So, vorab mal ein grosses Sorry für die Verspätung des weiteren Reiseteiles. War extrem viel los bei mir, weshalb ich erst jetzt wieder dazu kam, diesen Thread hier fortzuführen.
Tag 4: nicht existent // im Flieger
Durch das Überfliegen der Datumsgrenze in westlicher Richtung verliert man bekanntlich quasi einen Tag. Bei mir war es ein Montag, der komplett in meinem Kalender gelöscht wurde, da ich am Sonntag Abend in YVR abgeflogen und erst am Dienstag Morgen in Sydney gelandet bin. Nimmt mich immer Wunder, wie Flat-Earther solche Gegebenheiten zu erklären versuchen. Aber lassen wir dieses Thema.
Tag 5 & 6 Sydney
Nach einer guten Runde Schlaf wachte ich so in etwa 2h vor der Ankunft in Sydney auf. Der Flug Vancouver - Sydney war mit 12'484 Kilometern mein bislang zweitlängster Nonstopflug, getoppt nur vom "nicht topbaren" Singapur - New York (EWR), damals noch im legendären Airbus 340-500 mit reiner Business-Class Bestuhlung. Wie erwähnt gefällt mir die Business auf AC recht gut und so erreichte ich Sydney recht ausgeruht. Allgemein ist der Zeitplan auf dieser Reise so gedrängt, dass die "ruhigsten" Stunden jeweils im Flieger sind und ich mich dort jeweils auch am besten erholt habe.
Der Anflug in Sydney war zwar in der Theorie unspektakulär; da für mich Australien aber doch irgendwie etwas Spezielles bleibt auf Grund der grossen Distanz zu uns fühlte es sich trotzdem "erhaben" an, plötzlich diesen riesigen Kontinent unter den Flügeln ausmachen zu können. Und nach all dem Schnee und der Kälte in Kanada tat es auch gut, mal wieder sommerliche Grünflächen zu erspähen.
Nach der Landung ging es dann durch den Zoll. Die ganze Deklarationspflicht in Australien finde ich schon ein wenig grenzwertig. Ich hatte zuerst "standardmässig" überall "Nein" angekreuzt (ob man auf einer Farm war in den letzten Tagen, ob man mehr als 10'000 Dollar mitbringt etc.etc), bis ich dann zum Glück noch realisiert habe, dass da bei einer Linie stand "I am bringing medical products into the country" oder so ähnlich. Habe dann schüchtern gefragt, ob meine zwei Kopfwehtabletten auch unter diese Kategorie fallen würden, was mit einem energischen Kopfnicken bejaht und ich insofern abgestraft wurde, dass ich dann etwa 20 Minuten in der Schlange anstehen durfte mit Leuten, die effektiv Dinge zu deklarieren hatten. Meiner Meinung nach müssten dann doch quasi alle Passagiere dort anstehen, denn wer reist schon KOMPLETT ohne Medikamente nach Australien.
Wie dem auch sei, schlussendlich ging es dann doch relativ zügig und schon war ich im sommerlichen Sydney angekommen. Sofort mit der S-Bahn in die Stadt, wo ich ein Apartment an der Kent Street (ganz in der Nähe zur Townhall / Hyde Park) für eine Nacht reserviert hatte. Lage war super und ich fühlte mich umgehend superwohl in dieser Stadt. Nach kurzem Frischmachen gings dann auch schon los; ich hatte mir ein recht dichtes Programm vorgenommen, und da ich nur 2 Tage in Sydney verbringen sollte, war die Zeit kostbar.
Zu Fuss machte ich mich also auf den Weg in Richtung Pyrmont Bay, dann wieder rüber zum CBD und schliesslich runter in Richtung Harbour Bridge.
Neben der sommerlichen Hitze ist mir sofort auch wieder diese gewisse "Entspanntheit" der Australier augefallen. Alles wird irgendwie etwas lockerer genommen. Vielleicht ist es auch nur ein Cliché, aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass man diese Atmosphäre spüren kann. Durch die Jahreszeit wirkte alles im Kontrast zu Kanada auch etwas fröhlicher und frischer.
