Lufthansa Corona Spar (Spohr) Programm

ANZEIGE
Status

Dieses Thema ist geschlossen.
Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
Bitte erkundige dich im Forum bevor du eigenes Handeln auf Information aus geschlossenen Themen aufbaust.

Themenstarter können ihre Themen erneut öffnen lassen indem sie sich über die Funktion "Inhalt melden" an die Moderatoren wenden.

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.809
3.025
FRA
ANZEIGE
Das ist zu erwarten. Doppelt. (In allen anderen Ländern der Welt ist der Rettungsschirm ein Fallschirm an dem man hängt, in Deutschland sind wir eher nicht so luftfahrtaffin, da ist der Rettungsschirm ein Regenschirm unter den man kriecht...)
Wo sind denn die Milliardengewinne der letzten Jahre hingekommen? 2017, 2018 haben doch viele Airlines richtig gut verdient. Und dann können sie nicht mal 2 Monate ohne Staat? Ein Armutszeugnis für die Marktwirtschaft.
Hat der ein oder andere Aktionär das Wort "Risikokapital" vielleicht doch falsch verstanden? Tja, das Risiko trägt heutzutage nur noch der Steuerzahler... Nur noch Gewinne werden privatisiert.[/FONT][/COLOR][/LEFT]

So üppig sind die Milliardengewinne ja nun auch wieder nicht. Und wenn mein Umsatz um 25% einbricht, die Kosten (und das ist ja vor allem Personalkosten, Treibstoff, Gebühren etc) nicht in gleichem Maße runtergehen, ist der geringe Jahresgewinn schnell aufgebraucht (da reicht auch einfacher Dreisatz).

Hinsichtlich Konjunkturprogramm erwarte ich von der Bundesregierung allerdings auch nicht viel für die Luftfahrt. Eher gibt es noch ein paar soziale Geschenke, aber nichts was die Wirtschaft stimuliert (die EZB hat ja auch nicht wirklich Spielraum).
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Teilweise - aber nicht ganz - OT: Mein Eindruck ist ein anderer: Während sein Vor-Vorgänger zu wenig und sein direkter Vorgänger zu viel auf die Kosten geachtet hat, scheint er mir - von aussen betrachtet - hier eher die richtige Balance zu finden (...)

Spannend. Ich bin der Überzeugung dass bisher kein Vorstandsvorsitzer so sehr auf die Kosten gedrückt hat wie CS. Nur: Seine Kostensenkuingsmassnahmen sind weitestgehend "Papiertiger" bzw. Ärgernisse für Kunden und Staff. Tatsächlich produziert die Lufthansa überhaupt nicht zu geringeren Kosten.

(...) Den Konflikt mit den Gewerkschaften hat er - wiederum anders als sein Vor-Vorgänger - nicht gescheut, und am Ende aber auch Lösungen gebracht (...)

Lösungen? Ich kann keine Lösungen sehen - nur Befriegungen...die bei der nächsten Gelegenheit wieder aufs Tableau kommen dürften. Die Kollateralschaeden bei den Kunden durch die wochenlangen Pilotenstreiks + Crews später (und auch aktuell potentiell) dürften die "Vorteile" für das Unternehmen bei weitem übersteigen.

(...) Dito für den Konflikt mit FRA, wo er sich nicht gescheut hat, konsequent zu sein (Stichwort A380), sehr zur Überraschung von FRA (...)

Wieder gibt es viele Aspekte: Ich würde mich wiederum auf die Kosten fokussieren. Produziert Lufthansa durch diesen Schachzug (der ja auch nach "innen" im Konzern ein Statement sein sollte imho (vor allem)) guenstiger? Die Gesamtschau spricht nicht dafuer, oder?

Und: Wo ist der Kunde im Zuge dieser Elfenbeinturm-Entscheidung geblieben? Er schaut in die Roehre - genauso wie der transmodale Verkehr, Stichpunkt ICE Anbindung an Haupthub...

(...)Bei der Konsolidierung der Branche (AirBerlin, Germania, Condor etc.) hat LH jetzt IMHO im Rahmen der Möglichkeiten (Kartellrecht!) auch nicht so schlecht abgeschnitten.
(...)

Vor allem hat Lufthansa durch die entstehende Preismonopolisierung profitiert - aber ein funktionierendes Airlinesystemkonstrukt kann ich mit Blick auf 4U, EW ynit nicht erkennen. Und das trotz der vormals HERVORRAGENDEN Marktbedingungen...

Ich halte CS Leistungen für "normal" in Bezug auf die Leistungen seiner Vorgänger. Er wirk auf mich gnadenlos überbewertet (!) wenn ich berucksichtige dass er (bis Corona) wohl die besten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aller LH Vorsitzer vorgefunden hatte...gemessen daran ist seine Ägide aus meiner Perspektive für Staff, Kunden und Lieferanten eine "Luftnummer".

