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Da man in der Ukraine bei Vollendung des 25. und 45. Lebensjahres seinen Personalausweis erneuern muss und ich dies natürlich verschwitzt hatte, stand am 03.09.2016 ein Kurztrip nach Kiew zur Einreichung der Dokumente und Bezahlung der Strafe an.
Dummerweise hat das Büro nur Dienstag und Samstag geöffnet, so dass meine Wahl auf den vermeintlich staufreien Samstag fiel.
Man hat die Wahl zwischen der neuen BRAVO Airlines, (B-737), dem Nationalcarrier UIA, (B-737 und Embraer 195) und Motor Sich Airlines, dem weltweit letzten Betreiber von AN-24 im Liniendienst.
Die Preise variieren stark, beginnen bei BRAVO mit knapp US$ 20 für den Einwegflug, gehen über UIA mit US$ 40 (für den günstigsten Y-Tarif) bis zur US$ 60 beim teuersten Anbieter, Motor Sich Airlines.
An Wochentagen hat man die Auswahl zwischen 12 Flügen, am Samstag sind es derer leider nur 3.
Wäre ich ein Mensch, der nach Preis auswählt, würde es hier keinen Report geben, denn B-737-Flüge sind nun wirklich kein Erlebnis. Ich entschied mich jedoch für den Morgenflug mit Motor Sich Airlines, welche den Flug planmäßig mit einer AN betreiben, leider nur mit der 140 und nicht mit der 24. Abends, mangels Auswahl, buchte ich dann UIA ab dem außerhalb der Stadt gelegenen KBP-Flughafen, mit B-737 zum günstigsten noch verfügbaren Y-Tarif zu US$ 110.
Voller Vorfreude mal wieder mit einer AN fliegen zu dürfen brachte mich meine bessere Hälfte in knapp 15 Minuten zum Flughafen, wo ich 45 Minuten vor Abflug eintraf.
Der Flughafen aus der Sowjet-Zeit war um 8 Uhr leer, der Check-In freundlich und schnell, ich erhielt meine Bordkarte für den Sitzplatz 4C.
Schon ging es nach oben in den nationalen Abflugbereich, durch die leere Sicherheitskontrolle in den menschenleeren Warteraum.
Am einzigen Kiosk
erstand ich eine Coke (Übrigens der NATO-Name der AN-24) Light für den Flug und gönnte mir noch eine Zigarette im abenteuerlichen Raucherraum.
Schon wurde unser Flug aufgerufen und die paar Paxe gingen hinuter zum Bus, welcher uns aufs Vorfeld zu unserem Flieger brachte.
Und war erblickten dort meine überglücklichen Augen? Keine AN-140, nein, heute wurde eine historische AN-24
(eine der letzten 3 im Liniendienst, selbst in Nordkorea fliegt keine mehr), gebaut zwischen 1963 und 1978 in Kiew, eingesetzt.
Wir drehten eine Ehrenrunde um dieses Stück Geschichte
bevor wir zum Halt kamen.
Während ich schon ganz kribbelig war befiel einen mitreisenden Amerikaner die Angst, sprach die mitfahrende Mitarbeiterin von Motor Sich an, was das denn bitte wäre. Ich bekam beim Aussteigen nur noch mit, dass er ihr mitteilte damit nicht zu fliegen – im Flugzeug habe ich ihn dann später auch nicht mehr entdeckt.
Hinein in diesen wunderschönen Vogel (kommt für mich im Ranking direkt nach der eleganten TU-154 mit ihren leicht hängenden Flügeln) und den Geruch vergangener Zeiten aufgenommen. Ja, diese alten Flugzeuge sehen innen nicht nur nostalgisch aus,
sie riechen auch so.
Handgepäck am hinteren Frachtraum abgegeben und meinen Platz gesucht. Nun ist es hier nicht so, dass jede Sitzreihe einen genormten Fußraum hat, eher ist es so dass sich dieser in jeder Reihe unterscheidet – und in Reihe 4 hatte selbst ich mit 174 cm Größe Probleme meine Beine unterzubekommen. Doch da der Flieger zum Glück sehr leer war, konnte ich mir eine andere freie Reihe mit mehr Beinraum aussuchen.
Gleich ans Bullauge
mit den Vorhängen gesetzt und den Blick auf Trieb- und Fahrwerk genommen.
Okay, die Sitze sind eben auch schon mindestens 40 Jahre alt, was man daran erkennt, dass alles etwas wackelig und ausgelutscht ist.
Schon wurden die Triebwerke angelassen, was zum Vorteil hatte, dass ich vom Schreien des Kleinkindes in der Reihe hinter mir nichts mehr hörte.
