Mit etwas Verspätung kommt nun auch der letzte Teil. Gestern Abend war ich einfach zu fertig.
So, 16.04.2017
Ich hatte meinen Wecker auf 8.00 Uhr gestellt, bin aber deutlich früher wach geworden. Blöder Jet Lag. Wobei, so schlimm war es gar nicht, denn ich war vorletzte Woche beruflich in Spokane und hatte mich die letzte Woche daheim nicht wirklich umgestellt.
Hier nun der vielgerühmte Runway View bei Tageslicht, einmal schräg links in Richtung T3 und T2…
…und einmal in Richtung T2 mit dem airside Übergang zu T1.
Nach einer Dusche gehe ich dann um 8.00 Uhr zum Frühstück. Der Empfang ist unbesetzt…
…und so suche ich mir selbst einen Platz.
Irgendwann kommt dann auch eine Bedienung, nimmt meinen Voucher entgegen und fragt nach Kaffee oder Tee. Mein Voucher war für das ganze Buffet gut, es gab, anders als bei anderen Hotels, keine Beschränkung auf das continental Breakfast. Für ein amerikanisches Frühstück ist die Auswahl reichlich, v.a. die warmen Cookies haben es mir angetan, aber auch das Granola war super.
Auf dem Rückweg zum Zimmer habe ich noch bei einem der Computer Halt gemacht und mir die pdf-Bordkarten ausgedruckt. Das war leichter gesagt als getan, denn die Bordkarten waren im A4-Format, hier in den USA ist aber Letter als Papierformat üblich, sodass der Barcode jedes Mal abgeschnitten war. Papierformat umstellen half auch nichts, erst als ich die Bordkarte auf 80% verkleinerte, ging es.
Danach bin ich zurück ins Zimmer, habe meinen Koffer gepackt und noch etwas Zeit vertrödelt, bevor ich dann um 9.30 Uhr ausgecheckt und Koffer und Rucksack im Hotel verstaut habe. Nachdem ich inzwischen den unterirdischen Direktzugang vom Hotel zum Terminal bzw. der U-Bahn gefunden habe, nehme ich diesen und bin so kurz darauf an der Endhaltestelle der Blue Line.
Im Bahnhof warten drei Züge, zum Glück ist ausgeschrieben, welcher als erster fährt.
Ruckelnd setzt sich die Bahn um 9.45 Uhr in Bewegung, und etwa 35min später steige ich an der Haltestelle Clark/Lake aus. Nachdem ich mich an der Oberfläche orientiert habe, laufe ich den einen Block zum Cadillac Palace Theatre, wo ich meine Eintrittskarte für die Nachmittagsvorstellung von Aladdin abholen möchte. Dessen nordamerikanische Tour beginnt hier in Chicago, und so habe ich mir vor einiger Zeit eine Karte gekauft.
Leider bin ich zu früh dran, bei einem Vorstellungsbeginn um 13 Uhr öffnet das Theater erst um 11 Uhr, sodass ich weitergehe und die Umgebung erkunde. Eine U-Bahn fährt auf dem Loop.
Ich komme an der City Hall vorbei.
Direkt gegenüber auf dem Daley Plaza steht The Picasso…
…sowie ein Brunnen.
Das James R. Thompson Center
The Chicago Theatre
Oberirdische Haltestelle Randolph/Wabash auf dem Loop
Der örtliche Trump Tower
Das Heald Square Monument
Schiff unter der Bataan-Corregidor Memorial Bridge; im Hintergrund sieht man die unteren Stockwerke der beiden Marina Towers (aka „Maiskolben“).
Das Chicago Remembers Vietnam Memorial
The Gentlemen Statues am AMA Plaza
Links das Jewelers‘ Building, rechts das Kemper Building
Danach bin ich zurück in Richtung Theater gelaufen, habe meine Eintrittskarte abgeholt und eine kleine Pause im Starbucks in unmittelbarer Nähe gemacht.
Vorstellungsende war um kurz nach halb vier. Ich bin zum Millennium Park gelaufen, hier das Harris Theater…
…und, natürlich, Cloud Gate (aka „The Bean“).
Zwar hätte ich noch mehr als genug Zeit gehabt, bis mein Rückflug geht, aber irgendwie hat es mir für heute gereicht. Zudem bin ich Anfang Juni nochmal für drei Tage hier, sodass ich dort noch genug Zeit habe, Chicago zu erkunden.
