Einmal um die Welt in 10 Tagen

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Swissairasia

Erfahrenes Mitglied
09.11.2011
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flightdiary.net
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Hallo zusammen

Nachdem ich schon so oft hier interessante Reiseberichte mitverfolgt, daraus gelernt und Vorfreude für eigene Trips gefunden hatte, möchte ich ebenfalls einmal einen Reisebericht hier teilen.

Kurz zu mir: Als junger begeisterter Flug- und Reisefreund habe ich in den letzten Jahren regelmässig eine dreistellige Anzahl Flüge pro Jahr absolviert, wovon wohl etwa 95% privater Natur waren.

Für mich hat das Fliegen immer noch etwas "magisches", beim Betreten eines Flughafens verspüre ich immer noch dieses spezielle Kribbeln, welches bei mir jeweils die Vorfreude auf neue Erlebnisse und Erfahrungen mit sich bringt. Meine Reisen führten neben Europe mehrheitlich nach Süd- und Nordamerika sowie nach Nord-Ost Asien. Ozeanien dagegen kenne ich schlecht; Neuseeland war ich einmal für eine Woche inkl. einem kurzen Tagesstopover in Sydney und Perth; ansonsten kenne ich gerade Australien viel zu wenig.

Als dann die lange erhältliche Business Class «Round-the-world-Fare» ab Italien immer wieder in Foren angesprochen wurde, konnte ich mich irgendwann nicht mehr zurückhalten und habe zugeschlagen.

Buchung und Reise: Für mich war klar, dass sich die Reise auf Australien konzentrieren sollte, aber mit ein paar Stopovern auf dem Weg nach down under. Für den Trip wollte ich mir eine Woche Ferien nehmen, also ca. für 10 Tage total unterwegs sein.

Nach langen Matrix-Suchen und Buchungsproblemen über die üblichen Plattformen war es dann schliesslich soweit: mein Ticket für folgendes Routing wurde erfolgreich ausgestellt:

Bologna – Zürich (LX, Embraer II), Zürich – Montreal (LX, A333, mit E-Voucher in F upgegradet), Montreal – Vancouver (AC, A333), Vancouver – Sydney (AC, B772), Sydney – Singapore (SQ, A380), Singapore – Zürich (SQ, B773).

Dazwischen noch je einen «Sidetrip» eingebaut: Vancouver – Edmonton – Vancouver (AC) sowie Sydney – Melbourne – Sydney (QF), da ich weder in Edmonton noch Melbourne bereits gewesen bin.

Insgesamt sieht das Ganze dann in etwa so aus. Distanz entspricht mit 42,209 km dann auch schön gerade etwas mehr als einer Erdumrundung, was es ja letzten Endes auch sein soll :p

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Ich habe noch keinen Reisebericht verfasst hier, deshalb bitte ich um Nachsicht, falls ich gewisse Dinge «falsch» angehe und freue mich natürlich über viele Mitleser samt Kritik, Lob, Fragen und Kommentaren etc. gleichermassen.

Ich werde die Uploads jeweils in ein bis zwei Tagesabschnitten durchführen. Vielen Dank fürs mitlesen!
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
Ich habe noch keinen Reisebericht verfasst hier, deshalb bitte ich um Nachsicht, falls ich gewisse Dinge «falsch» angehe und freue mich natürlich über viele Mitleser samt Kritik, Lob, Fragen und Kommentaren etc. gleichermassen.

Ich werde die Uploads jeweils in ein bis zwei Tagesabschnitten durchführen. Vielen Dank fürs mitlesen!
Genau mein Geschmack.
Fotos in "groß" klappt ja auch schon :D

Ich finde es immer super wenn ein Tag einen post bekommt. Wenn es besonders viel ist auch mal zwei.
Aber diese Stückelung mit fünf Bildern pro post mag ich gar nicht.
 

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
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Warum das Ganze in nur 10 Tagen? Wenn du noch nie in Australien warst, würde ich mir, an deiner Stelle, dafür schon etwas mehr Zeit lassen ...
 
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immerfernweh89

Erfahrenes Mitglied
04.09.2020
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STR
Krasses Programm
Von deinen 10 Tagen bist du ja schon ca. 3 Tage in der Luft

Ich war ein halbes Jahr in Australien und kenne gefühlt 0,001% des Landes

Trotzdem, sicher ein geiler Trip für den, der gerne fliegt :)
 

Swissairasia

Erfahrenes Mitglied
09.11.2011
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Warum das Ganze in nur 10 Tagen? Wenn du noch nie in Australien warst, würde ich mir, an deiner Stelle, dafür schon etwas mehr Zeit lassen ...
Weil ich 1. sicherlich noch mal mit meiner +1 dahin möchte, dann gerne auch etwas länger, und weil es 2. meine Arbeit leider im Moment schlichtweg nicht zulässt, mehr als 10-12 Tage büroabwesend zu sein.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Klingt spannend dein Bericht. 10 Tage für dieses Programm ist schon stramm und nur für wirklich Flugverrückte. Aber deshalb passt der Bericht perfekt hier ins Forum. (y)
Kurz zu mir: Als junger begeisterter Flug- und Reisefreund habe ich in den letzten Jahren regelmässig eine dreistellige Anzahl Flüge pro Jahr absolviert, wovon wohl etwa 95% privater Natur waren.
Dreistellig und das meiste privat... Hut ab. Das muss man auch erst mal hinbekommen. Meistens hat man entweder die Zeit für soviel Privatflüge, aber zu wenig Geld oder es ist genau umgekehrt.

