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Sooo. Nachdem hier die LH BusinessClass ja in der ein oder anderen Meinung nicht so gut wegkommt, habe ich mir gedacht, mache ich mir selbst mal ein Bild. Es geht nach Izmir und nebenbei ein bisschen Meilen erfliegen (um dem SEN näher zu rücken), darum hin DUS-TXL-MUC-ADB und zurück ADB-MUC-ZRH-FRA (von/nach ZRH kann ich dann auch mal die Swiss testen), danke an dieser Stelle auch an die freundliche Mitarbeiterin eines einschlägig bekannten Reisebüros für die Suche nach noch mehr Meilen und meine nachträglichen Umbuchungswünsche.
Meine bisherigen LH-C-Erfahrungen waren vier Segmente im Dezember letzten Jahres, zweimal Inner-EU (enttäuschend im Vergleich zu vergleichbaren Distanzen mit TK) und zweimal DE-USA (recht begeistert, wobei das meine erste Langstrecken-C-Erfahrung war. Nach ein paar SQ-Flügen ein paar Monate später würde ich C-Langstrecke nicht unbedingt nochmal auf LH buchen, wenn es Alternativen gibt).
Erster Flughafen DUS. Am C-CheckIn waren vier Damen damit beschäftigt, keinen einzigen Gast abzufertigen, darum habe ich mir gedacht hole ich mir zur Sicherheit die Papier-Bordkarten ab. Die wenig freundliche Antwort war, dass ich das auch am Automaten könne, als sie mich dann im System gefunden hatte, kam dann auch ein Lächeln auf ihr Gesicht. Vielleicht eine anfängliche "das ist hier der C-CheckIn"-Abwehrhaltung, weil ich Jeans, Poloshirt und einen sportlichen Rucksack trage. Vielleicht auch nur einen schlechten Start erwischt. Ab in die SEN-Lounge, verglichen mit meinem normalen "Heimat-Lounges" SEN in CGN und OpenSky in DUS deutlich besseres Frühstücks-Angebot, dafür auch irgendwie ungemütlich. Generell finde ich LH-Lounges irgendwie einfach nicht schön. Aber eine sehr freundliche "Geschirr-Abräum-Dame" (keine Ahnung wie die genaue Berufsbezeichnung ist, Kellner sind es ja nicht), und auch einfach ein paar nette Sätze SmallTalk machen so ein Flugerlebnis gleich viel angenehmer. Ab in den Flieger.
Erster Flug LH2728 DUS-TXL. Erwarte nicht zu viel, dann ist die Enttäuschung nicht so groß ... ich hab schon wirklich nicht viel erwartet, aber trotzdem hat dieser Tipp nicht gereicht. Willkommensgetränk gibt's keines, wenn man auf die Zeitung verzichtet sind die Unterschiede zu "Economy in ExitRow mit freiem Nebensitz" jetzt nicht wirklich sichtbar. Abflug, dann beginnt bald der Bordservice. Die Economy bekommt ihren Corny-Riegel, dann der Getränkeservice. Damit die vier C-Kunden nicht so im Futterneid ertrinken, wird der Vorhang zugezogen. Irgendwann gibt's dann auch den Service für vorne: Das Essen kommt in einer Plastikschale mit Plastikbesteck, der Tee bzw. Kaffee im HRS-Pappbecher, immerhin den Saft gibt es in einem richtigen Glas. Es gibt Müsli, Honig, ein fünfmarkstückgroßes eiskaltes Brötchen und eine Scheibe Wurst und ein Würfel Käse als Aufschnitt. Das Müsli war lecker, durch das vorherige Lounge-Frühstück war ich auch satt, aber von der Darbietung und von der Menge ... sagen wir es mal so: Ich hoffe, meine beiden Kolleginnen, die keine Lust auf eine Europa-Rundreise hatten und darum gegen Nachmittag mit einem SunExpress-Direktflug nachkommen, haben besseres Essen. Das Personal war freundlich und es gibt nichts zu meckern, aber ein Aha-Effekt fehlte.
Landung in TXL, für mich wieder eine Premiere in der dortigen SEN-Lounge. Die Wege am Flughafen ziemlich lang, die Lounge für ihre Größe relativ gemütlich, beim Betreten reicht das Vorzeigen der A3-Karte, gescannt wird nur die Bordkarte (auf der allerdings nur FTL hinterlegt ist, d.h. keine Zugangsberechtigung für die SEN-Lounge). Während ich das hier schreibe, telefoniert hinter mir jemand, der scheinbar gerade aus den USA gekommen ist, und schwärmt über die Lounge, "vier verschiedene Müslis, Croissants, Brötchen, Markenprodukte, und alles gratis, ganz anders als die US-Lounges, wo Alkohol und bestimmte Sachen Geld kosten" ... das erinnert mich dann daran, dass es (natürlich) schönere Lounges gibt (ich fliege öfter mal über IST, da ist man verwöhnt), aber dass das hier - verglichen mit meinen Fluggewohnheiten bis vor rund einem Jahr - ja nun wirklich echt luxuriös ist. Wieder ist es übrigens eine Geschirr-Wegräum-Dame, die Punkte für das Thema Freundlichkeit des Personals holt.
