Israel im Herbst 2017

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darkeka0

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30.10.2017
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Golan Höhen

Es wurde Zeit, eine Tour zu den Golanhöhen zu buchen und mir den Norden anzusehen. Hatte ich zu viel oder wenig erwartet? Ich wusste, dass der Wein von den Golanhöhen sehr gut schmeckt und von dem Rest lies ich mich überraschen.

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Wir hatten Glück, dass einige Soldaten einen Ausflug unternahmen und diese lauschten als ihr Befehlshaber etwas über dieses Gebiet erzählte.

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Reisegruppen hörten gespannt zu, als ein Reiseleiter einen Militärdienstleistenden fragte: How old are you my son? 23! Und diese Kids waren im Alter von 18 bis 24.

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Die beste Frage an den UN-Soldaten aus Australien vom Reiseleiter war: Na, wenn man schon so lange weg von Zuhause ist, dann läuft doch hier was mit diesen hübschen Soldatinnen, oder? ;)

Un-Beobachter ganz galanter Übergang find plötzlich von seiner Frau, den Kinder und dem Haushalt an zu erzählen und hatte ja noch Glück, dass er sich hinter seiner Sonnenbrille verstecken konnte :D
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Das besondere an der Gruppe war die Zusammensetzung; da viel mir ein Patentanwalt ein, der beruflich öfters in Israel ist und beide Seiten nicht verstehen kann, weshalb sie sich nicht einigen wollen. So ein Gespräch führt man am besten unter 4 Augen, so lernt man mehr über Land und Leute kennen.


Wenn ich an meine Tour zurück denke, dann muss ich noch bei einer Situation schmunzeln. Da war junges Paar dabei, dieses sprach untereinander die ganze Zeit deutsch und und kamen immer zu spät zum Bus zurück, da meinte ich zum israelischen Reiseleiter: "Sie suchen doch nach dem deutschen Paar!"

Bei unserem Mittags-Rast in einem Imbiss, sprach er die beiden an: "Ihr beiden kommt doch aus Deutschland, das hat mir ein Gast verraten!"
Den Gesichtsausdruck hätte man mal selbst erleben sollen, so versteinert waren Ihre beiden Gesichter. Beide haben es abgestritten:

Sie: "No, I am from Poland!" (mit schwäbischen Dialekt)

Er: " No, I am from America!"

Man erkennt doch aus welchem Land man kommt, anhand der Kleidung, Benehmen, Verhalten und Gestik, bevor man noch den Mund aufmacht.
 
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darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
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Taufe im Jordan

Es folgt eine Verkaufsveranstaltung der ungewöhnlichen Art: Sich taufen lassen im Jordan, manchen Täuflingen sah man sehr schnell an, das es Ihnen nicht gut gehen wird, wenn sie für eine sehr kurz in den Jordan eintauchen.

Die beste Diskussion bei einem solchen Ort war die Frage: Welches ist die größte Religion der Welt, an die jeder Mensch weltweit glaubt? Darüber musste man erst einmal nachdenken!

Zur Beruhigung und um Schnappatmung zu vermeiden, meinte ich dann klipp und klar:



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Richtig, es ist Geld! So braucht man nicht länger über irgendwelche Weltreligionen diskutieren. Es reicht nur die Formel Religion = Geld!


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darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
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Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich noch ein Fazit zu meinen Reisebericht schreiben werde. Zuerst einmal habe ich meine Einleitung zum Reisebericht überarbeitet, weil mich die Kommentare gestört haben. Desweiteren bat ich den Moderator alle Kommentare zu löschen, dieser Wunsch wurde mir leider nicht erfüllt. Ich denke, es ist auch besser, dass es so geblieben ist, wie es ist. Die geänderte Einleitung zum Thema und die darunter liegenden Kommentare ergaben dann irgendwie keinen Sinn mehr. Danke für die Hilfe zur Grammatik, schön dass manche doch noch so gerne Korrekturlesen.

Und ja, das Reiseziel Israel ist polarisierend, gewiss gibt es einfach zu bereisende Länder, die nicht so politisch brisant sind. Aber für mich, macht der Reiz des Reisens nun mal aus, was anderes zu entdecken und zu sehen und daheim merkt man eh, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Generell habe ich meine eigene Meinung und lass mir nicht gerne dazwischen reden, was andere mögen oder verabscheuen. Es gibt genügend Länder auf dieser Welt, die ich nicht mal mit einem kostenlosen Flug in der First Class und bei Unterbringung in 4 Sterne Hotels besuchen würde. Einigen von euch geht es wohl auch ähnlich.

So, ich wollte einen etwas anderen Reisebericht schreiben, dies ist mir offensichtlich gelungen oder misslungen. Diesen habe ich mit Gesprächen vor Ort untermalt, dies war wohl für den einen oder anderen unter euch, etwas zu viel.

Fazit:


Israel war für mich nicht gerade ein einfaches Reiseland. Ich rede nicht von der Einreise (1 Frage: Was machen Sie hier?) oder Ausreise, diese war in 5 Minuten erledigt, sondern von der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Es waren eher die Erfahrungen vor Ort, die prägten: Als Israelis einen fragten, woher man kommt. Bis man auf die Frage mit „Deutschland“ antwortete, dann war das Gespräch vorbei und die Leute reagierten extrem gereizt und die Stimmung kippte. Ich vermute, dass es bei euch viel besser war.

