauert von Shediac aus über eine Stunde. Besonders bemerkenswert ist hierbei die Fahrt auf die Insel, welche über die 12 Kilometer lange Confederation Bridge führt:

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Kurze Zeit später waren wir in Victoria im Süden der Insel angekommen.

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Das ist aber wirklich ein sehr verschlafenes Örtchen… Unter 200 Einwohner, und auf den Straßen hat man nichts und niemanden gesehen. Indirektes Zitat meiner Verwandten: Sie hatten es besser in Erinnerung… aber so verloren wir dort nicht allzu viel Zeit, und machten uns alsbald auf den Weg in den Norden der Insel, nach Cavendish.

Die Landschaften auf PEI unterschieden sich schon von denen in NB:

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Ankunft an den Parkplätzen des Cavendish Beach:

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Dort angekommen, musste vom Parkplatz aus noch ein kleiner Fußweg von ca. 800 Metern zurückgelegt werden, um wirklich an den Strand zu kommen. Ein sehr schöner Weg meiner Meinung nach, durch die Dünen:

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Und angekommen am Strand:

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Hier hätte ich gerne noch etwas mehr Zeit verbracht, aber der Zeitplan für den Tag war eng gestrickt. Also ging es bald zurück zum Auto und ab zum Cavendish Boardwalk.

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Hier dasselbe indirekte Zitat meiner Verwandten: Sie hätten es besser in Erinnerung gehabt… Zumindest waren sie davon überzeugt, dass es dort mal deutlich mehr gab, mehr offene Geschäfte und so. So war das ganze aber ziemlich unspektakulär. Hätte man das früher gewusst, hätte man ein bisschen mehr Zeit am Strand von Cavendish verbringen können, denn den fand ich wirklich schön.

Doch am Nachmittag hieß da Ziel nun „Charlottetown“, die größte Stadt auf PEI. Diese hat übrigens sogar einen eigenen Flughafen, von dem aus Inlandsflüge nach Montreal, Toronto, Ottawa und Calgary geflogen werden.

Auch auf dem Weg dorthin ging es über verrückte kanadische Landstraßen:

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Einfahrt nach Charlottetown:

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Bei der Ankunft in Charlottetown sind uns erstmal einige Drogenleichen auf den Gehwegen begegnet… und das mitten in Downtown. Nicht gerade der idealste Ersteindruck.

Wir schlenderten zunächst Downtown abwärts bis zur Wharf.

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An der Wharf:

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Anschließend liefen wir wieder hinauf, ließen uns aber noch in einem Restaurant nieder, denn mittlerweile hatten wir alle Hunger.

Heute mal ausnahmsweise kein Burger, sondern Steak. Und das war sogar richtig gut und lecker.

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Danach machten wir noch einen kurzen Stop bei Cow‘s, einer Eiskrem-Kette, die nur auf PEI existiert. Laut meinen Verwandten MUSS man das Eis von dort unbedingt mal probieren. Das tat ich auch, zwei Kugeln Schokolade im Becher bitte für mich.

Und was soll ich sagen… War halt Eiskrem. Hat jetzt für mich nicht zwingend nach was besonderem geschmeckt. Aber es hat seinen Zweck erfüllt.

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Danach ging’s wieder zurück zum Auto und ab nach Shediac.

Wieder über die Confederation Bridge:

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Ein ereignisreicher Tag lag hinter uns. Mir haben die Eindrücke aus PEI sehr gefallen, aber es war jetzt auch nicht die ultimative Offenbarung. Doch genau so hatte ich meinen Urlaub bewusst geplant: Mich erst von meinen Verwandten mit dem Auto auf Ausflüge mitnehmen lassen, und anschließend selber auf Städtebesichtigungen gehen, so wie ich es ja schon von zahlreichen meiner Reisen gewohnt bin.

Top war für mich auf jeden Fall der Cavendish Beach, an dem ich gerne mehr Zeit verbracht hätte. Von Charlottetown hingegen war ich eher enttäuscht, war jetzt nicht unbedingt die schönste Stadt, in der ich je war. Doch Städte sollte ich auf diesem Trip ja noch zur genüge besuchen.


Fortsetzung folgt...
 
