Ist mir durchaus bewusst, da ich auch mit Fotos Geld verdiene (wenn auch im kleinen Umfang). Nur fand ich z. B. das Bussard-im-Flug-Bild auch - soweit erkennbar - technisch super (zum Beispiel sind an den Krallen, die in der hellen Umgebung ja nun absolut im Schatten liegen, noch Farbnuancen erkennbar.)
Gute Fotos bestehen aus Handwerk, Technik und Talent. Alle drei Faktoren müssen zusammenkommen. Zum Handwerk gehört zweifellos regelmäßiges Training, wer also (wie ich) nur noch alle paar Wochen oder Monate zum Fotografieren kommt, bleibt zwangsläufig
unter seinen Möglichkeiten. Das muss man einfach wissen und so akzeptieren, da sollte man sich und anderen nichts vormachen. Deshalb bleibe ich auch bei der Wahl der Ausrüstung bewusst unter meinen Möglichkeiten, ich empfinde es als lächerlich und anmaßend, meine eigene Ungeübtheit mit einer sündteuren Ausrüstung ausgleichen zu wollen. Das wäre wie jemand, der den Marathon laufen will, aus Faulheit kaum dafür trainiert, sich dann aber die teuersten Superschuhe für den Wettbewerb kauft und wie ein Irrer High-Tech-Gels in sich hineinstopft.
Ich merke auch, wie ich deutlich an fotografischer "Form" gewinne, wenn ich auf einer längeren Reise bin und dabei täglich viele Fotos mache. Nach ein paar Tagen Übung verbessert sich das handwerkliche Können spürbar, vieles von dem, was ich früher "im Schlaf" konnte, kommt dann wieder zurück.
Sobald man feststellt, dass das eigene Können deutlich über den Möglichkeiten der Ausrüstung liegt, sollte man – wenn man Ergebnisse "am Limit" erzielen möchte – die Ausrüstung verbessern. Das trifft allerdings nur auf einen sehr kleinen Teil der Hobbyfotografen zu.
Auf dem Weg dorthin kann eine limitierte Ausrüstung nämlich durchaus hilfreich sein, weil diese Limitierungen den Fotografen häufig zwingen, sein Handwerk zu verbessern. Wer mit Gangschaltung fahren kann, der kommt auch mit einem Automatikauto klar - umgekehrt sieht es oft anders aus.