Mal nach Malaysia - Thaipusam, Borneo, Penang und Singapur

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europetrav

Erfahrenes Mitglied
10.04.2012
857
589
Berlin
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Einige ganz hervorragende Reiseberichte hier in diesem Forum haben mich dazu motiviert, selbst mal wieder in die Tasten zu hauen. Als Einstieg möchte ich euch mitnehmen auf meine/unsere letzte Reise nach Malaysia im Februar 2025. Bei Gefallen auf beiden Seiten (mir beim Schreiben, euch beim Lesen) gibt es in Zukunft sicher auch weitere Berichte bereits vergangener und zukünftiger Reisen.


Vorbericht

Die alljährliche Winterflucht für das erste Jahresquartal wollte geplant werden. Nachdem wir in der vorherigen Jahren unser Heil in Südamerika bzw. der Karibik gefunden hatten, war ziemlich schnell klar, dass für dieses Jahr wieder Südostasien an der Reihe sein sollte. Nachdem Malaysia, Vietnam und die Philippinen geshortlistet waren, machte meine Partnerin (künftig "S." oder "+1") ziemlich schnell Malaysia als ihren Favoriten aus. Ich war einverstanden unter der Bedingung bei den geplanten drei Wochen Reisezeit auch mindestens 3 Tage tauchen gehen zu können. Somit hatten wir einen Deal und die Reiseplanungen konnten beginnen. Nach unserer letzten Südostasien Erfahrung wollten wir bewusst einen kleinen zeitlichen Puffer zwischen CNY und unserer Ankunft haben und hatten damit die letzten drei Februarwochen festgezurrt. Darüber hinaus war für mich klar, dass ein Trip nach Malaysia auch einen Abstecher nach Singapur beinhaltet - hier hatte ich einen Teil meines Referendariats verbracht und wollte S. daher nur zu gerne die Stadt zeigen.

Nach einer ersten intensiveren Befassung mit meiner ursprünglich angedachten Route über die Peninsula wurde mir klar: die Klimatabelle sollte man nicht ignorieren. Auf der Ostseite herrscht im Februar noch Monsoon - das hatte ich offenbar beim Pitch des Landes völlig verkannt. Das größte Problem dabei: die Tauchspots der Peninsula liegen quasi allesamt an der Ostküste. Ein kurzer Blick auf die Erfahrungsberichte für Tauchen auf Langkawi zeigten deutlich: das ist Zeitverschwendung. So hatte ich mir ja prima meine Tauchmöglichkeiten verbaut. Das wollte ich so nicht wahrhaben und wagte einen Blick gen Borneo - dort gehört der nördliche Teil bekanntlich überwiegend zu Malaysia. Hier gab es weitere Tauchspots - sogar unabhängig vom Monsoon. Dabei handelte es sich zudem nicht um irgendeinen Tauchspot, sondern um Sipadan, ein weltbekanntes Revier, berühmt insbesondere für die dortigen Hammerhaie. Mega! Um nicht ausschließlich zum Tauchen nach Borneo zu fliegen, planten wir weitere Aktivitäten am Kinabatangan River und am Fuße des Mt Kinabalu. Somit war mit Borneo der Natur Aspekt schon gut abgedeckt. Für Kultur und Kulinarik sollten Kuala Lumpur und Penang sorgen. Letzteres war mir in extrem guter Erinnerung von einem Wochenendausflug während meiner Zeit in Singapur. Glück für uns zudem, dass zwei Tage nach unserer Ankunft in KUL das Thaipusam Fest stattfinden sollte. Somit stand der Plan.

Malaysia & Singapur war jedenfalls für die Flugverbindungen ein vermeintlich einfaches Ziel. Die Idee war es, Restbestände bei M&M sowie AMEX Rewards für C Flüge zu nutzen. Das sollte meine Möglichkeiten für Awardbuchungen nochmals vergrößern. Am Ende wurde es auf dem Hinweg ein TK Flug nach KUL mit M&M Meilen (was vermutlich den Umweg von BER via MUC erklärte) und auf dem Rückweg ein AY Flug von SIN mit Avios. Zusammen mit den Flügen in Malaysia ergaben sich damit folgende Flugverbindungen:

An- und Abreise:
BER-MUC-IST-KUL TK in C
SIN-HEL-BER AY in C

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Weitere Flüge:
KUL- TWU
SDK-BKI
BKI-PEN
PEN-SIN jeweils alles AK in Y

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Für alle die direkt zu bestimmten Tagen/Abschnitten springen wollen:

Tag 1 & 2 - Die Anreise
Tag 3 - Exploring KL
Tag 4 - Thaipusam
Tag 5 - Borneo calling
Tag 6 - Tauchen & Schnorcheln in Mabul
Tag 7 - Sipadan
Tag 8 - Tauchen, Schnorcheln und Inselumrundung
Tag 9 - Sipadan und Semporna
Tag 10 - Im Regen zur Hornbill Lodge
Tag 11 - Kinabatangan River
Tag 12 - Kota Kinabalu
Tag 13 - Kinabalu Geopark Trekking
Tag 14 - Penang
Tag 15 - Kochkurs und andere Köstlichkeiten
Tag 16 - Sunday in Penang
Tag 17 - Penang Hill & Tea Time
Tag 18 - Kek-Lok Si Tempel & Penang-Abschluss
Tag 19 - Goodbye Malaysia & Hello Singapore
Tag 20 - Singapur
Tag 21 - Tempeltour in Chinatown
Tag 22 - letzter Tag & Rückflug
 
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europetrav

Erfahrenes Mitglied
10.04.2012
857
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Berlin
Tag 1 & 2 - Die Anreise

Der Abflug von Berlin war für 16:45 vorgesehen - entsprechend verbrachten wir den Vormittag noch ganz entspannt mit einer Runde Sport, einem ausgedehnten Frühstück und dem letzten Check des Reisegepäcks. Letztendlich machten wir uns doch sehr viel früher als sonst auf den Weg zum Flughafen - wo man jetzt auf den Flug wartete, war schließlich egal. Die Abgabe des Gepäcks bei der Lufthansa verlief auch schnell und unkompliziert - so hatten wir mehr als hinreichend Zeit, die Senator Lounge am BER auszutesten. Angenehm war hier auf jeden Fall die deutlich geringere Belegung gegenüber der Business Lounge. In Bezug auf Kulinarik und Getränkeangebot ist das ja weitestgehend vergleichbar, jedenfalls vollkommen ausreichend für einen (Nach)Mittagssnack. So stießen wir auf den eingeleiteten Urlaub an und verbrachten mit Zeitungen und Zeitschriften die Zeit bis zum Flug.

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Die innerdeutsche Reise vor dem Vorhang war recht ereignislos - Tasting Heimat inklusive. Das Highlight war sicherlich der winterliche Abendhimmel, den S. verschlief. Ich bewundere ihre Fähigkeit in jedem Fortbewegungsmittel direkt einschlafen zu können. In München angekommen, verließen wir zügig das Flugzeug. Für unseren Umstieg von LH (Terminal 2) Schengen auf TK (Terminal 1) Non-Schengen waren in unserer Buchung gerade mal 60 Minuten vorgesehen und ich war so in München noch nicht umgestiegen. Das Gate für den Bus zum Terminal 1 war schnell gefunden, jedoch war der letzte Bus wohl vor wenigen Minuten abgefahren - uns wurde eine Wartezeit von knapp 20 Minuten angezeigt. Die entsprach dann zumindest der tatsächlichen Wartezeit, jedoch blieben jetzt zwischen Ankunft an Terminal 1 und Abflug nur noch 30 Minuten, was die Gate Closure Time in greifbare Nähe brachte. Zum Glück ging die Ausreise schnell und wir erreichten noch rechtzeitig das Gate, wo man uns schon sehnlich erwartete.

Am Sitz angekommen probierten wir eine der hausgemachten Limonaden - wie zu erwarten viel zu süß. Damit hatte sich das Thema nichtalkoholische Getränke auf den TK Flügen erstmal erledigt. Kaum in der Luft angekommen, ließen wir den Begrüßungsdrink durch ein Glas Taittinger ersetzen. Wir freuten uns: die Reise konnte jetzt richtig losgehen. Zumindest in C beginnt für uns der Urlaub immer schon im Flugzeug (bzw. schon in der Lounge). Von den C Flügen bei TK haben wir uns insbesondere kulinarisch viel versprochen - wir sollten nicht enttäuscht werden. Zudem war der von TK eingesetzte A330 in C extrem geräumig. Die Abstände zu den anderen Passagieren sind groß (zugegeben auch die zum Bildschirm). Die Menüs wurden gereicht und wir entschieden und beide für den Lachs.

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Bereits die Vorspeise konnte überzeugen und auch der Lachs mundete uns beiden wunderbar. Insgesamt war dieser Zubringer ein gelungenes Erlebnis: Essen und Trinken hervorragend und genug Zeit, um in Ruhe genau einen Film anzusehen.