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Kresljedos

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Tag 5 - 03.09.2025 (Teil 1):​

An diesem Tag war es an der Zeit, mich von meinen Verwandten zu verabschieden. Ich hatte nun einen Inlandsflug vor mir, meinen allerersten außerhalb Schengens. Passenderweise konnte ich mein nächstes Reiseziel Montreal tatsächlich von dem Mini-Flughäfchen in Moncton erreichen, der quasi direkt neben Shediac liegt. Je nach Fahrtstrecke sind das nur 20 bis 30 Minuten Fahrt dorthin.

Ich packte also mein Handgepäck und wurde dann morgens um kurz nach 9 Uhr zum Flughafen Moncton gefahren.

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Da ist das Ding:

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Der Eingang:

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Das vorhin benutzte Wort "Flughäfchen" ist eigentlich nur für Passagierflüge valide. Tatsächlich ist YQM in Kanada aber ein sehr wichtiger und großer Flughafen für Fracht. Und der Flughafen beherbergt sogar eine Flugschule.

Aber ich war ja als Passagier unterwegs, und als dieser war es äußerst ungewöhnlich, an einem solch übersichtlichen Flughafen zu sein.

Auf der Abflugtafel passten alle Flüge des Tages auf einer Seite (und mein Flug war bereits der Nächste):

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Alle Check-In-Schalter passen auf ein Foto:

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An der Siko war natürlich auch keine Schlange, und somit stand ich relativ schnell in der Abflughalle. Davon gibt es an diesem Flughafen auch nur eine einzige, mit insgesamt vier Gates:

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Mein Flug ging von Gate 4 ab:

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An Passagieren mangelte es hier dennoch nicht, zumindest war mein Flug bis auf den allerletzten Platz gefüllt. Dementsprechend eng ging es dann auch beim Boarding zu. In Boarding Gruppe 3 seiend, ging es also auch für mich relativ rasch in den Flieger.

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Das beste Foto, das ich von der Maschine mit dem Kennzeichen C-FZUG machen konnte (leider war sie vom Gate aus nicht zu sehen):

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Und schon bald bezog ich Position auf meinem gebuchten und bezahlten Fensterplatz 27A:

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Es war weit und breit kein weiteres Flugzeug hier irgendwo zu sehen.

Sitzabstand war typisch Billigflieger:

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Wobei das Ticket gar nicht soo günstig war, da im günstigsten Tarif bei AC Rouge nur ein persönlicher Gegenstand inbegriffen ist. Ich mit meinem Rucksack + Handgepäck-Trolley musste mir den Economy Plus Tarif buchen, und das waren dann für diesen Kurzstreckenflug tatsächlich auch annähernd 200€.

Der Pushback fand überpünktlich statt und auch das Taxiing begann schon bald. Was mir allerdings schnell auffiel: Statt zur Startbahn zu rollen, fuhr der Flieger erstmal ne Runde im Kreis. Zurück am Gate hat er dann sogar komplett gestoppt. Kurze Zeit später kam die Durchsage vom Pilot: Da es für die geplante Ankunftszeit in Montreal aktuell keine freien Slots für unseren Flug gäbe, müssten wir den Start um ca. 20 Minuten verschieben... Was dann auch passierte. 20 Minuten lang stand der Flieger still, ehe das Taxiing wieder aufgenommen wurde. Das dauerte für einen kleinen Flughafen wie Moncton überraschend lange, aber um 11:48 Uhr hoben wir schließlich gen Montreal ab.

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Nochmal ein Blick auf den "Chocolate River":

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Der Grand Lake:

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Der Flug ging über den US-Bundesstaat Maine, im Bild der Chesuncook Lake:

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Der Rivière Saint-Francois in Québec:

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Ein erster Fernblick auf Montreal:

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Schon über dem Sankt-Lorenz-Strom, die letzte leichte Linkskurve vor der Landung:

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Blick auf Montreal:

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Mont Royal und Downtown:

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Kurz vor der Landung:

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Und zack: Angekommen.

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Das Aussteigen dauerte so seine Zeit, gab auch einige mit engen Umsteigeverbindungen, die ich dann auch gerne vorgelassen habe. Ich hatte ja keine Deadlines mehr einzuhalten.

Nach dem Ausstieg war man an den Domestic-Gates:

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Der Fußweg zum Ausgang dauerte einigermaßen, doch irgendwann war ich an den Ausgängen angekommen:

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Die mit Abstand günstigste Möglichkeit, von hier in die Innenstadt zu kommen, war mit dem Bus 747:

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Tür 27 war aber gaaanz am Ende dieser Halle. Also nochmal ein wenig Fußmarsch, und dort stand dann auch der Automat, wo ich mir das Ticket für den Bus lösen konnte. Für $11 CAD ging es da One-Way bis ins Zentrum.

