Womit wir bei der
Lektion 3: Unbehandeltes Holz
wären. Cumaru, Bangkirai, Massanranduba wurden hier schon genannt. Allesamt Tropenhölzer fraglicher Herkunft, aber sehr gut und witterungsbeständig, als Terrassenhölzer bestens geeignet.
Cumaru ist das Holz des Tonkabohnenbaums und stammt aus Mittel- und Südamerika.
Bangkirai ist keine eigene Holzart, sondern nur der Sammelbegriff für verschiedene Arten wie White Seraya, Marawan, Yellow Balau, Red Balau und Keruing. Stammen aus den Wäldern von Indonesien und Malaysia. Da dort schon fast alles (illegal) abgeholzt wurde, werden immer mehr andere Arten unter diesem Namen vermarktet.
Massaranduba ist das Holz des Balatabaumes und kommt aus Südamerika.
Alle diese Hölzer sind langsam wachsende Tropenhölzer. Je langsamer der Wuchs, um so dichter die Holzstruktur und um so beständiger gegen Witterungseinflüsse.
Auch wenn immer behauptet wird, diese angebotenen Tropenhölzer stammen aus nachhaltiger und zertifizierter Forstwirtschaft, sollte man folgendes bedenken:
1. Nachhaltigkeit gibt es in den Ursprungsländern noch nicht lange, wenn überhaupt.
2. Neue Plantagen brauchen mehrere Generationen um als Sägeware überhaupt nutzbar zu sein.
3. Die Zerstörung der tropischen Regenwälder schreitet weiter voran, solange es noch irgendwelche verfügbare Vorräte gibt, denkt dort Niemand an Aufforstung und nachhaltige Plantagen.
4. PEFC / FSC Zertifikate werden in diesen Ländern ganz einfach gefälscht.
Aber auch in heimischen Gefilden gibt es langsamwachsende Hölzer. Wie zum Beispiel die Eiche. Dieses Holz eignet sich hervorragend für Terrassen und ist absolut nachhaltig. Leider wird es kaum noch für diesen Verwendungszweck angeboten, da (von den überwiegend staatlichen Forstverwaltungen) das lokale Eichenholz fast komplett als Stammware nach China verkauft wird, um dann in Kartons als Bausatzmöbel in einem skandinavischen Möbelhaus oder als Parkett im Baumarkt wieder bei uns aufzutauchen. Lokale Sägewerke haben fast keine Chance mehr, Eichenholz aus heimischen Wäldern für ihre Produktion zu erwerben. Unsere Sägewerke sind auf einige Produkte spezialisiert und benötigen dafür bestimmte Durchmesser und Längen beim Rohholz. Was im Forst zu Sortierungsaufwand führt. Die Aufkäufer aus China nehmen jedes Holz, gerade oder krumm, jede Länge und jeder Durchmesser. Egal, einfach rein in den Container. In einigen Ländern in Südosteuropa hat man inzwischen Exportverbote für Eichen-Rundholz erlassen, um die einheimischen Sägewerke zu schützen. In Deutschland sieht man dazu keine Veranlassung....
Es gibt trotzdem noch einige lokale Anbieter für Eichen-Terrassenhölzer. Bei der Anwendung sollte man aber beachten: Eichenholz setzt bei der Bewitterung Gerbsäure frei. Eine braune, saure Brühe. Wenn die von oben heruntertropft............. Also besser nicht auf Balkonen einsetzen, wo noch jemand darunter wohnt. Ansonsten sehr haltbar und formstabil.
Andere, weichere Hölzer aus der lokalen Forstwirtschaft sind, ohne ausreichenden Holzschutz, nicht geeignet. Leider.