Nachdem ich den letzten Teil des Reiseberichts fertiggestellt hatte, blieb ich noch etwas in der Lounge sitzen. Am Nebentisch unterhielt sich eine amerikanische Delta Crew, die hier über Nacht waren. Eine der Flugbegleiterinnen erzählte, dass sie für morgen eine Tour in die DMC (ausgesprochen Di-Em-Si) gebucht hat. Erst nach etwas überlegen wurde mir klar, dass sie damit die demilitarisierte Zone meint, weil die Amerikaner das Z ja ähnlich wie das C aussprechen - und nicht als zed.
Zurück in meinem Zimmer hatte ich einen schönen Blick auf den nächtlichen Fernsehturm und den beleuchteten Weg dahin.
Kurz nach 23 Uhr ging ich schlafen. Auch wenn ich die letzten beiden Nächte in Jeju durchgeschlafen habe, bin ich nach knapp 4h schon wieder aufgewacht. Keine Ahnung, woran das lag. Nachdem ich etwas im Internet gesurft hatte, habe ich mich um 4 Uhr nochmal hingelegt und wurde schließlich von meinem Wecker um 7.30 Uhr aufgeweckt.
Nachdem ich mich fertig gemacht habe, nahm ich den Lift einen Stock nach unten, um in der Lounge zu frühstücken. Blöderweise habe ich auf die Schnelle keine Treppen gefunden. In der Wartezeit auf den Lift wäre ich das Stück nämlich schon 5x gelaufen.
Die Frühstücksauswahl war OK, deutlich besser als das, was das Hotel in Jeju zu bieten hatte. Ich hatte eine Schüssel mit Choco Pops, ein Wurst- und ein Marmeladenbrot und einen Obstteller.
Und hier der amerikanische Teil des Frühstücks: Scrambled Egg, Sausage, Potato, Bacon, French Toast, Pancake, Baked Bean, Vegetables, Pumpkin Porridge und Steamed Rice. Für mich ist das nichts, in der Früh vertrage ich sowas nicht.
Zurück im Zimmer packte ich meinen Koffer und machte mich schließlich um 9 Uhr auf den Weg zum Auschecken.
Auf dem Zimmer gab es ein vom Hotel gestelltes Handy und ein Notebook. Keine Ahnung, was das gekostet hätte.
Auf dem Nachttisch direkt neben dem Bett gab es auch einen Masterschalter fürs Licht. Sowas sollte jedes Hotel haben - wie oft bin ich schon an den vielzähligen Lichtschaltern in Hotelzimmern verzweifelt.
Blick aus dem 22. Stock auf die andere Seite; hier sieht man die Seoul Station (von der man auch das Hotel sieht, was mir bei der Orientierung gestern stark geholfen hat).
Der Check-Out ging schnell, und diesmal war es auch kein Problem, die Rechnungsadresse zu ändern. Blöderweise habe ich keine Möglichkeit gefunden, eine Privat- und eine Geschäftsadresse im Hhonors-Profil zu hinterlegen. Es ging nur entweder oder, und i.d.R. brauche ich eben die Privatadresse.
Der KAL-Bus (Linie 6702) fährt direkt vor dem Hotel ab; die Fahrtzeit ab dem Millennium Hilton beträgt rund 60min. Ich wollte den Bus um 9.20 Uhr nehmen, sodass ich 2h vor Boarding am Flughafen bin.
Überpünktlich kam der Bus an, neben mir stiegen noch zwei weitere Gäste ein. Dieses Bild habe ich nach der Ankunft in ICN gemacht, beim Hotel ist mir kein gescheites Bild gelungen.
Die Sitzanordnung war 1-2 mit sehr bequemen Ledersitzen mit genügend Beinfreiheit.
Die Fahrkarten wurden erst an der vorvorletzen Station kontrolliert. Dort stieg auch kurzfristig ein Fahrkartenverkäufer zu, sodass man die Fahrkarte auch noch an Bord hätte kaufen können.