Für mich hat das Fliegen immer noch etwas "magisches", beim Betreten eines Flughafens verspüre ich immer noch dieses spezielle Kribbeln, welches bei mir jeweils die Vorfreude auf neue Erlebnisse und Erfahrungen mit sich bringt.
Das hatte ich früher auch immer. Mittlerweile haben es die Airlines schon ziemlich verleidet. Auf einen Flug mit LH freue ich mich inzwischen schon gar nicht mehr weil das Produkt mittlerweile so mies geworden ist. Vermutlich hat sich dieses Gefühl über meine mittlerweile fast 600 Flüge auch ziemlich abgenutzt und die Ansprüche sind durch manche besondere Erlebnisse (F-Flüge und wirkliche 5*-Airlines) wohl auch schon ziemlich gestiegen. Genieße das Kribbeln solange du es noch hast. ;)
 

Swissairasia

Erfahrenes Mitglied
09.11.2011
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Klingt spannend dein Bericht. 10 Tage für dieses Programm ist schon stramm und nur für wirklich Flugverrückte. Aber deshalb passt der Bericht perfekt hier ins Forum. (y)

Dreistellig und das meiste privat... Hut ab. Das muss man auch erst mal hinbekommen. Meistens hat man entweder die Zeit für soviel Privatflüge, aber zu wenig Geld oder es ist genau umgekehrt.

Das hatte ich früher auch immer. Mittlerweile haben es die Airlines schon ziemlich verleidet. Auf einen Flug mit LH freue ich mich inzwischen schon gar nicht mehr weil das Produkt mittlerweile so mies geworden ist. Vermutlich hat sich dieses Gefühl über meine mittlerweile fast 600 Flüge auch ziemlich abgenutzt und die Ansprüche sind durch manche besondere Erlebnisse (F-Flüge und wirkliche 5*-Airlines) wohl auch schon ziemlich gestiegen. Genieße das Kribbeln solange du es noch hast. ;)
Gut, gebe ich dir schon auch recht, ein Europaflug in Y ins nahe Ausland (CDG, HAM, BER, FRA etc.) löst bei mir auch kein Kribbeln mehr aus. Aber jede interkontinentalreise in C oder F ;)

Betreffend Zeit und so viele Flüge: Ich habe das Glück, dass ich relativ flexibel verlängerte Weekends etc. einstreuen kann und zudem 30 Ferientage habe. Da kann man schon recht vieles machen. Und da ich so gerne fliege (zumindest in den richtigen Klassen :)) gehts auch oft nur für ein paar Tage nach Japan oder sogar nur für 1-2 Tage an die Eastcoast.

Seit einem Jahr kann ich zudem noch von gewissen Mitarbeiterkonditionen profitieren, da ein guter Freund bei LX arbeitet und ich so bei freien Sitzplätzen sehr günstig auch in C mitfliegen kann. Dieser Trip hier aber ist "völlig normal" bezahlt, auch ohne Meileneinsatz.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Vor so 10-15 Jahren bin ich auch viel geflogen und hab viele Kurztrips gemacht und alles an Angeboten mitgenommen was es so gab. Man denke nur zurück an das Condor-All-you-can-fly-Ticket von 2010, da war ich von Mitte Januar bis Ende Februar auch praktisch jedes Wochenende auf den Kanaren oder Madeira... Die Kollegen haben sich da auch etwas gewundert: "schon wieder?", "wolltest du nicht letztes Wochenende dorthin?",... 😆

Mittlerweile sind mir diese Wochenenden doch zu anstrengend geworden und ich brauche nach jedem Trip eher noch etwas Erholung. Daher genieße die Zeit wo man noch die Kraft hat nach der Rückkehr auch wieder normal Arbeiten zu können.

Das mit dem Kribbeln verlangt bei mir inzwischen schon sehr besondere Flüge. Entweder irgendwelche besonders schönen C-Kabinen, F-Flüge oder ganz was anderes wie ein DC-3-Flug in Neuseeland oder letztens ein Nachtflug auf einem Rettungsheli den ich durch die Arbeit mitmachen konnte. Da kribbelt es mich auch vor einem Flug noch so wie als Kind vor jedem noch so kleinen Hüpfer. 😊
 

Swissairasia

Erfahrenes Mitglied
09.11.2011
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Gut, dann legen wir mal los...

TAG 1 (Bologna - Zürich - Montreal)

Da ich in der Zentralschweiz wohnhaft bin, ging es für mich am Abend nach dem Arbeiten direkt mit dem Zug nach Mailand, wo ich eine Übernachtung einlegte. Der Plan war, dass ich dann am nächsten Morgen früh mit dem Frecciarossa nach Bologna fahre, von wo aus mich meine Swiss Maschine um 10:20 wieder zurück nach Zürich bringen sollte.

Durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt gings also nach Milano; von meinem Wohn- und Arbeitsort mittlerweile nur noch eine Reise von ca. 2h50min, ohne Umsteigen.

In Milano angekommen gings zuerst mal zu einem meiner Lieblingsitaliener nahe Milano Centrale, wo es ansonsten nicht allzu viel sinnvolles gibt. Es handelt sich um das "Ristorante Pizzeria L'antro della Sibilla". Es gibt sicher in Milano noch bessere Italiener, aber wie gesagt, in Bahnhöfsnähe nicht allzu viel und ich habe dort immer gut gespiesen, so auch dieses Mal.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie rasch man mittels einer Zugfahrt von weniger als drei Stunden bereits in einer völlig anderen Umgebung ist. In Mailand kommt bei mir bereits südliches Flair auf; im Bahnhof stehen die Nachtzüge nach Süditalien (Lecce) und das Klima ist bereits deutlich frühlingshafter. Mir gefällts!