Endlich draußen:

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Warten auf den Bus:

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Die Linie 747 hat zwei "Unterlinien": 747-1 nach Downtown, die ich nehmen wollte. Und 747-2, die zu einer U-Bahn-Station fährt. Dieser Bus war zuerst da, den ließ ich noch entsprechend passieren. Doch nach ca. 15 Minuten kam dann auch 747-1.

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Der Bus wurde natürlich noch deutlich voller 😉

Leider war der Blick nach draußen komplett von der Werbung auf dem Bus verdeckt, also setzte ich mich hin und wartete dann einfach nur, bis der Bus seine Endstation erreichte. Denn mein Hotel hatte ich tatsächlich passenderweise (fast) genau dort. Das wusste ich zum Zeitpunkt der Buchung noch gar nicht, aber das hat perfekt gepasst.

Die Endstation des Busses war die Haltestelle Berri-UQAM. Von dort aus waren es kaum 5 Minuten Fußweg bis zum Hotel.

Auf dem Weg zum Hotel:

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Das Wetter war auch hier einfach nur ein Träumchen. 😍

Und wenig später war ich angekommen. Ich buchte mir hier das Hotel Victor in der Rue Saint-Hubert. Ein Budget-Hotel, wie ich es als Reisender on a Budget generell immer buche.

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Das Hotelzimmer war jetzt wenig berauschend. Doch was die Lage angeht, habe ich wirklich gänzlich ins Schwarze getroffen. Zu dem Zeitpunkt war mir das immer noch nicht bewusst, aber das war ein richtiger Glücksgriff.


Fortsetzung folgt ...
 
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Kresljedos

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Tag 5 - 03.09.2025 (Teil 2):​


Dieser Resttag konnte jetzt natürlich noch voll ausgenutzt werden. Durch die Zeitverschiebung zwischen NB und Montreal hab ich ja sogar noch eine zusätzliche Stunde gewonnen. Daher hatte ich sogar Zeit, mich im Hotel nach der Ankunft noch ein wenig auszuruhen. Gegen 15 Uhr hab ich mich dann auf Erkundungstour durch Montreal gemacht.

Bei Städtetrips mach ich's normalerweise immer so, dass ich mir vorher genau überlege, was ich alles sehen will, und welche Route ich grob ablaufen werde, um das Maximalmögliche rauszuholen. Diesmal habe ich es erstmals anders gemacht: Da ich mich vorher nicht zu sehr "spoilern" wollte, habe ich mich dazu entschieden, mich überhaupt nicht auf das Sightseeing in Montreal (und später Toronto) vorzubereiten, sondern einfach ziellos loszustiefeln, und einfach immer in die Richtungen zu gehen, die für mich gerade am Interessantesten ausschauen.

Ich kann aber schon mal vorweg nehmen: Nächstes Mal würde ich es wahrscheinlich wieder genauer planen, denn so hab ich mich erstmal ziemlich auf verlorenem Posten gefühlt...

Aber für Montreal hatte ich dennoch zwei Aktivitäten direkt auf meiner To-do-Liste: Einerseits natürlich der Ausblick vom Mont Royal, und andererseits ein Besuch der Formel-1-Rennstrecke in Montreal auf der Île Notre Dame, welche - sofern dort kein Rennen stattfindet - komplett öffentlich ist. Den Mont Royal hatte ich für diesen Tag auf dem Zettel, die Strecke dann für den Tag danach.

Daher wollte ich mich auf meiner ersten Erkundungstour durch Montreal auch nicht allzu weit von dem Hügel entfernen, aber da dieser nahe Downtown liegt, sollte das kein Problem darstellen.

Doch wohin sollte es jetzt erstmal gehen, so komplett ohne Vorplanung? Auf der Busfahrt vom Flughafen zum Hotel hab ich schon bemerkt, dass der Bus einige Stationen an einer großen und somit wichtigen Straße anfuhr: Dem Boulevard René-Lévesque. Dieser war nur wenige Blocks von meinem Hotel entfernt. Allerdings bin ich dann einen Block früher abgebogen und somit erstmal durch die Rue Sainte-Catherine gestiefelt.