Ich lief zur Haltestelle Monroe und nahm die nächste Blue Line bis O’Hare. Im Hotel holte ich mein Gepäck ab, lief das kurze Stück zum Air Train und fuhr bis zum Terminal 5. Der LOT Check-In war erwartungsgemäß noch unbesetzt, ich war aber auch viel zu früh dran. So bin ich durch die fast leere Sicherheitskontrolle durch und kriege einen leichten Schock, als der TSA Officer, als er meine Bordkarte kontrolliert, seinen Kollegen fragt: „Warsaw? Hasn’t that flight been cancelled?“. Mir war nichts bewusst, im Gegenteil, vorhin habe ich noch den Hinflug LO3 auf FR24 zwecks der Flugzeugregistrierung überprüft, und da war alles in Ordnung. Nach meiner Aussage, dass mir nichts dergleichen bekannt sei, durfte ich weitergehen. An der Sicherheitskontrolle hier mussten iPad und Kopfhörer im Handgepäck bleiben, nur das Notebook musste raus. Wie schön, dass es überall einheitliche Regeln gibt…
Als ich im Sicherheitsbereich war, war es kurz nach 17 Uhr und ich hatte noch viel zu viel Zeit bis zum Boarding um 20.40 Uhr. Samstag vor einer Woche war ich schon mal hier, und von da weiß ich noch, dass die Swiss Lounge bis 19.00 Uhr geöffnet hat, in die ich als FTL auch Zugang haben sollte. Isoliert betrachtet ist es logisch, dass die Lounge schließt, wenn der LX-Flug nach ZRH abgeflogen ist, frage mich aber, warum man diese nicht für den LO-Flug auflässt oder von LO-Personal betreibt. Vielleicht ist deren Premium-Aufkommen zu gering?
Am Empfang werde ich mit einem freundlichen „We don’t admit FTL to our lounge“ begrüßt. Seltsam, meines Wissens haben FTL auf einem Star Alliance Ticket Zugang zu den LH-/OS-/LX-Business-Lounges, und eine solche ist die LX-Lounge hier. Zwar hätte ich meine A3*G-Karte zücken, da ich aber, wie schon mehrfach geschrieben, die Meilen bei M&M sammeln möchte, ist mir das zu riskant, und so gehe ich halt wieder. Dennoch seltsam, dass LX hier eigene Regeln macht.
Aus dem gleichen Grund gehe ich auch nicht in die örtliche Ikea-Filiale (aka SAS Lounge), sondern laufe erstmal das Terminal in beide Richtungen ab. LOT nutzt hier die Air France/KLM-Lounge. Seltsam. Einserseits gibt es doch die SAS Lounge, die bis etwa 22.00 Uhr geöffnet hat, und andererseits hätte man doch vielleicht ein Arrangement mit Swiss treffen können.
Auf einem der Abflugmonitore sehe ich dann auch, was der TSA Officer vorhin gemeint hat: SK946 nach Stockholm ist gestrichen, nicht mein Flug nach Warschau.
Im zentralen Food Court gibt es einen RJ Grunts Burger & Fries…
…bei dem ich mir erstmal einen Cheeseburger und Fries bestelle. Frisch zubereitet, schmeckt sehr gut, garantiert besser als das Lounge-Essen.
Irgendwann mache ich mich dann auf zum Gate M9, an dem schon alles fürs Boarding hergerichtet ist.
Der Flieger wartet allerdings noch vor dem Terminal, es scheint, als ob das Gate noch belegt ist. Kurz darauf kommt eine Durchsage, erst auf Polnisch, dann auf Englisch, dass es einen kurzfristigen Gate Change gab, und so machen sich alle Passagiere auf zum neuen Gate M4. Überrascht war ich, dass LOT hier zweisprachiges Personal einsetzt, das sowohl Polnisch als auch Englisch spricht.
Irgendwann kommt dann auch das Personal zum neuen Gate und baut dort wieder alles auf. In einer Durchsage werden alle diejenigen, die keine LOT-Bordkarte haben, gebeten, sich wegen eines Dokumentenchecks am Schalter zu melden. Die Dame überprüft meinen Pass und druckt mir schließlich zwei neue Bordkarten auf LOT-Papier aus. Ich frage sie gleich noch, ob sie meinen Sitzplatz auf dem München-Flug in Gang und vorne ändern kann, und kurz darauf bekomme ich eine neue Bordkarte mit 5C. Super.
Wegen des späten Gatewechsels verzögert sich das Boarding, und so boarden wir erst zur eigentlichen Abflugzeit. Die Premium Economy ist diesmal bis auf einen Platz voll, und Economy, was ich so sehen kann, auch wieder gut gebucht. Nur die Businessclass sah recht spärlich besetzt aus.