Schade!
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.130
232
FRA
Nicht allzu schwer, da es seit 29.2. schon auf der LH-Webseite steht:


  • Angebot auf Kurzstrecken kann in den kommenden Wochen um bis zu 25 Prozent sinken
  • Zahl der nicht eingesetzten Langstreckenflugzeuge innerhalb der Lufthansa Group steigt von 13 auf bis zu 23
  • Möglichkeit von Kurzarbeit in Prüfung

https://newsroom.lufthansagroup.com...eplant/s/80ae0134-cee8-4042-8de7-a3cc329ed0fb

Aber nennt von Herr Spohr, das er das für seine Mitarbeiter nochmal vorliest. :D

Das hat er immerhin schon 1 Tag vor der Veröffentlichung gemacht. [emoji6] Aber egal wie und wann und wem..... eine willkommene Möglichkeit, ein neues Sparprogramm aufzusetzen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.118
9.954
Und wenn mein Umsatz um 25% einbricht, die Kosten (und das ist ja vor allem Personalkosten, Treibstoff, Gebühren etc) nicht in gleichem Maße runtergehen, ist der geringe Jahresgewinn schnell aufgebraucht (da reicht auch einfacher Dreisatz).
Wenn ich nicht fliege, fallen weder Treibstoffkosten noch Gebühren an. FH/FC bezogene Wartungskosten auch nicht, bei LH nicht mal Leasingraten. Kosten für Ticketing und Groundhandling auch nicht. Abstellgebühren und Sonderwartung vielleicht.
Mit etwas Kreativität kann man die Belgschaft in Trainings oder Fortbildungen schicken, und so Kosten verlagern. (Haben hier nicht welche gesagt, es sei so kompliziert zu Peakzeiten Ticketverkäufer oder Servicedeskmitarbeiter am Check-in einzusetzen? Jetzt ist die Gelegenheit zur Schulung!)
Man könnte ja auch die Zeit nutzen, die neue C die in der 777 ja erstmal nicht kommt in geparkte Flugzeuge einzurüsten ;)

Niemand erwartet Gewinne in ersten Quartal, aber so schlimm wie es jetzt bisweilen dargestellt wird ist es nun auch wieder nicht. Es ist halt eine gute Gelegenheit, allerhand Verluste aus anderen Quellen bequem abzuschreiben, und dann beim Staat um Hilfe zu rufen. Er hat aktuell große Ohren, schließlich muss ja der Bevölkerung gegenüber Handlungsfähigkeit demonstriert werden.

Der "geringe Jahresgewinn" war 2018 2.8 Milliarden (bei 35 Milliarden Umsatz), wenn ein Quartal 25% des Umsatzes komplett als Verlust anfallen (was sie bei weitem nicht tun), sind das gerade mal 2.2 Milliarden... (soviel zum Dreisatz)
Airlineaktien würde ich aktuell auch noch nicht kaufen, aber sooo schlimm sieht es nun auch nicht aus. Der ein oder andere wird vermutlich in zweiten Quartal mit Airlineaktien gutes Geld machen, wenn der Spuk vorbei ist.
 
  • Like
Reaktionen: Urmel1969

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.130
232
FRA
Leasingraten fallen an, da nicht alle A/C bezahlt sind.
Groundhandling fällt auch an, da langfristige Verträge.
 
M

Mcflyham

Guest
Da aber nur ca 30 von 290 LH Fliegern geleast sind - und die geleaseten sind fast ausschliesslich A32x - ist das kein wirklicher Kostenfaktor für evtl. geparkte Flieger.
 
  • Like
Reaktionen: 747830

impii

Erfahrenes Mitglied
26.08.2010
428
47
CPH / LGA
Wenn ich nicht fliege, fallen weder Treibstoffkosten noch Gebühren an. FH/FC bezogene Wartungskosten auch nicht, bei LH nicht mal Leasingraten. Kosten für Ticketing und Groundhandling auch nicht. Abstellgebühren und Sonderwartung vielleicht.
Mit etwas Kreativität kann man die Belgschaft in Trainings oder Fortbildungen schicken, und so Kosten verlagern. (Haben hier nicht welche gesagt, es sei so kompliziert zu Peakzeiten Ticketverkäufer oder Servicedeskmitarbeiter am Check-in einzusetzen? Jetzt ist die Gelegenheit zur Schulung!)

So einfach ist die Welt leider auch nicht.

- Treibstoffkosten sind nicht wirklich passagierabhängig (so viel machen die ~80kg nicht aus). Die fallen nur dann nicht an, wenn der Flug gecancelled wird.
- Für die A/C fallen die Leasing-Gebühren an oder sie sind ungenutzte Assets.
- Ticketing und Ground Handling macht die LH an den großen Stationen (noch) selbst. Die bekommst du also auch nicht von der Payroll runter.
 