Der Bus war recht leer, insgesamt waren sieben Fahrgäste unterwegs. Auf die Minute pünktlich kamen wir am Flughafen Incheon an, ich musste allerdings noch ein Stück zum Asiana Check-In laufen, der sich am linken Ende des Terminals befindet.
Ich fragte wieder nach einem Sitzplatz am Notausgang, und wieder wurde es ein Fensterplatz, diesmal allerdings 10A auf der anderen Seite. Witzigerweise war mein Geburtsdatum auf die Bordkarte unter dem Hinweis Exitrow aufgedruckt.
Das Mädel am Check-In hatte ein Starbucks-Getränk vor sich auf dem Schalter stehen, und so fragte ich gleich, wo denn die nächste Filiale sei. Einer ist landside; ich musste ganz nach unten in den ersten Stock und da ans andere Ende des Terminals laufen. Zwar gebe es auch zwei airside, aber da ich noch genügend Zeit hatte, wollte ich mir die Möglichkeit nicht entgehen lassen. Ich hatte Glück, denn dort waren alle Tassen vorrätig: Sogar zwei von Jeju und eine vom Flughafen Incheon. Ich konnte nicht nein sagen und nahm alle drei und brauchte dafür meine restlichen Won auf. Ich dachte schon, ich hätte viel zu viel abgehoben. Hätte ich das gewusst, hätte ich die Tassen gleich letzte Woche nach der Ankunft kaufen können und mir einigen Aufwand in Jeju sparen können. Danach ist man immer schlauer...
Insgesamt gab es sechs Zugänge zur Sicherheitskontrolle, an denen die Schlangen aber alle in etwa gleich lang waren. Zwar gab es einen extra Zugang zu einem Fast Track, aber weder als Business noch als Goldkartenkunde schien ich dafür zugelassen zu sein. Die Wartezeit war für etwa 20min vorausgesagt. Nach 15 Minuten war ich schließlich durch, nur um mich danach in eine noch längere Schlange für die Passkontrolle einzureihen. Hier dauerte es 25 (weitere) Minuten, bis ich endlich durch war. Selbst ein Fast Track hätte also an der Gesamtwartezeit nicht allzu viel geändert.
Beim Check-In hatte mir das Mädel noch gesagt, dass ich die Asiana Business Lounge nahe dem Gate 28 finden würde.
Es ging eine Rolltreppe einen Stock nach oben.
Am Empfang hieß es, dass man entweder nach links, oder nach rechts gehen kann.
Sitzbereich im rechten Teil der Lounge.
Blick auf das Vorfeld, auch wenn hier grade Korean Air dominiert.
Von der Essensauswahl in der Lounge hätte ich mir etwas mehr versprochen, auch wenn ich zugeben muss, dass der Fried Rice ziemlich gut geschmeckt hat.
Oven Baked Hash Brown Potato (rechts) und Fried Rice (links)
20 Minuten vor Boarding machte ich mich auf den Weg zum Gate. Bei neuen Flughäfen plane ich lieber etwas mehr Zeit ein. Am Gate wartete die HL7428 auf uns. Ich hatte Glück, denn Asiana betreibt noch genau zwei 747 in der Passagierversion (dazu gibt es noch zwei Combo-Versionen), und so bin ich mit beiden geflogen.
Am Gate 39 warteten auffallend wenig Passagiere aufs Boarding. Das Boarding begann pünktlich, und, wie schon auf dem Hinflug in Frankfurt, wurde der größere Teil der Bordkarte abgerissen und einbehalten.
Der rechte ist mein Sitz, wieder im Oberdeck.
Es gab einen Welcome-Drink, und eine Stewardess begrüßte mich und sagte mir, dass die Flugzeit nach Frankfurt 11h10min betragen würde.
Das blöde am Sitz ist, dass sich die Steuerung für den Sitz in der Armlehne befindet und viel zu leicht zugänglich war. Ziemlich oft habe ich ausversehen und ungewollt auf einen Knopf gedrückt und so die Position geändert.