Ich lief dann den ganzen CBD hinunter bis zur Habourbridge und dem Observatory Hill...
Und danach war es dann endlich soweit: Für mich eine der schönsten und photogensten "Mikroregion" der Welt tat sich vor mir auf: Sydney Opera House zusammen mit Harbour Bridge und die Skyline dahiner....
Als nächstes ging es dann mit der Schnellferry in Richtung Manly, konkreter zur Manly Beach. Die Schiffahrt alleine ist es für mich eigentlich schon Wert, nach Sydney zu fliegen.... Das Panorama ist einfach unbeschreiblich schön!
In Manly angekommen, schlenderte ich dann in Richtung Strand, wo ich vorhatte, das erste Mal ins australische Wasser einzutauchen.
Nach ein paar Runden im angenehm temperierten Meer ging es dann bei heruntergehender Sonne zurück in die Stadt und ich wurde von der Müdigkeit erfasst, aber der Tag in Sydney war einfach supertoll und ich merkte, dass diese Stadt zweifellos einen Platz in den Top 3 meiner Lieblingsstädte einzunehmen vermag.
Am nächsten Tag wollte ich dann noch ein wenig North Sydney erkunden und auch ein wenig in die etwas weniger touristischen Regionen fahren; ich liebe es, mit ÖV ein wenig aus der Stadt herauszufahren um das "richtige" Leben einer Stadt zu spüren.
Zuerst ging es also mit der S-Bahn nach North Sydney und ich erkundete diese Region ein wenig zu Fuss.
Und auch hier darf der Klassiker aller Aussichten natürlich nicht fehlen:
Von der Milsons Point Wharf gings dann mit dem Schiff wieder zurück in Richtung Pyrmont Bay. Von dort fuhr ich dann mit der Strassenbahn in Richtung Dulwich Hill. Die Fahrt dauerte ca. 30 Minuten und führte durch diverse Wohnquartiere. Von dort wollte ich dann mit der S-Bahn zurück ins Stadtzentrum.
Leider wurde mir dieser Plan zunichte gemacht, da mal wieder eine Störung im Eisenbahnbetrieb vorlag und so stoppte mein Zug unverhofft, rollte noch in den nächsten Bahnhof und blieb dort mal für 20 Minuten stehen, bevor mitgeteilt wurde, dass es nicht mehr weitergehen würde und der ganze Zugverkehr in der Stadt im Moment nicht funktionieren würde. Anhand der Reaktionen der Pendler musste ich annehmen, dass dies nicht das erste Ereignis dieser Art ist; man war zwar wütend, aber nahm es mit Humor und es würden Sprüche gemacht (in etwa wir ihr mit eurer Deutschen Bahn
![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
).
Ich schaute mich dann nach einem Bus um und wurde nach einem kurzen Spaziergang fündig und so ging es in während 40 Minuten zurück zum Hyde Park.
Nun neigte sich mein Aufenthalt in Sydney schon dem Ende zu: Ich war auf dem 22:00 Flug nach Melbourne gebucht; der einzige Flug, welcher mit einem Widebody durchgeführt wird zwischen diesen beiden Metropolen. So zog es mich ein letztes Mal hinunter zum Opera House und auf die andere Seite für ein paar Skyline Shots...
Dann gings bereits relativ knapp zum Airport und durch die Störung im Zugverkehr wurde es dann nochmals enger... so erreichte ich den Flughafen schliesslich ca. 45 Minuten vor Abflug, was aber dennoch noch sehr gut reichte.
Die grosse Enttäuschung folgte dann am Gate: Ich sah bereits von weitem, dass da kein Airbus 330-200 stand, sondern eine hundkommune Boeing 737-800. Natürlich kann man sagen, dass dies für einen 1.5 Stunden Flug doch kein Drama darstellt, aber da ich extra diesen späten Flug gebucht habe, um einmal die Qantas Business Class auszuprobieren, war ich dennoch ein wenig frustriert. Seatchange beim Boarding: Von 2A auf 1C
![Frown :( :(](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
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So ging es in die Luft in Richtung Melbourne, wo ich die nächsten zwei Tage auf diesem Trip verbringen werde.