M

Mcflyham

Guest
Es geht hier aber gerade um die gecancelten Flieger und nochmal (habe ich in #82 schon geschrieben): LH hat nur sehr wenige Flugzeuge geleast und die wenigsten auf Langstrecke.
Ground-Handling macht LH nur noch an den Hubs!
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.118
9.954
Einigen wir uns darauf, dass es mehr als den Dreisatz braucht, um auch nur halbwegs abzuschätzen was es nun kostet.
Ganz sicher produziert es nicht 25% Verlust, wenn man das Angebot um 25% zusammenstreicht. Denn ein guter Teil der Ausgaben wird auch wegfallen.
Und die verbleibenden 75% könnten wegen besserer Auslastung deutlich mehr Gewinn abwerfen. Ich sehe jedenfalls bei Stichproben keine Schnäppchenpreise.
Und auf meinen nächsten Flügen sehe ich auch keine guten Sitzplätze die freigeworden wären oder welche ohne Nachbarn, auf die ich wechseln könnte. Ich sehe auch keine Wechsel auf kleineres Gerät (z.B. A340-600 auf -300 oder auf A350, trotz Verfügbarkeit von diesen Flugzeugen) Eine größere Stornowelle gibt es also wohl auch noch nicht.

Ich gehe mal davon aus, das auch viele Insider bei LH noch keine Ahnung über die Größenordnung der Verluste haben.
 
M

Mcflyham

Guest
Im Grunde richtig.
Naja, die Strecke nach/von Hongkong ist in den nächsten Tagen i.d.R. allenfalls halb ausgelastet, da wird es dann schwer mit dem Geld verdienen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.118
9.954
HKG war allerdings auch schon vor Corona ein Problem... Die Preise via HKG sind seit Herbst im Keller.

Das ironische wird vermutlich sein, dass das Problem sich in Asien mit Anfang des Frühlings und entsprechenden Temperaturen schneller in Luft auflösen wird als bei uns...
Bis wir hier mehrere Tage 25°C haben, wird noch zwei Monate dauern.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Was erwartest du eigentlich? Für jede FA 100k/Jahr? Hört doch mal auf damit zu behaupten, dass es dem LH-Personal so schlecht geht

Ich kann mit diesem Anwurf offengestanden wenig bis nichts anfangen.
Weder habe ich irgendwo auch nur ansatzweise erklärt, dass es LH Staff schlecht ginge, noch beziehe ich mich bei "dem Lh Staff" auf fliegendes Personal in der Kabine.
Und ich habe darüber hinaus beide Punkte auch nicht behauptet - und es ist und war auch nicht meine Meinung.



Was ich hingegen sagen kann, und das basiert auf vielen Gesprächen mit unterschiedlichsten Lh Bediensteten (Leitend, Fliegend, Groundstaff you name it) sage, und schon lange: Ich kenne kein Unternehmen in Deutschland (wenn nicht sogar überhaupt) bei dem eine solche Diskrepanz zwischen dem Image und dem seitens der Führung nach aussen postulierten "Selbstbild" in einem derartigen Missverhältnis zur Stimmung der Mitarbeiter (und zwar auf allen Ebenen) besteht, wie die Lufthansa und ihre Konzerntöchter. Seit Jahren.

Natuerlich erhebt diese persönliche Beobachtung keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder repräsentativen Charakter - es ist eine persönliche Schilderung eines Eindrucks. (keine Behauptung)

Und was ich erwarte - und zwar ganz losgelöst von der Lufthansa: Ich erwarte das Unternehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter und Kunden gerecht werden. Das ist in meiner Welt eine Verpflichtung. Ausdruck des Erfüllens dieser Verpflichtung ist zB das Tarifkonflikte (v.a. in fetten Jahren) a) nicht ausgetragen werden muessen - weil man sich im Unternehmen einigt und b) (wenn das nicht geht) man die Austragung nicht auf dem Rücken der Kunden stattfinden lässt.

Nur ein Beispiel.

HKG war allerdings auch schon vor Corona ein Problem... Die Preise via HKG sind seit Herbst im Keller (...)

I second that.

Gleiches gilt für eigentlich alle Mainland Ziele...Auslastung und Yields im Keller. VOR Corona...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
513
....
Wo sind denn die Milliardengewinne der letzten Jahre hingekommen? 2017, 2018 haben doch viele Airlines richtig gut verdient. Und dann können sie nicht mal 2 Monate ohne Staat? Ein Armutszeugnis für die Marktwirtschaft.


Du behauptest etwas, was derzeit gar nicht der Fall ist, und kritisierst es anschließend. Welche Airline hat denn bisher um die Hilfe des Staates wegen Corona ersucht?

Hat der ein oder andere Aktionär das Wort "Risikokapital" vielleicht doch falsch verstanden? Tja, das Risiko trägt heutzutage nur noch der Steuerzahler... Nur noch Gewinne werden privatisiert.