Zweiter Flug LH2033 TXL-MUC. Wieder kein Aha-Erlebnis, auch wenn das Personal beim Boarding einen bisschen lockerer (i.S.v. professionell, aber dabei trotzdem für einen Spaß zu haben) wirkte. Der Vorhang blieb während des ganzen Fluges offen, um so alberner fand ich, dass ein Pax aus dem vorderen Drittel der Economy dann nach Erreichen der Bordtoilette darauf hingewiesen wurde, dass er bitte nach ganz hinten laufen soll. Das Brötchen war etwas größer; mit viel gutem Willen könnte man die Grundfläche mit der eines fünf-Mark-Scheins vergleichen. Dazu Marmelade, Käse, Weintrauben und den Tee immerhin diesmal in einem neutral bedruckten Pappbecher. Zweiten Getränkeservice bzw. die Frage, ob es noch irgendwelche Wünsche gäbe, gab es keinen, dafür bei Beginn des Landeanfluges immerhin noch Schokolade und während des Landeanfluges dann das Knie des Hintermannes in meinem Rücken ... ah, das ist das, worüber sich bei der NEK alle beschweren
MUC, und da bei den G-Gates in die SEN-Lounge, zum ersten Mal ein Lounge-Drachen, der die Bezeichnung verdient. Vor mir drei Geschäftsleute, scheinbar 1x SEN und 2x FTL, und der Dritte wurde proaktiv ziemlich unsaft angeraunzt, dass das ja wohl nicht ginge, dass die jetzt zu dritt in die SEN-Lounge wollten (dabei war noch gar nicht eindeutig erkennbar, ob die wirklich hinter der Einlasskontrolle links zur SEN-Lounge abbiegen wollten oder vielleicht doch rechts). Der Anführer der drei (mit dem SEN-Kärtchen) meinte direkt "ist doch egal" und zeigte deutlich, dass er sich auch genauso gerne in die FTL-Lounge setzen wollte. Mein Vorschlag, ich könne Nummer 3 ja als meinen Gast mit reinnehmen, hat der LD dann direkt abgewimmelt "nein, das geht nicht. Jetzt weiss ich ja, dass Sie nicht zusammengehören, jetzt darf ich Sie nicht reinlassen. Und im übrigen dürfen Sie (motzt mich an) hier gar nicht rein, Sie fliegen ab einem H-Gate ab, das hier ist G". Soso. Ich finde es ja nett, dass sie mich drauf hingewiesen hat, dass es hinter der Ausreise noch eine besser gelegene Lounge gibt, aber ... freundlich ist anders.
Nun ja, jetzt sitze ich also in der SEN-Lounge im H-Bereich (wieder reichte meine Bordkarte und ein Blick auf die A3-Karte ... die Abrechnung mit A3 scheint also nicht so wichtig zu sein), den Freundlichkeitspreis hat sich hier der Barkeeper verdient. Eben ist der Kartoffelsalat eröffnet worden, und den werde ich auch samt Leberkäse maximieren, denn meine Befürchtung für den nächsten Flug ist, dass ich sonst hungrig in Izmir lande, was nach drei C-Flügen wirklich peinlich wäre.
Zwischenfazit: Ich hatte mich eigentlich auf diese meilengesteuerte Hin- und Herfliegerei in C gefreut, und ich war auch trotz meiner besseren Erfahrungen mit TK und SQ nicht voreingenommen gegenüber Lufthansa. Aber langsam verstehe ich, warum es hier heißt "Lufthansa hätte ein gutes Produkt am Boden, aber nicht in der Luft". Service und Essen hatten das Niveau, was ich in einer guten Economy erwarte, aber mehr wirklich nicht. Kulinarisch und vom Flug-Erlebnis hätte ich glaube ich mehr davon gehabt, mit TK in Y die Strecke DUS-IST-ADB zu fliegen und zu gucken, ob man für die rund 500 Euro Preisdifferenz nicht die 12.000 Meilen Differenz anders erfliegen kann.
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So. Gut geflucht ist halb gewonnen oder so ähnlich. So mittelmäßig die beiden ersten Flüge waren, so gut ist Flug Nr. 3. LH1780 MUC-ADB, per SMS wurde ich über die insgesamt drei Gate-Änderungen informiert. Raus aus der Lounge, gefühlt einmal durch den halben Flughafen, um dann den Anfang des angeblich seit zig Minuten laufenden Boardings mitzubekommen, während im Hintergrund schon der Final Call ausgerufen wird. 10 Minuten Wartezeit, bis die Schlange halbwegs "anstellbereit" war (fast track gab es keinen), dann noch eine Sightseeing-Bustour über den Flughafen, gestartet sind wir dann mit rund einer Viertelstunde Verspätung. Willkommensdrink wieder Fehlanzeige, statt dessen wird als aller erstes das Bordverkauf-Magazin ausgeteilt (was ich persönlich als Werbung und damit nervig empfinde, aber das ist vielleicht Geschmackssache).
