From Arizona to Pennsylvania – Ein Road-trip in 9 Tagen, 10 States und 7 bookstores

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Herrlich, genau das was ich immer schon mal machen wollte: Mit dem Auto durch die Flyover-Staates. Danke für den Bericht.
 
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madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
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Bonn
Auch von mir vielen Dank für diesen tollen Bericht. Ich habe direkt Anregungen für meine nächsten Aufenthalten in den Staaten bekommen, sofern die Einreise wieder möglich ist.

Weiterhin gute Fahrt und ich freue mich auf weitere Teile!
 
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FRAHAMLON

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31.10.2013
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PIT, ORD
Friday, Day 7: Omaha (NE) – Davenport (IA)

Die Strecken werden länger, die Beiträge kürzer, die Bilder weniger - Die Interstate hatte uns wieder!
Nachdem wir ihr gestern abtrünnig waren, lautete die heutige Planung wieder I80 – Aber erst mal Frühstück. Das Marriott bot sogar ein recht ordentliches Frühstück an, aus einer kleinen Karte mit ca. 5 Gerichten konnte als Status-Inhaber natürlich für beide frei gewählt werden, inkl. Getränk. Serviert wurde zwar im to-go Pack, aber gegessen werden konnte dennoch an den Tischen im Restaurant bzw. in der Bar, und free-refill gab es von der sehr netten Service-Dame ebenfalls. Alles in alle unter den Umständen nix zu meckern.

Danach ab auf die bereits angesprochene Interstate und immer weiter gerade aus. Nach wenigen Minuten war der 5. Staat der Reise erreicht, nach Überqueren des Missouris waren wir in Iowa angekommen. Rechts- und links der Straße dasselbe Bild wie die Tage vorher, viele (Mais-)Felder, viele Kühe. Aber auch viele Windmühlen ‚wuchsen‘ hier in Iowa…

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…soweit das Auge reicht!

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Viel mehr gibt es von der Fahrt nicht zu erzählen, doch recht eintönig das Ganze. Nach knapp 4h stoppten wir in Iowa City zum Mittagessen – Wirklich nettes Städtchen mit kleiner, aber feiner Downtown-Area und etlichen Restaurants. Viele Studenten, was als Home-town der University of Iowa nicht verwunderlich ist :).

Danach noch eine knappe weitere Stunde bis nach Davenport, wo als erstes das ‚Figge Art Museum‘…

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…angesteuert wurde, ein direkt am Wasser gelegenes Kunstmuseum, welches dank seiner Frank Lloyd Wright Collection auch über Davenport hinaus bekannt ist. Die FLW-Kollektion fand ich zwar nicht so berauschend, aber der Rest überzeugte mich umso mehr – Klasse Museum, gefiel mir gut!


Ich nutzte die günstige Lage, um von dort noch einen kleinen Abstecher ans Wasser zu unternehmen, auf der anderen Seite des Mississippi-Rivers ist bereits Illinois zu sehen, der 6. Staat auf der Reise!

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Danach ging es erst einmal ins Hotel – Bei der Planung hatte ich erstaunt festgestellt, dass es in Davenport sogar 2 Hotels aus der Marriott Autograph Collection gibt, was mich für die kleine Stadt doch positiv überrascht hat. Geworden ist es dann ‚The Current Iowa‘, welches genau gegenüber dem Museum lag – Hätte also auch direkt dort parken können ;).

Das Hotel selbst war klasse, gebucht war Besenkammer auf Punkte, bekommen haben wir eine große Suite in einem der oberen Stockwerke. Alles sehr modern und künstlerisch eingerichtet, wie wir dann lernen konnten kooperiert das Hotel mit dem Figge Museum und bietet jungen, lokalen Künstlern eine Plattform. Finde ich gut, hat mir alles sehr gut gefallen!

Abends ging es dann zum Abendessen ins ‚Duck City Bistro‘ – War eine Empfehlung des Front Desks und enttäuschte nicht, sicherlich nicht das beste Essen auf der Reise, aber durchaus lecker. In Iowa waren (zum damaligen Zeitpunkt) einige der Bars geöffnet, und somit besuchten wir auf dem Rückweg ins Hotel noch die Analog Arcade Bar, welche, wir der Name schon sagte, klassische Flipper- und Arcade Games anbot. War auf jeden Fall lustig!

Danach ab ins Bett, am nächsten Tag ging es weiter über die Interstate nach Indianapolis…

Distanz Tag: 313mi

Distanz Total: 1,883mi
Bookstores: 6

US-States: 5 (AZ, UT, CO, NE, IA)
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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9.806
Dahoam
Danke für deinen Bericht. Einiges Unbekannte, manches Vertraute. Genau der Grund warum die USA so ein tolles Urlaubsland sind. Hoffe dass man bald wieder Reisen dorthin machen und die wunderschöne Natur anschauen kann.
 

mucaari

Erfahrenes Mitglied
10.01.2016
890
689
HKG
Habe mal ein knappes Jahr in Phoenix gewohnt (Ecke 24th St. und Indian School Rd.), weckst schöne Erinnerungen. Coole Bilder! (y)
 