Ach das sind doch abgegriffene Stammtisch-Parolen. Aktionäre der LH beispielsweise haben von den Höchstkursen aus gerechnet über 60% verloren. Aktionäre der Großbanken (darauf spielst Du vermutlich an) über 90%. Aktionäre von AirBerlin verloren 100%. Von einem "Abwälzen" auf den Steuerzahler kann ja wohl gar keine Rede sein.
Und immer dort, wo der Staat eingesprungen ist, war es nicht zum Nutzen der Aktionäre (schau Dir z.B. den Kurs der Commerzbank an), sondern zum Nutzen der Mitarbeiter und Kunden.
Und in den allermeisten Fällen hat sich der Staat dieses "Einspringen" sehr gut bezahlen lassen, z.B. über üppige Kreditzinsen, siehe wiederum AirBerlin oder auch Commerzbank. Dies ging dann - übrigens - zu Lasten der Aktionäre.

Und was die (angeblichen) Milliardengewinne der Airlines betrifft: Der Großteil davon steckt in neuen Flugzeugen und in der üppigen Alterversorgung der (Alt-) Mitarbeiter.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
513
Spannend. Ich bin der Überzeugung dass bisher kein Vorstandsvorsitzer so sehr auf die Kosten gedrückt hat wie CS. Nur: Seine Kostensenkuingsmassnahmen sind weitestgehend "Papiertiger" bzw. Ärgernisse für Kunden und Staff. Tatsächlich produziert die Lufthansa überhaupt nicht zu geringeren Kosten.

Ist halt die Frage, wie die Kosten gewesen wären, wenn man nichts gemacht hätte. Im Übrigen hatte LH bzw. CS - soweit ich es verstehe - nie den Anspruch, zu niedrigsten Kosten zu produzieren. FR wird immer niedrigere Kosten haben. FR verkauft aber auch keine Tickets für 10.000 EUR. Und auch keine Eco-Tickets >1000 EUR.

Lösungen? Ich kann keine Lösungen sehen - nur Befriegungen...die bei der nächsten Gelegenheit wieder aufs Tableau kommen dürften. Die Kollateralschaeden bei den Kunden durch die wochenlangen Pilotenstreiks + Crews später (und auch aktuell potentiell) dürften die "Vorteile" für das Unternehmen bei weitem übersteigen.

Teils, teils. Das Pensionsthema z.B. scheint mir dauerhaft gelöst, so wie ich es verstehe.

Wieder gibt es viele Aspekte: Ich würde mich wiederum auf die Kosten fokussieren. Produziert Lufthansa durch diesen Schachzug (der ja auch nach "innen" im Konzern ein Statement sein sollte imho (vor allem)) guenstiger? Die Gesamtschau spricht nicht dafuer, oder?

Auch hier wieder die Frage: Günstiger als FR? Oder günstiger, als sie produziert hätten, wenn sie nichts gemacht hätten?
Und: Wo ist der Kunde im Zuge dieser Elfenbeinturm-Entscheidung geblieben? Er schaut in die Roehre - genauso wie der transmodale Verkehr, Stichpunkt ICE Anbindung an Haupthub...

Für die ICE-Anbindung kann ja die LH nichts. Ebenso wenig wie für einige andere Dinge der öffentlichen Anbindung, die wahrscheinlich jeder, der bei klarem Verstand ist, anders machen würde. Aber so ist das eben mit (Staats-) Monopolisten. Aber dank Uber und diversen Ride-Angeboten muß man ja zum Glück nicht mehr alles hinnehmen.
 
  • Like
Reaktionen: rorschi und Fare_IT

endlichpleite

Erfahrenes Mitglied
02.02.2018
1.215
267
Wenn ich nicht fliege, fallen weder Treibstoffkosten noch Gebühren an. FH/FC bezogene Wartungskosten auch nicht, bei LH nicht mal Leasingraten. Kosten für Ticketing und Groundhandling auch nicht. Abstellgebühren und Sonderwartung vielleicht.
Mit etwas Kreativität kann man die Belgschaft in Trainings oder Fortbildungen schicken, und so Kosten verlagern. (Haben hier nicht welche gesagt, es sei so kompliziert zu Peakzeiten Ticketverkäufer oder Servicedeskmitarbeiter am Check-in einzusetzen? Jetzt ist die Gelegenheit zur Schulung!)
Man könnte ja auch die Zeit nutzen, die neue C die in der 777 ja erstmal nicht kommt in geparkte Flugzeuge einzurüsten ;)

Niemand erwartet Gewinne in ersten Quartal, aber so schlimm wie es jetzt bisweilen dargestellt wird ist es nun auch wieder nicht. Es ist halt eine gute Gelegenheit, allerhand Verluste aus anderen Quellen bequem abzuschreiben, und dann beim Staat um Hilfe zu rufen. Er hat aktuell große Ohren, schließlich muss ja der Bevölkerung gegenüber Handlungsfähigkeit demonstriert werden.

