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11. Tag: Rikugien Gardens, Kyu Furukawa Gardens und "Tori no Ichi"-Markt in Asakusa - letzteren entdeckt dank Atsushi, meinem zweiten Guide
Teil 1: Rikugien Gardens
Sorry, ich muss den 11. Tag in mehrere Teile splitten, dem System scheint mein Bericht sonst zu umfangreich zu sein (wahrscheinlich zu viele Bilder).
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Es begann am Vorabend mit einer Riesenüberraschung: In meiner Mailbox fand sich eine Mail mit dem Angebot, von Tokyo Free Guide für den nächsten Tag nochmals einen Guide zu bekommen. Und auch Atsushi selbst - eben der Guide - hatte sich bereits gemeldet.
Natürlich antwortete ich sofort, sagte ihm, dass ich am nächsten Tag nach Rikugien Gardens und Kyu Furakawa Gardens gehen und dann vielleicht noch durch Yanaka schlendern wolle. Vor allem aber warnte ich, dass es mit mir furchtbar langweilig sein könne, da ich viel fotografieren wolle und überhaupt eben ein "slow traveller" sei. Keine zwanzig Minuten später war seine Antwort da: Kein Grund zu Bedenken wegen meiner Langsamkeit, da er selbst auch fotografiere. Vor allem aber schlug er vor, statt nach Yanaka zum Tori-No-Ichi am Juzaisan Chokoku-ji zu gehen. Natürlich sagte mir das gar nichts, fand aber natürlich auf dem Netz gleich einige Websites, die dies interessant erscheinen ließen. Also schnell geantwortet und wie von ihm vorgeschlagen 10 Uhr die Polizeistation neben der Hachikō-Statue an der Shibuya Station als Treffpunkt bestätigt.
Am nächsten Morgen pünktlich am Treffpunkt, wo mich Atsushi bereits erwartete; ich dagegen einige Minuten verspätet, da ich mich noch Durchfragen musste. Atsushi ist, wie er mir erzählte, gerade dabei, den Job zu wechseln und hat die Zeit "between jobs" genutzt, um für TFG aktiv zu sein und Leute kennenzulernen. Er hat Elektrochemie studiert, war Marketingmanager bei eine Firma für Elektrobatterien und begann zwei Tage nach unserem Treffen wieder als Marketingmanager bei einer Firma für regenerative Energie.
Gemeinsam fuhren wir die paar Stationen nach Rikugien Gardens, wo wir uns einfach für einige Stunden durch den Park treiben ließen und beide reichlich Fotos machten.
Einer der wenigen Ahornbäume, dessen Blätter noch fast grün waren.
Rikugien ist einer der klassischen Fürstengärten Tokyos, angelegt für Yanagisawa Yoshiyasu, einen engen Vertrauten des damaligen Tokugawa Shoguns, von dem er das Gelände für den Garten und seinen Landsitz erhalten hatte. Der Name des Garten bezieht sich auf die sechs Grundsätze der chinesischen Dichtkunst, die in Japan übernommen und an die heimische Waka-Dichtkunst angepasst wurden. Aus klassischen Gedichtsammlungen wählte Yanagisawa Yoshiyasu 88 Gedichte aus, nach denen er hierauf bezogene Landschaftsbilder gestalten ließ. Hiervon sind heute noch 32 erhalten, nachdem der Garten im Laufe der Jahrhunderte 2/3 seines ursprünglichen Umfangs verloren hat. Zentrum des Gartens ist wie bei allen Wandelgärten ein künstlicher Teich, hier mit drei Inseln. Alle drei tragen eigene Namen und beziehen sich auf reale oder auch mythische Landschaften.
Tsutduji-chaya - ein archaisch wirkendes Teehaus, das in der Meiji-Ära (1868-1912) aus Azaleen-Holz gebaut wurde.
Blick auf Naka-no-shima, die mittlere der drei Inseln.
Nochmals Naka-no-shima
Sicherlich der bekannteste Blick im Rikugien: Togetsukyo, eine Steinbrücke benannt nach einem berühmten Gedicht; der Name nimmt außerdem Bezug auf die große Brücke über den Hozu-Fluss in Arashiyama (Kyōto). Die Brücke wird von zwei versetzt angeordneten massiven Steinbalken gebildet - ein Motiv, das sich auch in vielen anderen Gärten findet.