Aber: Als der Flieger einmal ausreichend Höhe hatte, wurde ein Flug draus, wie er sein soll. Freundlicher persönlicher Service, namentliche Ansprache beim Essen, nichts zu meckern. Minimalen Punktabzug lediglich für ein fehlendes IFE und etwas wenig Präsenz der Flugbegleiter nach dem Essen, und leider nirgendwo einen Versuch gestartet, Sonderpunkte zu machen, ansonsten in Schulnoten wohl eine gute 2. Das Essen wäre durchaus sogar ein Foto wert gewesen, Taubenmousse auf Bisquit mit Portweingelee, Zuchinirolle mit Frischkäse, Delice von Schichtgemüse, Pfefferkirschen, als Hauptspeise dann Flusskrebseintopf (lecker) oder Sesam-Fleichklößchen, und für danach Käse mit Aprikosenorangen-Tapenade, Feigen- und Weintraubensenf sowie ein kleines Stück Sachertorte. Mir vielleicht alles ein ganz klein bisschen zu "abgehoben", aber lecker und genug.
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Montags war dann Rückreise!
Los ging's in Izmir. Der Flughafen ADB war randvoll, Grund ist wohl (wenn ich die Schilder richig verstanden habe), dass das Domestic Terminal wegen Umbau gesperrt ist und darum auch innertürkische Flüge an den intl. CheckIn-Schaltern abgefertig werden. Schlange an der ersten groben Sicherheitskontrolle beim Betreten des Terminals, nächste Schlange bei der Ausreise-Passkontrolle, beides ohne Fastlane, dann die Ernüchterung: LH hatte mir zwar Online-Bordkarten per Mail geschickt. Aber nicht dazugeschrieben, dass die nicht ausreichen, denn die Ausreisebeamten wollen eine Papier-Bordkarte sehen und abstempeln. Also wieder zurück und am C-/F-CheckIn angestellt (auch da wieder Schlange), denn Lufthansa betreibt als scheinbar einziger Carrier in Izmir leider keinen CheckIn-Automaten, an dem ich mir die Bordkarte hätte ziehen können. Naja, immerhin bekomme ich am Schalter auch einen Lounge-Voucher, ohne den hätte ich dann nach der Ausreise ganz schön dumm geguckt, wäre mir doch das Highlight des Flughafens, die "Millenium Lounge" entgangen. Immerhin sind die Möbel ganz gemütlich, und da der öffentliche Teil - die Lounge geht fast nahtlos in einen Burgerking über - leer war (obwohl deren Frühstücksangebot vermutlich besser gewesen wäre), war es ganz ok da. Merke: Legst Du Wert auf gute Lounges, dann solltest Du in der Türkei zwei Dinge meiden: 1. Terminals, an denen TK nicht abfliegt (also z.B. Izmir Intl. Terminal, wo TK keine intl. Flüge anbietet) und 2. Lounges, die den Namen "Millenium" tragen (die in IST ist auch nichts besonderes).
Egal. Nach dem Frühstückskaffee und Duty Free-Shopping Flug LH1783 bis MUC. Gesamtnote wieder eine gute zwei, der Purser hat einen guten Job gemacht, ähnlich wie beim Hinflug eigentlich auch, aber auch hier nichts, wofür es Sonderpunkte gegeben hätte. Punktabzug allerdings für das Essen, das Drumrum (Brötchen, Schinken, Obstteller) war lecker, aber der Hauptgang Rührei mit Kartoffelscheiben und Broccoli war geschmacklich wie von der Konsistenz eine Zumutung. Naja, dass ich TK-Fan bin, muss ich glaube ich nicht erwähnen, kleine 2cm große Salz- & Pfefferstreuer statt wie bei LH Papiertütchen sind so Kleinigkeiten, wo man einfach merkt, dass man bei LH eben nicht in einem fliegenden Restaurant sitzt. Aber wie gesagt, ich hab mich auf dem Flug eigentlich ganz wohl gefühlt. Zum Glück war die C nicht so voll, als mir das Knie des Hintermannes auf den Keks ging, habe ich mich umgesetzt. Ach ja: Ich dachte immer, es läge an jedem Sitz eine Kotztüte aus. Zumindest in diesem Flieger nicht, eine Flugbegleiterin hat nämlich in der C alle Tüten, die sie gefunden hat (nur eine oder zwei) eingesammelt, weil sie hinten in der Y wohl einen "ich sag's gleich dazu, mir wird sehr schnell schlecht"-Pax habe und gerüstet sein wollte.
Ankunft in MUC, da Richtung G-Bereich. Seltsam: Ich hatte aus ADB eine Stange Zigaretten dabei und hatte im Vorfeld schon überlegt, ob ich die eigentlich bereits in MUC rechtlich nach Deutschland eingeführt habe (muss ich ja wohl, ich hab ja sogar das Terminalgebäude verlassen). Wenn nämlich ja, hätte ich die ja theoretisch in MUC z.B. per Post nach Hause schicken können, wäre wieder zigarettenlos gewesen hätte auf meinem Weiterflug nach ZRH ja wieder einkaufen können, oder? Wie auch immer: Weder in MUC, noch in FRA musste ich mich zwischen rotem oder grünem Ausgang irgendwo entscheiden. Bin ich einfach nur blind gewesen (die letzten Nächte schon nicht viel geschlafen, dann am Vorabend bis 1.30 Uhr gearbeitet und ab 3.30 Uhr Rückreise zum Flughafen angetreten, d.h. ich war fertig) oder mache ich einen Denkfehler?