Der "geringe Jahresgewinn" war 2018 2.8 Milliarden (bei 35 Milliarden Umsatz), wenn ein Quartal 25% des Umsatzes komplett als Verlust anfallen (was sie bei weitem nicht tun), sind das gerade mal 2.2 Milliarden... (soviel zum Dreisatz)
Airlineaktien würde ich aktuell auch noch nicht kaufen, aber sooo schlimm sieht es nun auch nicht aus. Der ein oder andere wird vermutlich in zweiten Quartal mit Airlineaktien gutes Geld machen, wenn der Spuk vorbei ist.

Na an Dir ist ja ein richtiger Controller und Top-Motivator verloren gegangen - Lust sich zu bewerben?

apply.lufthansagroup.careers

[emoji12]
 
  • Like
Reaktionen: Bommel

bNNddd?!

Erfahrenes Mitglied
03.01.2017
989
466
Und was ich erwarte - und zwar ganz losgelöst von der Lufthansa: Ich erwarte das Unternehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter und Kunden gerecht werden. Das ist in meiner Welt eine Verpflichtung. Ausdruck des Erfüllens dieser Verpflichtung ist zB das Tarifkonflikte (v.a. in fetten Jahren) a) nicht ausgetragen werden muessen - weil man sich im Unternehmen einigt und b) (wenn das nicht geht) man die Austragung nicht auf dem Rücken der Kunden stattfinden lässt.
.

Zu einer solchen Auseinandersetzung gehören immer zwei Parteien. Anhand der öffentlich verfügbaren Zahlen bin ich der Meinung, dass das (fliegende) Personal der LH entsprechend ihrer jeweiligen Qualifikation ausgesprochen gut gestellt ist.
Ich sehe als aussenstehender Beobachter also keinen Grund sämtliche Wünsche des Personals zu erfüllen und kann daher der LH keinen Vorwurf machen, dass sie nicht nach "fetten Jahren" mit der Gießkanne Geld verteilen. Insbesondere da das Personal in schwächeren Jahren ebenfalls nicht auf die Kohle verzichten wollen würde. Was man einmal bekommen hat, lässt man sich schließlich nur ungern wieder nehmen.

Es kommt übrigens auch bei Kunden schlecht an, wenn Preise erhöht werden um unangemessen hohe Gehälter zu bezahlen. Insbesondere bei Pilotenstreiks war in der Vergangenheit nur noch wenig übrig von der Solidarität der Bevölkerung.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
513
...Was ich hingegen sagen kann, und das basiert auf vielen Gesprächen mit unterschiedlichsten Lh Bediensteten (Leitend, Fliegend, Groundstaff you name it) sage, und schon lange: Ich kenne kein Unternehmen in Deutschland (wenn nicht sogar überhaupt) bei dem eine solche Diskrepanz zwischen dem Image und dem seitens der Führung nach aussen postulierten "Selbstbild" in einem derartigen Missverhältnis zur Stimmung der Mitarbeiter (und zwar auf allen Ebenen) besteht, wie die Lufthansa und ihre Konzerntöchter. Seit Jahren.

Natuerlich erhebt diese persönliche Beobachtung keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder repräsentativen Charakter - es ist eine persönliche Schilderung eines Eindrucks. (keine Behauptung)...

Das mag unter altgedienten Lufthanseaten subjektiv so sein, die noch die "guten alten Zeiten" miterlebt haben, als man noch Staatsmonopolist war, Reisen in ferne Länder exotischer Luxus war und Tickets mit "cost plus" bepreist wurden.

Wenn heute selbst die Neckermänner an den exotischsten Stränden anzutreffen sind und der Layover nicht mehr drei Tage im 5-Sterne-Hotel im Herzen der Metropole, sondern nur noch 24 Stunden im 4-Sterne-Hotel am Flughafen stattfindet, so mag es sein, daß man sich subjektiv verarmt vorkommt. Es ist aber eben nur subjektiv, bezogen auf das, woran man sich gewöhnt hatte. Das kann man aber nicht dem Vorstand anlasten, der die Aufgabe hat, zu verhindern, daß Lufthansa das selbe Schicksal ereilt, wie so viele andere ehemalige Staatsmonopolisten in Europa. Und alles in allem ist dies dem Vorstand in den letzten 20 Jahren ja auch ganz gut gelungen.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Ist halt die Frage, wie die Kosten gewesen wären, wenn man nichts gemacht hätte (...)

Ich, aus meiner bescheidenen Sicht, schaetze das so ein:

beeinflussbare Kosten seitens des Vorstands (alles ausser Sprit in meiner Betrachtung)
keine Verbesserung

nicht beeinflussbare Kosten (Hauptkostenträger) = Sprit
der Vorstand hat davon "unverschuldet" profitiert (sehr lange)

Verkaufspreise
der Vorstand hat mit einem bunten Strauss an Maßnahmen direkt / indirekt die Preise für Beförderung
in den letzten 10 Jahren um mindestens 25% erhöht. Dabei darf man sich nicht täuschen lassen, dass der Yield "über alles" gesunken ist: Ich schaetze dass die "wertigen Kunden" im Mittel 25% mehr zahlen mussten - der insgesamt gesunkene Yield kommt zustande, weil die extreme Auslastungssteigerung vor allem über den Preis gekauft wurde. Das was nicht über den Preis zu holen war / ist, hat man indirekt über Umbuchungsgebuehren, veränderte Erstattungsregeln, Ancillaries usw. gemacht.