Kathedrale Saint-Jacques de Montréal kurz nach Verlassen des Hotels:

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Place Émilie-Gamelin:

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Nun in der Rue Sainte-Catherine:

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Die Kathedrale (bei weitem nicht die Einzige in Montreal) aus nächster Nähe:

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Langsam wurde es downtowniger:

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Esplanade Tranquille:

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Weiter durch Downtown...

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Am Place-des-Arts:

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Hier gefiel es mir übrigens sehr sehr gut. Das war ein wunderschönes Ambiente, so zwischen den ganzen Hochhäusern, die außerdem am späten Nachmittag schönen Schatten gespendet haben.

Diese Bauten scheinen auch relativ neu zu sein, auf den Google-Street-View-Bildern aus dem Jahr 2018 sind die noch gar nicht zu sehen.

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Mag zwar komisch oder maßlos übertrieben klingen, aber in diesen Häuserschluchten hab ich mich so ein bisschen wie damals in NYC gefühlt... Dass Montreal Hochhäuser hat war mir bewusst, aber wie viele es und wie hoch sie tatsächlich sind, war mir nicht so wirklich bewusst.

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Das Monument von Edward VII:

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Die Rue Sainte-Catherine hat mir sehr gut gefallen. Diese Straße abzulaufen war auf jeden Fall ein Treffer.

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Christ Church Cathedral:

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Doch nun verließ ich die Straße, denn ich hatte mein nächstes Ziel bereits im wahrsten Wortsinn vor Augen:

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Da vorne erhob sich bereits der Mont Royal.

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Auf dem Weg zum Hügel ging es zur McGill University in Montreal:

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In dieser Woche war Semesterstart in Kanada und an dem Abend hat hier wohl eine Semester-Opening-Party stattgefunden. Daher sind hinten auch so viele Studenten zu sehen 😆

Mir hat aber allgemein sehr gefallen, wie viele junge Leute man hier in Montreal gesehen hat. Ich bin auf der Straße glaube ich noch nie so vielen Studenten begegnet wie hier. Als jemand, der selber erst seit drei Jahren aus der Uni draußen ist, hat mir das sehr gefallen. Und es hat mich selber an meine Studienzeit erinnert (zumindest an die Jahre vor 2020), und dass das eigentlich auch wirklich eine tolle Zeit war... ein bisschen Wehmut kam da schon auf.

Das Moyse Hall Theatre:

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Junge Leute was das Auge reicht... Und das bei perfektestem Wetter:

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Doch jetzt genug mit der Nostalgie. Mein Ziel hieß Mont Royal. Dorthin ging es erstmal die Rue McTavish nach oben.

Blick nach unten:

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Hat man das Ende der Straße erreicht, ging es über 500 Treppenstufen rauf auf den Aussichtspunkt:

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Ein ganz schöner Gewaltmarsch... Ich gebe zu: So richtig war ich körperlich nicht darauf vorbereitet 😅

Doch irgendwann war das Ziel erreicht, die Aussichtsterrasse Kondiaronk Belvedere:

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Ein bombastischer Ausblick. Locker einer der tollsten Aussichtspunkte, an denen ich je war. Leider war man natürlich nicht alleine da oben 😆 Aber dafür gibt es Gründe. Und ich habe es dennoch sehr genossen. Und es hat mir auch gezeigt, wie dankbar ich für all das sein kann. Als Student konnte ich mir solche Reisen z.B. im Leben nicht leisten. Ich bin damals nicht mal innerhalb Europas verreist, so knapp war es damals teilweise. Und jetzt stehe ich hier. Also vielleicht doch nicht so schlimm, dass ich kein Student mehr bin :LOL:

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Nach einiger Zeit des Verweilens machte ich mich irgendwann wieder auf den Weg nach unten. Der Magen knurrte auch schon ziemlich, also suchte ich mir in Downtown einen Laden, der Burger serviert:

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Ich muss sagen: Dieser Burger war der wohl Beste auf dieser Reise. Aber nicht der Beste, den ich je hatte.


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Tag 5 - 03.09.2025 (Teil 3):​


Nach dem Abendessen war immer noch ein wenig Zeit bevor es dunkel werden sollte, also entschied ich mich dazu, meine Downtown-Tour fortzusetzen. Diesmal aber etwas gezielter, denn ich sah, dass sich in unmittelbarer Nähe noch zwei weitere Basilikas befinden sollten.