Zufrieden in Istanbul angekommen, blieben uns (nicht mehr ganz) zwei Stunden zum Umstieg auf die Maschine nach KUL. Über die Business Lounge herrschen hier im Hause geteilte Meinungen. Ich fand sie einfach überfüllt; zudem wurde der Service leider mehr der Uhrzeit (Mitternacht lokaler Zeit) als der Besucherzahl angepasst. Sprich trotz voller Lounge war nur die Hälfte des theoretisch Möglichen (insbesondere Live Cooking) verfügbar. Ich war entsprechend glücklich, satt zu sein und vertrieb mir mit einem lokalen Tee die Zeit. S. war hingegen ziemlich angetan von der Lounge, was wohl primär an dem ausladenden Salatbuffet lag.

Letztlich ging die Zeit recht schnell um und wir machten uns auf zum Gate, wo eine 777 auf uns wartete. Auch hier gab es ein 2-2-2 2-3-2 Setup in der C, was uns als Paar am Fenster nicht stört. Um den an Board befindlichen Koch zu bewerben, setzen die Flugbegleiter bei Aufnahme der Essensbestellungen Kochmützen auf - süßer Gag. Nach dem Motto never change a winning Team, gab es bei mir zunächst Lachs und Champagner. Das Hauptgericht konnte mit dem des ersten Flugs leider kulinarisch nicht mithalten und bekommt ganz GNTM like heute leider kein Foto. Zum Nachtisch gab es einen frischen Crepe - dessen Füllung mir leider etwas zu süß war (hätte mir klar sein müssen). Spätestens mit dem Port erreichte ich die hinreichende Bettschwere für die Nacht.

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Schlafen konnten wir beide ganz wunderbar. Durch die sehr simple Aufteilung sind die Sitze und Betten sehr straightforward (keine kleinen Ecken für die Füße etc.). Vom Frühstück der Mitreisenden wurden wir wach und bekamen ebenfalls unsere Portionen. Hier waren auch wieder die nicht alkoholischen Getränke bestechend: wirklich frisch gepressten Orangensaft hat man jetzt auch nicht immer im Flugzeug und auch der Erdbeer-Smoothie wusste voll zu überzeugen. Am Fenster zog nun bereits die Küstenlinie Malaysias vorbei. Dabei konnten wir schonmal einen Blick auf unseren späteren Port of Exit werfen und einen ersten Eindruck der Palmölplantagen gewinnen.

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So kamen wir pünktlich um 17 Uhr Ortszeit in KUL an. Die Einreise verlief reibungslos und mit dem KLIA Ekspress machten wir uns auf dem Weg zu unserer Unterkunft für die nächsten drei Nächte: das Hilton Kuala Lumpur. Die Anreise ist denkbar einfach, da das Hotel einen direkten Zugang zur Station des KLIA Ekspress hat.

Dort angekommen bekam ich als Gold Member ein Upgrade in ein Deluxe Plus Zimmer. Das bietet nicht nur mehr Platz, sondern in unserem Fall auch einen schönen Blick auf den Thean Hou Temple. Wir entschieden uns, noch eine kleine Runde durch das benachbarte Viertel Brickfields zu machen, um noch einen Happen zu essen. Dies ist ein indisch geprägtes Viertel, entsprechend versammelten sich dort vor einem Hindutempel viele Personen (an der Essensausgabe außerhalb des Bildes). Wir fanden auch noch ein Streetfood, was zwar appetitlich war, aber nicht darüber hinaus ging. Am Ende das wohl günstigste Essen des Urlaubs - dafür auch am unteren Ende des Rankings. Zumindest kam es mit einer sehr interessanten Unterhaltung mit einem local über die Benachteiligung als Nicht-Malaye (sprich nicht-Muslim) im öffentlichen Dienst. Mit diesen Eindrücken ging es in die erste Nacht auf malayischen Boden.

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A320

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30.12.2014
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Oh da freue ich mich schon sehr auf den weiteren Reisebericht. BKI, SDK und TWU auf Borneo habe ich auch schon (zweimal) bereist. Ich bin immer noch begeistert und bin gespannt, was Du berichtest.
 
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Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
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Viele der zu besuchenden Orte kenne ich schon sehr gut. Ich bin trotzdem gespannt, welche Eindruecke andere Reisende aus ihnen mitnehmen.
Bin gerne bei Deiner/Eurer Reise dabei.
 
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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 3 - Exploring KL

Der Morgen begann für mich mit einem unguten Gefühl. Ein Kratzen hatte sich bereits am Vorabend breit gemacht und es war noch nicht gewichen. Im Urlaub krank werden ist nie schön - noch schlechter jedoch, wenn ein Highlight des Urlaubs aus Tauchen bestehen soll. Damit wurde zunächst einmal der gute Vorsatz, das (wirklich sehr gut ausgestattet) Gym des Hiltons zu nutzen, an den Haken gehängt. Dafür gingen wir gemeinsam nach unten zum reichhaltigen Frühstücksbuffet. Das hatte wirklich einiges zu bieten. Malaysia verfügt über drei große Bevölkerungsgruppen: Malaien, Chinesen und Inder. Entsprechend wartete das Buffet mit verschiedenen Spezialitäten aller drei Küchen auf. Dazu gab es noch eine breite Auswahl Obst, Salate sowie westliche Speisen (einschließlich wirklich gutem Brot) und Miso Suppe. Wir würden uns in den folgenden Tagen zur Aufgabe machen so gut wie alles einmal zu probieren. Leider jedoch nicht, die Auswahl zu fotografieren - einzig ein Foto der Marmeladen hat sich in die Sammlung verirrt:

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Frisch gestärkt ging es dann per Grab/Bolt zum Independence Square, um etwas Sightseeing zu betreiben. Zu Fuß folgten wir einem Heritage Trail bis hinein in ein muslimisch geprägtes "little India", um einen kleinen Überblick über das (überschaubare) historische KL zu bekommen. Von dort aus ging es per Grab/Bolt zum viel gepriesenen Islamic Arts Museum. Dort gab es Relikte verschiedenster Art - von Tüchern, Kaligraphien und Figuren bis hin zu Architektur (dargestellt an verschiedenen großformatigen Modellen). Insgesamt sehr ansehnlich mit vielen schönen Stücken und für mich eine gute Gelegenheit, mir das bisher über muslimische Kultur gelernte wieder ins Gedächtnis zu rufen.

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Trotz des ausgiebigen Frühstücks knurrte uns beiden jedoch der Magen. Nach dem mäßig erfolgreichen Versuch vom Vortag nach einem Straßenstand zu suchen, ließ +1 sich von einer meiner vorher herausgesuchten Optionen überzeugen. Es sollte das Anak Baba werden - ein auf malaiisches Restaurant auf das ich über die Bib Gourmand Auszeichnung gestoßen bin. Zudem lag es in Fußweite zu unserem Hotel und wir wollten uns nach dem Essen nochmal ausruhen. Wir entschieden uns für Laksa und Garnelen in einer Tamarinde Sauce. Alles sehr schmackhaft!

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Im Hotel angekommen legten wir uns eine Runde an den Pool. Für mich bedeutete dies ein längeres Nickerchen. Nicht, weil ich mit dem Jetlag zu kämpfen hatte, sondern weil das morgentliche Kratzen im Hals zu einer ernsthaften Infektion anzuwachsen schien. Zum Abend machten wir und auf zum Thean Hou Temple. Hier konnte man ganz deutlich erkennen, dass das Chinesische Neujahrsfest noch nicht allzulang her war. Genau wie dieser Tempel werden viele Tempel mit (meist roten und/oder gelben) Laternen zu CNY geschmückt, die dort für einen Zeitraum von meist 30 Tagen hängen. Kurz nachdem wir ankamen wurden die Laternen angeschaltet und gaben dem Tempel im schwindenden Abendlicht einen wundervollen Charme.

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Nach gut einer Stunde und vielen Fotos im Gepäck reissen wir uns wieder los. Wir wollen nämlich noch zum Sri Maga Mariamman Temple - hier soll eigentlich die nächtliche Prozession für das Thaipusam beginnen. Dort angekommen müssen wir jedoch feststellen: wir sind 24h zu spät. Entgegen meiner Recherchen fand die Zeremonie nicht bereits am Vorabend des Thaipusam statt sondern bereits einen Tag zuvor. Schulterzucken, abhaken, Gegend erkunden. Es findet sich eine hübsche kleine Passage (Kwai Chai Hong) mit verschiedenen Lichtern und Wandbildern. Hier wurde offensichtlich Anlehnung an Penang genommen. Die Jalan Sultan eine Ecke weiter war belebt mit vielen Menschen draußen die aßen und tranken. Wie nett das Ambiente (quasi am Fuße des zweithöchsten Gebäude der Welt - das Merdeka 118) war stellten wir jedoch erst fest, nachdem wir bei Kai Foong Lala Noodles (drinnen) gegessen hatten.

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Macht nix - dafür gab es dort eines der Top 10 Essen dieses Urlaubs. Lala ist Chinesisch für (Venus)Muschel - diese mit Glasnudeln im Claypot zubereitet waren eine Spezialität, die wir genauso probierten wie Glasnudeln mit Shrimps. Wahrlich ein Genuss. Sieht zwar unspektakulär aus, aber der Geschmack war gehaltvoll und intensiv. Hier vielen Dank an den Guide Michelin für diese Empfehlung (Bib Gourmand). Satt und zufrieden ließen wir uns abholen und zum Hotel bringen.