Jedenfalls, im G-Bereich in die SEN-Lounge, und weil die nicht so der Hit ist, habe ich hier im VFT mal nachgefragt, was man so vier Std. lang in MUC tun kann. Die Tipps waren Lounge-Hopping, das hab ich halb getan (hoch in die C-Lounge, die ich auch schon kannte und die ich viel schöner finde als die dadrunter liegende SEN). Alternativ wäre noch die SEN-Lounge im H-Bereich (Cocktailbar, kannte ich vom Hinflug) oder die zweite, neuere SEN-Lounge im G-Bereich (habe ich nicht besucht) als Empfehlung gewesen. Ich habe mich dann aber für die Alternative entschieden: Den Airbräu-Biergarten draußen, wo ich mich dann noch spontan zu einem 1:1-Usertreffen mit "Muenchen" verabredet habe ... war auch sehr nett.
Nächster Flug dann LX1105 nach ZRH. Während ich ewig zum Gate renne (das zweite Mal an diesem Tag mit namentlichem Aufruf ... eigentlich stehe ich auf sowas nicht) fällt mir auf, dass ich TXL in meinem letzten Bericht wirklich unrecht getan habe, was die langen Wege angeht. Und dann meine Doppelpremiere: Erster Flug mit einem Avroliner (zumindest seit ich bewusst auf sowas achte), und erster Flug mit der hier ja recht hochgelobten Swiss. Leicht verschlissenes Flugzeug, und jetzt auch kein besonders herausragender Service oder Essen - immerhin Willkommenswasser beim Boarding. Als Snack gab es ein Sandwich und ein kleines Stück Kuchen, von der Menge eher als "Beweis, dass Swiss geiles Essen servieren kann" denn als Mahlzeit geeignet. Ab und zu leicht unruhiger Flug, aber sowas mag ich eigentlich ganz gerne. Was den Service angeht, würde ich sagen, war der genauso ok wie bei LH (wenn's nicht mal was gescheites zu Essen gibt, kann man eh soviel auf einem 55 Minuten-Flug nicht falsch machen). Das Essen war mengenmäßig wirklich nur ein Mini-Snack (hätte ich das gewusst, hätte ich in der Lounge noch was gefuttert), der Flug war aber natürlich auch nachmittags, keine Ahnung wie es zur Mittagszeit gewesen wäre. Garderobe hat der Flieger auch, aber scheinbar nicht für Gäste (ich hatte ohnehin nichts dabei, aber andere Paxe sind offenbar nicht gefragt worden). Aber - und tut mir leid liebe Lufthansa, ich weiss auch nicht genau warum - irgendwie kommt Swiss einfach sympathischer, jünger, frischer rüber als Lufthansa. Und diese Akzent von die Flugbegleiterin, die so schön hat geprickelt in meine Ohr, hatte natürlich auch was.
ZRH, ebenfalls für mich Premiere. Schöner Flughafen und richtig schöne Lounge. Eigentlich vom Konzept nicht groß anders als die LH-Lounges, aber trotzdem irgendwie chicer und gleichzeitig trotzdem gemütlicher. Und die Smokers Bar ist wirklich chic. Schade dass es Nachmittag war, ich keine Lust auf harte Drinks hatte und ich eh damit beschäftigt war, nicht einzuschlafen ... sonst könnte ich da bestimmt versacken. Nur mit dem Essen haben Swiss und ich irgendwie keinen guten Start, auch in der Lounge gab es um diese Uhrzeit nur (leckere) Häppchen, die allenfalls Lust auf mehr machten, aber leider nichts, um mein Mittagessen nachzuholen.
Um 16.15 Uhr dann der letzte Flug, LX1074 nach FRA. Vom Flugzeug, Flug (leicht unruhig), Essen usw. wie der vorherige LX-Flug. Allerdings mit einer MdC, die sichtlich Spaß an ihrem Job hatte und einfach eine angenehme Stimmung rüberbrachte (kann man gar nicht so genau beschreiben), ich hab mich richtig wohl gefühlt. Als einzige Besonderheit sei ein junges Mädel erwähnt, die zuerst auf 1F saß und vor dem Abflug von der MdC gefragt wurde, ob sie nicht auf dem JumpSeat mitfliegen will. (Es klang irgendwie so, als wäre sie eine neue Kollegin vom Bodenpersonal oder so). Ist mir auch deshalb aufgefallen, weil auf dem allerersten Segment am Donnerstag (DUS-TXL) auch ein Mädel auf dem JumpSeat mitgeflogen ist (die schien aber offizielle Fotos während des Fluges zu machen), womit LH-Group gemessen an meinen sonstigen Erfahrungen überdurchschnittlich oft hübsche Mädels auf dem JumpSeat transportiert Ansonsten war noch eine Dame in der C, die sich etwas zu sehr für meinen Geschmack darüber aufgeregt hat, dass es nur so wenig Zeitschriften zur Auswahl gab und diese auch noch alle alt waren ("alt" = die Juli-Ausgabe bei monatlich erscheinenden Zeitschriften ... aber die Dame kannte sie halt schon). Jedenfalls guter Flug, Ankunft in FRA irgendwo ganz außen, und dann zehn Minuten Busrundfahrt durch Katakomben usw. - wenn man so wie ich eher selten über FRA fliegt, immer wieder interessant. Ein Pendler, der die Strecke öfter fliegt, fand das nicht so witzig, dass das bei Swiss immer so ist und natürlich viel Zeit kostet.