Klassisches Monopolistentum aus meiner Sicht.

Natuerlich auf den ersten Blick "alles richtig" gemacht - das entspricht ja auch dem Tenor hier. Auf den 2. Blick sind die vorgenannten Verhaltensweisen alle taktisch - die Lufthanse haette aber einen Strategen gebraucht imho.

Den nichts als die "beeinflussbaren Kosten" sind relevant im Airline Geschaeft.

(...) CS - soweit ich es verstehe - nie den Anspruch, zu niedrigsten Kosten zu produzieren (...)

"Wir muessen soviel teurer sein, wie wir besser sind..." sinngemaess CS

Ich stimme Dir zu - - der Satz ist für mich Beweis für die Durchschnittlichkeit des Vorstandsvorsitzers, und seine Beschränktheit auf Mittel der taktischen Erfolgsoptimierung. Zu Lasten von Kunden (Preis / Service), Supplieren und Staff.

(...) FR wird immer niedrigere Kosten haben (...)

Ja. Tut hier aber nichts zur Sache imho.

Lufthansa hat mit Ryanair soviel gemein, wie Carstään Kokoschinsky`s Trinkhalle im Ruhrgebiet und der Anheiser-Busch. Aber ich bin Dir dankbar für die Erwähnung der FR, denn die zuvor genannte Einschätzung wird ja im LAC offenbar so gar nicht geteilt. Und man beweist die Fähigkeiten der Kostenkontrolle und Prozessoptimierung ja seit Jahren im Zuge der erfolgreichen Projekte 4U / EW.

(...) Auch hier wieder die Frage: Günstiger als FR? (...)

Wie gesagt - Äpfel und Birnen aus meiner Sicht.

(...) Für die ICE-Anbindung kann ja die LH nichts (...)

Absolut bei Dir - genauso wenig wie für Corona.

Dennoch hat man eine Entscheidung getroffen - auf Basis der vorliegenden Umstände.

(...) Aber so ist das eben mit (Staats-) Monopolisten. Aber dank Uber und diversen Ride-Angeboten muß man ja zum Glück nicht mehr alles hinnehmen.

+1

Das mag unter altgedienten Lufthanseaten subjektiv so sein, die noch die "guten alten Zeiten" miterlebt haben, als man noch Staatsmonopolist war, Reisen in ferne Länder exotischer Luxus war und Tickets mit "cost plus" bepreist wurden (...)

Silberrücken bei der LH kenne ich schon lange keine mehr...also ich persönlich. Die sind alle längst in Rente in CPT oder tot.

Das kann man aber nicht dem Vorstand anlasten, der die Aufgabe hat, zu verhindern, daß Lufthansa das selbe Schicksal ereilt, wie so viele andere ehemalige Staatsmonopolisten in Europa./QUOTE]

Ich stelle fest: Deine Meßlatte / Erwartung an einen Vorstandsvorsitzer und sein Team liegt tief.

Und genau hier merke ich warum ich mich so mißverstanden fühle / mißverstanden werde: Meine Auffassung und Erwartung ist dagegen unermesslich hoch.

Wenn aus "Das Unternehmen hat die Vorstandschaft XY überdauert..." ein "Die Vorstandschaft XY hat einen guten Job gemacht..." wird - - dann scheinen wir keine Probleme ausser Corona aktuell zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mcflyham

Guest
Ich bin jetzt nicht gerade der Pressesprecher von Carsten Spohr aber da würde mich jetzt echt mal interessieren, welcher Vorstand deine Kriterien erfüllt (egal welche Branche) bzw. bei welcher Firma du arbeitest, dass die wohl einen Vorstand hat, der das erfüllt :confused:
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.118
9.954
Ich schaetze dass die "wertigen Kunden" im Mittel 25% mehr zahlen mussten - der insgesamt gesunkene Yield kommt zustande, weil die extreme Auslastungssteigerung vor allem über den Preis gekauft wurde.
Oder mit anderen Worten: Die Preisspreizung wurde weiter erhöht, die Quersubventionierung verstärkt.
Jetzt haben wir die Situation, dass die die über niedrige Preise gelockt wurden nicht mal mehr einen China- oder Italienflug geschenkt haben wollen, weitere Preissenkungen also komplett verpuffen, und die die fliegen müssen inzwischen bereit sind ein paar Kröten zu schlucken, wenn Flugalternativen so signifikant billiger sind. Solange man (als Reisender) mit Geschäftsreisen nach China prächtig Geld verdienen konnte, konnte man sich auch die €7000+ C Flüge nach China leisten, jetzt wo die Chinageschäfte kriseln, ist mit so Preisen Schluß.