Es gab wieder einen Welcome-Drink und kurz darauf die Menükarte.
Nach dem Start gab es ein heißes Tuch sowie Getränke und Erdnüsse.
Da ich gleich schlafen will, nehme ich von meiner Pepsi Max Abstand und bestelle stattdessen eine 7Up. Als Essen nehme ich das Chicken.
Danach stelle ich den Sitz zurück, setze meine schicke Asiana Schlafbrille auf (auch auf dem Nachtflug zurück gibt es kein Amenity-Kit) und pfriemel mir Ohropax in die Ohren.
Als das Frühstück ausgeteilt wird, wache ich wieder auf. Das Frühstück lehne ich kurzerhand ab und bitte nur um eine Pepsi Max, die mir auch gleich gebracht wird. Trotz des verspäteten Abflugs sind wir etwas vor der Zeit in Warschau gelandet. Als ich den Flieger verlasse, sehe ich, dass kurz vor uns ein A330 von Qatar gelandet ist, dessen Passagiere auch gerade aussteigen. So lege ich einen Zahn zu und überhole so viele Passagiere wie möglich, um nicht ewig an der Pass- und Transitsicherheitskontrolle warten zu müssen. Die EU-Spuren an der Passkontrolle sind noch leer, und als ich an der Sicherheitskontrolle ankomme, ist dort auch nichts los. Schnell bin ich durch und gehe in die LO Lounge direkt hinter der Sicherheitskontrolle.
In der LO Lounge treffe ich Forist VolandoVIE, der mich freundlicherweise mit in den Elite-Bereich nimmt. Wir unterhalten uns etwas, und dann breche ich auch schon zum Gate 030 auf. Hat mich gefreut.
LH1615 wird heute im Wetlease von Air Dolomiti betrieben, auf FR24 sehe ich die I-ADJM für den Hinflug LH1614. Super, gleich noch eine neue Fluggesellschaft mitnehmen. Am Gate gibt es zwei Schlangen, eine Priority und eine für Economy. Einer der Gate-Mitarbeiter läuft mit einer Handwaage die Economyschlange ab, wiegt deren Handgepäck und schickt zu schweres zum Gate. Wir in der Priority-Schlange werden aber in Ruhe gelassen.
Mit ein paar Minuten Verspätung kommt der Flieger auch schon an. Da die Handgepäckfächer in der E195 recht klein sind und Handgepäckkoffer nur quer reinpassen bin ich froh, als einer der ersten an Bord zu kommen.
Die Sitze sind in einem komischen „schmutzigen“ grün…
…der Sitzabstand ist aber OK. Allerdings ist auch hier die Rückenlehne extrem hart und unbequem.
Die Piloten sprechen nur englisch (mit italienischem Akzent), eine der drei Flugbegleiterinnen spricht immerhin deutsch. Mit einer halben Stunde Verspätung fliegen wir schließlich los. Anders als bei Lufthansa gibt es kein Sandwich, sondern nur drei trockene Kekse. Extra für Forist unblack im Bild: Die Gurkentruppe aus Berlin (auuuus Berliiiiin!).
Entgegen der vollmundigen Ankündigung von InsideMUC bekommen wir doch eine Außenposition, und müssen uns noch etwas gedulden - „waiting for groundstaff“. Weltbester Flughafen – sicher doch.
An der Busankunft wartet InsideMUC und wir unterhalten uns ein paar Minuten, bis ich mich auf den Weg zur S-Bahn-Haltestelle mache. Die S1 soll um 19.11 Uhr fahren, pünktlich um 19.11 Uhr halte ich mein Bayernticket in der Hand, nehme die Beine in die Hände und erwische gerade noch den Zug.
Am Hauptbahnhof hole ich mir bei Rischart noch drei Brezen („tut uns Leid, wir haben nur noch zwei“) und ein Getränk und gehe dann zum Gleis 21, auf dem die RB59164 schon abfahrbereit wartet.
Im Zug stelle ich fest, dass die Brezen steinhart und alt sind – bestimmt gestern schon aufgebacken. Ich hätte mich nicht getraut, diese noch zu verkaufen. Um 20.21 Uhr fährt der Zug dann auch schon los, und eine Zugfahrt (bei der ich während der letzten 20-30min ein paar Mal weggenickt bin) sowie einen kurzen Fußmarsch durch kalte 2°C später bin ich um 22.20 Uhr auch schon wieder daheim.