So, jetzt endlich bin zum schreiben gekommen!
Donnerstagnachmittag. Im Büro 31°C, draußen strahlender Sonnenschein mit über 35°C. Ich freu´ mich auf die Fahrt nach Stuttgart – klimatisiert im Unimog-Sport. Hoffentlich nicht schon wieder Tempo 80 auf der A8, denke ich – und hoffentlich kein Stau. Zur geplanten Zeit loskommen sieht nämlich anders aus. Jedoch es läuft, und im P2 sind sogar noch auf der untersten Ebene Plätze frei.
Sicherheitskontrolle im Terminal 1 schnell und unkompliziert, da geht doch plötzlich ganz bequem eine Bitter-Lemon in der Lounge. Ich hab´ ja jetzt Zeit.
Boarding soll um 18:15 Uhr sein, 5 Minuten für den übersichtlichen Weg, 5 Minuten für den Pass und 5 Minuten für alle Fälle – also um 18:00 Uhr losgehen. Passt.
Die Überraschung war dann das Gate 412. Terminal 4. Gibt es da einen Durchgang Airside? Oder muss ich raus und neu durch die Siko? Von diesem mulmigen Gefühl getrieben war ich dann doch recht flott am Ende von T3 und habe den Durchgang zu T4 auch gefunden. Man wechselt ja nicht nur das Terminal, sondern auch die Ebene und gefühlt den Flughafen.
Hier unten ist alles etwas einfacher. Der Bodenbelag, die Sitze – alles. Fühlt sich irgendwie nach Billig an. Hier passt easyJet, Ryanair & Co irgendwie hin. Lästig nur: Ein einziger Bundespolizist hatte die Ehre easyJet nach Gatwick und eine Onur abzufertigen. Und das kann sich ziehen!
Pünktlich nachdem ich den Ausweis wieder verstaut hatte und das Bild von der Abflugtafel geknipst hatte begann auch schon das Boarding. Speedy Boarding durch Gate 413, der Rest durch 312. Hier waren die Niederungen der Menschheit mal wieder ganz nah – jeder musste der erste im Bus sein. Um dann in der schwülen Hitze auf dem Vorfeld zu warten bis das Speedy Boarding fertig war.
Allen die am Donnerstag den 6. August vergeblich auf Regen gewartet haben gebe ich hier einen Tipp: Bucht einen Flug mit Busgate und seid ganz hinten in der Schlange. Als ich an meinem Platz angekommen bin war ich von oben Tropfnass.
Der Zustand von G-EZII war mit wenigen Worten zu beschreiben: Ganz Toll.
Durch das Wetter hat sich dann der Abflug immer wieder verzögert und mein Sitznachbar (2,05 m und schlank) und ich (1,93 m und 130 kg) hatten die Nase vom billig fliegen schon voll bevor wir eigentlich geflogen sind. Aber wir haben den Platz redlich geteilt: sah bestimmt lustig aus…
Irgendwann haben wir Gatwick erreicht – zu meiner Überraschung ein angenehmer und moderner Flughafen, aber etwas lange Wege – und nach einer Blitz-Immigration konnte ich den Weg zum Hilton LGW antreten. Das Zimmer dort war bereits von der vielzitierten Besenkammer auf einen Execute Room upgegradet, dazu noch im neuern Teil des Hotels. Schön, modern und sauber, but nothing to write home about. Also nichts wie den Rucksack loswerden und ab in die Lounge, eine Kleinigkeit essen. Doch Pech gehabt, 20:30 Uhr – abgeräumt und Bier weggeschlossen. Heul!
Hungern musste ich jedoch nicht – und zu trinken gab es auch noch was.
Nach einer recht erholsamen Nacht konnte ich dann am Freitagmorgen mein Frühstück wahlweise in der Lounge oder im Restaurant abholen. Ich hatte allerdings keine Lust zum Maximieren und habe mich mit der Lounge begnügt: Wurst und Käseaufschnitt, Brot und Brötchen, Croissants, Rührei, Bohnen und gegrillter Schinken – eigentlich ganz ausreichend und von der Qualität o.k. Einzig das Rührei hat nicht meine Zustimmung gefunden: Zu sehr Tetra-Pack, zu wenig Geschmack.
Auf dem Weg zum Bahnhof habe ich noch ein paar Anflüge mitgenommen, leider nur mit dem IPhone, denn die Eos ist noch zur Reparatur. Aus diesem Grund ist übrigens dieser Teil sehr schwach bebildert. Bitte entschuldigt.
Auf Grund der langen Schlangen an den Fahrkartenautomaten habe ich mich für die Reisemöglichkeit mit der kürzesten Schlange entschieden: Den Gatwick Express. Um es kurz zu machen: Bequem und langsam. Um von Gatwick zum City Airport zu kommen aber nicht erste Wahl, der der Express an Victoria Station endet, während Thameslink mit seiner Verbindung zur London Bridge Station die unterm Strich schnellere Verbindung bietet. Das nächste Mal dann…
Die Tour mit District Line und DLR nach LCY ist keiner extra Beschreibung wert – mit einer Ausnahme. Kaum trete ich mit Stock und Rucksack in einen Zug schon steht jemand auf und bietet mir seinen Platz an.
Das ist mir in D selten passiert. Hier ein großes Lob an die Briten!