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Nach einer kurzen Nacht gings dann am morgen früh mit dem ersten Frecciarossa um 06:00 von Milano Centrale nach Bologna Centrale. Neben meiner Liebe zur Fliegerei bin auch ein begeisterter Bahnfahrer und im speziellen ein grosser Freund von Hochgeschwindigkeitszügen. Durch die Neubaustrecke Milano - Bologna benötigte mein Frecciarossa nur exakt eine Stunde für die Strecke, was mit dem Auto gut und gerne drei Stunden dauern würde.

Entgegen ihrem zum Teil schlechten Ruf habe ich bis jetzt bei italienischen Zügen meist nur gute Erfahrungen gemacht in Sachen Pünktlichkeit und Service. In der "Business Class" wird einem am Platz sogar noch ein Getränk und ein kleiner Snack gereicht. Mit 300 Km/h rasen wir in Richung Bologna.

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Durch die eingplante "Reserve" in Kombination mit der überpünktlichen Ankunft meines Zuges hatte ich in Bologna so noch gute 2 Stunden Zeit, um diese wunderbare Stadt ein weiteres Mal kurz zu beschnuppern. Ich mag es ganz besonders, zu frühen Morgenstunden in einer Stadt zu Fuss unterwegs zu sein und zu sehen, wie eine Stadt erwacht. Also Gepäck eingeschlossen und raus ins Vergnügen. In Italien darf aber natürlich kein Morgen ohne einen obligaten Kaffee beginnen.

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Und dann gings auch schon los: Mit dem Marconi Express zum Flughafen (welcher bis anhin noch nicht in meinem Logbuch zu finden war) und schon bald per Bus zum Flieger (Embraer E2). LX 1671 startete pünktlich und ich freute mich bereits auf den kommenden First Flug auf LX 86.

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Der Flug nach Zürich dann soweit ereignislos, aber mit herrlicher Sicht auf das Schweizer Gotthardmassiv und die Alpen.

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Und schon war ich wieder zurück in "in meiner Heimat". Es fühlt sich für mich immer irgendwie ein wenig komisch an, wenn ich in Zürich lediglich eine Connection durchführe und prompt lief ich zuerst fast routinemässig zum Exit. Hab mich aber natürlich schnell eines besseren besinnt und mich sofort in Richtung F Lounge im Terminal A begeben.

Dort war ich dann ein wenig enttäuscht; man teilte mir mit, dass der erste und zugleich letzte verfügbare Shuttle zum Terminal E bereits um 12:00 sei (mittlerweile war wohl so 11:45 und mein Abflug war um 12:45). Dies machte es dann unmöglich, im A noch etwas zu essen und im E lohnte es sich trotzdem nicht wirklich, noch gross reinzuschauen. Wie dem auch sei; verhungern tut man ja auf einem Swiss First Tagflug eher selten.

Also kurz einen kleinen Aperitif reingezogen und schon gings rüber ins E, wo ich mich dann sogleich zum Gate aufmachte, da ich dort noch einen Kollegen traf, der ebenfalls auf meiner Maschine nach YUL war (aber in C gebucht).

In der LX First waren dann lediglich 4 von 8 Plätzen besetzt (YUL hat bei LX die schwächste F Auslastung im Schnitt, also eigentlich nicht weiter erstaunlich). In den 330ern finde ich die F zwar durchwegs immer noch sehr gemütlich, aber sie kann halt trotzdem nicht mit der 777 First mithalten, da Privatsphäre für mich sehr wichtig ist und diese ist durch die Türen in der 777 doch noch einmal deutlich besser.

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Und dann gings auch gleich schon los. Ich empfinde jeweils in der Swiss First die Vorspeisen deutlich besser als der Hauptgang. Der Baliklachs war wie immer ein Genuss zusammen mit dem warmen und frischen Brötchen. Der Hauptgang dagegen war für mich eher enttäuschend. Der Weisswein dagegen fand ich persönlich (als absoluter Weinbanause) geradezu exzellent; durch das Schreiben hier erinnere ich mich daran, dass ich mir den mal nach Hause bestellen sollte.

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Die Flugzeit an diesem Tag war mit 7 Stunden und 20 Minuten sehr kurz; was mich (ausnahmsweise bei einem First Flug) erfreute, da ich so in Montreal noch mehr Zeit bei Tageslicht hatte. Nach dem Essen habe ich ein wenig gedöst und nach dem Aufwachen waren wir schon bald im Anflug auf die zweitgrösste französischsprachige Stadt der Welt.

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Es gibt wohl keine Stadt ausserhalb Europas, die ich innerhalb der letzten 2 Jahre häufiger besucht habe als Montreal. So fühlte es sich schon fast ein wenig wie ein Heimkommen an, und die klirrende Kälte bei Sonnenschein zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Sogleich folgte der obligate und traditionelle Ausflug auf den Mont Royal mit der wunderbaren Sicht auf die Skyline in Montreal, gefolgt von einem Dinner im Keg's Steakhouse.