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v10

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02.08.2016
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Da freue ich mich doch schon auf weitere Eindrücke, da Malaysia auch noch auf meiner Liste steht.
Auch auf deine Taucherlebnisse bin ich gespannt. Man hört ja doch inzwischen Gemischtes von den Inseln um Sipadan.
 
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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 4 - Thaipusam

Heute klingelte uns der Wecker früh aus unserem Schlaf im XXL Hilton Bett. Zum Glück hatten wir uns bereits dank der guten Flugzeiten schnell an die Zeitverschiebung anpassen können. Zudem stehen wir auch sonst gerne früh auf, so dass wir keine Probleme hatten, heute als eine der ersten am Frühstücksbuffet zu sitzen. Dort mit den Stationen bestens vertraut stellten wir uns schnell eine Stärkung zusammen, um zügig das Hotel zu verlassen.
Ziel waren die Batu Caves im Norden von Kuala Lumpur, denn dort sollten heute die Feierlichkeiten zum Thaipusam Fest stattfinden:

Das Thaipusam-Fest ist ein hinduistisches Ritual, das zu Ehren des Gottes Murugan gefeiert
wird und vor allem in Malaysia sehr bedeutend ist. In Kuala Lumpur findet das Fest mit
farbenfrohen Prozessionen statt, bei denen Gläubige oft mit Piercings und Opfergaben den
Weg zu den Batu Caves gehen, die sich am Fuße eines Kalksteinhügels befinden. Der Fluss
des Ganges symbolisiert die spirituelle Reinigung und führt die Gläubigen auf ihrem Weg zu
den heiligen Batu Caves, wo sie beten und Opfer darbringen.

Zunächst hatten wir daran gedacht einen der (sogar kostenlosen) Züge zu den Batu Caves zu nehmen. Jedoch wurde vielfach darauf hingewiesen, dass die Züge bei Ankunft in KL Sentral schon voll sein könnten. Da wir weder Lust darauf hatten mehrere Züge abzuwarten, noch darauf bereits vor Ankunft dort über längere Zeit zu engen Körperkontakt zu finden, entschieden wir uns für ein Bolt/Grab. Das brachte uns auch zügig bis zum Ziel - nunja fast. Die angrenzende Autobahn war durch den Anreiseverkehr extrem voll und so ließ man uns auf ebendieser Schnellstraße raus, wo wir noch gut 300m bis zur Abfahrt selbst zu Fuß gehen durften (mit mehreren hundert anderen Besuchern). An den Caves selbst machte sich schnell eine wunderbare Feststimmung breit - eine wunderbare Vielzahl von Farben, viele, viele Menschen, verschiedene kleine Musikgruppen (die zumeist die Träger begleiteten) und strahlender Sonnenschein am Morgen verschafften ein wunderbares Bild.

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Wie in der Beschreibung oben schon angedeutet ist ein wesentliches Element der Feierlichkeiten der Gang zu den Batu Caves. Dazu pilgern die Gläubigen entweder mit einem Behältnis voller Milch hinauf oder machen einen großen Selbstaufopferungsgang mit einem prächtig geschmückten Gestell, welches auf den Hüften liegt und über dem Kopf zu einem großen, bunten Schrein wird. Neben dem ohnehin schon anstrengenden Gang zu den Caves und den noch anstrengenderen 272 Stufen hinauf, vollführen diese Pilger noch kreisende Tanzbewegungen.

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Teilweise werden auch Gegenstände mit Haken in der Haut befestigt oder die Zunge bzw. die Wangen durchstochen. Viele Tänzer geraten in Trance-artige Zustände. Wir hielten uns mehrere Stunden dort auf, beobachteten das Treiben und machten eine Vielzahl von Fotos. Für uns wirklich eine sehr eindrucksvolle kulturelle Erfahrung.

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Für den Rückweg entschieden wir uns dieses Mal für den Zug. Es war erst kurz vor 12, so dass wir noch vor der großen Rückreisewelle aufbrachen. Gleichwohl staute es sich ordentlich an der Zugstation. Nachdem der Zug einfuhr und die Tore geöffnet wurden konnten wir uns mit einem kleinen Sprint einen Sitzplatz sichern. Der Zug war voll, aber nicht überfüllt und dank des Sitzplatzes jedenfalls angenehmer als jede Fahrt mit der U8 in Berlin.

Auf dem Weg Richtung KL Sentral fasste ich den Plan den Poliklinik in der dortigen Mall zu besuchen. Das hätte ich bereits am Vortag machen sollen, aber jetzt wurde es wirklich allerhöchste Eisenbahn etwas gegen meinen Infekt im Hals zu tun, sonst konnte ich das Tauchen in Sipadan abhaken. Nach kurzer Wartezeit nach der Mittagspause war ich zügig an der Reihe und bekam gleich ein ganzes Arsenal an Medizin für meinen Hals. Der Einfachheit halber gab es als Mittagessen einen Salat in der Mall. Anschließend legten wir uns nochmal für 2-3h an den Pool um uns auszuruhen und die Eindrücke des Vormittags wirken zu
lassen.

Für den Abend hatten wir uns entschieden einen Drink im Vertigo Too einzunehmen - dieses bietet einen hervorragenden Blick auf die Petronas Towers. Die Türme sind architektonisch absolut sehenswert - die Außenfassade, Form, Beleuchtung. In gleicher Weise ist es erstaunlich: die Türme waren bis vor 20 Jahren das höchste Gebäude der Welt, heute scheinen die darumliegenden Wolkenkratzer diesen nur wenig nachzustehen. Neben der spektakulären Aussicht (auch vom Klo) wussten auch die Drinks im Vertigo Too zu überzeugen.

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Anschließend ging wir in einem sehr gut bewerteten Izakaya essen. Gleichwohl löste es bei uns keine Begeisterungsstürme aus. Zum Abschluss des Tages drehten wir noch eine Runde über den Jalan Alor Night Market und ließen uns dann zurück zum Hotel bringen.
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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 5 - Borneo calling

Tag 5 war ein Reisetag. Unser Flieger nach Borneo sollte erst gegen 14 Uhr abheben, so dass wir Zeit hatten auszuschlafen und entspannt zu frühstücken. Mein ursprünglicher Plan hier abermals das Gym zu benutzen war ja aufgrund meines Halses dahin, jedoch merkte ich wie die Medikamente anschlugen (Gott sei Dank). Der Weg zum Flughafen war ähnlich ereignislos wie der knapp 3-stündige AirAsia Inlandsflug KUL-TWU. In Tawau angekommen mussten wir uns an einer Immigration Schlang anstellen. Die Bundesstaaten auf Borneo scheinen ein wenig ihr eigenes Süppchen zu kochen und so landete neben dem Einreisestempel für Malaysia noch ein weiterer Stempel, der unser Einreisedatum in Borneo festhielt. Mit einem eisgekühlten Kopi in der Hand starteten wir die Taxi Fahrt nach Semporna.

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Semporna war für uns quasi Eingangs- und Ausgangsort für die kommenden 4 Tage Tauchen. Zu mehr taugte die Stadt auch nicht. Nachdem wir unser B&B für die Nacht bezogen hatten, drehten wir eine Runde durch die Stadt. Touristisch schien sich die Stadt (abgesehen von den Tauchtouristen, die sich jedoch primär auf die umliegenden Inseln verteilten) stark auf Chinesen zu fokussieren (Südchina ist weniger als drei Flugstunden entfernt). Diese saßen zu Scharen in großen Seafood Restaurants, die ihr Angebot lebend in Aquarien anpries. Scheinbar war Fisch und Seafood hier so viel günstiger als in China, dass es sich lohnt dafür hierher zu kommen (ähnliches sollten wir auch in Kota Kinabalu berichtet bekommen).

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Wir fanden für uns noch ein kleineres Seafood Restaurant und bestellten eindeutig zu viele Beilagen. Entsprechend satt machten wir uns auf dem Weg zurück ins B&B. Meine Vorfreude auf die nächsten Tage war groß, zumal ich mich merklich besser fühlte als an den Vortagen.

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europetrav

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10.04.2012
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Da freue ich mich doch schon auf weitere Eindrücke, da Malaysia auch noch auf meiner Liste steht.
Auch auf deine Taucherlebnisse bin ich gespannt. Man hört ja doch inzwischen Gemischtes von den Inseln um Sipadan.
Was erzählt man sich denn so? Erklärungen a la "vor X Jahren war besser" hört man ja (nicht ganz zu Unrecht) von wirklich jedem Tauchgebiet auf dieser Welt.