Es gibt viele Bettler und diese waren auch extrem freundlich, als man dann kein Geld geben wollten, waren sie sauer und sagten: „I hope you get cancer!“. So nette Bettler finde ich nicht mal zuhause!

Ja, Israelis sind sehr direkte Menschen.

Noch einen kleinen Hinweis an die Fakultät Archäologie an der Universität in München, bitte bereitet eure Archäologie-Studenten besser auf folgende Frage bei der Einreise in Israel vor, wenn sie mehr als 4 Wochen in Land bleiben: „Weshalb bleiben sie so lange in Israel?, Wie finanziert ihr eure Reise?“ insbesonders dann wenn die Studenten 21-23 Jahre alt sind!
Trotz Zweitpass muss man solche und weitere Fragen beantworten können. So, noch ein kleiner Hinweis. Es gibt Israelis vor Ort, die zu den Ausgrabungsstätten gehen und diese Archäologen als N*zis beschimpfen, weil sie die uralten Denkmäler ausgraben.
 
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Alias10

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21.02.2019
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AC
Hallo darkeka0,

erst mal Danke für die schönen Bilder und Deinen Bericht.

Dein Fazit klingt allerdings nicht gerade Positiv und ich finde es schade, dass Deine Erfahrungen zum teil nicht so schön waren.
Ich habe selbst im Sommer 2018 eine selbstorganisierte Auto Rundfahrt durch ganz Israel unternommen und muss Dir sagen, dass unsere Erfahrungen Deinen komplett entgegenstehen.

Wir hatten zwischendurch eine Autopanne in einer recht abgelegenen Gegend. Da ging nix mehr.
Irgendwann kam dann ein Israeli vorbei und hat er versucht uns zu helfen. Und zwar auf eine Art und Weise, die in Punkto Hilfsbereitschaft ihresgleichen sucht.
Nachdem sämtliche Bemühungen das Auto wieder in Fahrbereitschaft zu versetzen gescheitert waren, hat er uns telefonisch professionelle Hilfe besorgt. Es war Heiß an dem Tag, sehr heiß, was ihn dazu veranlasste uns einzuladen. Das wurde aber von der Frau an meiner Seite diskret abgelehnt. Daraufhin hat er es sich nicht nehmen lassen, Wasser und etwas zu essen für uns zu besorgen. Geld wollte er übrigens auf keinen Fall annehmen.

Auch die von Dir beschriebene Deutsch Feindlichkeit konnte ich nicht ein einziges Mal feststellen. In einem anderen Gespräch erzählte uns ein Israeli dass Deutschland als Reiseland dort im Moment sogar sehr beliebt sei und man selbst schon im Schwarzwald war.

Wir sind auch mit Orthodoxen Juden die als Tramper unterwegs waren ins Gespräch gekommen. Die zwei waren äußerst Höflich und entspannt. Auch nachdem sie erfuhren dass wir aus Deutschland kamen.

Bei der Einreisebefragung, was ja den ersten Kontakt mit einem Israeli darstellt, musste ich auch mal schmunzeln.
Durchgeführt wurde sie von einer Dame. Irgendwann kam dann die Frage seit wann ich denn mit meiner Frau zusammen wäre, worauf von mir ein Klischees erfüllendes „Ähhhhh“ erklang, das von meiner Frau ruck zuck mit dem herausschießen der korrekten Jahreszahl unterbrochen wurde.
Ich hatte das Gefühl, dass wir bei der netten Israelin ab dem Moment besonders glaubhaft waren.
Ihren strafenden Blick(e) – geschenkt.

Natürlich gibt es auf der Welt nicht nur ausschließlich nette Menschen. Das ist klar.
Und wie gesagt, es ist nicht schön wenn Deine Erlebnisse nicht so positiv waren.

Ansonsten kann ich dieses Land nur empfehlen, auch für einen zweitbesuch, es lohnt sich.
 

darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
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Das waren die einzigsten 2 Ausnahmen auf der Reise, ansonsten lief alles einwandfrei. Bei der Ein- und Ausreise achten Sie nur auf die Körpersprache, ob es stimmig mit dem gesagten ist. Da spielt es keine Rolle, ob du das richtige Datum gesagt hast.
 
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kroeni

Aktives Mitglied
02.09.2013
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Kleine Anekdote am Rande. Wir flogen frisch verheiratet anno 1995 nach Israel. Beide Partner haben ihren Namen behalten. Bei der Befragung in Frankfurt wurden wir gefragt, ob wir verheiratet seien und wir antworten "ja". Der Herr ließ sich unsere Pässe zeigen und sagte "Sie lügen mich an." Wir fragten ihn warum und er sagte uns, wir hätten keinen gemeinsamen Namen. Wir erklärten ihm, dass dies in Deutschland nicht mehr nötig sei. Ja denn, dann sollen wir doch einfach unsere Heiratsurkunde vorzeigen. Ja, wer hat die immer dabei ?
Kurzum: Israelis kamen mir oft direkt und praktisch veranlagt vor, aber auf jeden Fall herzlich und hilfsbereit. Auch wir hatten eine Autopanne und uns wurde ohne großes Reden sofort geholfen.
Auf jeden Fall eine Reise wert (wenn wir mal wieder reisen können).