Noch mehr Impressionen von Downtown Montreal:

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Es dauerte nicht lange, bis ich die Basilique-Cathétrale Marie-Reine-du-Monde erreichte:

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Monument Macdonald:

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Der Platz hier konnte sich auch sehen lassen:

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Gut, sieht jetzt auf den Fotos vielleicht nicht allzu spektakulär aus. Aber auch hier hat das abendliche Ambiente für eine tolle Atmosphäre gesorgt. Ich hatte mich hier wohl gefühlt und hab dort ein wenig verweilt.

Cénotaphe de Montréal (rechts) mit Basilika im Hintergrund:

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Direkt von dem Platz hier führte eine Brücke über die Rue de la Gauchetière:

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Das hohe Gebäude rechts ist das 4-Sterne-Hotel Marriott Chateau Champlain.

Blick auf den Gare Windsor:

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Die abendliche Stimmung hier fand ich einfach nur wunderschön.

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Institut Economique de Montréal:

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Danach ging ich zum Platz mit der Basilika zurück:

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Danach setzte ich meinen Streifzug fort, und zwar zur Basilique Notre-Dame de Montréal, was mein letztes Ziel des Abends sein sollte. Dazu lief ich erstmal durch die Rue Saint-Antoine.

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Langsam brach die Nacht herein:

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Monument de la Reine Victoria:

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Und kurze Zeit später war ich am Place d'Armes an der Notre Dame angekommen:

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Leider gerade zu teilen "eingerüstet".

Auf der anderen Straßenseite war das Bank of Montreal Museum:

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Blick über den Place d'Armes:

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Durch nächtliches Montreal machte ich mich anschließend auf den Weg zurück ins Hotel. Etwa 1,5 Kilometer waren das von hier.

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Mein ersteindruck von Montreal war bombastisch. Ich wusste bereits, dass die Messlatte für Toronto da schon ziemlich hoch lag, für den direkten Vergleich hinterher. Und ich hatte ja noch einen ganzen weiteren Tag in Montreal.


Fortsetzung folgt ...
 
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Kresljedos

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Tag 6 - 04.09.2025 (Teil 1):​


Nachdem ich mir am Vortag ja schon Downtown Montreal zur genüge angeschaut hatte, sollte es an diesem Tag ans Wasser gehen, sprich ans Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms. Nachdem ich morgens das Hotel verließ, stiefelte ich erstmal in einen Supermarkt nebenan für Getränke. Danach ging es los. Auch hier hatte ich es nicht weit vom Hotel, etwa ein Kilometer zu Fuß war zurückzulegen, um das Ufer zu erreichen.

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Fast da:

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Hier sieht man bereits den Uhrenturm und im Hintergrund die Île Sainte-Hélène:

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Auf der anderen Straßenseite die Chapelle Notre-Dame-de-Bon-Secours mit Marché Bonsecours dahinter:

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Doch dorthin wollte ich gar nicht. Mein erstes Ziel war der Uhrenturm.

Das große Riesenrad von Montreal:

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Blick entlang des Ufers:

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Am Quai de l'Horloge:

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Schöner Ausblick über den Sankt-Lorenz-Strom:

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Blick auf die Île Sainte-Hélène mit der Biosphère de Montreal:

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Ankunft am Uhrenturm:

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Vor über 100 Jahren wurde dieser errichtet, als Erinnerung an vermisste Seeleute.

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Pont Jacques-Cartier:

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Alsbald machte ich mich wieder auf den Weg zurück, am Ufer entlang.

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Und wie toll das Wetter immer noch war 😍 Allerdings waren bereits einige Tage vorher für diesen Abend ergiebige Regenfälle gemeldet, und die Prognosen verbesserten sich auch nicht mehr. Also umso wichtiger, das jetzt noch auszunutzen.
Und es war sehr windig, vor allem die Böen waren teilweise wirklich heftig.

Am Quai Jacques-Cartier am alten Hafen von Montreal:

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Daneben erstreckte sich eine kleine Grünanlage entlang des Ufers:

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Danach ging es zum Tour du Port de Montréal:

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Und das war es dann erstmal mit der Ufererkundung. Hat mir auch sehr gut gefallen, allgemein war Montreal bis dahin ein absoluter Volltreffer. Die Stadt hat im Prinzip alles, was ich mir von einem Städtetrip so erhoffe, und noch war es ja noch nicht vorbei.