Schnell die außergewöhnliche Sicherheitskarte angeschaut
– denn es gab weder Sicherheitsinstruktionen durch die Crew noch eine Aufforderung das Mobiltelefon auszuschalten. So war es dann auch logisch, dass die meisten Mitreisenden beim Start noch kräftig Viber oder WhatsApp tippten, im Internet surften. Dies funktioniert allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhe, dann fällt das Netz sowieso aus.
Ich blickte noch hinunter auf die Ausläufer von Odessa (wird übrigens ‚Adessa’ gesprochen),
bis wir dann über das flache Ukrainische Land mit seinen Seen kamen.
Zu Essen gab es ein undefinierbares Brötchen,
an Getränken wurde Wasser, Tee oder Kaffee geboten.
Nach knapp über einer Stunde Flugzeit erreichten wir den Dnjpr südlich von Kiew.
Hier kann man wunderbar erkennen, was die Ukrainer mit dem Dnjpr anstellen: sie schütten ihn links und rechts auf, um Bauland für Villen mit Flusszugang errichten zu können
(von welchen man dann morgens und abends zwei Stunden im Stau von und aus der Innenstadt benötigt). Auswirkungen auf die Umwelt? Egal!
Weiter über die Trabantenstädte,
bis wir dann zur Landung auf die IEV-Flughafen aufsetzten.
Der Amerikaner ist also ohne Grund nicht mitgeflogen.
Mit dem Bus zum kleinen nationalen Terminal und durch dieses hinaus, wo schon mein Fahrer auf mich wartete.
Nachdem ich meine Dokumente bei den überaus unfreundlichen Beamten eingereicht hatte ging es noch auf ein Mittagessen mit Freunden und zu einem Mittagsschläfchen in meine Wohnung, schließlich musste ich in der kommenden Nacht fit für die Abschluss-Beach-Party im IBIZA sein.
Zeitig ging es aus der Innenstadt zum KBP-Flughafen, nur hatte ich die Rechnung ohne Stau gemacht! Nachdem wir 45 Minuten auf der Dnjpr-Brücke im Stau standen erreichte ich gerade noch rechtzeitig den Flughafen, um für den PS 55 Flug nach Odessa einzuchecken.
Leider war der Cash-Upgrade mit US$ 100 heute zu teuer für einen 40-Minuten-Hüpfer und so begnügte ich mich mit der gebuchten Y-Class. Die Check-In Mitarbeiterin war aber sehr nett und so erhielt ich auf freundliche Nachfrage kostenlos einen Platz in der ‚Extra-Legroom-Reihe’ mit freiem Mittelplatz, besser als in C.
Der Flug nach Odessa verging wie im Flug und so setzten wir pünktlich um 20:40 wieder am ODS-Flughafen auf, wo meine besser Hälfte mich schon erwartete.
Schnell nach Hause, frisch gemacht und ins IBIZA gefahren, wo wir mit Freunden die Saison ausklingen ließen.
Dummerweise hat das Büro nur Dienstag und Samstag geöffnet, so dass meine Wahl auf den vermeintlich staufreien Samstag fiel.
Man hat die Wahl zwischen der neuen BRAVO Airlines, (B-737), dem Nationalcarrier UIA, (B-737 und Embraer 195) und Motor Sich Airlines, dem weltweit letzten Betreiber von AN-24 im Liniendienst.
Die Preise variieren stark, beginnen bei BRAVO mit knapp US$ 20 für den Einwegflug, gehen über UIA mit US$ 40 (für den günstigsten Y-Tarif) bis zur US$ 60 beim teuersten Anbieter, Motor Sich Airlines.
An Wochentagen hat man die Auswahl zwischen 12 Flügen, am Samstag sind es derer leider nur 3.
Wäre ich ein Mensch, der nach Preis auswählt, würde es hier keinen Report geben, denn B-737-Flüge sind nun wirklich kein Erlebnis. Ich entschied mich jedoch für den Morgenflug mit Motor Sich Airlines, welche den Flug planmäßig mit einer AN betreiben, leider nur mit der 140 und nicht mit der 24. Abends, mangels Auswahl, buchte ich dann UIA ab dem außerhalb der Stadt gelegenen KBP-Flughafen, mit B-737 zum günstigsten noch verfügbaren Y-Tarif zu US$ 110.
Voller Vorfreude mal wieder mit einer AN fliegen zu dürfen brachte mich meine bessere Hälfte in knapp 15 Minuten zum Flughafen, wo ich 45 Minuten vor Abflug eintraf.
Der Flughafen aus der Sowjet-Zeit war um 8 Uhr leer, der Check-In freundlich und schnell, ich erhielt meine Bordkarte für den Sitzplatz 4C.

