LUFTHANSA - eine Marke schafft sich ab?

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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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10.800
FRA/QKL
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Unglaublich, ich bin zu jung um die 80er bewusst miterlebt zu haben, aber wie gut muss die Wirtschaft gewesen sein, wenn eine Airline es schafft so viele F Sitze voll zu bekommen?
Also der Wirtschaft ging es in den 80ern bei weitem nicht so gut wie heute. Damals war Export noch hartes Brot, nicht wie heute mit einer durch EU und EURO Zone ausgeschalteten Konkurrenz. ;)
 
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hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
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5
BER
Nun ja, aber das interessiert wahrscheinlich nicht den durchschnittlichen LCC Bucher, oder? Eventuell ist das von dir angesprochene Netz auch nicht so relevant fuer die meisten Leute (abgesehen vom Vielflieger). Da interessiert es eher, wie man kostenguenstig von a nach b kommt.

Wie man kostengünstig von A nach B kommt interessiert mich auch. Deshalb sitze ich selten bis gar nicht in den echten LCCs (ich zähle Hansa-Wings in diese Gruppe nicht hinein, weil die Frequenzen ab Berlin ähnlich sind wie zu LH-Zeiten und die Preise auch). Der Grund ist einfach: 99% meiner Flugziele suche ich mir nicht danach aus, welche Airlines mir gerade was günstig anbieten, sondern ich habe eine vorgegebene Zeit, zu der ich an einem bestimmten Ort sein will. Und vor Ort will ich Übernachtungskosten sparen, d.h. ich reise nach Möglichkeit nicht am Vortag an, und nach dem Termin noch am selben Tag wieder ab.
Mich danach zu richten, was Easy, Ryanair und Co gerade lustig sind zu fliegen ist unterm Strich teurer, weil die nötigen Tagesrandverbindungen oft fehlen und der (vielleicht) günstigere Flgpreis durch längere Reisezeit und zusätzliche Übernachtung aufgefressen wird.

Der reine Spaßflieger, den nur interessiert welches Urlaubsziel er aktuell günstig und direkt anfliegen kann wird natürlich eher mit den LCC glücklich.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
Vorher hast Du noch mit 300€ pro Zwischenfall gerechnet. Ja, jeder Euro, der extra generiert wird, verbessert die Marge. Nur irgendwann weiss man nicht mehr, warum man nicht einfach den billigsten Anbieter nimmt. Ist ja nicht so, dass die ständig vom Himmel fallen und man Angst haben müsste.
.


Voellig egal, such' Dir eine Zahl aus. Es geht ja um das big picture: Lost baggage kostet die Airline in der Regel ein paar 100 EUR, das macht dann pro Pax einen niedrigen einstelligen Betrag. Und bei der Extra-Gebuehr fuer Aufgabe-Gepaeck geht es IMHO nicht darum, revenue zu generieren, sondern vielmehr, die Paxe davon abzubringen, Gepaeck aufzugeben. Eher Abschreckung als Zusatzeinnahmen.
 
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Arus

Erfahrenes Mitglied
05.07.2015
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FRA
Anne, hast du Vergleichszahlen wie das bei Aufgabegepäck in den letzten Jahren bei LH im Europa-Verkehr sich entwickelt hat?

Woher sollte ich die haben, was meinst Du?

Entschuldige, dass ich jetzt erst auf deine Frage antworten kann, aber ich wollte auch selber bei diversen Statistik-Anbietern zu dem Thema suchen.

Meine Frage an dich bezog sich darauf, dass es doch nicht per se ein schlechter Vergleich sein muss. Raucher sind weniger geworden, zudem noch im Auto rauchende. Gepäck soll nun nicht mehr inkludiert sein, vielleicht ist auch einfach der Bedarf zurückgegangen.
Leider finden sich im Netz (SITA, statista, KPMG, ...) nur nette Zahlen zu Passagierzahlen, verspätetem/beschädigtem Gepäck und deren Kosten, und wie wichtig den Passagieren ein Rund-um-sorglos-Paket ist. Letzteres übrigens nach einer Studie von TK im Jahr 2014 wollen das 82% und 1 Gepäckstück inkludiert sogar 90% der Flugpassagiere in Deutschland. Das nur nebenbei :)

Das alles mag uns jetzt nicht viel weiterbringen, aber ich lasse ungern Fragen an mich unbeantwortet stehen.
 