Da ich mittlerweile Hunger hatte, ging es für mich vom Ufer auf direktem Wege nach Downtown:

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Ich hatte Bock auf Pizza, also gab es dann auch Pizza:

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Ich hatte mir extra nen Schuppen ausgesucht, der richtig gut bewertet war. Die Pizza war ok, für meinen Geschmack aber viel zu klein. Sogar der Teller war größer, und das war noch nicht mal ein Pizzateller.

Aber gut besucht war der Laden schon.


Fortsetzung folgt ...
 

Kresljedos

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Tag 6 - 04.09.2025 (Teil 2):​


Nach dem Mittagessen sollte es direkt zu meiner nächsten und zugleich letzten Destination in Montreal gehen: Der Formel-1-Strecke auf der Île Notre Dame (offiziell "Circuit Gilles Villeneuve" genannt). An 362 Tagen im Jahr ist diese öffentlich begehbar.

Ich schaltete also wieder Google Maps ein und schaute, wie ich überhaupt dorthin gelangen würde... Angezeigt wurde mir die gelbe U-Bahnlinie 4 von Berri-UQAM aus. Berri-UQAM? Das ist doch wieder diese U-Bahn-Station direkt neben meinem Hotel? Richtig! Zeigte einmal mehr, was für ein goldenes Händchen ich bei der Hotelbuchung zufällig hatte. Da die Station direkt daneben liegt, hatte ich mich dann auch kurz entschlossen dazu entschieden, vorher sogar noch mal kurz in mein Hotelzimmer zu gehen. Dann könnte ich nochmal auf die Toilette und außerdem die drei Liter Wasser, die ich mir am Vormittag gekauft hatte, dort ablegen. Dann muss ich die nich mit auf die Île Notre Dame schleppen.


Die St. James United Church auf dem Weg zum Hotel:

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Ich lief wieder über die Rue Saint-Catherine zurück - dieselbe Straße, die ich schon am Vortag erkundet habe. Bis zu dieser Kirche war ich aber nicht gelaufen.

Nach nicht allzulanger Zeit war ich dann wieder im Hotel. Dort entschied ich mich dazu, auch nochmal kurz für 30 Minuten die Füße etwas hochzulegen, ehe ich mich auf zur U-Bahn machte.

Dort angekommen, kaufte ich mir drei Einzelfahrtickets. Zwei für diesen Tag, und eine für bereits die U-Bahn-Fahrt zum Bahnhof am nächsten Tag. Dann ging es hinunter.

Berri-UQAM ist ein großer U-Bahnhof, wahrscheinlich sogar der Wichtigste in Montreal. Drei der vier Metrolinien verkehren hier, neben der gelben 4 auch die grüne 1 und die orangene 2. Letztere beide hatte man schnell erreicht. Um zur Linie 4 zu kommen, musste man aber noch deutich weiter nach unten. Logisch, denn diese unterquert den Sankt-Lorenz-Strom, und muss dementsprechend tief gebaut werden.

Im 1. Untergeschoss der Station gab es viele Läden:

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Ohne gültiges Ticket kommt auch hier niemand auf die Plattformen:

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Nach einigen Minuten war endlich das Gleis der Linie 4 erreicht:

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Und es dauerte nicht lange, bis der Zug kam:

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Eine der Besonderheiten der Metro in Montreal ist der Einsatz von gummibereiften Zügen. Leider konnte ich diese nicht auf Kamera bekommen. Diese Gummireifen helfen vor allem bei der Überwindung größerer Steigungen, wie sie auf der Linie 4 vorkommen.

Dafür ist die Linie 4 sehr kurz. Diese hat nur drei Stationen. Wenn man bei Berri-UQAM losfährt, ist der nächste Halt bereits Jean-Drapeau auf der Île Sainte-Hélène. Danach noch eine weitere Station bis zum Endhalt der Linie in Longueuil auf der anderen Seite des Sankt-Lorenz-Stroms. Dennoch ist diese U-Bahn-Linie sehr gut frequentiert.

Für mich hieß es also, bereits nach einer Station wieder auszusteigen. Die Fahrt dorthin dauerte aber immerhin vier Minuten.

Angekommen auf der Île Sainte-Hélène:

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Von dort aus ist es nur ein Katzensprung auf die Île Notre Dame.

Die Biosphère de Montréal sah man von dort dann auch aus nächster Nähe:

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Über die Pont Cosmos ging es dann rüber auf die Île Notre Dame:

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Wirklich wunderschön, dieser Weg über den Fluss.