Tja, von da aus ging es mit dem ICE nach Köln, fertig. Hat Spaß gemacht, auch wenn es bei diesem Flugtag echt anstrengend war (so völlig übermüdet). Meine Gesamtmeinung über LH ist verhalten - nicht schlecht, man macht damit nichts falsch, aber im Normalfall (wenn es nicht wie hier gerade um 14.000 Meilen ginge) würde ich bei ähnlichen Preisen wohl andere Airlines bevorzugen, einfach wegen Kleinigkeiten im Gesamteindruck.
Meine bisherigen LH-C-Erfahrungen waren vier Segmente im Dezember letzten Jahres, zweimal Inner-EU (enttäuschend im Vergleich zu vergleichbaren Distanzen mit TK) und zweimal DE-USA (recht begeistert, wobei das meine erste Langstrecken-C-Erfahrung war. Nach ein paar SQ-Flügen ein paar Monate später würde ich C-Langstrecke nicht unbedingt nochmal auf LH buchen, wenn es Alternativen gibt).
Erster Flughafen DUS. Am C-CheckIn waren vier Damen damit beschäftigt, keinen einzigen Gast abzufertigen, darum habe ich mir gedacht hole ich mir zur Sicherheit die Papier-Bordkarten ab. Die wenig freundliche Antwort war, dass ich das auch am Automaten könne, als sie mich dann im System gefunden hatte, kam dann auch ein Lächeln auf ihr Gesicht. Vielleicht eine anfängliche "das ist hier der C-CheckIn"-Abwehrhaltung, weil ich Jeans, Poloshirt und einen sportlichen Rucksack trage. Vielleicht auch nur einen schlechten Start erwischt. Ab in die SEN-Lounge, verglichen mit meinem normalen "Heimat-Lounges" SEN in CGN und OpenSky in DUS deutlich besseres Frühstücks-Angebot, dafür auch irgendwie ungemütlich. Generell finde ich LH-Lounges irgendwie einfach nicht schön. Aber eine sehr freundliche "Geschirr-Abräum-Dame" (keine Ahnung wie die genaue Berufsbezeichnung ist, Kellner sind es ja nicht), und auch einfach ein paar nette Sätze SmallTalk machen so ein Flugerlebnis gleich viel angenehmer. Ab in den Flieger.
Erster Flug LH2728 DUS-TXL. Erwarte nicht zu viel, dann ist die Enttäuschung nicht so groß ... ich hab schon wirklich nicht viel erwartet, aber trotzdem hat dieser Tipp nicht gereicht. Willkommensgetränk gibt's keines, wenn man auf die Zeitung verzichtet sind die Unterschiede zu "Economy in ExitRow mit freiem Nebensitz" jetzt nicht wirklich sichtbar. Abflug, dann beginnt bald der Bordservice. Die Economy bekommt ihren Corny-Riegel, dann der Getränkeservice. Damit die vier C-Kunden nicht so im Futterneid ertrinken, wird der Vorhang zugezogen. Irgendwann gibt's dann auch den Service für vorne: Das Essen kommt in einer Plastikschale mit Plastikbesteck, der Tee bzw. Kaffee im HRS-Pappbecher, immerhin den Saft gibt es in einem richtigen Glas. Es gibt Müsli, Honig, ein fünfmarkstückgroßes eiskaltes Brötchen und eine Scheibe Wurst und ein Würfel Käse als Aufschnitt. Das Müsli war lecker, durch das vorherige Lounge-Frühstück war ich auch satt, aber von der Darbietung und von der Menge ... sagen wir es mal so: Ich hoffe, meine beiden Kolleginnen, die keine Lust auf eine Europa-Rundreise hatten und darum gegen Nachmittag mit einem SunExpress-Direktflug nachkommen, haben besseres Essen. Das Personal war freundlich und es gibt nichts zu meckern, aber ein Aha-Effekt fehlte.
Landung in TXL, für mich wieder eine Premiere in der dortigen SEN-Lounge. Die Wege am Flughafen ziemlich lang, die Lounge für ihre Größe relativ gemütlich, beim Betreten reicht das Vorzeigen der A3-Karte, gescannt wird nur die Bordkarte (auf der allerdings nur FTL hinterlegt ist, d.h. keine Zugangsberechtigung für die SEN-Lounge). Während ich das hier schreibe, telefoniert hinter mir jemand, der scheinbar gerade aus den USA gekommen ist, und schwärmt über die Lounge, "vier verschiedene Müslis, Croissants, Brötchen, Markenprodukte, und alles gratis, ganz anders als die US-Lounges, wo Alkohol und bestimmte Sachen Geld kosten" ... das erinnert mich dann daran, dass es (natürlich) schönere Lounges gibt (ich fliege öfter mal über IST, da ist man verwöhnt), aber dass das hier - verglichen mit meinen Fluggewohnheiten bis vor rund einem Jahr - ja nun wirklich echt luxuriös ist. Wieder ist es übrigens eine Geschirr-Wegräum-Dame, die Punkte für das Thema Freundlichkeit des Personals holt.