Arus

Erfahrenes Mitglied
05.07.2015
2.366
708
FRA
Voellig egal, such' Dir eine Zahl aus. Es geht ja um das big picture: Lost baggage kostet die Airline in der Regel ein paar 100 EUR, das macht dann pro Pax einen niedrigen einstelligen Betrag. Und bei der Extra-Gebuehr fuer Aufgabe-Gepaeck geht es IMHO nicht darum, revenue zu generieren, sondern vielmehr, die Paxe davon abzubringen, Gepaeck aufzugeben. Eher Abschreckung als Zusatzeinnahmen.

Da ich bei den Statistiken auch darüber gestolpert bin.
Worldtracer gibt im Jahr 2014 an:

2007
Passengers 2.48 bn.
Mishandled bags 46.9 mn.
Mishandled bags 18.88 per 1000 Passengers

Cost $ 4.69 bn.
$ 1.89 per passenger

2013
Passengers 3.13 bn.
Mishandled bags 21.8 mn.
Mishandled bags 6.96 per 1000 Passengers

Cost $ 2.09 bn.
$ 0.67 per passenger

"Cost" meint die Kosten für die ganze Branche aus "mishandled bags". Im Jahr 2013 waren das also etwa $ 100 pro "mishandled bag".
 

Herr Bierwurst

Erfahrenes Mitglied
27.03.2011
1.289
26
Da ich bei den Statistiken auch darüber gestolpert bin.
Worldtracer gibt im Jahr 2014 an:

2007
Passengers 2.48 bn.
Mishandled bags 46.9 mn.
Mishandled bags 18.88 per 1000 Passengers

Cost $ 4.69 bn.
$ 1.89 per passenger

2013
Passengers 3.13 bn.
Mishandled bags 21.8 mn.
Mishandled bags 6.96 per 1000 Passengers

Cost $ 2.09 bn.
$ 0.67 per passenger

"Cost" meint die Kosten für die ganze Branche aus "mishandled bags". Im Jahr 2013 waren das also etwa $ 100 pro "mishandled bag".

...und das ist die ganze Branche. Rund die Hälfte aller verlorenen Koffer dürfte ja auf Charles de Gaulle entfallen :p
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM

L_R

Erfahrenes Mitglied
01.10.2013
2.133
50
Hm, mein Gepäck geht eigentlich immer in FCO verloren (sage und schreibe auf 75% der Connections die ich dort hatte kam ein Koffer nicht mit), MAD hatte ich noch nie ein Problem...
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
"Cost" meint die Kosten für die ganze Branche aus "mishandled bags". Im Jahr 2013 waren das also etwa $ 100 pro "mishandled bag".

Wobei noch interessant zu wissen wäre, was die unter "cost" alles einrechnen? Wenn man sieht, wer die Zahlen veröffentlicht hat, könnte man vermuten, dass da nur die Kosten dieses ganzen lost-baggage-Systems plus die Kosten der Sonder-Zustellung der verlorenen Koffer enthalten sind. Welche Kompensationen die Airlines zusätzlich noch bezahlen, weiß diese Organisation vermutlich gar nicht?
 

Rubberduck

Gesperrt
09.05.2016
211
1
Ich hab noch einen Kiffer in Berlin...

(Is auch wieder nicht von mir, is aus NEUSS DEUTSCHLAND)
 

vielzuvielflieger

Erfahrenes Mitglied
19.02.2013
813
257
Hier ein vlt. interessanter Artikel, der das Thema Wettbewerb LH gegen den Rest der Welt etwas anders beleuchtet...