Nur kurze Zeit später war ich auf der Île Notre Dame angekommen:

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Ein kleiner Teil der Rennstrecke war abgesperrt, da dort für einen am nächsten Tag stattfindenden Fahrradwettbewerb bereits ein Parcour aufgebaut war:

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Aber das machte gar nichts. Der Rest war offen, und nun konnte ich mich also auf eine Runde auf der Strecke aufmachen.

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Hier dürfen auch Autos fahren, für diese ist die rechte Spur reserviert. Links dann für alle anderen:

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Das Tolle an der Strecke ist die Lage. Dass diese einfach wirklich auf dieser Insel liegt, umgeben von Wasser.

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Vorbei am Casino von Montreal:

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Langsam näherte ich mich Start und Ziel mit dem Boxengebäude:

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Schon interessant: Obwohl ich noch nie dort war, wusste ich bereits ohne nachzugucken, wie der Weg weitergeht. 😉

Boxenausfahrt:

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Ich kam schnell voran:

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Das Tolle hier ist auch die Nähe zum Zentrum, und dass man von bestimmten Spots eine tolle Sicht darauf hat.

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Doch wie man hier erkennen kann, drohte am Himmel bereits Ungemach... Die angekündigten schweren Regenfälle für diesen Abend waren nicht nur auf dem Weg - sie waren schon fast da.

Das Wetterradar zeigte die aus Westen kommende Bedrohung:

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Somit war leider klar, dass ich nicht mehr ewig hier verweilen könnte. Was schade war, da ich mir auch gerne noch die Grünanlagen im Inneren der Île Notre Dame genauer angesehen hätte.

Gewitterstimmung über Downtown Montreal:

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Einen Vorteil haben solche Wetterlagen aber: Die sorgen für eine bombastische Stimmung. Dieses Foto ist in meinen Augen das wohl Beste von dem ganzen Trip.

Ab hier entschied ich mich dann, von der Strecke aus abzubiegen, um doch noch ein bisschen vom "Inneren" der Insel zu sehen, bevor es hier anfangen würde loszuschütten.

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Die Wolke kam immer näher:

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Und bald war es für mich dann auch an der Zeit, den Rückweg anzutreten, und den Ausgang in Richtung Montreal zu nehmen:

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Dazu ging es nochmal kurz zur Strecke:

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Nun war ich wieder dort angekommen wo ich herkam. Ich lief also wieder denselben Weg zur U-Bahn zurück, den ich auch hergekommen war (fairerweise muss man sagen: Es gibt auch nur wirklich diesen einen Weg 😆):

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Ich nahm direkt die nächste U-Bahn wieder nach Berri-UQAM, in der Hoffnung, noch rechtzeitig ins Hotel zurückzukommen.

Und tatsächlich: In genau dem Moment, in dem ich bei Berri-UQAM wieder an der Oberfläche ankam, begann es zu tröpfeln.

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Und als ich fünf Minuten später im Hotelzimmer zurück war, öffnete der Himmel schließlich alle Schleusen. Es ist sich für mich quasi auf die Minute genau ausgegangen. Glück muss man haben!

Aber natürlich lief dann den restlichen Abend nichts mehr. Ich wartete 2 Stunden bis der Regen zumindest etwas weniger wurde, und stiefelte dann nochmal auf einen Burger ums Eck los, da ich ja noch zu Abend essen musste. Obwohl der Weg nicht weit war und der Regen auch schon deutlich nachgelassen hatte, war ich klatschnass als ich dort ankam... Aber was soll's. Bisher hatte ich wirklich unglaubliches Glück mit dem Wetter, Sonne satt an (fast) allen Tagen. Das war deutlich mehr, als ich mir im Vorfeld erhofft hatte. Und die Vorhersagen für die nächsten Tage waren ebenfalls durchgehend positiv. Daher möchte ich mich nicht beschweren.

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Was bleibt zu Montreal zu sagen? Bombastische Stadt! Gemessen an dem, was ich an diesen beiden Tagen gesehen habe, definitiv eine meiner absoluten Lieblingsstädte von allen Städten, die ich bisher auf Reisen so besucht habe. Tolle Leute, toller Vibe in der Stadt, wunderschöne Lage, eine Rennstrecke gibt's dort auch noch... was will man mehr? 😉

Ich war nun auf Toronto gespannt, aber Montreal hat die Messlatte definitiv sehr hoch gelegt.