Parasiten? Der Laden macht Verluste. Maximales Abstauben? Nein, kostendeckend.
Der Laden will ja nicht immer Verluste machen.
Und natürlich maximiert das Abstauben, wer seinen Abrechnungsort anhand dessen wählt, wo er am meisten kassieren kann bzw. es am wenigsten Probleme macht.
Wieso? Welches Gesetz/welche Verordnung würde dagegen sprechen?
Findest du alles beispielsweise bei der BaFin. Für Zahlungsdienstleistungen und Banken beispielsweise das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz bzw. das Kreditwesengesetz. Grundsätzlich sind entsprechende Dienstleistungen in Deutschland
zulassungspflichtig. Per sogenanntem "EU Passporting" kann das allerdings auf ein Minimum reduziert werden für Anbieter aus anderen EU-Staaten. Ein solcher ist das Vereinigte Königreich aber offensichtlich nicht.
Nur kann die EU schlecht Firmen von außerhalb der EU vorschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben.
Klar kann sie - und
tut sie! Wenn die in Deutschland entsprechend tätig werden und Leistungen erbringen, dann können sie.*
Genauso, wie sie vorschreiben, dass ausländische Firmen in Deutschland keine anderen verbotenen Dinge anbieten.
Klar, da stellt sich noch die Frage der tatsächlichen Durchsetzung - aber es wird de facto durchgesetzt. Bei Zahlungsanbietern könnte man als ultima ratio beispielsweise einfach den Zahlungshahn zudrehen - oder anderweitig Druck auf das Vereinigte Königreich ausüben.
Was glaubst du, warum Revolut und co. alle EWR-Kunden auf EU-Entitäten umgestellt hat?
Meinst du, die machen das zum Spass?
* PS: Natürlich darfst du als einzelner Verbraucher von dir aus gerne nach England reisen - ob nun mit dem Flieger oder "virtuell" übers Internet und dort bei einem Zahlungsdienstanbieter oder einer Bank vorstellig werden und sagen, du würdest auch vom Ausland aus gerne Kunde werden. Da wird und hat die EU bzw. dann dem ausländischen Anbieter herzlich wenig vorzuschreiben, der in Grossbritannien tätig ist, und bei dem zufällig ein "Ausländer" aufkreuzt.
Wenn aber dieser Anbieter umgekehrt grenzüberschreitend in Deutschland auf Kundenfang geht, aktiv Werbung macht und routinemässig Karten ausstellt und nach Deutschland verschickt, eventuell noch ein deutsches Konto unterhält, etc., dann wird er irgendwann in Deutschland tätig. Und dann gelten deutsche Gesetze, auch für ausländische Anbieter.
Du solltest mal bedenken, dass es die EU war, die mit der Deckelung(!) der Interchange Fees mal wieder strenge, an Sozialismus erinnernde Marktregulierungen durchgetrieben hat.
Das System war und ist de facto ein Oligopol von zwei bis vier Schemes (in DE: girocard, Mastercard, VISA, eventuell noch AMEX). Da ist eine Regulierung durchaus in den Augen viele gerechtfertigt. Schliesslich erbringen Zahlungssysteme erhebliche wirtschaftliche Infrastrukturaufgaben.
Durch die Deckelung werden Konditionsverschlechterungen bei Kreditkarten und vor allem Revolving Cards vorangetrieben. Die Banken erhalten aufs Jahr gerechnet nur noch 3,6 % Zinsen für einen flexiblen Kredit freier Verwendung und zahlen dann oftmals noch Abhebegebühren.
Und?
Erstens ist 3,6% ja heutzutage nicht schlecht.
Zweitens sagt ja niemand, dass sie ihre Kreditkarten verschenken müssen, oder Kredite mit zinsfreiem Zahlungsziel anbieten müssen.
"Unerwünscht" ist halt in den Augen vieler, dass die Kosten dafür auf alle Konsumenten umgelegt werden - durch die Hintertür von Händlergebühren und entsprechender Einkalkulation in Verbraucherpreise. Da sind wir wieder beim Thema Parasitismus.