Es ist mir dabei wieder mal aufgefallen, wie viel günstiger im Moment Kanada gegenüber der USA ist. Ich bin überzeugt, dass ich in einem vergleichbaren Steakhouse in Downtown Chicago / New York / Boston gut und gerne den doppelten Preis bezahlt hätte. Jedenfalls fiel ich nach diesem ersten Tag, der für mich noch in Mailand begonnen hatte, erschöpft und zufrieden ins Bett.

Doch der Wecker für Flug AC 301 nach Vancouver sollte nur zu rasch schon wieder klingeln....

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Swissairasia

Erfahrenes Mitglied
09.11.2011
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Tag 2: Montreal - (Vancouver) - Edmonton

Nach kurzer Nacht (fast schon "bewusst", da ich im Morgenflug AC301 von YUL nach YVR noch ein wenig dösen möchte) dann zuerst mal ein winterliches Erwachen: Es hat geschneit in Montreal. Und zwar ziemlich heftig. Man konnte es in den Prognosen lesen, aber so richtig geglaubt hab ichs irgendwie auf Grund des Sonnenscheins am Nachmittag vorher nicht.

Also Montreal Airport Page gecheckt und tatsächlich, bereits diverse Flüge storniert, delayed etc., nur mein YUL-YVR Flug stand noch ohne Bemerkung auf dem Board. Für mich deshalb relevant, da ich auf getrennter Buchung noch einen Flug von Vancouver nach Edmonton eingestreut habe, da in Vancouver Regen angesagt war und ich die Stadt auch bereits recht gut kenne.

Um möglichst wenig Zeit zu verlieren, habe ich eine durchwegs riskante Verbindung gewählt: Ankunft in YVR wäre 10:06 und Abflug nach YEG bereits 11:00. Beides auf AC, meistens gleich am Gate daneben. Aber schon beim Buchen war mir klar, das klappt zwar zu 90-95%, aber gross Spielraum gibt es da nicht.

Gebucht habe ich den AC YVR-YEG übrigens mit GOL Smiles Meilen, für mich ein absoluter Sweetspot. In Business kostet der Hopp auf aircanada.com über 800 CAD, über Smiles zahlt man dann 95 USD plus 3200 Gol Meilen, welche man für 15 USD kaufen kann... also etwa um das 5-6-fache günstiger.

Mit frühem Uber zum Flughafen, in die (enttäuschende) Domestic Maple Leafs Lounge und da stand er dann auch schon, mein Vogel nach YVR.

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Noch ziemlich verschneit und irgendwie beschlich mich ein ungutes Gefühl, da Boarding so in 15 Minuten beginnen sollte. Und so kam es, wie es kommen musste: SMS von Air Canada erhalten, dass sich der Abflug um 1h10 verzögere auf Grund "unexpected Maintenance". Also nochmals in den dicken Ledersessel der Lounge gesunken und ein weiteres Sausage-Paddie geholt.

Nun war mir klar, dass der Anschluss in YVR weg sein wird, also bin ich anschliessend noch rasch zum Service Center und fragte schüchtern nach, ob man mich trotz getrennter Buchung auf den nächsten Flug nach YEG 3 Stunden später umbuchen könne. Zu meinem grossen Erstaunen wurde dies grundsätzlich bestätigt, aber man könne dies erst vor Ort in Vancouver tun, da ja evtl. der andere Flug auch verspätet sein wird...

Boarding begann dann effektiv "pünktlich" zur neu angesetzten, verspäteten Zeit. Ich habe natürlich VFT-Typisch die Lie-Flat Verbindung nach YVR gebucht, da ich Transcontinental-Flüge von >5h ansonsten schrecklich finde. Air Canada bietet auch auf diesem relativ "kurzen" Flug das volle Programm: Matratzenauflage, bequeme Steppdecke und Kissen, welches mir leider wie immer bei AC etwas zu dick gepolstert war.

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Danach gings zum ewigen Enteisungsprozess und so wurde aus dem Pushback mit exaxt 1h Verspätung (08:20 statt 07:20) dann am Ende doch erst eine Abflugzeit von 09:48, was dann in YVR dank kurzer Flugzeit zwar nur noch einer Verspätung von 1h 20 entsprach, aber ich konnte aus meinem Fenster meine Maschine nach Edmonton gerade noch abheben sehen (Flightradar24.com sei dank...).

So ging es sofort zum Service Center und siehe da: ich wurde ohne jegliche Kommentare auf den späteren Flug nach YEG umgebucht, Business, Sitz 3F. Glück gehabt, dachte ich mir, denn da ich in Edmonton am nächsten Tag bereits um 12:00 wieder nach YVR zurückfliegen wollte, zählt jede Stunde :)

Also erneut in die Maple Leaf Lounge, dieses mal in Vancouver, und zur Erfrischung mal ein kühles Coors vom Zapfhahn. Ich oute mich hier: ich habe ein Faible für Mineralwasser mit 4-5% Alkohol ;). Dazu gabs Pasta und ein gebackener Lachs, wobei nur letzterer einigermassen geniessbar war. Für einen kurzen Moment quälte mich die Frage, wieso ich nicht einfach in Italien geblieben bin, wo diese Reise gestartet hatte...Wenn die Flüge dahin doch bloss lie-flat wären und über 15h dauern würden:)

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Next Stop: Edmonton. Der Flug dahin AC 240 (Airbus 320) dann pünktlich und gänzlich ereignislos in den klassischen Sofasitzen der nordamerikanischen Airlines. Schon bei der Landung wurde mir bewusst: das wird ein kühler Ausflug nach Alberta....