Zweiter Flug LH2033 TXL-MUC. Wieder kein Aha-Erlebnis, auch wenn das Personal beim Boarding einen bisschen lockerer (i.S.v. professionell, aber dabei trotzdem für einen Spaß zu haben) wirkte. Der Vorhang blieb während des ganzen Fluges offen, um so alberner fand ich, dass ein Pax aus dem vorderen Drittel der Economy dann nach Erreichen der Bordtoilette darauf hingewiesen wurde, dass er bitte nach ganz hinten laufen soll. Das Brötchen war etwas größer; mit viel gutem Willen könnte man die Grundfläche mit der eines fünf-Mark-Scheins vergleichen. Dazu Marmelade, Käse, Weintrauben und den Tee immerhin diesmal in einem neutral bedruckten Pappbecher. Zweiten Getränkeservice bzw. die Frage, ob es noch irgendwelche Wünsche gäbe, gab es keinen, dafür bei Beginn des Landeanfluges immerhin noch Schokolade und während des Landeanfluges dann das Knie des Hintermannes in meinem Rücken ... ah, das ist das, worüber sich bei der NEK alle beschweren
MUC, und da bei den G-Gates in die SEN-Lounge, zum ersten Mal ein Lounge-Drachen, der die Bezeichnung verdient. Vor mir drei Geschäftsleute, scheinbar 1x SEN und 2x FTL, und der Dritte wurde proaktiv ziemlich unsaft angeraunzt, dass das ja wohl nicht ginge, dass die jetzt zu dritt in die SEN-Lounge wollten (dabei war noch gar nicht eindeutig erkennbar, ob die wirklich hinter der Einlasskontrolle links zur SEN-Lounge abbiegen wollten oder vielleicht doch rechts). Der Anführer der drei (mit dem SEN-Kärtchen) meinte direkt "ist doch egal" und zeigte deutlich, dass er sich auch genauso gerne in die FTL-Lounge setzen wollte. Mein Vorschlag, ich könne Nummer 3 ja als meinen Gast mit reinnehmen, hat der LD dann direkt abgewimmelt "nein, das geht nicht. Jetzt weiss ich ja, dass Sie nicht zusammengehören, jetzt darf ich Sie nicht reinlassen. Und im übrigen dürfen Sie (motzt mich an) hier gar nicht rein, Sie fliegen ab einem H-Gate ab, das hier ist G". Soso. Ich finde es ja nett, dass sie mich drauf hingewiesen hat, dass es hinter der Ausreise noch eine besser gelegene Lounge gibt, aber ... freundlich ist anders.
Nun ja, jetzt sitze ich also in der SEN-Lounge im H-Bereich (wieder reichte meine Bordkarte und ein Blick auf die A3-Karte ... die Abrechnung mit A3 scheint also nicht so wichtig zu sein), den Freundlichkeitspreis hat sich hier der Barkeeper verdient. Eben ist der Kartoffelsalat eröffnet worden, und den werde ich auch samt Leberkäse maximieren, denn meine Befürchtung für den nächsten Flug ist, dass ich sonst hungrig in Izmir lande, was nach drei C-Flügen wirklich peinlich wäre.
Zwischenfazit: Ich hatte mich eigentlich auf diese meilengesteuerte Hin- und Herfliegerei in C gefreut, und ich war auch trotz meiner besseren Erfahrungen mit TK und SQ nicht voreingenommen gegenüber Lufthansa. Aber langsam verstehe ich, warum es hier heißt "Lufthansa hätte ein gutes Produkt am Boden, aber nicht in der Luft". Service und Essen hatten das Niveau, was ich in einer guten Economy erwarte, aber mehr wirklich nicht. Kulinarisch und vom Flug-Erlebnis hätte ich glaube ich mehr davon gehabt, mit TK in Y die Strecke DUS-IST-ADB zu fliegen und zu gucken, ob man für die rund 500 Euro Preisdifferenz nicht die 12.000 Meilen Differenz anders erfliegen kann.
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So. Gut geflucht ist halb gewonnen oder so ähnlich. So mittelmäßig die beiden ersten Flüge waren, so gut ist Flug Nr. 3. LH1780 MUC-ADB, per SMS wurde ich über die insgesamt drei Gate-Änderungen informiert. Raus aus der Lounge, gefühlt einmal durch den halben Flughafen, um dann den Anfang des angeblich seit zig Minuten laufenden Boardings mitzubekommen, während im Hintergrund schon der Final Call ausgerufen wird. 10 Minuten Wartezeit, bis die Schlange halbwegs "anstellbereit" war (fast track gab es keinen), dann noch eine Sightseeing-Bustour über den Flughafen, gestartet sind wir dann mit rund einer Viertelstunde Verspätung. Willkommensdrink wieder Fehlanzeige, statt dessen wird als aller erstes das Bordverkauf-Magazin ausgeteilt (was ich persönlich als Werbung und damit nervig empfinde, aber das ist vielleicht Geschmackssache).
Aber: Als der Flieger einmal ausreichend Höhe hatte, wurde ein Flug draus, wie er sein soll. Freundlicher persönlicher Service, namentliche Ansprache beim Essen, nichts zu meckern. Minimalen Punktabzug lediglich für ein fehlendes IFE und etwas wenig Präsenz der Flugbegleiter nach dem Essen, und leider nirgendwo einen Versuch gestartet, Sonderpunkte zu machen, ansonsten in Schulnoten wohl eine gute 2. Das Essen wäre durchaus sogar ein Foto wert gewesen, Taubenmousse auf Bisquit mit Portweingelee, Zuchinirolle mit Frischkäse, Delice von Schichtgemüse, Pfefferkirschen, als Hauptspeise dann Flusskrebseintopf (lecker) oder Sesam-Fleichklößchen, und für danach Käse mit Aprikosenorangen-Tapenade, Feigen- und Weintraubensenf sowie ein kleines Stück Sachertorte. Mir vielleicht alles ein ganz klein bisschen zu "abgehoben", aber lecker und genug.
