Kennt sich jemand im Rettungswesen aus?

ANZEIGE

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.258
1.084
ANZEIGE
Sehe ich anders. Die prinzipielle Vorgehensweise ist in Deutschland/Ö doch gerade auf den Doktor zu warten um den Patienten vor Ort zu stabilisieren. Der hätte hier in dem Fall dringend nötig getan. Analgesie, Lagerung und nicht zuletzt für den Fall einer Verschlechterung, sprich Atemstillstand. In dem Fall hätten die RA schon alt ausgesehn.

Vorgehen in D ist, Transportfähigkeit herzustellen.
 
H

HONig

Guest
Krypta:

Prinzipiell ist es natürlich die Entscheidung des Teams vor Ort, was sie meinen, was gebraucht wird. Du würdest Dich auch herzlich bedanken, wenn Bürger Neunmalklug hinter Dir steht und Dir in Deinem Job erklärt, was Du jetzt noch zu tun hast. Allerdings ist die höfliche Frage, ob es nicht vielleicht erwägenswert wäre, einen Notarzt hinzuziehen, durchaus berechtigt.

Bei solchen Sportveranstaltungen könnte ich mir aber auch noch eine andere Situation vorstellen: Die Sanis vor Ort, die nicht immer hirntote Burschen sein müssen, sondern durchaus auch im Regelrettungsdienst arbeiten könnten oder einen echten Job haben könnten, hatten einen Arzt dabei. Der könnte auch in Zivil rumkrauchen, ist bei lokalen Sportevents eher üblich. Auch fahren gelegentlich auf RTWs Ärzte statt Rettungsassistenten bzw. als Rettungsassistent. Dann wäre ein geeignet qualifizierter Mensch vor Ort. Sowas ist von außen immer schwer zu erkennen.

Was gegen den Heli sprach: Schwer zu wissen. Vielleicht war er auch woanders im Einsatz? Vielleicht war das Kind sonstig instabil und dann ist unter dem Getriebetunnel einer Bo105 oder BK117 wenig Platz, noch was zu arbeiten.

Das sind alles Kriterien, die sich dem außenstehenden nur schwer erschließen.

Die Bezahlerei ist absoluter Humbug. Der normale Mensch kann die Notwendigkeit nicht einschätzen. Der schildert ein Problem. Und die Lösung ist halt RTW oder RTW+NA. Ob der NA jetzt mit der Pferdedroschke, auf Schusters Rappen oder aus der Luft kommt, liegt außerhalb der individuellen Entscheidung, kann mithin gar nicht in Rechnung gestellt werden.

Also: Immer schön anrufen :)
 

ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
102
Moin

Ich erlaube mir als (Ex-)Rettungssanitäter (den Titel bekommt man doch durch die inzwischen eingetretene Nichtausübung der Tätigkeit nicht aberkannt, oder?) mal ne Schnelleinschätzung ohne Anspruch auf 100%ige Korrektheit usw...

Rettungssanitäter schon, da Dir die Auffrischungskurse fehlen. Rettungsassistent dagegen nicht weil Ausbildungsberuf, so von EX zu naja EX ;). Jedoch gilt die Rettungssaniausbildung wenn man seinen FS verlängert... (C, D).
 

ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
102
Aus Sicht des Patienten stelle ich mir genau so eine optimale Versorgung vor!

Genau Dein geschilderter Fall wurde bei uns auch so praktiziert, Aushilfssanis durften nie ohne beruflichen Assistenten unterwegs sein. Und wenn auch nur der leiseste Verdacht auf ein Trauma der Wirbelsäule bestand wurde das volle Programm aufgefahren. Von Stifneck, über Schaufeltrage und Vakuummatratze bis hin zum Notarzt. Rettungsheli wurde hier schon erwähnt, das ist ein zweischneidiges Schwert. Der schonendere Transport ist im RTW (wenn die Federung der Trage funktioniert) vor allem da ist Platz für eine ordentliche Versorgung. Vorausgesetzt immer die Retter verstehen was von ihrem Job, es gibt ja auch genügend Flachpfeifen im Gewerbe.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Rettungssanitäter schon, da Dir die Auffrischungskurse fehlen. Rettungsassistent dagegen nicht weil Ausbildungsberuf, so von EX zu naja EX ;). Jedoch gilt die Rettungssaniausbildung wenn man seinen FS verlängert... (C, D).