Bin auf das östliche Borneo gespannt.
PS: TK 777 hat eine 2-3-2 Bestuhlung in C.
Da dürftest du tatsächlich recht haben - war mir auf den Fotos nicht aufgefallen und im Flugzeug war ich ohnehin nur auf meine 2er Reihe fokussiert.
 

darkeka0

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30.10.2017
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Wie ist es speziell in Sabah mittlerweile aufgrund der Entführungen durch philippinische Rebellengruppen? Da es reichlich Reisewarnungen für Sabah dazu gibt. Wie war euer Eindruck dazu?
 

europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 6 Tauchen & Schnorcheln in Mabul
Am nächsten Morgen brachten wir unser Gepäck zu Scuba Junkie, unserem Veranstalter für die kommenden Tage. Ich hatte bewusst unser B&B so gewählt, dass wir nur einmal die Straße überqueren mussten. Von dort wurde sich um unser Gepäck gekümmert und wir konnten uns auf den Plan für die kommenden Tage konzentrieren. Ich hatte ein Tauchpaket für 4 Tage gebucht, davon 2 Tage auf Sipadan. S. taucht nicht, daher war für sie Schnorcheln vorgesehen. Ursprünglich hatte ich ihr ein 4-tägiges Schnorchelpaket gebucht und dafür den Vogel gezeigt bekommen. Es sollten daher lediglich zwei Schnorcheltage für sie werden. Für den Rest der Zeit war vorgesorgt indem wir einen der beiden größten Bungalows für die kommenden drei Nächte auf der Insel Mabul gemietet hatten, auf dessen Veranda mit Meerblick sich prima die Zeit verbringen ließ. Nachdem sich alle Gäste zusammengesammelt haben geht es rauf aufs Boot und in ca. 40 Minuten auf die Insel Mabul.

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Dort angekommen geht es für S. direkt aufs Boot zum Schnorcheln und für mich zur Taucheinweisung. Da mein letzter Tauchgang mehr als ein Jahr zurück liegt, ist für mich als Erstes ein Refresher angesetzt. Im Gegensatz zu anderen Tauchbasen stellt hier der Refresher jedoch nicht nur ein kurzes 10minütiges Abtesten der wichtigsten "Nothandlungen"(Brille ausblasen, Brille absetzen und aufsetzen, Vorgehen bei Verlust des Atemreglers) zu Beginn eines normalen Tauchgangs. Vielmehr widmete man eine komplette Tauchstunde allen Basics (inklusive Flaschenhandling, Handzeichen etc. pp.) mit einem abschließenden Abtasten im 2-3m seichten Wasser unmittelbar vor der Tauchschule. Für die andere Taucherin mit der ich gemeinsam diesen Refresher machte, war das auch nötig. Für mich war die Angelegenheit eher etwas frustrierend, weil es weit unterhalb meines Kenntnis- und Erfahrungsstandes war und ich das Gefühl hatte, einen Tauchgang verloren zu haben. Einzig die Möglichkeit im seichten Wasser einmal die Tauchfähigkeiten meines HNO Apparats (ich fühlte mich zum Glück wieder fit) zu prüfen, war für mich positiv.

Danach durfte ich zum zweiten Tauchgang aufs Boot und das Team steuerte für meine Gruppe den Tauchplatz "Banglema Reef" auf Mabul an. Es wurde ein seichter Tauchgang bis auf 18m - vor dem Hintergrund meines gerade erst überstanden Infekts vollkommen ausreichend. Es wurde ein schöner Tauchgang zum Eingewöhnen. Was für ein schönes Gefühl wieder unter Wasser zu sein. Mir gibt es so viel Ruhe zu Gast sein zu dürfen in der Unterwasserwelt. Schnell wurde auch klar, welche Tiere die Sichtungen in den kommenden Tagen dominieren würden: riesige grüne Meeresschildkröten. Ich habe schon an verschiedenen Stellen der Erde Schildkröten gesehen. Diese hatten jedoch meist nur eine Schildgröße von 50-70cm. Die Schildkröten hier auf Mabul (und genauso später auf Sipadan) sollten fast durchweg Schildgrößen von >100cm haben (teilweise bis zu 140cm). Somit wogen die meisten Vertreter (deutlich) mehr als ich und hatten eine entsprechend eindrucksvolle Erscheinung. Nach dem Tauchgang ging es zurück zur Anlage zum Mittagessen. Dort traf ich kurz +1, die freudig von ihren ersten Schildkrötensichtungen beim Schnorcheln erzählte.

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Nach dem Mittagessen stand noch ein weiterer Tauchgang im "Paradise" an, was man fast als Hausriff bezeichnen konnte. Entsprechend kein Tauchgang für große Fische, sondern ein entspannter Tauchgang voll mit bunten Fischen und Kleinstlebewesen - wie im Aquarium. Als weiteres Highlight am Abend gab es noch eine Gruppe frisch geschlüpfter Schildkrötenbabys. Die Eier waren auf der Insel an einen sicheren Brutplatz gebracht worden und nun waren die Kleinen bereit den Gang ins offene Meer anzutreten:

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Tag 7 Sipadan
Früh ging der Wecker für mich - Frühstück zum Morgengrauen war angesagt. Sipadan besaß vor 20 Jahren noch ein eigenes Hotel. Der Tourismus um die Insel wurde jedoch zu stark, daher wurde die Übernachtung auf der Insel verboten und die Zugänge auf 200 Personen mit jeweils maximal zwei Tauchgängen beschränkt. Die Insel Mabul auf der wir uns befanden war eine der am nähesten gelegenen Inseln - trotzdem sollte die Überfahrt mehr als eine halbe Stunde dauern. Die Insel zeigte sich erst als kleine Erhebung im Meer - als wir ihr Nahe kamen offenbarte sie ihre Schönheit.

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Neben der Anmeldestation und zweier überdachter (und somit schattiger) Aufenthaltsplätze mit Bänken gab es für uns auf der Insel wenig zu entdecken - der Zugang auf dem Land war weitestgehend gesperrt, auf ihr findet sich noch eine Polizei- und eine Militärstation. Sipadan befindet sich im Grenzgebiet zwischen Malaysia und Indonesien - auch die Philippinen hatten mal Besitzansprüche auf Sipadan angemeldet. Darüber hinaus will man die Möglichkeiten terroristischer Entführungen im Keim ersticken. Im Jahr 2000 entführten hier Mitglieder von Abu Sayyaf 21 Personen aus dem damals noch bestehenden Hotel - aus deutscher Sicht bekannt durch die drei Mitglieder der Familie Wallert, die bis zu 140 Tage in der Gefangenschaft der Terroristen waren. Zurück zur Gegenwart, da mir zum Glück kein Gedanke an mögliche Entführungen in den Kopf kam und den Tag trüben konnte. Nach der Anmeldung ging es in die Boote und ab zum ersten Tauchgang.

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Am Tauchplatz "Drop Off" ging es unmittelbar mehrere hundert Meter steil hinab - auch wenn es optisch bei knapp 30m Tauchtiefe wenig Unterschied macht ob es noch 50m oder 500m weiter runter geht, im Kopf ist es trotzdem ein absurder Gedanke. Der Tauchgang wusste mich zu begeistern - es gab mehrere White Tip Sharks und Grey Reef Sharks. Teilweise schwammen diese auch in lediglich 5m seichten Wasser. Da hätte man auch als Schnorchler(in) seinen Spaß gehabt. Wirklich schön waren auch die großen Korallenbänke, die hier noch in ganz gutem Zustand waren. Nach einer Stunde Landpause auf der Insel ging es zum zweiten Tauchspot "Hanging Gardens". Hier sollten wir das erste Mal "ins Blaue tauchen" - sprich in 25m Tiefe im 90 Grad Winkel zum Riff ca. 5 Minuten raus tauchen, dort für 3-5 Minuten verweilen und anschließend wieder zurück zum Riff. Dies ist die beste Chance um die hier vertretenen Hammerhaie zu sehen. Leider kam nichts aus der Tiefe heraus. Trotzdem ein irres Gefühl wenn man um sich herum nur noch tiefes blau sieht (das Riff verschwindet relativ schnell aus der Sichtweite). Da ich mangels passenden Equipments selbst keine Bilder gemacht habe, gibt es vom Tauchen nur wenige Bilder meiner Buddys und Mittaucher:
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Nach einem schmackhaften Mittagessen auf Sipadan ging es mit dem Boot wieder zurück in Richtung Mabul - der dritte Dive sollte ein sogenannter "Muck Dive" werden. Bei einem Muck Dive fokussiert man sich darauf, möglichst kleine Lebewesen zu finden, insbesondere sogenannte Nudibranches. Mittlerweile war meine Bouyancy (also mein Gleichgewicht unter Wasser) auch wieder gut genug für solche Späße, schließlich muss man häufiger sehr still auf der Stelle bleiben können, um kleine Krabben, Nudibranches oder ähnliches zu sehen.

Wieder an der Hotelanlage angekommen empfing mich S. sichtbar entspannt. Sie hatte den Tag mit Yoga, lesen und in der Hängematte liegen verbracht. Zudem hatte sie sich bereits am ersten Tag einen kleinen vierbeinigen Freund angelacht, der den Tag über nicht von ihrer Seite wich. Auch zum Abendessen hätte er uns gern begleitet, jedoch war der Bereich ausschließlich für die Hauskatzen des Resorts (zu denen der kleine Kollege wohl nicht gehörte) vorgesehen.