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So gerne ich viel Geld für gute Klassen im Flieger ausgebe, so ungern benütze ich Taxis / Uber vor Ort und bevorzuge Public Transportation. Einerseits spart man Geld, aber andererseits fühle ich mich auch viel weniger als "Tourist" und man taucht direkt in den Alltag vor Ort ein. Schwierig zu beschreiben, aber war bei mir schon immer so.

Also wollte ich mit dem 747-Bus zur Century Park Transit Station, von wo aus man dann mit einer Art Tram in die Innenstadt kommt. Da ich den Bus aber gerade um zwei Minuten verpasst habe und die Zeit bei Tageslicht in Edmonton knapp war, musste ich leider meine Prinzipien über Bord werfen und sah mich schon bald in einem Uber zu meinem Hotel.

Dort dann - wie in einem anderen Thread hier bereits erwähnt - die grosse Überraschung: Ohne Kreditkarte kein Check-in. Meine Debit-Karten wurden nicht mal versucht und man verwies mich auf die AGBs, welche ich zum Buchungszeitpunkt akzeptiert hätte. Widerstand war zwecklos, und so stand ich mit meinem Köfferchen schon bald bei -12 Grad wieder auf der Strasse und war genervt. Wieso ich keine richtige Kreditkarte (mehr) habe? Lange Geschichte, welche hier nicht hingehören soll, hat aber nichts mit nicht bezahlten Rechnungen oder Bonität oder Ähnlichem zu tun; nur dass hier keine Gerüchte aufkommen :)

Kurz im Netz nach dem nächsten verfügbaren Hotel geschaut, und so landete ich im Comfort Inn & Suites Downtown Edmonton und fühlte mich bei den Hotelgängen etc. unweigerlich an den Horrorklassiker Shining erinnert.

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Dann gings dann aber endlich raus in die Kälte und ich zog völlig alleine an diesem Samstagnachmittag durch Edmonton... Weiss jemand, wieso das Alberta Legislature Building den Union Jack auf dem Dach stehen hat?

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Danach gings bei eisiger Kälte zu Fuss über die High Level Bridge of Edmonton, da ich unbedingt ein paar Skyline-Shots machen wollte.

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Es wirkte alles ein wenige heruntergekommen und man sah viele Obdachlose, was mir bei dieser eisigen Kälte doch einige Fragen auslöste. Ich kenne die sozialen Auffangnetze in Kanada zu wenig, aber es ist absolut unmenschlich, bei -20 Grad den ganzen Tag drausser verbringen zu müssen. Auch war offensichtlich, dass dies mit Drogenkonsum einhergeht; ich hörte immer wieder Leute alleine panisch vor sich zu schreien oder offensichtlich ohne Ziel umherzuirren. Das alles stimmte mich sehr nachdenklich und habe ich so in Montreal, Toronto oder Vancouver in Kanada noch nicht gesehen.

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Während dem Warten auf die Dunkelheit für einen Nighshot musste ich mich dann erst mal aufwärmen, also ging es ein paar Schritte weiter nach Old Strathcona, wo ich das erste Mal wirklich Leben in dieser Stadt sah. Viele Restaurants, Bars und Supermärkte waren dort aufzufinden.

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Nach einem wärmenden Tee gings wieder raus und über die Walterdale Bridge zurück nach Downtown Edmonton.

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Dann wollte ich doch noch ein wenig Public Transport feelling, also noch kurz mit dem Tram ein bisschen in der Weltgeschichte rumgefahren, bevor es dann zurück ins wunderbare Comfort Inn ging.

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Am nächsten Tag startete mein Flug zurück nach Vancouver bereits um 12:00, also wollte ich um 11:00 am Airport sein. Auf Grund einer kleinen Verspätung war dann bereits morgens bekannt, dass er erst um 12:25 starten wird, und so plante ich für mich den 747-Bus ein, welcher um 11:27 im Airport ankommen sollte. Knapp, aber beim kleinen Flughafen in Edmonton kein Problem.

Also hatte ich nochmal gut 3h Zeit, die Stadt zu erkunden, wobei es an diesem Morgen nochmals deutlich kälter war (ca. -20 Grad zu Beginn). Da ich nur mit Handgepäck auf diese Weltumrundung ging, hatte ich hierfür schlichtweg nicht die richtige Kleidung dabei (keine Handschuhe, keine Kappe, nur eine dünne Daunenjacke), weshalb ich ein wenig "leiden" musste draussen.

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Als beisterter Hockeyfan gehörte natürlich auch ein kurzer Besuch bei Leon Draisaitl und Connor McDavid dazu:

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Und so ging es nach 3h dauerfrösteln zurück ins Hotel und mit dem Züglein in Richtung Airport; next Stop: Vancouver (für einen langen Nachmittag).

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Fazit zu Edmonton: Ich liebe Städte fernab der grossen Touristenströme, und da wurde ich in Edmonton absolut fündig. Im Sommer hat es sicherlich nochmals einen ganz anderen Charakter, aber im Winter reichen dann, so hart das tönen mag, 24h effektiv bei weitem aus, um die "Sights" gesehen zu haben. Mir hat Calgary dann doch deutlich besser gefallen und von Vancouver, Montreal oder Toronto müssen wir erst gar nicht sprechen.

Aber für so einen kleinen Sidetrip auf einem Rount-the-world trip absolut gut geeignet und ich musste schmunzeln, als ich die Wetterprognose für Sydney betrachtete: Hitzewelle bei 35 Grad, wo ich in etwa 30h landen werde...
 