"Wer erinnert sich noch an die guten alten Zeiten, als Lufthansa und Swissair am Himmel um die Krone der qualitativ besten Airline kämpften? Tempi passati. Heute dominiert nicht der Qualitätswettbewerb, sondern der Preiswettbewerb"

Positiver Wettbewerb und negativer Wettkampf - The European


Zusammengefasst - wenn nicht nur die Politik den uneingeschränkten Preiskampf zulassen will sondern auch der Bürger/Kunde weiterhin der "Geiz ist geil"- Philosophie folgend permanent maximierend und optimierend dem billigsten Preis mit maximaler Leistung nachhechelt, dann muss man am Ende des Tages eben auch akzeptieren, dass Qualität evtl. nachlässt, Billig-Submarken eingeführt werden und eben auch keine tollen Gehälter für Mitarbeiter mehr gezahlt werden können.


Und ist irgendwer hier im Forum evtl. sogar bereit, F oder C Flugpreise von vor 30, 50 Jahren zu bezahlen und zwar im Verhältnis zum damaligen Durchschnittsgehalt?
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.867
Naja, die mehr oder weniger deutlich aufgestellte These, dass auf der einen Seite soziale Marktwirtschaft und qualitätsorientierte Marktstrategien und auf der anderen Seite Manchester-Kapitalismus und preisorientierte Marktstrategien zusammen gehören, ist schlichtweg falsch.

Soziale Marktwirtschaft beruht auf staatlichem Regulieren. Die Kunst besteht darin, den optimalen Ausgleich zwischen den beiden Begriffskomponenten "sozial" und "Marktwirtschaft" zu finden. Diese Kunst ging zunehmend verloren - soweit sie denn bestand. Das hat seinen Ursachen in der zunehmend dominierenden Klientelpolitik, die geradezu nach Lobbyismus schreit, sowie in den nur noch abwehrend ausgerichteten Ideologien, die sich Wähler und Politik zu eigen machen.

Daraus folgt, dass mittlerweile alle mehr vom Kuchen abhaben wollen, ohne bereit zu sein, den Kuchen zu sichern oder gar zu vergrößern. Die früheren Gegensätz zwischen Solidarität und Leistungsorientierung sind verschwunden und wurden auf allen Seiten durch ignoranten Egoismus ersetzt. Man will eben den günstigsten Preis für die wertigsten Flug und dies im eigenem Job bestens bezahlt, sparen und verzichten können ja die Anderen.
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
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Zusammengefasst - wenn nicht nur die Politik den uneingeschränkten Preiskampf zulassen will sondern auch der Bürger/Kunde weiterhin der "Geiz ist geil"- Philosophie folgend permanent maximierend und optimierend dem billigsten Preis mit maximaler Leistung nachhechelt, dann muss man am Ende des Tages eben auch akzeptieren, dass Qualität evtl. nachlässt, Billig-Submarken eingeführt werden und eben auch keine tollen Gehälter für Mitarbeiter mehr gezahlt werden können.

Der Artikel ist interessant, klärt aber nich die Frage warum die Situation in der Luftfahrt so speziell ist. Überall in der sonstigen Konsumwelt (Hotels, Schiffsreisen, Uhren, Autos, Taschen etc.. ) sind Luxusprodukte eher auf dem Vormarsch und die Hersteller / Anbieter können problemlos ihren Luxusgüter-Premium-Preis am Markt erzielen. Und in vielen von den Segmenten werden auch höhere Renditen erzielt als im "Normal"geschäft. Nur für Airlines soll die Geiz ist geil Mentalität gelten. Passt irgendwie nicht zusammen.

Wenn man sich die Entwicklung der C in den letzten 10-12 Jahren anschaut so ist vom Hardware ein Produkt entstanden, das früheren F´s überlegen ist. Einzig bei der Servicequalität/Essen/Exklusivität kann das C-Produkt nicht mit den früheren C´s oder gar F´s mithalten, einzelne Airlines wie QR mal außen vor. Insofern haben die Airlines mit dem C-Produkt auf heutigen Niveau die F "kannibalisert"; das hatte LH ja auch schon Anfang der 2000er so gesehen und war der fast alleinige Grund warum in der damals neuen C die Rutsche eingebaut wurde (die es technisch auch als lie-flat gab), nur um den Abstand zur F zu wahren.