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europetrav

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10.04.2012
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Wie ist es speziell in Sabah mittlerweile aufgrund der Entführungen durch philippinische Rebellengruppen? Da es reichlich Reisewarnungen für Sabah dazu gibt. Wie war euer Eindruck dazu?
Also auf Mabul/Sipadan hat man schon eine verstärkte Präsenz von Polizei/Militär erlebt - das ist ja schon sehr ungewöhnlich, dass so kleine Inseln eine eigene Station haben. Davon abgesehen merkt man gar nichts - weder auf Mabul noch am Kinabatangan River war das irgendwie Thema und auch im Semporna schien das Leben tagsüber wie abends ganz normal zu sein. Ob ich jetzt mit einem privaten Segelboot in dem Bereich rumfahren würde, ist sicher etwas anderes, aber die touristischen Hauptspots wirken schon sehr sehr gut geschützt. Die sehr drastische Reisewarnung des Auswärtigen Amts wirkt für uns daher schon sehr überzogen.
 

europetrav

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10.04.2012
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Tag 8 Tauchen, Schnorcheln und Inselumrundung

Heute stand für uns mal ein gemeinsamer Wasser-Tag an. S. hatte heute einen Schnorchelte hatte und für mich stand Tauchen auf Mabul auf den Plan. Dankenswerterweise hatte man die Gruppen (idR waren 5-6 Boote unterwegs, davon meist 2 in Sipadan und 1 in Si'amil) so aufgeteilt, dass die Schnorchelgruppe und meine Tauchgruppe auf einem Boot waren. So konnten wir gemeinsam einen klassischen Tauchtag bei Scubajunkie erleben: morgens entspanntes Frühstück, danach aufs Boot, 1. Tauchgang (bzw. Schorcheltour), Oberflächenpause auf dem Boot (Achtung Sonnenbrandgefahr), 2. Tauchgang, Rückkehr zum Mabul Beach Resort zum Mittagessen und abschließend nochmal aufs Boot für den 3. Tauchgang. An dieser Stelle mal ein paar Worte zur Kulinarik: Frühstück, Mittagessen und Abendessen wurden in Buffetform im offenen Speiseraum dargeboten, der gleichzeitig als Ort zum Austausch mit den anderen Gästen/Mittauchern diente. Dabei gab es bei jedem Mittag und Abendessen auch einen Salat und neben einer Fleischoption auch eine vernünftige vegetarische Option mit Proteinquelle (idR Tofu oder Seitan). Auf Fisch wurde verzichtet, da man die dortigen Fangmethoden der Fischer sehr kritisch sieht. Insgesamt ein sehr stabiles Essensangebot, was es einem auch leicht gemacht hat, sich mal wieder ein paar Tage vegetarisch zu ernähren. Als weiteren Gast bei diesem Mittagessen tauchte ein Waran auf, der sich offenbar von dem Fußsäuberungsbecken vor dem Essensraum angezogen fühlte.

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Nach dem anstrengenden Wasserprogramm und einer entspannten Stunde auf unserer Veranda mit unserer Lieblinsmieze nutzten wir am frühen Abend die Zeit um eine Runde um die kleine Insel zu drehen. Dafür ging es zunächst ein paar Meter den Strand entlang, an einer anderen Hotelanlage vorbei. Direkt neben der Polizeistation gab es ein Volleyballnetz an dem gerade ein heiß umkämpftes Match stattfand. Hier bogen wir zum ersten Mal ab und fanden und schnell im
"Ortskern" wieder.

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An dem Hauptweg gab es viele kleine Shops, die verschiedene abgepackte Snacks verkauften. Überall auf dem Weg spielten Kinder, häufig mit aus Müll selbst gebauten Spielzeugen. Neben Drachen aus Plastikfolie hatten die Kinder Flaschen so umgebaut, dass man sie durch den Sand ziehen konnte. Wir hatten diese als selbstgebaute Autos identifiziert. Die Besiedlung war klein und eng - in einfachen Holz- oder Wellblechhütten wohnt man hier nebeneinander und übereinander, vielfach auch auf Stelzen über dem Wasser. Am Ende des Dorfes gab es ein winziges Waldstück in dem Ebenfalls ein Volleyball Netz gespannt war.

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Reisen zeigt uns doch immer wieder ganz deutlich auf, in welchem Luxus wir leben. Zum einen, weil Reisen uns ermöglichen unglaublich schöne Dinge zu sehen und zu erleben. Zum anderen weil man doch immer wieder damit konfrontiert wird, wie gut wir es haben. So viele Dinge, die für uns eine absolute Selbstverständlichkeit sind (hinreichende Ernährung, fließendes Wasser, sanitäre Anlagen, Schutz vor Wetter), sind für viele Menschen nicht erreichbarer Luxus. Als persönlicher Ablasshandel des Tages konnten wir uns zumindest noch an der lokalen Aktion des Hotels beteiligen: Menschen aus dem Dorf durften im Speisesaal von ihnen handgefertigte Tiernachbildungen verkaufen - so gab es zwei Andenken für uns.

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02.08.2016
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Was erzählt man sich denn so? Erklärungen a la "vor X Jahren war besser" hört man ja (nicht ganz zu Unrecht) von wirklich jedem Tauchgebiet auf dieser Welt.


Da dürftest du tatsächlich recht haben - war mir auf den Fotos nicht aufgefallen und im Flugzeug war ich ohnehin nur auf meine 2er Reihe fokussiert.

Ja, inzwischen haste ja auch schon ein wenig über das Tauchen erzählt, aber was ich so gelesen habe ist erstmal, dass die "Hotelinseln" Kapalai und Mabul ziemlich überlaufen sind und dafür die Qualität der Unterkünfte eher nicht so toll sein soll für den aufgerufenen Preis. Wie empfandet ihr das Preis/Leistungsverhältnis?
Glücklicherweise wurde, wie Du ja geschrieben hast, die Besucherzahl auf Sipadan pro Tag limitiert. Das hat wiederum zur Verbesserung der Flora und Fauna gesorgt, die schon arg gelitten hatte.
Ja, Hammerhaie in Küstennähe wurden mir auch schon oft in Aussicht gestellt, aber gesehen habe ich noch keine. Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass man sie eigentlich nur entfernt von jeglicher Zivilisation antreffen kann. Alles andere ist pures Glück und eher Zufall.
Wurde Sipadan eigentlich vom letztjährigen El Nino heimgesucht, oder sind die Korallen gut erhalten?
 

europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 9 Sipadan und Semporna

Auch am letzten Morgen auf Mabul weckte mich der Wecker vor dem Sonnenaufgang. Meine Tasche hatte ich schon am Vorabend gepackt und für S. erwirkt, dass sie zumindest bis 13 Uhr im Bungalow bleiben und mit Yoga und einem guten Buch entspannen durfte. Während sie sich nochmal umdrehen konnte, ging ich voll motiviert nach dem Frühstück im Sonnenaufgang zum Tauchdeck.
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Heute sollte es ein weiteres Mal nach Sipadan gehen. Meinen Shortie der ersten Tage hatte ich mittlerweile gegen einen langen Wetsuit gewechselt. Beim ersten Sipadan Besuch hatte ich doch zwischenzeitlich etwas gefroren. Der Ablauf war wieder der gleiche: mit dem Boot zur Insel, anmelden, raus aufs und dann ins Wasser, Oberflächenpause, zweiter Tauchgang, Mittagessen. Auch dieses Mal enttäuschten die Tauchgänge nicht. Zwar blieb unser Ausflug "ins Blaue hinein" wieder erfolglos (eine andere Gruppe hatte mehr Glück und sah tatsächlich die vielbesagten Hammerhaie), jedoch gab es auch ansonsten viel zu sehen. Große Jackfisch Schwärme, Bumpheads, Sweetlips etc. pp. Natürlich die weit verbreiteten White Tip und Grey Reef Sharks nicht zu vergessen. Auch tauchtechnisch war die Angelegenheit nicht ganz unanspruchsvoll - die kräftige Strömung gab klar vor bis wie weit wir uns bewegen konnten. Es war dabei ein Schauspiel die Schildkröten zu beobachten, wie sie die Strömung wie einen Beschleunigungsstreifen nutzten (frei nach Findet Nemo).

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Nach dem dritten Tauchgang auf Mabul ging es wieder zur Hotelanlage. Dort blieb noch genug Zeit für eine kurze Dusche und einen Kaffee, bevor uns das hoteleigene Boot wieder zurück nach Semporna brachte. Im Küstengebiet vor Semporna waren auch ein paar locals auf dem Wasser unterwegs:

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In Semporna angekommen checkten wir wieder in unserem bekannten B&B ein und nutzten die Möglichkeit nochmal im Hellen eine Runde durch Semporna zu drehen. Die Stadt hatte keine echten Sehenswürdigkeiten zu bieten, doch sie wirkte für uns wie ein authentischer Einblick in das Leben in Malaysia abseits der großen Zentren (KL, Penang, JB). Die Bevölkerung war deutlich stärker muslimisch/malaiisch als in KL oder Penang. Abermals erstaunten uns die großen chinesischen Touristengruppen. Offenbar war auch eine Vielzahl der großen Hotels auf Chinesen ausgerichtet. Zum Abendessen fiel unsere Wahl auf ein kleines Restaurant mit koreanischer Küche. Kurz vor den ersten Regentropfen des anbahnenden Gewitters retteten wir uns in das B&B und beendeten den Tag.

