Lufthansa - Zwischenlandung MUC-LAX am 21.07.2013 in Churchill (Medical)

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adiru

Erfahrenes Mitglied
05.10.2009
1.133
317
JFK
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Würde mich sehr überraschen wenn Lufthansa mittlerweile medizinisches Equipment an Bord hätte um Patientendaten an eine Homebase zu übertragen (z.B. via SITA oder ARINC Netzwerke) zwecks Review. Meines Wissens hat das bis dato nur EK und SQ. Welches System nutzt Lufthansa denn?
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
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KLU/GRZ
Würde mich sehr überraschen wenn Lufthansa mittlerweile medizinisches Equipment an Bord hätte um Patientendaten an eine Homebase zu übertragen (z.B. via SITA oder ARINC Netzwerke) zwecks Review. Meines Wissens hat das bis dato nur EK und SQ. Welches System nutzt Lufthansa denn?
Laut Aussage eines LH 340-600 Piloten haben sie kein solches Equipment. Im Falle eines Medicals wird "nur" per Inmarsat voice das Medical Center in FRA konsultiert.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das die derzeitigen SITA und ARINC Netze genügend Bandbreite bieten, um solche Vitaldaten direkt zu übertragen (zumindest in jenen Bereichen, die nicht durch VHF-Kommunikation abgedeckt werden) - diese Systeme sind ja ursprünglich nur für canned-Messages in der Grössenordnung ähnlich SMS ausgelegt worden. Auch das vielbeworbende Live-Engine-Monitoring von Rolls Royce vor allem für die geleasten Triebwerke ist ja in Wahrheit oft nicht ganz so live ...

Interessant wird es aber auf jeden Fall wenn die Inmarsat Safety Services auf die I-4 Satelliten und damit auch auf IP-Standard migrieren, was aber leider nicht vor 2018 soweit ist. Mit 432 kbps lässt sich dann einiges erreichen, derzeit bietet ACARS über die I-3's ja leider nur 9600 bps.
 
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Starbucks

Mileage Run Purist
08.03.2009
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MUC
Vermutlich wurde der Filmer ja von einem Airportmitarbeiter informiert oder hat den Funk mitgehört. Andererseits gefällt mir die Vorstellung, wie da jemand Tag ein Tag aus mit der Kamera im Anschlag neben dieser fast vereinsamten Landebahn sitzt und darauf wartet, dass endlich mal was Außergewöhnliches passiert... :)
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Vermutlich wurde der Filmer ja von einem Airportmitarbeiter informiert oder hat den Funk mitgehört. Andererseits gefällt mir die Vorstellung, wie da jemand Tag ein Tag aus mit der Kamera im Anschlag neben dieser fast vereinsamten Landebahn sitzt und darauf wartet, dass endlich mal was Außergewöhnliches passiert... :)

Die Landung von dem A340 war sicher eines der bedeutendsten Ereignisse in diesem Kaff seit vielen Jahren :)
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.071
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Dahoam
Wenn das bei wikipedia steht, dann muss das wohl auch so sein! :eek:

Bei solch groben Werte kann man Wikipedia schon vertrauen, da es keinerlei politische Aussage ist sondern ein reiner statistischer Wert ist. Ob es 10% oder 15% sind ist auch egal. Die Aussage war dass ein Großteil nicht privat versichert ist und damit das Argument dass man keine Auslandskrankenversicherung braucht recht blauäugig ist.

Vielleicht sagt dir das Handelsblatt ja mehr zu, dort steht dass 9 Mio. Deutsche privat versichert sind, 70 Mio. gesetzlich.

Private Krankenversicherung: Was Ihnen der Vertreter nicht sagt - Vorsorge + Versicherung - Finanzen - Handelsblatt

Bei komplexeren Fragestellungen würde ich auch nicht auf Wikipedia vertrauen. Man sollte nicht immer alles schwarz-weiß sehen und alles aus Wikipedia schlehct machen. Vieles aus dem Wiki, vor allem grundlegende Informationen, hat durchaus Qualität. Wichtig bleibt allerdings eine kritische Ansicht der Informationen.
 
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insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
moin,

die Vorgehensweise eines "Medicals" an Board kann man nicht pauschalisieren. Dieser hängt von vielen Faktoren ab und dem entsprechenden Patienten-Status, d.h. welcher dringend einer Klinik zugeführt werden muss. Weil es sich z.B. um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt. Oder, sich der Zustand in absehbarer Zeit dramatisch verschlechtern könnte, so kommen einige Parameter zusammen.

