Hier werden jetzt zwei Dinge vermischt. Ja, ich finde es seltsam über Istanbul in die USA zu fliegen, unabhängig von der Airline. Das ist jetzt tatsächlich meine Meinung, darf natürlich jeder gerne anders sehen. Das war aber die Antwort auf den Post mit den anderen (halb-) staatlichen Airlines. Zumindest Richtung Westen gibt es ein ganz ordentliches Angebot und eine Auswahl nicht staatlicher Airlines.
Um deine Frage zu beantworten: Das fliegen mit der (halb-) staatlichen Airline der Türkei, egal wo hin unterstützt meiner Ansicht nach durchaus den jetzigen Machthaber. Ist jetzt wieder meine Meinung. Aber das sehe nicht nur ich so sondern übrigens auch einige meiner türkischen Bekannten und auch einer meiner türkisch stämmigen Mitarbeiter mit dem ich mich regelmäßig über die schlimme Entwicklung in diesem schönen Land unterhalte. Übrigens schon seit weit über einem Jahr, als viele diese fürchterliche Entwicklung noch nicht wahrhaben wollten.
Dann wird das mit dem Fliegen im Allgemeinen sehr problematisch:
- TK gehört einem Diktator.
- EK, EY und QR sind quasi-Verwandte vom Diktator.
- LH behandelt seine Belegschaft nicht fair.
- Dasselbe gilt für AF.
- BA ernährt sich noch von der Kolonialzeit.
- AB, AZ gehören quasi den Arabern.
wer sucht der findet.
Ich bin kein Erdoganfan. Wirklich nicht. Aber um die Türkei und die Türken zu verstehen, sollte man selbst Türke sein. Das ist nicht böse gemeint oder im Sinne "Dir fehlt der nötige Intellekt", sondern die politischen Hintergründe seit der Staatsgründung im Jahre 1923. Ich bin kein Historiker.
Fakt ist aber, dass der Erdogan aktuell dasselbe macht, was vor ihm Jahrzehnte lang die Kemalisten/Oppositionellen gemacht haben - nur in grün. Das wiederum schmeckt den Kemalisten/Oppostitionellen nicht, die bis zur Erdogan-Ära ein nettes Leben geführt haben.
In der Türkei ist es nicht wichtig, was gesagt wird, sondern WER es sagt.
Ich habe - und du wahrscheinlich auch nicht - die Zeit der Welt, um Dir die türkische Politik zu erklären, aber Folgendes muss ich sagen:
Die Opposition in der Türkei, wenn man sie so nennen kann, ist geistig behindert. Und das wiederum ist für Erdogan ein ganz einfaches Spiel! Zwei Beispiele:
Der russische Botschafter wird von einem zur Gülen-Bewegung* übergelaufenen türkischen Polizisten erschossen. Kilicdaroglu, Oppositionsführer der CHP, stellt in der Öffentlichkeit vor laufenden Kameras folgende Frage (ernsthaft):
Wer hat diesem Polizisten diese Waffe gegeben?
Kilicdaroglu hätte bei den letzten internen Wahlen der CHP abgewählt werden sollen. Spitzenkandidat war Muharrem Ince - den ich persönlich sehr gut finde! Hat aber nicht geklappt, weil der Ince auf Druck von Kilicdaroglu seine Kandidatur quasi zurückgezogen hat (sehr demokratisch
)
Zweites Beispiel ist Wikileaks: Als vor ein paar Jahren über sämtliche (vergangene) Regierungen Dokumente geleakt wurden, haben die Parteien im Bundestag zusammengehalten. Das ist vorbildhaft.
Was hat Kilicdaroglu & Konsorten getan? Verzweifelt versucht, Erdogan & friends in den Dreck zu ziehen. Ohne Erfolg. Am Ende wurden sie von Erdogan als Verräter dargstellt.
Der Erdogan ist für mich noch kein Diktator, er ist auf dem Weg zum alleinigen Machthaber nach dem Besipiel der USA. Ob das der Türkei gut tut? nein. Den Türken? JAAAA!!! Die brauchen einen, der sie lenkt und führt.
Der Erdogan wird auch ausschließlich schlecht dargestellt. Dem kann ich mich nicht anschließen. Niemand kann nur schlecht oder nur gut sein. Dieses schwarz-weiß-Denken hilft keinem. Es ist immer die Rede, die Türkei würde zensieren, Medien einschränken, Facebootk & Twitter schließen.. Man sei nicht frei.. blalba weil:
Mich würde der Inhalt der jeweiligen Anfrage intressieren.
*lt. türkischen Ermittlungen.