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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Ja, inzwischen haste ja auch schon ein wenig über das Tauchen erzählt, aber was ich so gelesen habe ist erstmal, dass die "Hotelinseln" Kapalai und Mabul ziemlich überlaufen sind und dafür die Qualität der Unterkünfte eher nicht so toll sein soll für den aufgerufenen Preis. Wie empfandet ihr das Preis/Leistungsverhältnis?
Glücklicherweise wurde, wie Du ja geschrieben hast, die Besucherzahl auf Sipadan pro Tag limitiert. Das hat wiederum zur Verbesserung der Flora und Fauna gesorgt, die schon arg gelitten hatte.
Ja, Hammerhaie in Küstennähe wurden mir auch schon oft in Aussicht gestellt, aber gesehen habe ich noch keine. Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass man sie eigentlich nur entfernt von jeglicher Zivilisation antreffen kann. Alles andere ist pures Glück und eher Zufall.
Wurde Sipadan eigentlich vom letztjährigen El Nino heimgesucht, oder sind die Korallen gut erhalten?
Korallen sind gut erhalten nach meiner Einschätzung. Fast alle Tiersichtungen (sowohl unter Wasser als auch an Land) sind Glück und ein stückweit Zufall. Wenn nicht hat man entweder eine enorme Population (was idR nicht für Tiere der Fall ist, die als Highlight gelten) oder keine echten Wildnis Bedingungen. Ich bin aber auch nicht der Typ, der eine Safari oder einen Tauchurlaub als gescheitert ansieht, nur weil man ein Tier, was man dort sehen kann tatsächlich während der Zeit nicht gesehen hat. Ausnahmen (zB Gorillas in Uganda) bestätigen natürlich die Regel.

Der Preis fürs Tauchen war insgesamt hoch, was insbesondere an den Sipadan Tauchgängen gelegen hat. Insgesamt hat sich das aber völlig in das Preis-/Leistungsverhältnis von Borneo eingereiht. Das ist kein typisches Low-Budget Südostasien Ziel. Zudem ist für mich beim Tauchen der Preis zweitrangig - primär geht es mir darum ein gutes Gefühl hinsichtlich der Sicherheit zu haben. Das kann 5* PADI sein, das kann aber auch der sehr engagierte Deutsche Tauchlehrer mit seiner kleinen gut geführten Tauchschule in Mexiko sein.

Überlaufen war es keineswegs - sowohl in Mabul als auch auf Sipadan sind wir nur sehr wenigen anderen Tauchern begegnet. Es war aber auch keine Hauptsaison und die Reisewarnungen geben ggf. auch noch ihr übriges.
 

europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 10 Im Regen zur Hornbill Lodge

In der Nacht hatte es schon ordentlich geregnet und auch am Morgen wollte es nicht aufhören. Man hätte keinen besseren Tag aussuchen können, um vier Stunden im Auto zu sitzen - auf tauchen, schnorcheln oder am Strand liegen hätten wir jedenfalls keine Lust gehabt (auch auf Mabul sollte es heute regnen).

Somit freuten wir uns, heute unser Naturabenteuer von "im Wasser" zu "auf dem Wasser" zu verlegen. Es gibt einige Möglichkeiten den Regenwald auf Borneo zu entdecken. Nur wenige geben die Möglichkeit im primären Regenwald zu übernachten, ließen sich das aber fürstlich bezahlen. Nachdem wir erst einige Wochen zuvor tief in die Tasche gegriffen hatten, um Gorillas und Schimpansen in Uganda zu sehen, entschieden wir uns für die deutlich günstige Variante des Kinabatangan Rivers, wo zufällig die Schwester Veranstalter unsere Tauchanbieters die extrem gut bewertete Hornbill Lodge führten. Nach einem frühen Frühstück stand schon der Vertreter von River Junkie vor der Tür des B&B, um uns abzuholen. So ging es recht ereignislos über die nassen Straßen Borneos. Mit einem Hörbuch im Ohr ließen wir die von Palmölplantagen geprägte Landschaft an uns vorbei ziehen, nur unterbrochen von einer Klo und Snack-Pause an einer Petronas Tankstelle.

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An der Hornbill Lodge angekommen wurde uns schnell klar, dass ein straff geplantes Programm auf uns wartete. Der Regen hatte mittlerweile etwas nachgelassen, daher sollten wir uns direkt für die nachmittägliche Cruise bereit machen. Mit Regenjacken und Fotoaparat ausgestattet kamen wir entsprechend schnell zurück aus unserem Zimmer in den offenen Speiseraum und hatten noch einen Moment Gelegenheit für einen Tee und ein Stück Kuchen. Mit unserem Guide für die nächsten Tage stieg unsere kleine Gruppe von ca. einem Dutzend Personen das kleine Schnellboot und wir glitten den Fluss hinauf. Unser Guide schaffte es direkt auf dieser ersten Tour uns viele interessante Tierarten näher zu bringen. Neben den der Lodge namensgebenden Hornbill Vögeln auch Nasenaffen, Makaken und andere Affenarten. Fotografisch war das Setup schwierig - die hellen grauen Wolken in Verbindung mit dem
geringen Lichteinfall machten es zumindest mit meinem Kamera Setup nahezu unmöglich zu guten Bildern zu kommen.
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Highlight war sicherlich eine kleine Gruppe Borneo-Zwergelefanten, die einen Seitenarm des Flusses kreuzten. Leider gab sich auch hier das Safari-typische Bild: sobald es eine Highlight Sichtung gibt, springt die Zahl an anwesenden Fahrzeugen sprunghaft in exorbitante Höhen.
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Nervig waren dabei insbesondere die (zumeist billig-)Anbieter, die für ihre Touren lediglich laute und stinkende zwei-Takt Motoren verwendeten. Gleichwohl ein gelungener Einstieg hier an der Hornbill Lodge.

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An der Lodge angekommen wollte S. anstatt den überdachten Weg zum Zimmer lieber am Wasser entlang laufen. Sie hatte wohl auf Bildern im Internet Eulensichtungen an der Lodge gesehen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie häufig ich schon den Wunsch gehört habe eine Eule in freier Wildbahn zu sehen - wenn das mal so einfach wäre.

Nur wenige Meter vomAufenthaltsraum entfernt hält S. mich an und zeigt auf einen Holzstumpf: "Schau da, eine Eule". Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und meine Augen gewöhnten sich gerade erst an das schwindende Licht. "Das ist doch eine Holzeule." entgegnete ich - allein schon, weil es so unrealistisch wirkte, hier einer Eule zu begegnen. Ich lag falsch - das wurde mir zum Glück schnell genug bewusst um noch ein Foto schießen zu können:

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Damit konnte aus S. Sicht nicht nur der Tag sondern auch der ganze Urlaub als voller Erfolg verbucht werden.

Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Zimmer gingen wir wieder hinunter zum Abendessen. An dieser Stelle nochmal ein paar Worte zum Setting: Die Lodge war direkt am Flusslauf gelegen (siehe Bild oben) - mit einem großen zu den Seiten hin offenen Aufenthaltsbereich direkt am Ufer. Hier wurden auch die Speisen eingenommen, so dass man ein schönes Naturgefühl bei den Mahlzeiten hatte. Die Zimmer befanden sich in einzelnen Häusern, die auf Pfählen in zwei Reihen entlang des Flusses gebaut wurden. Unser Zimmerzuweisung brachte uns das am weitesten vom Aufenthaltsbereich entfernte Zimmer ein, so dass wir unsere Schrittzähler in Wallung hielten. Das Abendessen offenbarte ein ähnliches Konzept vorgeht wie beim Schwesterunternehmen auf Mabul, was uns sehr
gefiel. Frisch gestärkt machten wir uns danach bereit für den nächsten Programmpunkt: eine Nachtwanderung. Eine solche ist üblicherweise geprägt von Geräuschen und den Sichtungen kleinerer Tiere (zumeist Insekten). So auch hier:
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Die Tour war kurzweilig. Da es in den vergangenen Tagen viel geregnet hatte konnten wir die von der Lodge gestellten Gummistiefel sehr gut gebrauchen. Mit vielen Eindrücken machten wir uns auf den Weg ins Bett.
 
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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 11 Kinabatangan River

Wie es sich für eine gute Safari gehörte, startete der Tag im Morgengrauen mit einem "Morning Drive" auf dem Boot. Das Wetter hatte sich verbessert, sogar der weit über die Ufer getretene Flusslauf war bereits wieder etwas zurück gegangen. So konnten wir viele Tiere des Vortages nochmal bei deutlich besseren Lichtbedingungen beobachten. Highlight waren dabei sicherlich die Nasenaffen, die ebenfalls ausschließlich in Borneo heimisch sind.