Zwischen dem Sitz und dem Fenster gab es ausreichend Staufächer.
Im Gegensatz zum Hinflug gab es diesmal ein Amenitykit. Langsam füllte sich die Kabine, aber es blieben dennoch sieben der 24 Sitze frei, darunter auch mein Nebensitz. Interessant war zu sehen, dass die drei Flugbegleiterinnen vor dem Takeoff mehrfach alle Gepäckfächer prüften, ob diese auch wirklich zu waren. Auf dem Hinweg und auf dem Rückweg keine Minute später nochmal. Und kurz darauf nochmal von einer weiteren Flugbegleiterin.
Blick auf das Terminalgebäude und unser Gate.
Nachdem die Seatbeltzeichen aus waren, begrüßte die Purserin jeden Passagier einzeln - und nicht nur selektiv diejenigen mit Status aus dem eigenen Vielfliegerprogramm. Ich sah mir im IFE Hotel Transsylvanien 2 an - das innere Kind wollte zufriedengestellt werden. Auch in diesem Film waren chinesische (?) Untertitel hardcodiert und nicht auszuschalten. Kurz darauf gab es auch schon das Essen; ich habe mich wieder für das koreanische Menü entschieden.
Kanapees: Kanapees mit Zwiebeln und Gorgonzola belegt
Hummer-Naengchae (kalter Hummersalat) mit Senf
Pinienkernbrei
Hauptgericht: Bulgogi-Ssambap-Tafel (Reis mit Bulgogi (mariniertes Rindfleisch), verschiedenen Gesundheitsgemüsen, speziellen Ssamjang-Beilagen und Suppe)
Nachtisch: Frisches Obst
Koreanische Kastanien-Jelly mit in Honig eingelegten Äpfeln
Das Essensende fiel mit dem Filmende zusammen. Die Kabine wurde abgedunkelt, und die Flugbegleiterinnen wiesen die Passagiere, die dies noch nicht selbst gemacht hatten, darauf hin, doch bitte die Sonnenblenden zu schließen. Ich lag mich hin und döste und schlummerte für rund 4,5h. Nach dem Aufwachen sah ich mir zuerst Toy Story 1 an, und schließlich James Bond Goldfinger.
2,5h vor der Landung gab es noch etwas zu essen. Diesmal nahm ich die westliche Variante.
Appetithäppchen: Gorgonzola Mousse zu Prosciutto, Pistazien
Hauptgericht: Scharfe Tomatensoße zu Käseravioli und gebratenem Spinat
Dessert: Zitronensoße zu Earl Grey Mousse
Kurz vor der Landung wiederholte sich das Spiel mit den Gepäckfächern. Wir landeten pünktlich, und die Besatzung achtete darauf, dass F und C Passagiere auch wirklich zuerst ausstiegen. Nach den üblichen längeren Wegen (an der Passkontrolle war auffallend wenig los, und die eGates waren auch verfügbar) kam ich schließlich am Gepäckband an. Das Priority-Gepäck kam durchgehend zuerst raus, und ich hatte noch 5min bis mein Bus abfuhr. Verpasste ich diesen, hätte ich 30min auf den nächsten warten müssen. Da ich darauf keine Lust hatte, nahm ich die Beine in die Hand und schaffte es mit Müh' und Not, wobei mir der Umbau des Eingangsbereiches und der damit verbundenen Sperrung vieler Eingänge noch fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Kurz darauf war ich dann auch daheim, und schnappte mir erst mal mein Auto, da der Kühlschrank nach einer Woche Abwesenheit (geplant) leer war und ich für den morgigen Sonntag noch etwas zu essen brauchte. Die langen Ladenöffnungszeiten sind wirklich der einzige Vorteil von Hessen gegenüber meine alten Heimat Nürnberg.
Vielen Dank für die Kommentare und Ratschläge!
Fazit folgt in Kürze.