Die irrationalen nur auf Psychologie und "moderner" Betriebswirtschafts-Lehrmeinung basierende Preisgestaltung trifft auf Grenzen. Man hat sich über die Jahre in eine Sackgasse manövriert, aus der es nun nur sehr schmerzhaft wieder rauskommt.
Das selbe bei den Notenbanken, da hat man sich auch über die Jahre jeglicher weiterer Gestaltungsmöglichkeiten beraubt. Negativzinsen sind genauso unsinnig wie Flüge die biliger als Steuern und Gebühren sind. Und wie man aktuell bei der Fed sieht, locken Zinssenkungen genausowenig wie billige Chinatickets.
Aber solange es alle so machen, hat man ja noch kein Problem. Selbst wenn es kracht, trifft es alle.

Und genauso können sich auch alle phantasielose Vorstände leisten, die seit etwa einem Jahrzehnt alle nur noch die selben Ideen haben. Wie schon jemand in einem anderen Thread so schön schrieb "nobody has ever been fired for buying IBM".
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
513
Ich, aus meiner bescheidenen Sicht, schaetze das so ein:

beeinflussbare Kosten seitens des Vorstands (alles ausser Sprit in meiner Betrachtung)
keine Verbesserung

Du beklagst Dich, es wird nicht (genug) gespart, hier im VFT beklagen sich die Foristi, es werde zuviel gespart. Watt denn nu?
Ob Kosten beeinflussbar sind oder nicht, ist eine Frage des Zeitrahmens. Aus Tarif- und Betriebsvereinbarungen kommt man nicht so schnell 'raus.
nicht beeinflussbare Kosten (Hauptkostenträger) = Sprit
der Vorstand hat davon "unverschuldet" profitiert (sehr lange)

Per Saldo hat der Sprit sich nicht viel verändert, dazwischen ist er aber ganz schön Achterbahn gefahren. Die Hedging policy von LH war jetzt nicht die schlechteste, da haben andere viele Fehler gemacht.
Verkaufspreise
der Vorstand hat mit einem bunten Strauss an Maßnahmen direkt / indirekt die Preise für Beförderung
in den letzten 10 Jahren um mindestens 25% erhöht. Dabei darf man sich nicht täuschen lassen, dass der Yield "über alles" gesunken ist: Ich schaetze dass die "wertigen Kunden" im Mittel 25% mehr zahlen mussten - der insgesamt gesunkene Yield kommt zustande, weil die extreme Auslastungssteigerung vor allem über den Preis gekauft wurde. Das was nicht über den Preis zu holen war / ist, hat man indirekt über Umbuchungsgebuehren, veränderte Erstattungsregeln, Ancillaries usw. gemacht.

Hier widersprichst Du Dir selber. Was Du eigentlich meinst, ist: Die Preise sind nicht gestiegen, aber die Spreizung, wie ja User Volume auch weiter unten schreibt. Das ist aber nichts verwerfliches, denn das ist überall so. Bei der Bahn kann ich auch 17,95 zahlen, oder eben 199,-, je nachdem, ob ich Dienstag nachmittag oder Freitag abend fahren will. Und wer den neuesten Fummel von Boss oder Gucci jetzt sofort haben möchte, zahlt halt einen höheren Preis, wer bis zum Schlußverkauf wartet, einen niedrigeren. Die zunehmende Preis-Spreizung gibt es überall, und ich wüßte auch nicht, weshalb ein Einheitspreis besser sein sollte. Weder für den Kunden, noch für die Anbieter.
Klassisches Monopolistentum aus meiner Sicht.

Nein, beim Monopolisten wäre es immer teuer. LH mag auf bestimmten Strecken und/oder zu bestimmten Zeiten Monopolist sein, overall aber nicht.

Natuerlich auf den ersten Blick "alles richtig" gemacht - das entspricht ja auch dem Tenor hier. Auf den 2. Blick sind die vorgenannten Verhaltensweisen alle taktisch - die Lufthanse haette aber einen Strategen gebraucht imho.

Dass man sich aus der Erpressbarkeit durch die Gewerkschaften, durch Fraport und durch andere befreit hat, sehe ich schon als strategisch an, und geschickt obendrein.

Den nichts als die "beeinflussbaren Kosten" sind relevant im Airline Geschaeft.

Andere Dinge sind es auch. (Nur) ca. 50% der Kunden buchen ausschließlich nach Preis.

"Wir muessen soviel teurer sein, wie wir besser sind..." sinngemaess CS

Äh, nein, umgekehrt. "Wir müssen soviel besser sein, wie wir teurer sind". Das ist ein Unterschied, und da hat er ja auch recht. Dein Zitat wäre eine Aufforderung, die Preise hochzuschrauben (bei gegebener Qualität). Das richtige Zitat dagegen ist eine Aufforderung, die Qualität zu verbessern (bei gegebener Kostenstruktur).