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Um zwischendurch Strecke zu machen drehten die Guides ihre Motoren auch durchaus auf und ließen uns ordentlich den Fahrtwind um die Nase wehen. An der Lodge angekommen ergab sich nochmal ein schöner Blick auf die Anlage.

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Nach dem Frühstück blieb ein wenig Zeit, um auf der großen Terrasse noch einen Tee oder Kaffee zu trinken. Für die Zeit bis zum Mittagessen war als weiterer Programmpunkt ein kurzer Hike angesetzt. Dieser ging in die Böschung hinter dem Hotel und dort einen kleinen Hügel hinauf an dessen "Gipfel" ein dreistöckiger Aussichtsturm stand. Von dort hatte man wirklich einen schönen Überblick über den vor uns liegenden Teil des Flusses. Es ließen sich zudem ein paar größere Greifvögel beobachten, die durch die Luft glitten.

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Nach einem Mittagssnack zogen wir uns aufs Zimmer zurück, genossen den Blick vom Balkon und lasen ein wenig in unseren Büchern. Zum Nachmittag stand natürlich wieder eine weitere Ausfahrt mit dem Boot an. Wir sollten nochmal das Glück haben, die Borneo-Zwergelefanten zu sehen. Dieses Mal konnten wir die ganze Gruppe für eine ganze Zeit lang beobachten, bis sie sich in die angrenzende Palmölplantage verzogen.

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Im direkten Anschluss begegneten wir noch einem Krokodil, was sich scheinbar mühelos durchs Wasser bewegte:

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Das Wasser war somit kein sicherer Ort, trotzdem sahen wir ein paar Boote mit Locals, die sich an den (überfluteten) Flussufern aufhielten und dort offensichtlich fischten/auf die Jagd gingen. Unser Guide sprach eine Gruppe an und diese zeigte uns gern ihren Fang. Es handelte sich offenbar um eine Art Süßwasser Languste:

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Nach dem Abendessen gab es noch zwei Unternehmungen zur Wahl. Zu dem angebotenen Night-Drive erklärte uns unser Guide ganz ehrlich, dass dieser aufgrund der überfluteten Ufer wohl wenig interessant sein würde. Als Alternative wurde eine erneute Nachtwanderung angeboten. Wir entschieden uns auch dagegen. Lieber wollten wir in Ruhe unsere Sachen packen und früh ins Bett gehen. Für den nächsten Morgen war nämlich ein weiterer (letzter) Morning Drive vorgesehen und der Wecker entsprechend früh gestellt.
 
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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 12 - Kota Kinabalu

Der letzte Morning Drive sollte uns erstmals flussabwärts der Hotelanlage führen. Dort gab es wesentlich mehr andere Hotels und Siedlungen, so dass es keine Sichtungen von großen Tieren gab. Dafür durften wir nochmals die besondere Morgenstimmung genießen und bekamen ein paar Vögel ganz nah vor die Linse.

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Nach dem Frühstück wurden wir abgeholt und zum Sandakan Airport gebracht. Wir hatten uns dagegen entschieden noch in Sepilok das Orang-Utan Sanctuary zu besuchen. Auf den Online verfügbaren Videos und Bildern wirkte die Anfütterung der semi-wilden Orang Utans wie ein (besserer?) Zoo. Die Aussicht dort dann auf größere Reisegruppen zu treffen erschien auch wenig reizvoll. Entsprechend suchten wir uns einen möglichst frühen Flug nach Kota Kinabalu (KK) aus, den man nach Angaben des Reiseveranstalters gut erreichen konnte. Letztlich hätten wir auch noch einen Flug früher auswählen können. Wir waren fast drei Stunden vor Abflug am Flughafen. Während die mit uns transferierten Amerikaner natürlich den Starbucks aufsuchten, checkten wir zunächst unser Gepäck ein und nutzten dann die Zeit um uns bei einem der lokalen Verpflegungsangeboten zunächst etwas zu trinken zu holen. Dieses bot auch einen Blick auf das Vorfeld, auf dem ein Militärhubschrauber mehrere Start- und Landeübungen durchführte.

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Auf dem Flughafen liefen viele Personen mit Militäruniformen herum, wovon viele scheinbar die Linienflüge wahrnahmen. Da wir noch ausreichend Zeit zur Verfügung hatten, stärkten wir uns mit zwei großen Suppengerichten für den Flug und machten uns dann bei strahlendem Sonnenschein auf zum Gate.

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Der Flug verlief unspektakulär. In KK angekommen brachte uns ein BOLT/GRAB schnell zu unserem zentral gelegnen AirBnB (für das wir jedoch keine Empfehlung aussprechen können). Leider war der Sonnenschein verschwunden und es regnete ordentlich. Also falteten wir die Reiseyogamatten aus und bewegten uns etwas - schließlich hatten wir bisher den ganzen Tag nur gesessen (Boot, Van, Flugzeug etc.). Danach besorgten wir uns etwas Joghurt und Haferflocken für das Frühstück der kommenden zwei Tage. Unsere Wahl fürs Abendessen fiel auf das "Mother India Authentic North Indian Restaurant", was mit einigen Vorschusslorbeeren im Internet bedacht wurde.

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Insgesamt ein sehr ordentliches Essen, aber auch nichts, was lange im Gedächtnis blieb. Einzig der Gewürzchai bekam Bestnoten von S. Abschließend drehten wir noch eine Runde über den Nachtmarkt. Dort deckten wir uns noch mit Obst für das Frühstück ein. Darüber hinaus konnte man insbesondere frisches und getrocknetes Seafood auf dem Markt erstehen. Auch Streetfood wurde angeboten - dabei dominierten Barbecue Stände mit Hähnchenteilchen oder Fisch. Entsprechend verraucht war der Markt auf diesem Abschnitt.

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Leicht durchgeräuchert machten wir uns dann auf den Weg ins AirBnB.
 
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europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 13 Kinabalu Geopark Trekking

Zur Abrundung unseres Borneo Aufenthalts hatten wir uns für ein Trekking im Kinabalu Geopark entschieden. Während der Planung hatten wir zwischenzeitlich auch überlegt den Mt. Kinabalu (mit 4.095m der höchste Berg Malaysias) zu besteigen. Allein dafür aber noch sämtliche Wanderausrüstung über die gesamten drei Wochen herumzuschleppen wollten wir dann auch nicht. Zumal auch dies offenbar eine ordentliche Massenveranstaltung ist. Wie üblich in den letzten Tagen klingelte der Wecker sehr früh - um 6:30 wurden wir abgeholt. Eine gut 90minütige Fahrt in die angrenzende Berglandschaft stand uns bevor.

Am Ziel angekommen trafen wir auf unseren Guide für den heutigen Tag - ein junger Familienvater aus dem Dorf, der auch regelmäßig als Guide für Touren auf den Mt. Kinabalu unterwegs war. Zunächst ging es innerhalb des Dorfes steil eine Vielzahl von Stufen unterschiedlichster Herstellungsart (oftmals mit Zement gefüllte Reifen) hinauf, bis wir an einem Aussichtspunkt ankamen an dem man die Siedlung gut überblicken konnte. Bemerkenswert waren die Kirchen, die hier mehr verbreitet schienen als Moscheen.

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Wie ließen nun die Häuser hinter uns, ein paar leichtere Hütten tauchten auf, die offensichtlich den Beginn des Kulturlandes markierten. Ein älterer Herr stimmte dankenswerter Weise zu, fotografiert zu werden. Das Bild von ihm und den kleinen Welpen um ihn herum wird mein Lieblingsbild von dieser Tour.

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Zu dritt kämpfen wir uns immer weiter den Weg hinauf - zunächst meist durch Gebiet, was von den Locals zum Anbau genutzt wird. Dabei treffen wir auf allerhand unterschiedliche Nutzungen: Kautschuk, Ananas, Kaffee, Kakao ...

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Die Sonne scheint mittlerweile schon ziemlich kräftig und wir sind froh, dass wir nunmehr den Wald erreichen. Hier wird auch klar, warum wir zu Beginn der Wanderung Leech-Socks anziehen sollten. Die kleinen Biester waren überall.

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Wir gingen zügig und kamen schon in weniger als zwei Stunden am höchsten Punkt der Wanderung an. Leider hatte es sich mittlerweile ordentlich zugezogen, so dass der Blick auf den Berg von einer Wolkenschicht versperrt wurde. Wir genossen die kühlen Temperaturen und machten eine ausgiebige Pause bei der wir auch unsere mitgebrachten Lunch Boxen verzerrten.

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Die Wolken blieben auch auf dem Rückweg - durchaus angenehm, da der Rückweg deutlich weniger durch den Wald und mehr durch offenere Felder ging. In der Nähe des Dorfes angekommen machte sich der Guide nochmal extra bezahlt. Die Hunde des Ortes waren offensichtlich gute Wachhunde - sie waren durchaus kräftig und bellten aggressiv. Unser Guide vermochte sie aber mit klaren Gesten und Rufen zu kontrollieren. Es war das erste Mal, dass wir ein unangenehmes Gefühl mit freilaufenden Tieren in Malaysia hatten. Nach der Wanderung lud uns der Guide noch auf einen Tee und etwas süßes Gebäck zu sich nach Hause ein. Auch er hatte drei Hunde, die jedoch wesentlich zutraulicher waren als die Artgenossen im Dorf.