Rettungsdienst ist ja immer noch Ländersache.
Wenn ich mich korrekt erinnere war es bei uns so geregelt dass der RS-Status nicht flöten geht, aber einige Rettungsorganisationen eben die Fortbildungsstunden on top als company policy wollten. Gesetzliche Pflicht war es aber vor ein paar Jahren nicht.

Ob sich das inzwischen geändert hat: Keine Ahnung.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-36
im Paralleluniversum
Rettungsdienst ist ja immer noch Ländersache.
Wenn ich mich korrekt erinnere war es bei uns so geregelt dass der RS-Status nicht flöten geht, aber einige Rettungsorganisationen eben die Fortbildungsstunden on top als company policy wollten. Gesetzliche Pflicht war es aber vor ein paar Jahren nicht.

Ob sich das inzwischen geändert hat: Keine Ahnung.

Ich bin während meines Studiums von ca. 1990 - 1995 Rettungsdienst gefahren. Unabhängig davon, ob ich noch einen Titel innehabe, würde mir nie in den Sinn kommen mich als Teammitglied heute in einen RTW zu setzen. Dafür hat sich in diesen vielen Jahren viel zu viel geändert und ich bin viel zu sehr aus der Übung. Nach nunmehr fast 20 Jahren habe ich ehrlich nicht mehr auf dem Schirm, welche Medis heute in einem Notfallkoffer sind und wie ich sie handzuhaben habe. Aber als einigermaßen qualifizierter Ersthelfer bin ich sicherlich noch einsetzbar... :)
 
  • Like
Reaktionen: bsa

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Das steht außer Frage!
Meine Rettungsdienstzeit ist jetzt auch knapp 10 Jahre vorbei.
Auch wenn ich mich dafür noch interessiere würde ich mir ohne weitere Schulung nie zutrauen das von jetzt auf gleich wieder machen zu wollen - gar keine Frage.

Die Frage war eigentlich eher nach den Regelungen, ist aber wahrscheinlich zu OT hier.
Aber um es zu vergleichen mit einem Thema welches dem orum mehr entspricht:

Ein Pilot dürfte auf normalen Flügen mit Passagier eingesetzt werden und das könnte der erste Flug in der Maschine sein, so ganz in real! Die Simulatoren sind heute so gut dass vom Gesetz her die SIM-Ausbildung reicht. Es sind die meisten Airlines die ihre eigenen Regeln höher schrauben als es der Gesetzgeber tut. So lassen die meisten Airlines den neuen Piloten zumindest ein wenig echtes Landetraining absolvieren bevor er auf Passagiere losgelassen wird.
 

bsa

Erfahrenes Mitglied
17.08.2010
644
0
WI
Ich bin während meines Studiums von ca. 1990 - 1995 Rettungsdienst gefahren. Unabhängig davon, ob ich noch einen Titel innehabe, würde mir nie in den Sinn kommen mich als Teammitglied heute in einen RTW zu setzen. Dafür hat sich in diesen vielen Jahren viel zu viel geändert und ich bin viel zu sehr aus der Übung. Nach nunmehr fast 20 Jahren habe ich ehrlich nicht mehr auf dem Schirm, welche Medis heute in einem Notfallkoffer sind und wie ich sie handzuhaben habe. Aber als einigermaßen qualifizierter Ersthelfer bin ich sicherlich noch einsetzbar... :)

bei mir sind die Jahresangaben etwas anders kann deine Aussage aber voll und ganz unterstützen... (y)



[...] Rettungsheli wurde hier schon erwähnt, das ist ein zweischneidiges Schwert. Der schonendere Transport ist im RTW (wenn die Federung der Trage funktioniert) vor allem da ist Platz für eine ordentliche Versorgung.

mal ganz von der unzureichenden Möglichkeiten der psychologischen Betreuung an Bord des RTH abgesehen! Bei einem nicht narkotisierten Kind würde ich in diesem Fall so es technisch möglich ist immer den bodengebundenen Weg (RTW+ ggf NA) vorziehen!
 
  • Like
Reaktionen: peter42 und nhobalu