Brücke zur Naka-no-shima. An der Kiefer rechts eine Yukitsuri, ein sorgfältig verspanntes Bambusgerüst, das ursprünglich die Bäume vor der Schneelast schützen sollte, heute aber auch rein dekorativ eingesetzt wird.
Panoramablick vom Fuji-yama, der Spitze des Fujishiro-toge, über den Park. Der Name des künstlich aufgeschütteten Hügels - immerhin 35 m hoch - bezieht sich auf einen Bergpass in Kishu (heute Präfektur Wakayama).
Horai-jima - die kleinste der drei Inseln. Der Name bezieht sich auf die Insel der Seligen aus der chinesisch-japanischen Mythologie. Hori-jima oder Horaisan, ein klassisches Gestaltungselement japanischer Gärten, weist nie eine Brücke zum Ufer auf: Symbol dafür, dass dieses Reich der Seligen sterblichen Wesen nicht zugänglich ist.
Am Ende - wir waren schon am Gehen, wollten weiter in den nächsten Garten - gab es noch eine phantastische Überraschung: den Auftritt eines Jongleurs, der klassische Jonglierkunst der Edo-Zeit vorführte, beleitet vom Shamisen-Spieler auf dem nächsten Bild.
Eines seiner Kunststückchen: Einen schweren Metallring auf einem Sonnenschirm zum Laufen bringen, den er immer schneller dreht. Das gleiche wiederholte er dann mit einer Tasse, einer quadratischen(!) Sakeschale und sogar einer Teekanne.
Hier balanciert er die Teekanne auf einem kurzen Stab, wirft sie mehrfach in die Luft und fängt sie wieder auf. Tut mir leid, wirklich beschreiben lässt sich seine Perfektion nicht - um sie auch nur erahnen zu können, bräuchte es ein Video.
Auf dem Weg zum nächsten Garten, den Kyu-Furakawa, überfiel uns - genauer gesagt: mich - der Hunger. Atsushi checkte online - wie offenbar in Japan üblich - die Umgebung nach Ramen-Imbissen. Am ersten gingen wir vorbei - "der ist nicht gut" und landeten dann beim nächsten.
Teil 1: Rikugien Gardens
Sorry, ich muss den 11. Tag in mehrere Teile splitten, dem System scheint mein Bericht sonst zu umfangreich zu sein (wahrscheinlich zu viele Bilder).
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Es begann am Vorabend mit einer Riesenüberraschung: In meiner Mailbox fand sich eine Mail mit dem Angebot, von Tokyo Free Guide für den nächsten Tag nochmals einen Guide zu bekommen. Und auch Atsushi selbst - eben der Guide - hatte sich bereits gemeldet.
Natürlich antwortete ich sofort, sagte ihm, dass ich am nächsten Tag nach Rikugien Gardens und Kyu Furakawa Gardens gehen und dann vielleicht noch durch Yanaka schlendern wolle. Vor allem aber warnte ich, dass es mit mir furchtbar langweilig sein könne, da ich viel fotografieren wolle und überhaupt eben ein "slow traveller" sei. Keine zwanzig Minuten später war seine Antwort da: Kein Grund zu Bedenken wegen meiner Langsamkeit, da er selbst auch fotografiere. Vor allem aber schlug er vor, statt nach Yanaka zum Tori-No-Ichi am Juzaisan Chokoku-ji zu gehen. Natürlich sagte mir das gar nichts, fand aber natürlich auf dem Netz gleich einige Websites, die dies interessant erscheinen ließen. Also schnell geantwortet und wie von ihm vorgeschlagen 10 Uhr die Polizeistation neben der Hachikō-Statue an der Shibuya Station als Treffpunkt bestätigt.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/7xit35on.jpg)
Am nächsten Morgen pünktlich am Treffpunkt, wo mich Atsushi bereits erwartete; ich dagegen einige Minuten verspätet, da ich mich noch Durchfragen musste. Atsushi ist, wie er mir erzählte, gerade dabei, den Job zu wechseln und hat die Zeit "between jobs" genutzt, um für TFG aktiv zu sein und Leute kennenzulernen. Er hat Elektrochemie studiert, war Marketingmanager bei eine Firma für Elektrobatterien und begann zwei Tage nach unserem Treffen wieder als Marketingmanager bei einer Firma für regenerative Energie.
Gemeinsam fuhren wir die paar Stationen nach Rikugien Gardens, wo wir uns einfach für einige Stunden durch den Park treiben ließen und beide reichlich Fotos machten.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/kdnbpxcq.jpg)
Einer der wenigen Ahornbäume, dessen Blätter noch fast grün waren.