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FRAHAMLON

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31.10.2013
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PIT, ORD
Die nächsten beiden Tage sind schnell erzählt, daher in einem, etwas längerem, Beitrag. Ursprünglich hatten wir geplant, zwischen Indianapolis und Pittsburgh noch eine Nacht in Columbus zu verbringen, aber so langsam hatten wir genug von der Interstate und daher beschlossen wir, die letzte Etappe dann ‚in einem Rutsch‘ durchzufahren. Aber soweit sind wir noch nicht…

Saturday, Day 8: Davenport (IA) – Indianapolis (IN)

Etwas später als die vorherigen Tage ging es wieder los, nicht bevor noch einmal die Kunst in unserer Suite bewundert wurde. Ein Hund hier…

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…ein paar Züge dort.

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Von Davenport aus war schnell der nächste Staat auf unserer Reise erreicht, nach überqueren des Mississippi’s war schnell Illinois erreicht. Nach ein paar ereignislosen Stunden auf der Interstate, inzwischen war es die I-74, erreichten wir mit Preoria den Illinois River und unser Ziel fürs Mittagessen am Fluss. Nette Aussicht…

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…aber sonst recht wenig, und daher ging es direkt weiter, bis nach ein paar weiteren Stunden erst Indiana und dann Indianapolis erreicht wurde. In Indi hatten wir uns gegen einen Aufenthalt in Downtown und für das Marriott Indianapolis North entschieden, welches in Keystone Crossing, einem ‚geplanten Viertel‘ liegt. Etliche Hotels, Restaurants, Bueros, Apartments und 2x Malls liegen hier verkehrsgünstig direkt an der Interstate – Naja, so richtig schön ist anders, aber immerhin kurze Wege.

Überraschenderweise war das Hotel sehr gut gefüllt, vor allem mit Gästen im recht jungen Alter – Es fanden wohl irgendwelche Baseball-Auswahlspiele in der Nähe statt. Upgrade gab es von der Besenkammer auf Executive-Floor, die Lounge war aber natürlich, wie auch das Restaurant, geschlossen.

Ein weiterer Grund für die Wahl des Hotels war die (relative) Nähe zu Oakley’s Bistro, unserem Ziel für das Abendessen. Recht unscheinbar in einer Strip-Mall gelegen, war Oakley’s bereits mehrfach bei den James Beard Awards weit vorne platziert und enttäuschte, trotz einer (leicht) reduzierten Karte, nicht. Sehr leckeres Essen, guter Service, alles sehr freundlich, klare Empfehlung in Indi!

Danach ging es retour ins Hotel, wo wir ‚dank‘ der dünnen Wände noch das ein- oder andere Drama der Teenager miterleben durften – Alles in allem kein guter Aufenthalt dort, das Hotel wird uns vermutlich so schnell nicht wiedersehen.

Distanz Tag: 310mi
Distanz Total: 2,193mi
Bookstores: 6
US-States: 7 (AZ, UT, CO, NE, IA, IL, IN)



Sunday, Day 9: Indianapolis (IN) – Columbus (OH) (Pittsburgh, PA)

Last Day! Es sollte noch einmal ein recht langer Tag werden, und somit ging es bereits recht früh los – Frühstück gab es ja eh keins im Hotel. Die ersten Stunden waren wieder sehr ereignisarm, es ging weiter, inzwischen auf der I70, in Richtung Osten. Bald war mit Ohio ein neuer Staat und mit Columbus das letzte Zwischenziel erreicht, und der leere Magen machte sich auch bemerkbar. Also erst einmal im ‚Short North Arts District‘ geparkt und den Hunger im ‚Ampersand Asian Supper Club‘ gestillt – Lecker! Als nächstes stand Bookstore #7: Prologue Bookshop auf dem Programm, dabei war das doch eher der Epilogue für uns ;).
Auf dem Rückweg zum Auto ging es dann noch an einigen netten Gebäuden…

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…vorbei, teilweise mit interessanter Bemalung!

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Columbus und der Arts District hat uns durchaus gut gefallen, das wird sicherlich als Wochenendziel noch einmal bei uns auf dem Programm stehen.

Danach ging es weiter, die Landschaft wurde nun auch wieder etwas interessanter. Wir beschlossen daher, der Interstate doch (vorläufig) Lebewohl zu sagen und fuhren auf einigen kleineren Highways durch das östliche Ohio, hier hatte es mich aus beruflichen Gründen schon mehrfach hin verschlagen.
Vorbei am Piedmont Lake…

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…ging es in Richtung West Virginia, welches wir nach dem Überqueren des Ohio Rivers als 9. Staat auf der Reise für vielleicht 10min durchfuhren, bevor Pennsylvania erreicht wurde. Ein paar Minuten später war es dann vollbracht…

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…und unsere neue Heimat Pittsburgh lag vor uns! (Das Foto stammt allerdings von einem anderen Tag, passt hier aber ;)).

