Tag 2, Part I
Der Wecker hebt mich recht für aus dem Park Inn-Bett...aber man kennt das ja, wenn man Vorfreude auf etwas verspürt, steht es sich schon mal viel leichter auf. Und, auch wenn das der gemeine Businesskasper nicht nachvollziehen kann, als Person, die rein privat unterwegs ist, gibt's vor jeder Reise eine gewisse Vorfreude.
Tja, die Vorfreude wurde am BA-Check In recht abrupt beendet und ich fand mich nach dem ersten Versuch, meine Boardkarten nach LHR und dann weiter nach SFO zu erhalten, wartend abseits des Schalters wieder. Was das Problem war? Man weiß es nicht, ich konnte einfach nicht eingecheckt werden. Die Dame am Schalter tat mir dann schon ein wenig leid, nachdem sie rund 15 Minuten lang versucht hatte, mir die Boardingpässe auszustellen. Immer mehr BA-Mitarbeiter versammelten sich am Schalter, auch die Dame neben mir hatte das gleich Problem, sie hätte über LHR nach NYC fliegen sollen, aber auch bei war kein Check-In möglich. Nachdem sich immer mehr Kopfschütteln unter den Mitarbeitern verbreitet hatte, sah ich mich schon kurz in OSL stranden - zwar auch nett, aber nicht unbedingt das Ziel meiner Reise.
Tja, geschlagene 45 Minuten passierte nichts und dann...welche Wunder...durfte ich zurück an den Schalter kommen. Man hatte es geschafft, mir den Boardingpass nach London auszustellen, den nach SFO würde ich dann dort bekommen. Was genau eigentlich wirklich das Problem war, habe ich nie rausbekommen. Offenbar hatte es etwas damit zu tun, dass ich mit dem österreichischen Pass über ESTA von Norwegen losflog. Das System dürfte damit irgendwie ein Problem gehabt habe und mir den Check-In verweigert haben. War zwar auch eher eine komische Erklärung aber gut.
Eigentlich hatte ich ja geplant, in OSL noch die Lounge aufzusuchen, nur durch den Zeitverlust am Check-In konnte ich eigentlich gleich zum Gate gehen und nach 5 Minuten Wartezeit auch schon die G-EUYH betreten. Über einen innereuropäischen C-Flug muss man wohl nicht allzu viele Wort verlieren, bei BA geht is ja zur Morgenzeit bekannt deftig vor dem Vorhang zu:
Über der Nordsee war die Sonne schon aufgegangen...und da weiß man wieder, warum man das Fliegen liebt...
Nach nur einer Warteschleife über London landeten wir genau 2 Stunden in Heathrow, wo mein erste Ziel der Transferschalter war. Ich erwartete nach den Erfahrungen in Oslo eigentlich eine längere Diskussion oder sogar Problem mit dem Weiterflug - aber nichts. Vollkommen kommentarlos erhielt ich die Bordkarte für BA285. Der einzige Nachteil - dadurch, dass ich nicht schon früher Einchecken konnte, blieb kein Platz am Fenster für mich über. Und da ich sehr gerne eben dort sitze, war meine Freude über 20G eher verhalten. 20G ist ja die letzte Reihe in C, aber wenigstens am Gang.
Kurzer Terminalwechsel und schon fand ich mich in der Lounge zum zweiten Frühstück wieder, Fotos gibt's hiervon (warum auch immer) keine. Die Zeit ging schnell rum, schon konnte mich zum Gate aufmachen und nach kurzer Wartezeit die G-CIVG betreten. Besser gesagt wollte ich - denn ich durfte zu einer weiter Kontrolle meiner Person und meines Handgepäcks antanzen. Ich glaube, ich habe bei diesen zufälligen Checks eine Trefferquote von fast 100%, auf gefühlt jedem Flug in die USA muss ich zur zweiten Kontrolle. Die ging aber heute sehr schnell und ich konnte 20G ansteuern.
Die G-CIVG in LHR vor dem Flug:
Der Sitzplatz erschien mir aufs Erste nicht so gut, sollte sich allerdings letztlich als sehr angenehm erweisen. Der Vorteil ist, man sitzt etwas nach hinten versetzt von 20J, rechts von einem ist also der Vorhang, der die Trennung zu WT+ bildet. Galley oder WC gibt es dort keines, es gibt also keinen "Verkehr", zudem waren das Pärchen, welches auf 20E/F saß, sehr nett und mit dem Divider zwischen den Sitzen hat man ohnehin seine Ruhe. Klar hätte ich lieber etwas von draußen gesehen, aber wenn nur noch Gangplätze übrig sind, kann man 20G absolut nehmen.
Als Einstieg ein Baileys, für mich eines der ganz wenigen alkoholischen Getränke, die mir schmecken:
Der Flug selbst war einer der absolut angenehmen, 11 1/2 Stunden keine Turbulenzen, sehr freundliche Flight Attendants, die schnell mitbekamen, dass ich ein Alleinreisender war, der nicht alles wahnsinnig ernst nimmt und keine Wert auf "sophisticated service" legt, so mag ich das in C. Das Essen ist bei BA okay, aber auch nicht unbedingt die absolute High Class:
Mit einigen Filmen, dösen, Plaudern mit der Besatzung und Lesen bekommt man die etwas mehr als 11 Stunden dann auch rum...und bei strömendem Regen landen wir in San Francisco. Das kam aber nicht überraschend, denn der Nachmittag unterlag einem Rest einer Front, die in den vergangen Tage durch die Bay Area zog und ab dem nächsten Morgen sollte es tagelang strahlend blauen Himmel geben - und so war es dann auch.
Sehr nett auch die Einreise...Wartezeit: 0 Sekunden, es war niemand vor mir in der Schlange, ich konnte direkt zum Officer gehen. Der war dann auch ausgesprochen freundlich und circa 5 Minuten nach dem Aussteigen stand ich am Gepäcksband. Neuer Rekord! Eh klar, dass die Koffer dann zwar recht rasch am Band waren, das Golfgepäck es aber erst nach rund 40 Minuten in meine Hände schaffte.
Mit der AirTrain dann zum Mietwagen-Center, wo mir dank Hertz Gold die Schlange erspart blieb und ich direkt zum Auto gehen konnte. Dank einer Error-Farw wartete für wenig Geld auch mich ein goldfarbener(!) Lincoln Navigator:
Ich mag ja diese amerikanischen Ungetüme im Urlaub ganz gern...aber mal ehrlich Lincoln, wer kauft so etwas?
Sachen verstaut und ab zur Ausfahrt... (to be continued)!