Rikugien ist einer der klassischen Fürstengärten Tokyos, angelegt für Yanagisawa Yoshiyasu, einen engen Vertrauten des damaligen Tokugawa Shoguns, von dem er das Gelände für den Garten und seinen Landsitz erhalten hatte. Der Name des Garten bezieht sich auf die sechs Grundsätze der chinesischen Dichtkunst, die in Japan übernommen und an die heimische Waka-Dichtkunst angepasst wurden. Aus klassischen Gedichtsammlungen wählte Yanagisawa Yoshiyasu 88 Gedichte aus, nach denen er hierauf bezogene Landschaftsbilder gestalten ließ. Hiervon sind heute noch 32 erhalten, nachdem der Garten im Laufe der Jahrhunderte 2/3 seines ursprünglichen Umfangs verloren hat. Zentrum des Gartens ist wie bei allen Wandelgärten ein künstlicher Teich, hier mit drei Inseln. Alle drei tragen eigene Namen und beziehen sich auf reale oder auch mythische Landschaften.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/4e9y63kw.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/yz2dyc62.jpg)
Tsutduji-chaya - ein archaisch wirkendes Teehaus, das in der Meiji-Ära (1868-1912) aus Azaleen-Holz gebaut wurde.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/5hpdbknl.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/hcrv8tsb.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/iwounold.jpg)
Blick auf Naka-no-shima, die mittlere der drei Inseln.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/8bvx7jew.jpg)
Nochmals Naka-no-shima
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/8lxm3n8k.jpg)
Sicherlich der bekannteste Blick im Rikugien: Togetsukyo, eine Steinbrücke benannt nach einem berühmten Gedicht; der Name nimmt außerdem Bezug auf die große Brücke über den Hozu-Fluss in Arashiyama (Kyōto). Die Brücke wird von zwei versetzt angeordneten massiven Steinbalken gebildet - ein Motiv, das sich auch in vielen anderen Gärten findet.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/zkbc8lbm.jpg)
Brücke zur Naka-no-shima. An der Kiefer rechts eine Yukitsuri, ein sorgfältig verspanntes Bambusgerüst, das ursprünglich die Bäume vor der Schneelast schützen sollte, heute aber auch rein dekorativ eingesetzt wird.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/hlkluuwb.jpg)
Panoramablick vom Fuji-yama, der Spitze des Fujishiro-toge, über den Park. Der Name des künstlich aufgeschütteten Hügels - immerhin 35 m hoch - bezieht sich auf einen Bergpass in Kishu (heute Präfektur Wakayama).
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/7q24el8o.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/kd9n7anu.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/h2u27hvt.jpg)
Horai-jima - die kleinste der drei Inseln. Der Name bezieht sich auf die Insel der Seligen aus der chinesisch-japanischen Mythologie. Hori-jima oder Horaisan, ein klassisches Gestaltungselement japanischer Gärten, weist nie eine Brücke zum Ufer auf: Symbol dafür, dass dieses Reich der Seligen sterblichen Wesen nicht zugänglich ist.
Am Ende - wir waren schon am Gehen, wollten weiter in den nächsten Garten - gab es noch eine phantastische Überraschung: den Auftritt eines Jongleurs, der klassische Jonglierkunst der Edo-Zeit vorführte, beleitet vom Shamisen-Spieler auf dem nächsten Bild.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/7nozvgb5.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/rfbdl665.jpg)
Eines seiner Kunststückchen: Einen schweren Metallring auf einem Sonnenschirm zum Laufen bringen, den er immer schneller dreht. Das gleiche wiederholte er dann mit einer Tasse, einer quadratischen(!) Sakeschale und sogar einer Teekanne.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/ayjthzvx.jpg)
Hier balanciert er die Teekanne auf einem kurzen Stab, wirft sie mehrfach in die Luft und fängt sie wieder auf. Tut mir leid, wirklich beschreiben lässt sich seine Perfektion nicht - um sie auch nur erahnen zu können, bräuchte es ein Video.
Auf dem Weg zum nächsten Garten, den Kyu-Furakawa, überfiel uns - genauer gesagt: mich - der Hunger. Atsushi checkte online - wie offenbar in Japan üblich - die Umgebung nach Ramen-Imbissen. Am ersten gingen wir vorbei - "der ist nicht gut" und landeten dann beim nächsten.
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/jnk55oul.jpg)
![](http://fs5.directupload.net/images/160123/w5bsw8u9.jpg)