Noch ein paar wenige Meilen, und danach war die Reise durch 10 Staaten nach etwas über 2,500 Meilen und 9 Tagen beendet! Eine wirkliche spannende Fahrt, in der wir viel gesehen haben und viele verschiedene Landschaften der USA bewundern durften. Die Tage gibt es noch ein Fazit, aber bis dahin erst einmal Danke fürs ‚mit’fahren!

Distanz Tag: 360mi
Distanz Total: 2,553mi
Bookstores: 7
US-States: 10 (AZ, UT, CO, NE, IA, IL, IN, OH, WV, PA)
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.612
11.409
Trans Balkan Express
Inzwischen hatten wir auch die mit Abstand größte Indian Reservation in den USA erreicht – Navajo Nation. Mit knapp 71,000 km2 ungefähr so groß wie Irland, erstreckt sich dieses über die Staaten Arizona, Utah und New Mexico und ist, wie alle Reservations, recht eigenständig: Eigene Regierung, eigene Polizei etc. Leider aber auch extrem getroffen von Covid, die gesundheitliche Versorgung ist bereits in normalen Zeiten deutlich schlechter als im Rest der USA und in diesen speziellen Zeiten wird dies noch einmal deutlicher. Die Regelungen sind aktuell sehr streng – Die Durchfahrt auf den Highways ist weiterhin erlaubt, aber der Besuch von Siedlungen ist für ‚Auswärtige‘ streng verboten. Auch sind, zumindest am WE, sämtliche Restaurants (selbst McDonalds etc) geschlossen. Dies machte die Fahrt durch die Reservation dann doch sehr trist und irgendwie traurig.

Die Gegensätze sind deutlich sichtbar - Traumhafte Natur am Horizont, aber Müll und Schutt immer praesent.

Wenn ihr "Bücher-Nerds" seid, kann ich passend dazu die Bücher von Tony Hillerman empfehlen. Er hat über mehrere Jahrzehnte eine Buchreihe entwickelt, in der lokale Navajo-Polizisten Fälle lösen und gelegentlich dem FBI auf die Füße treten. In diesen kann man viel über die Navajo-Kultur bzw. der Archäologie zu den Anasazi erfahren. Die Reihe wird nach seinem Tod von seiner Tochter weiter geführt. Es gibt wohl auch ein paar Verfillmungen, die aber in D nicht erhätlich sind.

Falls ihr die Reihe noch nicht kennt, und Sehnsucht nach dem "Westen" habt ...

Was die Reservate betrifft, die Navajo sind wohl - wie Du ja auch beschreibst - besonders von Covid-19 betroffen, daher ist die Abschottung wohl verständlich.
 
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FRAHAMLON

Erfahrenes Mitglied
31.10.2013
2.109
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PIT, ORD
Fazit

Tja, was soll man sagen: Ein Trip, sowohl aus der Not (Covid-sei-dank) als auch aus der Notwendigkeit (das Auto musste irgendwie halt nach PA) geboren…
Aber gerade mit ein paar Tagen Abstand definitiv ein tolles Erlebnis, es ist unglaublich, wie abwechslungsreich die USA ist! Das Highlight war sicherlich die Fahrt durch die Rockies (und auch die Fahrt durch Arizona), ab Denver zog es sich ein wenig, wobei auch dort immer wieder erstaunliches zu entdecken war, z.B. hat uns Davenport sehr positiv überrascht.

Das beste Hotel war sicherlich das dortige ‚Current Iowa‘, sowohl das Hotel selbst als vor allem auch die Suite waren wirklich klasse eingerichtet, das Personal freundlich und die Lage perfekt. Nur die Einschränkungen rund um die aktuelle Situation hatte das Marriott in Omaha, vor allem rund um das Frühstück, besser gelöst.

Das beste Essen auf dem Trip ist schwieriger zu beantworten, aber am Ende fanden wir ‚The Wolf’s Tailor‘ in Denver am besten, eng gefolgt von ‚Au Courant‘ in Omaha und ‚Vecina‘ in Phoenix. Alle sehr gut, aber in Denver war das Essen einfach noch etwas interessanter. Aber empfehlen kann ich alle auf jeden Fall!

Zu meckern gibt es eigentlich (zumindest mit ein paar Wochen Abstand) nichts, es hat alles gut funktioniert, trotz Hauptsaison hielt sich der Verkehr in Grenzen (bis auf Denver standen wir kein einziges Mal im Stau) und keines der Hotels oder Restaurants war ein Totalausfall. Vor allem die Rockies haben uns sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen...

Das soll es damit auch gewesen sein, eventuell folgt im Oktober dann noch einmal ein Bericht aus Montana & Wyoming, zumindest ist das die aktuelle Planung. Ich bedanke mich recht herzlich bei allen lesenden Mitreisenden und hoffe, die ein- oder andere Anregung gegeben zu haben, wenn reisen wieder (normal) möglich ist…

Und bis dahin - So Long, and Thanks for All the Fish! :cool:
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.862
3.526
Danke für den eindrucksvollen und inspirierenden Bericht und eine gute Zeit in Pittsburgh.
Sowohl quer durch die USA als auch Pittsburgh stehen seit langem auf meiner Liste.
 
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