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Anschließend wurden wir wieder abgeholt um nach Kota Kinabalu gebracht zu werden. So machte ich weiteren Fortschritt bei meinem Hörbuch. In KK angekommen nutzten wir beide den Nachmittag für eine Dusche und etwas Shopping (für mich kurze Hosen, für S. etwas Modeschmuck). Das fürs Abendessen rausgesuchte Restaurant existierte nicht mehr, so dass wir uns kurzerhand für ein beliebiges Restaurant mit chinesischem Essen entschieden - nothing to write home about. Schon rein kulinarisch freuten wir uns schon sehr auf die kommenden Tage in Penang.
 
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europetrav

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10.04.2012
857
589
Berlin
Tag 14 Penang

Mit dem BOLT/GRAB ging es nach dem morgendlichen Frühstück aus Haferflocken, Joghurt und Obst zum BKI. Es stand der letzte Inlandsflug an, der gleichwohl mit einer Passkontrolle und einer Art Ausreise aus Sandakan verbunden war. Der Flug war so unspektakulär, wie ein gut 2 1/2 ständiger AirAsia Flug über den Pazifik nunmal ist. So machten wir Fortschritte mit unseren Hörbüchern, ruhten unsere Augen aus und verspeisten jeweils ein kleines Air Asia Meal.

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In Penang angekommen brachte uns abermals ein Bolt/Grab in gut 40 Minuten zu unserem Ziel - dem Eastern & Oriental Hotel in Georgetown, unserer Unterkunft für die nächsten fünf Nächte. Ausschlaggebende Faktoren für die Wahl auf das E&O waren die Lage (noch fußläufig zu den meisten relevanten Punkten in der Stadt), die Größe der Zimmer (Inch. zweier separater Waschtische im Bad für jede Person), die Ausstattung (Pool, Gym) und das Frühstücksbuffet. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Nach der Ankunft konnten wir direkt unserer Studio im Victoria Nebengebäude beziehen.

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Befreit von unserem Gepäck machten wir uns zu Fuß auf ins historische Zentrum Georgetowns. Hier hatten wir uns unzählige Streetfood Stände geshortlisted - wesentlich mehr als wir werden besuchen können. So sollten wir aber stets eine gute Empfehlung in unmittelbarer Nähe haben. Wir entschieden uns für einen Raum Ecke Jan Penang und Lebuh Keng Kwee, wo man bei verschiedenen Händlern die jeweiligen Signatur Dishes bestellen konnte. Neben einer sauer-scharfen Suppe landete ein Char Kuey Teow und ein Oyster Omelette auf unserem Tisch. Sehr zu Freude einer Gruppe Damen aus Taiwan am Nebentisch, die uns auch noch eine Portion Cendol ans Herz legten, wozu ich S. aber erst in Singapur überzeugen konnte.

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Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die angrenzenden Straßen und fingen erste Eindrücke ein. Neben der klassischen Street Art sollten auch aus Metall gefertigte Bilder "typischer Lebenssituationen" das Straßenbild für die kommenden Tage prägen.

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Am Hotel angekommen inspizierten wir einmal den Pool und das Gym, welches wir beides in den kommenden Tagen regelmäßig aufsuchen sollten. Wir ruhten uns noch einen kleinen Moment aus und machten uns dann für den Abend frisch. So kamen wir quasi wie aus Marijke Amados Zauberkugel im neuen Gewand aus unserem Zimmer und waren bereit für ein schönes Essen im "communal table". Im Hotelfoyer angekommen stellten wir fest, dass die Gruppe der malaiischen McLaren Besitzer offenbar das E&O für eine Wochenendveranstaltung ausgesucht hatten. Der eigentliche Wendehammer des Hotels wurde zum Parkplatz von mehr als einem Dutzend Supersportwagen.

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Das Warten auf unser Grab/Bolt verbrachte ich entsprechend mit ein paar Schnappschüssen. Die Fahrt selbst verlief unspektakulär, so dass wir pünktlich zur reservierten Zeit am Restaurant ankamen. Das Restaurant bestand letztlich aus einem langen, breiten Tisch an dem auf einer Seite die Gäste saßen. Auf der anderen Seite wurden die Gerichte vorbereitet und angerichtet. Leider habe ich das Menü nicht abfotografiert, so dass ich nicht genau weiß, was wir hatten. Der Aperitif (kein Schaumwein) konnte allerdings überzeugen, die Vorspeisen sogar noch mehr. Wirklich vorzüglich - kleine Kreative Geschmackserlebnisse. Leider fielen die Hauptgerichte stark ab. Sehr schade.

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Gleichwohl ein gelungener erster Tag in Penang. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang ließen wir uns ins Hotel bringen.
 

europetrav

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10.04.2012
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Berlin
Tag 15 - Kochkurs und andere Köstlichkeiten

Am nächsten Morgen standen wir früh um 7 mit einem Coffee to go vom Frühstücksbuffet vor dem Hotel. Dort wartete bereits Chef Samuel, unser Begleiter für die nächsten Stunden. Wir hatten einen Kochkurs gebucht; als erster Programmpunkt war ein gemeinsamer Marktbesuch vorgesehen. So ging es mit dem Auto zum Air Itam Market. So früh am Morgen schienen wir noch die einzigen Touristen hier zu sein - es zeigte sich ein typisches Markttreiben. Wir gingen von Stand zu Stand, um die Zutaten für die Gerichte zu kaufen. Währenddessen erklärte uns Samuel ein wenig über die verschiedenen Stände.

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Nach dem Einkauf setzten wir uns in eines der typischen kleinen Frühstückshäuser für einen typisch malaiischen Kaffee. Samuel verschwand noch einmal kurz, um uns einen gefüllten Bun als Frühstück zu besorgen, was uns Gelegenheit gab ein wenig People watching zu betreiben. Hier fanden sich viele kleinere Gruppen (älterer) locals zum gemeinsamen Kaffee/Frühstück zusammen.

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Frisch gestärkt ging es dann zu Samuels Haus in dem die Cooking Class stattfinden sollte. Nach einer kurzen Einführung in die malaiische, chinesische und indische Küche, machten wir uns an die einzelnen Gerichte. Wir hatten insgesamt vier Gerichte ausgewählt, die jeweils die unterschiedlichen Küchen abbildeten. Bei den malaiischen Gerichten ging es in der Regel darum verschiedene Kräuter und Chilis mittels Mixer zu einer feuchten Masse zusammenzubringen und anschließend anzudünsten. Das war jeweils die Grundlage des Gerichts. Das indische Gericht funktionierte ähnlich, nur war die Masse trocken und beruhte auf getrockneten Chilis und Gewürzen. Der Kochkurs war sehr kurzweilig und die vier Gerichte (Indian Fish Curry, Sweet Potato Leafs cooked in Coconut Stew, Laksa Lemak und Hokkian Char) waren uns wirklich ganz hervorragend gelungen. Als wir uns zum Essen hinsetzten war es schon fast 12 Uhr und entsprechend hungrig aßen wir fast alles auf.

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Mein ursprünglicher Plan war, nach der Kochschule ein paar angrenzende Orte auszukundschaften. Bei uns setzte jedoch das Food-Koma ein und die Mittagssonne ließ die Temperaturen ordentlich in die Höhe steigen. Also entschlossen wir uns dazu, erst einmal ins Hotel zurück zu fahren und am Pool zu entspannen.

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Nach einem kleinen Mittagsschlaf am Pool entschieden wir uns noch für eine Runde Sport. Ich suchte das Gym auf, dessen Klimaanlage leider nicht gut funktionierte. Entsprechend durchgeschwitzt verließ ich den Raum nach einer Stunde wieder.

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Nach einer Dusche machten wir uns dann nochmal auf, die Stadt zu Fuß zu entdecken. Typischerweise zog es sich zum Nachmittag etwas zu, so dass die Temperaturen deutlich angenehmer wurden. Es gab viel (berühmte und weniger berühmte) Streetart zu sehen. Zwischendurch erfrischten wir uns mit einem frischen Saft.

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Letztlich kreuzten wir einmal durch das gesamte Zentrum, bis wir am Tan Jetty angekommen waren, wo ich mich etwas fotografisch austoben durfte.

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Nachdem wir bereits zuvor einen Schlenker durch Little India gemacht hatten, kehrten wir zurück, um im Sardaarji einzukehren. Nachdem wir zum Mittag ordentlich Nudeln hatten, stand uns nun der Sinn nach Brot und Curry. Das Essen war sehr lecker, auch wenn das Cheese Naan eher an Pizzabrot erinnerte.

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Draußen war es mittlerweile dunkel und wir wanderten noch ein bisschen durch die Straßen - neben vielen ruhigen Ecken fanden sich auch ein paar belebte Straßen, die noch zu einem Getränk einluden.

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