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waveland

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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travelscapes.org
Tag 2: Montreal - (Vancouver) - Edmonton

...
Es wirkte alles ein wenige heruntergekommen und man sah viele Obdachlose, was mir bei dieser eisigen Kälte doch einige Fragen auslöste. Ich kenne die sozialen Auffangnetze in Kanada zu wenig, aber es ist absolut unmenschlich, bei -20 Grad den ganzen Tag drausser verbringen zu müssen. Auch war offensichtlich, dass dies mit Drogenkonsum einhergeht; ich hörte immer wieder Leute alleine panisch vor sich zu schreien oder offensichtlich ohne Ziel umherzuirren. Das alles stimmte mich sehr nachdenklich und habe ich so in Montreal, Toronto oder Vancouver in Kanada noch nicht gesehen.
...

Ich hatte letzten Oktober einen ähnlichen Eindruck in Seattle, halt ohne -20 Grad, aber deutlich zum schlechteren verändert im Vergleich zu "vor-Covid".
Interessanter Bericht und schöne Fotos! (y)
 
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Janni80

Erfahrenes Mitglied
13.01.2016
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Schöner Bericht, freue mich auf Fortsetzung. Waren vor covid in Vancouver und Seattle und haben dort leider auch sehr viele Obdachlose und Drogenbeeinträchtigte gesehen.
 

Uncle Sam

Erfahrenes Mitglied
03.10.2020
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Bisher sehr interessanter Bericht und ich freue mich auf die Fortsetzung👍. Aber warum man so einen Trip ohne eine echte Kreditkarte startet, erschließt sich mir nicht wirklich.
 

UniformSierra1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2022
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Kanada im Winter hat was, sehr interessant, da kommt man virtuell gerne mit!

Was Obdachlosigkeit und Drogenprobleme angeht, sah es beispielsweise in Vancouver auch vor Covid in Downtown Eastside in der Hastings Street schon grausam aus. Der Fußweg dort war übersäht mit auf den Boden liegenden Konsumenten und es wird jetzt wahrscheinlich auch nicht besser aussehen. Trotzdem ist Kanada insgesamt eine schöne Ecke auf diesem Planeten. :yes:
 

Swissairasia

Erfahrenes Mitglied
09.11.2011
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Bisher sehr interessanter Bericht und ich freue mich auf die Fortsetzung👍. Aber warum man so einen Trip ohne eine echte Kreditkarte startet, erschließt sich mir nicht wirklich.
Nächster Teil kommt innerhalb nächster 24h.

Zu deiner Frage: Es ist nicht so, dass ich freiwillig auf Kreditkarten verzichten würde, aber dein Nickname ist daran Schuld, dass im Moment die grossen KK-Firmen keine Lust auf mich als Kunden haben... Lange Geschichte, die hier wirklich nicht zum Thema werden soll. Deshalb ist bei mir im Moment leider Reisen mit Debit- und nicht Kreditkarten angesagt, was aber abgesehen von diesem Vorfall in Edmonton noch zu keinerlei Problemen geführt hat bis jetzt.
 
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Swissairasia

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09.11.2011
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Tag 3: Vancouver

Da ich in Vancouver lediglich einen kurzen Aufenthalt eingeplant hatte, wird auch dieser "Tagesbericht" relativ kurz ausfallen..

Nachdem ich also mit dem Flughafenbus in Edmonton pünktlich zum Airport gelangt bin, gings sofort durch die (leere) Security und schon bald fand ich mich selbst - wieder mal - in einer Maple Leaf Lounge. Ich bin und war eigentlich relativ positiv überrascht über alle Domestic Maple Leaf Loungesn in Kanada: Meine Ansprüche an eine Lounge sind nicht sonderlich hoch: etwas kühles oder warmes zu trinken, ein paar Snacks gegen den Hunger und etwas Ruhe vor dem Boarding. Diese Kriterien erfüllen die Maple Leaf Lounges ohne Weiteres und ich empfinde Sie als deutlich besser als die entsprechenden domestic Pendants südlich der Grenze.

Spektakulär wäre aber natürlich dennoch was anderes und deshalb machte ich mich schon frühzeitig auf den Weg zu meinem Gate für meinen Flug AC241 zurück nach Vancouver.

Dies war das einzige Economy Segment auf meiner Weltumrundung und so war ich froh, dass der Flieger nicht ganz voll war und der Mittelplatz frei blieb. Ganz allgemein fiel mir die sehr grosszügige Bestuhlung in diesem relativ betagten Airbus 320 (C-FPWE) auf: gut gepolsterte Sitze und viel Beinfreiheit; fast noch ein wenig Old-School Feeling der 2000er Jahre oder ähnlich.

Flugzeit nach Vancouver war so um die 1h15min und man konnte aus dem Fenster schöne Ausblicke auf den Jasper National Park und bei der Landung auf die Vororte vor Vancouver geniessen.

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Kurz vor der Landung in YVR:

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Landung in YVR erfolgte dann mit Zeitverschiebung so gegen 13:30 und mein Abflug nach Sydney erst um 23:00. Also hatte ich noch einen schönen Nachmittag Zeit, um mal wieder ein bisschen Vancouver zu erkunden.