Ich stimme Dir zu - - der Satz ist für mich Beweis für die Durchschnittlichkeit des Vorstandsvorsitzers, und seine Beschränktheit auf Mittel der taktischen Erfolgsoptimierung. Zu Lasten von Kunden (Preis / Service), Supplieren und Staff.

Gerade nicht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in den letzten Jahren spürbar besser geworden.

Lufthansa hat mit Ryanair soviel gemein, wie Carstään Kokoschinsky`s Trinkhalle im Ruhrgebiet und der Anheiser-Busch. Aber ich bin Dir dankbar für die Erwähnung der FR, denn die zuvor genannte Einschätzung wird ja im LAC offenbar so gar nicht geteilt. Und man beweist die Fähigkeiten der Kostenkontrolle und Prozessoptimierung ja seit Jahren im Zuge der erfolgreichen Projekte 4U / EW.

EW ist bislang kein Ruhmesblatt, das stimmt. Ich kenne allerdings keine Branche, wo "Kosten sparen" die alleinig richtige Strategie ist. Im Allgemeinen gibt es EINEN, der sehr gut im Kosten sparen ist, und alle anderen ruinieren sich nur, wenn sie versuchen, ihn nachzuahmen. Erfolgversprechender ist, sich zu differenzieren.

Ich stelle fest: Deine Meßlatte / Erwartung an einen Vorstandsvorsitzer und sein Team liegt tief.
....
Wenn aus "Das Unternehmen hat die Vorstandschaft XY überdauert..." ein "Die Vorstandschaft XY hat einen guten Job gemacht..." wird - - dann scheinen wir keine Probleme ausser Corona aktuell zu haben.

Da muß man schon nach Branche differenzieren. Die Airline-Branche ist keine leichte, und wenn ich mich in der Airline-Branche in Europa umsehe, dann hat LH schon einiges richtig gemacht. Sonst würden sie heute dastehen wie eine AF, oder gar eine AZ.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.118
9.954
ANZEIGE
300x250
Die Airline-Branche ist keine leichte, und wenn ich mich in der Airline-Branche in Europa umsehe, dann hat LH schon einiges richtig gemacht. Sonst würden sie heute dastehen wie eine AF, oder gar eine AZ.
Das ist wohl korrekt, sie hat massiv ihre marktbeherrschende Stellung in D/A/CH ausgebaut, das verschafft ihr sichere Geschäfte und gute Einnahmen.
Viele Einzelentscheidungen sind trotzdem sehr zu hinterfragen. Nicht in allen ist LH frei zu entscheiden, die Airline-Branche ist nämlich (entgegen immer wieder gerne benutzten Schlagworten wie "Liberalisierung") immer noch hoch organisiert und über die iata stark harmonisiert (Ich bin regelmäßig in Montreal und weiss wovon ich rede). Was bei weltweit zu harmonierendem Ticketing im Prinzip auch nicht anders geht. Dazu kommen dann noch weltweit stark harmonisierte Regeln, die auch in einem so stark globalisierten Markt unumgängliuch sind. Es gibt schon Gründe, warum Billigairlines den internationalen Flugverkehr noch icht aufgemischt haben...

Wie gut man wirklich dasteht, merkt man manchmal erst sehr plötzlich. Truthähnen geht es kurz vor Thansgiving genauso richtig gut wie Gänsen kurz vor Weihnachten...
Hoffen wir mal, das das mit LH kurz vor Corona nicht genauso war, denn dank der Firmenpolitik der letzten Jahre wäre es ziemlich schmerzhaft für die Deutschen Passagiere, wenn es bei der LH richtig krachen würde.
Ein Monopol hilft wenig, wenn die Kunden aktuell gar nicht fliegen wollen, dann ist es egal ob sie zwischen Anbietern wählen können oder nicht, dann ist es egal, mit wem sie nicht fliegen.

Es zeigt natürlich (vermutlich für RyanAir & Co und ME3 noch mehr als für LH) auch, wie fragil ein Geschäftsmodell ist, das auf einem Produkt aufbaut das man eigentlich nicht braucht, sich nur gönnt weil es so billig ist, und auf das man jederzeit verzichten kann. Mit der tatsächlich benötigten internationalen Verkehrsinfrastruktur kann man nur ein Bruchteil der aktuell existierenden Airlinekapazität am Leben halten. Und das aktuelle Geschäftsmodell funktioniert damit überhaupt nicht.

Früher bedeutete Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Heute heisst es oft: Angebot und Preis bestimmen die Nachfrage. Und plötzlich bestimmt Corona die Nachfrage, und das Modell bricht zusammen, ohne dass man als Anbieter noch eine große Gestaltungsmöglichkeit hat.
 
Status

Dieses Thema ist geschlossen.
Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
Bitte erkundige dich im Forum bevor du eigenes Handeln auf Information aus geschlossenen Themen aufbaust.

Themenstarter können ihre Themen erneut öffnen lassen indem sie sich über die Funktion "Inhalt melden" an die Moderatoren wenden.