Schon ging es nach oben in den nationalen Abflugbereich, durch die leere Sicherheitskontrolle in den menschenleeren Warteraum.

Am einzigen Kiosk

erstand ich eine Coke (Übrigens der NATO-Name der AN-24) Light für den Flug und gönnte mir noch eine Zigarette im abenteuerlichen Raucherraum.
Schon wurde unser Flug aufgerufen und die paar Paxe gingen hinuter zum Bus, welcher uns aufs Vorfeld zu unserem Flieger brachte.
Und war erblickten dort meine überglücklichen Augen? Keine AN-140, nein, heute wurde eine historische AN-24

(eine der letzten 3 im Liniendienst, selbst in Nordkorea fliegt keine mehr), gebaut zwischen 1963 und 1978 in Kiew, eingesetzt.
Wir drehten eine Ehrenrunde um dieses Stück Geschichte

bevor wir zum Halt kamen.
Während ich schon ganz kribbelig war befiel einen mitreisenden Amerikaner die Angst, sprach die mitfahrende Mitarbeiterin von Motor Sich an, was das denn bitte wäre. Ich bekam beim Aussteigen nur noch mit, dass er ihr mitteilte damit nicht zu fliegen – im Flugzeug habe ich ihn dann später auch nicht mehr entdeckt.
Hinein in diesen wunderschönen Vogel (kommt für mich im Ranking direkt nach der eleganten TU-154 mit ihren leicht hängenden Flügeln) und den Geruch vergangener Zeiten aufgenommen. Ja, diese alten Flugzeuge sehen innen nicht nur nostalgisch aus,

sie riechen auch so.
Handgepäck am hinteren Frachtraum abgegeben und meinen Platz gesucht. Nun ist es hier nicht so, dass jede Sitzreihe einen genormten Fußraum hat, eher ist es so dass sich dieser in jeder Reihe unterscheidet – und in Reihe 4 hatte selbst ich mit 174 cm Größe Probleme meine Beine unterzubekommen. Doch da der Flieger zum Glück sehr leer war, konnte ich mir eine andere freie Reihe mit mehr Beinraum aussuchen.
Gleich ans Bullauge

mit den Vorhängen gesetzt und den Blick auf Trieb- und Fahrwerk genommen.
Okay, die Sitze sind eben auch schon mindestens 40 Jahre alt, was man daran erkennt, dass alles etwas wackelig und ausgelutscht ist.
Schon wurden die Triebwerke angelassen, was zum Vorteil hatte, dass ich vom Schreien des Kleinkindes in der Reihe hinter mir nichts mehr hörte.
Schnell die außergewöhnliche Sicherheitskarte angeschaut

– denn es gab weder Sicherheitsinstruktionen durch die Crew noch eine Aufforderung das Mobiltelefon auszuschalten. So war es dann auch logisch, dass die meisten Mitreisenden beim Start noch kräftig Viber oder WhatsApp tippten, im Internet surften. Dies funktioniert allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhe, dann fällt das Netz sowieso aus.
Ich blickte noch hinunter auf die Ausläufer von Odessa (wird übrigens ‚Adessa’ gesprochen),

bis wir dann über das flache Ukrainische Land mit seinen Seen kamen.

Zu Essen gab es ein undefinierbares Brötchen,

an Getränken wurde Wasser, Tee oder Kaffee geboten.
Nach knapp über einer Stunde Flugzeit erreichten wir den Dnjpr südlich von Kiew.

Hier kann man wunderbar erkennen, was die Ukrainer mit dem Dnjpr anstellen: sie schütten ihn links und rechts auf, um Bauland für Villen mit Flusszugang errichten zu können

(von welchen man dann morgens und abends zwei Stunden im Stau von und aus der Innenstadt benötigt). Auswirkungen auf die Umwelt? Egal!
Weiter über die Trabantenstädte,

bis wir dann zur Landung auf die IEV-Flughafen aufsetzten.

Der Amerikaner ist also ohne Grund nicht mitgeflogen.
Mit dem Bus zum kleinen nationalen Terminal und durch dieses hinaus, wo schon mein Fahrer auf mich wartete.
Nachdem ich meine Dokumente bei den überaus unfreundlichen Beamten eingereicht hatte ging es noch auf ein Mittagessen mit Freunden und zu einem Mittagsschläfchen in meine Wohnung, schließlich musste ich in der kommenden Nacht fit für die Abschluss-Beach-Party im IBIZA sein.
Zeitig ging es aus der Innenstadt zum KBP-Flughafen, nur hatte ich die Rechnung ohne Stau gemacht! Nachdem wir 45 Minuten auf der Dnjpr-Brücke im Stau standen erreichte ich gerade noch rechtzeitig den Flughafen, um für den PS 55 Flug nach Odessa einzuchecken.
Leider war der Cash-Upgrade mit US$ 100 heute zu teuer für einen 40-Minuten-Hüpfer und so begnügte ich mich mit der gebuchten Y-Class. Die Check-In Mitarbeiterin war aber sehr nett und so erhielt ich auf freundliche Nachfrage kostenlos einen Platz in der ‚Extra-Legroom-Reihe’ mit freiem Mittelplatz, besser als in C.
Der Flug nach Odessa verging wie im Flug und so setzten wir pünktlich um 20:40 wieder am ODS-Flughafen auf, wo meine besser Hälfte mich schon erwartete.
Schnell nach Hause, frisch gemacht und ins IBIZA gefahren, wo wir mit Freunden die Saison ausklingen ließen.

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