Zu Vancouver habe ich eine etwas spezielle Hassliebe: Ich verbrachte dort mal Zeit während einem kurzen Sprachaufenthalt und auch wenn es mir in vielen Bereichen sehr gut gefallen hat, war ich jetzt nicht derart begeistert wie viele andere Freunde und Kollegen von mir. Für uns Schweizer ist Vancouver wohl so etwas wie die Nummer 1 Sprachaufenthaltsdestination und als ich damals "neu" in diese Sprachschulklasse kam, waren von den 18 Kameraden 12 aus der Schweiz. Alles kein Problem, aber irgendwie habe ich mich trotzdem über diese grosse Schweizer Community fast ein wenig genervt mit der Zeit. Kam dazu, dass ich bei einer Gastfamilie in North-Vancouver gewohnt habe und das Pendeln mit dem Bus jeweils ca. eine volle Stunde in Anspruch nahm und so Ausgang etc. etwas mühsam war.

Jedenfalls bin ich schon ein paar Mal wieder zurückgekommen und fand es dann lustigerweise jeweils deutlich besser, als ich es in Erinnerung hatte und freute mich deshalb auf diese Paar Stunden vor meinem langen Hop über den Pazifik.

Mit einem Mietwagen ging es zuerst in den Stanley Park, konkret zum Prospect Point Lookout mit herrlicher Sicht auf die Lions Bridge.

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Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich bin ein absoluter Fan von kurzen Stopovers in Städten vor einem langen Abend-Nachtflug. Ich habe dann den ganzen Tag dieses bereits erwähnte Reisekribbeln in mir und freue mich während dem Tag mit intensivem Programm bereits auf die Ruhe während dem Flug zu einem anderen Kontinent.

Noch nie hatte ich dies so stark wie hier in Vancouver bei einem späteren Flug nach Sydney. Nicht nur ist der klimatische Wechsel interessant (und darauf freute ich mich ganz besonders), sondern ist für mich auch der Flug Vancouver-Sydney per se sehr "speziell", da nicht alltäglich für uns Europäer. Es geht irgendwie von einer bereits weit entfernten Stadt in eine noch weiter entfernte Metropole. Schwierig zu beschreiben, ich weiss, aber vielleicht versteht ja der eine oder andere hier im Forum, was ich meine :)

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Danach gings weiter in Richtung English Bay Beach, wo es diese speziellen Figuren zu sehen gibt. Sie heissen A-maze-ing Laughter und wurden von einem Künstler namens Yue Minjun entworfen. Durchwegs interessant, aber die Figuren strahlen für mich irgendwie auch etwas unheimliches aus und erinnerten mich ein wenig an den aktuellen Horrorfilm "Smile"...

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Danach eine kurze Spazierrunde in Richtung Burrard Street Bridge und dann bei herrlichem Sonnenuntergang wieder zurück zur English Bay...

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Nun wollte ich dann doch auch noch ein wenig ins quirlige Vancouver Downtown. Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber für mich stehen die kanadischen Städte punkte Grösse und Relevanz immer etwas im Schatten der US-Metropolen. Ich war demnach wieder einmal überrascht, wie grossflächig Greater Vancouver eigentlich ist, und dasselbe gilt noch viel stärker für Toronto.... Da ich mich abgesehen von der Fahrt zum Flughafen auf diesem Trip aber nur auf der "Downtown" Halbinsel (oder wie man dies auch immer benennen mag) bewegte, konnte ich sehr vieles zu Fuss erlaufen.


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Viele Freunde aus Vancouver schwärmten mir von den Burgers von "Hundy" (https://www.hundy.ca/). Als Fast-Food-Burger-Liebhaber musste ich da natürlich einen kurzen Besuch abstatten, war mit dem Produkt ganz zufrieden aber jetzt auch nicht übermässig begeistert. Der Burger war aber sicherlich besser als er hier auf diesem Bild ausschaut ;)

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Anschliessend wollte ich noch das "FlyOver-Canada" (https://www.flyovercanada.com/) ausprobieren; eine Art Kino, wo man während 25 Minuten gefühlt durch die verschiedenen Landschaften in Kanada fliegt. Wirklich ganz toll gemacht, ich war jedenfalls sehr positiv überrascht.

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Dann war es dann auch schon bald wieder Zeit, um in Richtung Airport aufzubrechen. Ich legte auf dem Weg noch einen kurzen Stopp im Queen Elizabeth Park ein für einen Nightshot, bevor es dann zurück zum YVR ging.

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Dort gings denn endlich einmal in die Internationale Version der Maple Leaf Lounge. Air Canada macht bei international Flügen ab Toronto und Vancouver innerhalb der Lounge sogar noch einmal eine interessante Differenzierung: Passagiere, die effektiv in Air Canada Business Class gebucht sind in den Klassen J, C, D, Z oder P erhalten Zutritt zur Air Canada Signature Suite, Meilentickets von Aeroplan nur, wenn diese als "Flex" Tickets gebucht wurden (und andere Meilentickets vermutlich gar nicht). Man möchte quasi nur einem ziemlich exklusiven Zirkel in diesen abgetrennten Bereichen der normalen Lounge Zutritt gewähren und keine Economy-Passagiere mit Aegean Gold u.Ä. bewirten. Ist für mich soweit auch nachvollziehbar, nur mit der Umsetzung funktioniert dies dann nicht wie gewünscht (gibt reihenweise Berichte im Netz diesbezüglich).

