Bezüglich Sprachkenntnissen: Es kommt durchaus auch auf die Praxis an. Ich bin mit deutscher Muttersprache im französischen Sprachraum aufgewachsen und habe Französisch faktisch in der Schule gelernt. Dazu später Englisch und Italienisch. Und obwohl ich weniger lang Italienisch-Unterricht hatte als Englisch, fällt es mir leichter mich auf Italienisch zu unterhalten als auf Englisch. Und zwar weil ich Italienisch, im Gegensatz zu Englisch, im Berufsaltag regelmässig brauche. Muttersprachler in der Firma attestieren mir zwar, dass ich besser schreibe als ein Muttersprachler, da hilft aber auch das Wörterbuch des Mailprogramms und der Übersetzer "Leo" (der ist gut, wenn man gewisse Sprachkenntnisse hat). Bei Speisekarten muss ich mich dann gelegentlich mit Leo helfen, aber ich will die Karte jeweils auf Italienisch.
Und als ich aushilfsweise bei einem Detaillisten in der französisch-sprachigen Wohnregion arbeitete, entlarvte ich deutschsprachige jeweils beim Eingang (einfach wenn sie zu zweit waren), und die wurden dann von mir konsequent auf Deutsch angesprochen.
Kurz: Englisch ist nicht immer zwingend die erste Wahl, es kann gelegentlich auch die eigene Muttersprache sein.
Was aber gar nicht geht: Man spricht als Kunde das Personal in der Landessprache an (weil man es kann oder weil es die Landessprache ist) und man antwortet konsequent auf Englisch. In Mailand und Venedig brauchte es einen Hinweis, Italienisch sei mir sympathischer als Englisch und in Zürich kann einer der Mitarbeiter am Empfang eines Hotels kaum Deutsch. Insbesondere letzteres finde ich bedenklich und äusserst mühsam, der verstand nämlich nicht mal meinen Namen nach 2 Wiederholungen.