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Montags war dann Rückreise!
Los ging's in Izmir. Der Flughafen ADB war randvoll, Grund ist wohl (wenn ich die Schilder richig verstanden habe), dass das Domestic Terminal wegen Umbau gesperrt ist und darum auch innertürkische Flüge an den intl. CheckIn-Schaltern abgefertig werden. Schlange an der ersten groben Sicherheitskontrolle beim Betreten des Terminals, nächste Schlange bei der Ausreise-Passkontrolle, beides ohne Fastlane, dann die Ernüchterung: LH hatte mir zwar Online-Bordkarten per Mail geschickt. Aber nicht dazugeschrieben, dass die nicht ausreichen, denn die Ausreisebeamten wollen eine Papier-Bordkarte sehen und abstempeln. Also wieder zurück und am C-/F-CheckIn angestellt (auch da wieder Schlange), denn Lufthansa betreibt als scheinbar einziger Carrier in Izmir leider keinen CheckIn-Automaten, an dem ich mir die Bordkarte hätte ziehen können. Naja, immerhin bekomme ich am Schalter auch einen Lounge-Voucher, ohne den hätte ich dann nach der Ausreise ganz schön dumm geguckt, wäre mir doch das Highlight des Flughafens, die "Millenium Lounge" entgangen. Immerhin sind die Möbel ganz gemütlich, und da der öffentliche Teil - die Lounge geht fast nahtlos in einen Burgerking über - leer war (obwohl deren Frühstücksangebot vermutlich besser gewesen wäre), war es ganz ok da. Merke: Legst Du Wert auf gute Lounges, dann solltest Du in der Türkei zwei Dinge meiden: 1. Terminals, an denen TK nicht abfliegt (also z.B. Izmir Intl. Terminal, wo TK keine intl. Flüge anbietet) und 2. Lounges, die den Namen "Millenium" tragen (die in IST ist auch nichts besonderes).
Egal. Nach dem Frühstückskaffee und Duty Free-Shopping Flug LH1783 bis MUC. Gesamtnote wieder eine gute zwei, der Purser hat einen guten Job gemacht, ähnlich wie beim Hinflug eigentlich auch, aber auch hier nichts, wofür es Sonderpunkte gegeben hätte. Punktabzug allerdings für das Essen, das Drumrum (Brötchen, Schinken, Obstteller) war lecker, aber der Hauptgang Rührei mit Kartoffelscheiben und Broccoli war geschmacklich wie von der Konsistenz eine Zumutung. Naja, dass ich TK-Fan bin, muss ich glaube ich nicht erwähnen, kleine 2cm große Salz- & Pfefferstreuer statt wie bei LH Papiertütchen sind so Kleinigkeiten, wo man einfach merkt, dass man bei LH eben nicht in einem fliegenden Restaurant sitzt. Aber wie gesagt, ich hab mich auf dem Flug eigentlich ganz wohl gefühlt. Zum Glück war die C nicht so voll, als mir das Knie des Hintermannes auf den Keks ging, habe ich mich umgesetzt. Ach ja: Ich dachte immer, es läge an jedem Sitz eine Kotztüte aus. Zumindest in diesem Flieger nicht, eine Flugbegleiterin hat nämlich in der C alle Tüten, die sie gefunden hat (nur eine oder zwei) eingesammelt, weil sie hinten in der Y wohl einen "ich sag's gleich dazu, mir wird sehr schnell schlecht"-Pax habe und gerüstet sein wollte.
Ankunft in MUC, da Richtung G-Bereich. Seltsam: Ich hatte aus ADB eine Stange Zigaretten dabei und hatte im Vorfeld schon überlegt, ob ich die eigentlich bereits in MUC rechtlich nach Deutschland eingeführt habe (muss ich ja wohl, ich hab ja sogar das Terminalgebäude verlassen). Wenn nämlich ja, hätte ich die ja theoretisch in MUC z.B. per Post nach Hause schicken können, wäre wieder zigarettenlos gewesen hätte auf meinem Weiterflug nach ZRH ja wieder einkaufen können, oder? Wie auch immer: Weder in MUC, noch in FRA musste ich mich zwischen rotem oder grünem Ausgang irgendwo entscheiden. Bin ich einfach nur blind gewesen (die letzten Nächte schon nicht viel geschlafen, dann am Vorabend bis 1.30 Uhr gearbeitet und ab 3.30 Uhr Rückreise zum Flughafen angetreten, d.h. ich war fertig) oder mache ich einen Denkfehler?
Jedenfalls, im G-Bereich in die SEN-Lounge, und weil die nicht so der Hit ist, habe ich hier im VFT mal nachgefragt, was man so vier Std. lang in MUC tun kann. Die Tipps waren Lounge-Hopping, das hab ich halb getan (hoch in die C-Lounge, die ich auch schon kannte und die ich viel schöner finde als die dadrunter liegende SEN). Alternativ wäre noch die SEN-Lounge im H-Bereich (Cocktailbar, kannte ich vom Hinflug) oder die zweite, neuere SEN-Lounge im G-Bereich (habe ich nicht besucht) als Empfehlung gewesen. Ich habe mich dann aber für die Alternative entschieden: Den Airbräu-Biergarten draußen, wo ich mich dann noch spontan zu einem 1:1-Usertreffen mit "Muenchen" verabredet habe ... war auch sehr nett.