So auch bei mir: Mein Ticket wurde von LX ausgestellt, beinhaltete aber eine voll bezahlte Air Canada Z Klasse für den Flug YVR-SYD. Trotzdem erschien vorerst ein rotes Kreuz auf dem Scanner der Air Canada Signature Suite. Die sehr freundliche Dame schaute sich das Ticket von mir in ihrem Screen genau an und versuchte verzweifelt, den Grund für die automatisierte Ablehnung zu finden. Sie bestätigte mir, dass die Ticketausstellung durch Swiss kein Ablehnungsgrund darstellen würde und telefonierte wild mit irgendwelchen Supervisors, so dass es mir fast ein wenig unangenehm wurde. Jedenfalls konnte das "Rätsel" nicht gelöst werden, aber sie liess mich eintreten und bestätigte Explizit, dass ich mit meinem Ticket ohne Weiteres Zugang erhalten sollte. Sie entschuldigte sich für die Umstände.

Ich war das erste mal in dieser Air Canada Signature Suite und war sehr beeindruckt. Ich würde es als Mischung zwischen üblicher Business Class Lounge und First Class Lounge von LH/LX beschreiben: A la carte Dinner mit guten Speisen und elegantem Setting, viel Ruhe und schönes Design ewarteten mich.

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Ich entschied mich für das kanadische Rindsfilet mit Kartoffelstock, welches absolut exzellent war (auch wenn es auf dem Bild nicht ganz so ausschaut). Auch die anschliessende Schokoladencrème war wirklich auf gutem Restaurant-Niveau und ich war rundum zufrieden.

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Aus der Lounge konnte ich dann noch meinen Flieger erspähen: Es war die 15-jährige C-FIVK, eine Boeing 777-200ER welche quasi ausschliesslich Toronto-Vancouver-Sydney sowie Toronto-Delhi bedient. Noch interessant ist, dass der Flug YYZ-YVR (AC123) immer mit demselben Flieger durchgeführt wird wie der anschliessende YVR-SYD (AC33). Ich weiss nicht, wieso man diesen Flug nicht unter einer Flugnummer anbietet (also YYZ-YVR-SYD, alles auf AC33). Vielleicht hat es etwas mit dem Wechsel von Domestic zu International zu tun in YVR, keine Ahnung.

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Noch einen kurzen Blick aufs Board in der Lounge: Insbesondere die neue Dreamliner-Verbindung YVR-BKK faszinierte mich; auch dies stellt einen extrem langen Flug dar, den ich mir unbedingt mal gönnen möchte:)

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Dann war dann auch schon Boarding angesagt. Ich reservierte Sitz 9K, also Bulkhead im hinteren, kleineren Teil der Business Class und war sehr zufrieden. Die Toilette und die Galley sind genügend weit weg, so dass sie nicht stören würden (im Vergleich zu 1K), aber man hat trotzdem Bulkhead und mehr Privatspähre. Als Seitenschläfer empfinde ich bei der AC Business einzig etwas mühsam, dass der Tisch nicht zur Seite verstaubar ist, sondern nur "hochgefahren" werden kann. Dies engt dann den Sitz gegen oben hin etwas ein und man stösst zum Teil mit dem Becken / Rücken am Tisch an, wenn man sich drehen möchte.

Schön finde ich bei AC dagegen immer die wunderbaren Bilder der Zieldestination des Fluges, welche bei mir immer bereits Vorfreude auszulösen vermögen.

Flugzeit: 15 Stunden und 10 Minuten... Na dann mal gute Nacht!

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Fee44

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Zu der Frage, warum der Union Jack auf dem Gebäude wehte: Der britische Monarch (muss mich immer noch daran gewöhnen, dass es jetzt ein "Der" ist und keine"Die" mehr) ist Staatsoberhaupt von Kanada.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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In Milano angekommen gings zuerst mal zu einem meiner Lieblingsitaliener nahe Milano Centrale, wo es ansonsten nicht allzu viel sinnvolles gibt. Es handelt sich um das "Ristorante Pizzeria L'antro della Sibilla". Es gibt sicher in Milano noch bessere Italiener, aber wie gesagt, in Bahnhöfsnähe nicht allzu viel und ich habe dort immer gut gespiesen, so auch dieses Mal.

Herrlich, genau meine Abteilung. Reise gerne mit.
Schade, dass in Mailand nicht Zeit für diesen Italiener blieb: https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/geheimtipp-perle-der-lombardei.92202/
 
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Klasse Tour - ich bevorzuge allerdings Richtung Osten zu fliegen - einerseits habe ich da weniger Probleme mit dem Jetlag, andererseits gewinne ich einen Tag ;)
 
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08.03.2009
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Interessanter Punkt. Ich verliere lieber einmal einen vollen Tag, dafür gewinne ich immer ein paar Stunden pro Flug gegen Westen. Und spart in der Theorie eine Übernachtung:)
Ist halt eine persönliche Präferenz. Mich packt der Jetlag extrem, wenn die Tage länger sind (ich also nach Westen fliege). Nach Osten hingegen hab' ich keinerlei Probleme. Die Übernachtungen legt man dann clever auf Nachtflüge ;)

Mein letzter 10 Tage RTW war NUE-WAW/WAW-NACHTFLUG-ICN/ICN-NACHTFLUG-SYD/SYD-NACHTFLUG-SCL-LIM/LIM-BOG-CTG-NACHTFLUG-AMS/AMS-NUE - allerdings bis auf CTG-AMS alles in Eco :rolleyes:. Abi-Geschenk für meinen Neffen.
Fliegst du nach Westen ist die erste Übernachtung nicht im Flieger sondern in den USA - und schon ziehst du mit der Anzahl der Übernachtungen am Boden gleich ;)
 
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