Da ich nicht weiß, was sich bei diesem Medical abgespielt hat, sollte man sich mit seinen (persönlichen) Anspielungen einfach zurückhalten!


Hat man einen "entsprechenden" Medical an Board, der es erforderlich machen sollte, diesen außerplanmäßig einer Klinik -dringend- zu übergeben, weil:

a) der Zustand lebensbedrohlich ist
b) mit einer intensiven Verschlechterung des Zustandes zu rechnen ist
c) eine Gefahr für Dritte besteht

(dieses nur als Grobstütze, sonst wird es zu kompliziert für den Laien)

Entscheidet letztendlich der Lufttransportführer darüber, ob eine Sicherheitslandung vorgenommen werden kann und dann wo diese sattfinden kann/wird.
Zusätzlich arbeiteten dann die Flight-Dispatcher (bei LH in FRA) dem Cockpit zu und versuchen je nach Krankheitsbild, eine entsprechende Klinik auf der Route zu finden.
Man darf nicht vergessen, das es nicht nur um den Pat. geht, sondern noch um viele andere Menschen auf diesem Flug, für die weiterhin die Sicherheit durch die Crew gewährleistet sein muss.

Bei einer Sicherheitslandung wg. eines Medical, muss die entsprechende Infrastruktur am Boden gegeben sein und für das entsprechende Muster auch passen.
Dann muss Wetter und die Verkehrsströme zusammenpassen, gleichzeitig helfen die Lotsen auch mit und geben den Piloten Unterstützung.

Manchmal ist auch ein Fuel-Dumping vorher notwendig, so das es dann z.B. zu einem Airport wie Churchill gekommen ist, hier spielen aber so viele Dinge eine Rolle, welche in der Praxis aber relativ schnell abgearbeitet werden können.
Aber gleichzeitig für den Leser hier, eine gewisse Angst auslösen könnte, weil die Thematik doch etwas befremdlich wirken mag, sollte man vieles nur überfliegen oder anreißen.

Nur soviel, nach Möglichkeit werden die großen Hups für einen Medical benutzt, sollte dieses nicht möglich sein, dann wird jeder Airport angeflogen, wo der Flieger landen und wieder starten kann.
Nach Übergabe des Patienten am Boden, ist die Airline aus der Nummer raus, der Patient ist dann auf sich alleine gestellt.

Alles was auf der Atlantik fliegt, geht nach Möglichkeit in Keflavik runter, dann kommt Gander (weil 24h Betrieb), zusätzlich sind dann eben Iqaluit und Churchill etc. zu finden.
Auf den Strecken nach Guam z.B. bedeutet dieses 4h vor einem und 4h hinter einem im schlimmsten Fall nur Wasser, und weit weniger Möglichkeiten als auf der Atlantik Rennstrecke.

Je größer der Flieger, umso schwieriger einen schnellen Landeplatz* zu finden.
*Ausnahme = schwere technische Probleme oder Feuer etc., dann geht der Flieger selbstverständlich überall runter


Die besten Voraussetzungen sind an Board (Wunschgedanke):

1. klare Diagnose
2. Vorlauf für Cockpit
3. Vorlauf für den Boden
4. Optimale Betreuung an Board
5. Profi an Board der zusammen mit dem Cockpit u. aufgrund des Zustandes des Pat., eine entsprechende Zielklinik+Airport zusammen auswählen können
6. Minimale Bodenzeit u. erneuter Start Richtung Ziel


gruß
insel
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
832
52
Great Circle
Hallo zusammen,
mich würde Interessieren: Mußten die (Nach-)tanken?
Liebe Grüße VZU

Wild guess...: Ich würde mal über den Daumen gepeilt JA sagen. Die ungeplante Zwischenlandung mit Taxi in and out, APU, Start und Steigflug schlucken mehr als man in der Regel über das Captains Discretion Fuel bei einem Flug nach LAX mitführt.

Los Angeles ist keine heikle Destination, wo man aus Erfahrung einiges über den vorgeschriebenen Mengen an Treibstoff mitnimmt. Etliche Alternates liegen in der Nähe (Ontario, Long Beach) und LAX hat 4 RWY's.