Nächster Flug dann LX1105 nach ZRH. Während ich ewig zum Gate renne (das zweite Mal an diesem Tag mit namentlichem Aufruf ... eigentlich stehe ich auf sowas nicht) fällt mir auf, dass ich TXL in meinem letzten Bericht wirklich unrecht getan habe, was die langen Wege angeht. Und dann meine Doppelpremiere: Erster Flug mit einem Avroliner (zumindest seit ich bewusst auf sowas achte), und erster Flug mit der hier ja recht hochgelobten Swiss. Leicht verschlissenes Flugzeug, und jetzt auch kein besonders herausragender Service oder Essen - immerhin Willkommenswasser beim Boarding. Als Snack gab es ein Sandwich und ein kleines Stück Kuchen, von der Menge eher als "Beweis, dass Swiss geiles Essen servieren kann" denn als Mahlzeit geeignet. Ab und zu leicht unruhiger Flug, aber sowas mag ich eigentlich ganz gerne. Was den Service angeht, würde ich sagen, war der genauso ok wie bei LH (wenn's nicht mal was gescheites zu Essen gibt, kann man eh soviel auf einem 55 Minuten-Flug nicht falsch machen). Das Essen war mengenmäßig wirklich nur ein Mini-Snack (hätte ich das gewusst, hätte ich in der Lounge noch was gefuttert), der Flug war aber natürlich auch nachmittags, keine Ahnung wie es zur Mittagszeit gewesen wäre. Garderobe hat der Flieger auch, aber scheinbar nicht für Gäste (ich hatte ohnehin nichts dabei, aber andere Paxe sind offenbar nicht gefragt worden). Aber - und tut mir leid liebe Lufthansa, ich weiss auch nicht genau warum - irgendwie kommt Swiss einfach sympathischer, jünger, frischer rüber als Lufthansa. Und diese Akzent von die Flugbegleiterin, die so schön hat geprickelt in meine Ohr, hatte natürlich auch was.
ZRH, ebenfalls für mich Premiere. Schöner Flughafen und richtig schöne Lounge. Eigentlich vom Konzept nicht groß anders als die LH-Lounges, aber trotzdem irgendwie chicer und gleichzeitig trotzdem gemütlicher. Und die Smokers Bar ist wirklich chic. Schade dass es Nachmittag war, ich keine Lust auf harte Drinks hatte und ich eh damit beschäftigt war, nicht einzuschlafen ... sonst könnte ich da bestimmt versacken. Nur mit dem Essen haben Swiss und ich irgendwie keinen guten Start, auch in der Lounge gab es um diese Uhrzeit nur (leckere) Häppchen, die allenfalls Lust auf mehr machten, aber leider nichts, um mein Mittagessen nachzuholen.
Um 16.15 Uhr dann der letzte Flug, LX1074 nach FRA. Vom Flugzeug, Flug (leicht unruhig), Essen usw. wie der vorherige LX-Flug. Allerdings mit einer MdC, die sichtlich Spaß an ihrem Job hatte und einfach eine angenehme Stimmung rüberbrachte (kann man gar nicht so genau beschreiben), ich hab mich richtig wohl gefühlt. Als einzige Besonderheit sei ein junges Mädel erwähnt, die zuerst auf 1F saß und vor dem Abflug von der MdC gefragt wurde, ob sie nicht auf dem JumpSeat mitfliegen will. (Es klang irgendwie so, als wäre sie eine neue Kollegin vom Bodenpersonal oder so). Ist mir auch deshalb aufgefallen, weil auf dem allerersten Segment am Donnerstag (DUS-TXL) auch ein Mädel auf dem JumpSeat mitgeflogen ist (die schien aber offizielle Fotos während des Fluges zu machen), womit LH-Group gemessen an meinen sonstigen Erfahrungen überdurchschnittlich oft hübsche Mädels auf dem JumpSeat transportiert Ansonsten war noch eine Dame in der C, die sich etwas zu sehr für meinen Geschmack darüber aufgeregt hat, dass es nur so wenig Zeitschriften zur Auswahl gab und diese auch noch alle alt waren ("alt" = die Juli-Ausgabe bei monatlich erscheinenden Zeitschriften ... aber die Dame kannte sie halt schon). Jedenfalls guter Flug, Ankunft in FRA irgendwo ganz außen, und dann zehn Minuten Busrundfahrt durch Katakomben usw. - wenn man so wie ich eher selten über FRA fliegt, immer wieder interessant. Ein Pendler, der die Strecke öfter fliegt, fand das nicht so witzig, dass das bei Swiss immer so ist und natürlich viel Zeit kostet.
Tja, von da aus ging es mit dem ICE nach Köln, fertig. Hat Spaß gemacht, auch wenn es bei diesem Flugtag echt anstrengend war (so völlig übermüdet). Meine Gesamtmeinung über LH ist verhalten - nicht schlecht, man macht damit nichts falsch, aber im Normalfall (wenn es nicht wie hier gerade um 14.000 Meilen ginge) würde ich bei ähnlichen Preisen wohl andere Airlines bevorzugen, einfach wegen Kleinigkeiten im Gesamteindruck.
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