Aber wenn eine Bank schreibt: "Der Referenzkurs stammt aus einer öffentlich zugänglichen und für beide Parteien überprüfbaren Quelle", dann muss sie bitteschön dem Kunden auf Nachfrage auch diese öffentlich zugängliche und überprüfbare Quelle mitteilen.
Das sehe ich genauso, zumal in den AGB was von einem "jeweiligen Tageskurs" die Rede ist, was in direktem Widerspruch zu den angeblich in Echtzeit angefragten MasterCard-Kursen steht.
Wenn eine Bank schreibt: "Wir geben Ihnen dazu keine Auskunft" oder "Wir wissen es selbst nicht" ist das zwar unschön, aber wenigstens eindeutig, aber zu sagen "Die Quelle ist öffentlich zugänglich und überprüfbar" und dann diese Quelle nicht zu nennen, ist ein Unding und geht gar nicht.
Nun, die Quelle wurde mir ja auf Anfrage genannt, wobei eben eingeräumt wurde, dass man von MasterCard leider ebenfalls keine genaueren Angaben bekäme. Womöglich also "unschön und in den AGB gelogen".
Deshalb ist die n26-Kritik, die hier laut wird, absolut gerechtfertigt und der Verweis, dass es andere Banken genauso machen, geht ins Leere, da andere Banken eben nicht explizit mit dieser 100%igen Transparenz werben.
Die Bewerbung der völligen Transparenz hatte ich so nicht in Erinnerung, zumindest in Sachen Wechselkursen wird N26 hier dem so gesteckten Ziel sicher nicht gerecht. Mir liegt auch nichts ferner, als N26 verteidigen zu wollen - da ist genügend relativ beknackt, unbegründe Kündigungen und halb ausgegorene Konditionen inklusive, keine Frage.
Jedoch sehe ich eben die pauschale Unterstellung, es würden hier mutwillig Entgelte in Wechselkursen versteckt, zumindest so lange als ungerechtfertigt an, bis wir das Gegenteil bewiesen haben, wobei ich der letzte bin, der das nicht gerne mit aufdeckt.
Sachlich nicht begründet?
- Es gibt keinen Hinweis im Web, dass es sekündliche Mastercardkurse überhaupt gibt.
Das war mir ebenfalls neu und stützt sich bislang auch alleine auf die Aussage eines Servicemitarbeiters im Hause N26, der mir natürlich viel erzählen kann. Das heißt aber umgekehrt nicht, dass es diese nicht geben kann. Weshalb es von MasterCard hier zwei Varianten geben soll, ist mir auch schleierhaft, aber es gibt bei den Kartenzahlungen ja so manches Mysterium wie die Vorautorisierungen in Fremdwährungen.
- Selbst wenn es sie gäbe, wäre das eine völlig sinnlose Vorgehensweise, weil die endgültige Buchung ja erst Tage nach der eigentlichen Transaktion erfolgt.
Nun, mit irgendeinem Betrag muss N26 die Transaktion ja vormerken. Und wenn sie angeblich dieses "Echtzeitkurs-Vorleistungsprodukt" von MasterCard haben - warum auch immer - dann funktioniert es natürlich nur so. Der zweite Kurs stammt dann eben von dem Zeitpunkt, zu dem die Buchung reinkam.
Eventuell kannst du deinen Einwand an dieser Stelle näher erläutern, da vielleicht falsch verstanden.
- Die bisher beobachteten Kurse sind tendenziell schlechter.
Würde ich meiner Erfahrung nach sogar unterschreiben, aber woran machst du das konkret fest? Selbst die Datenbasis im Wechselkurs-Thread ist doch viel zu gering, um hierüber eine vernünftige Aussage treffen zu können. Womöglich hast du weitere Quellen, aber für mich ist das bislang zu spekulativ.
- Sie verstoßen gegen ihre eigenen AGB bzgl. der dort genannten Transparenz.
Leider finde ich seit der Umgestaltung der N26-Website deren Verweis auf die MasterCard-Website nicht mehr. Der war nämlich in der Tat schwachsinnig, da die dort gelisteten Kurse ja gerade keine Anwendung finden.
Wenn das keine sachlichen Gründe für eine Kritik sind sondern "gebashe" ist, ist das was Du schreibst aber ein ziemliches "Fanboy gelaber"!
Die Unterstellung würde eher der Ironie entbehren, wenn ich die Karte häufiger einsetzen würde. Tatsächlich ist es die Karte, die ich eigentlich ausschließlich für die "Hobby-Testerei" verwende. Ob das einen Fanboy auszeichnet, soll dahingestellt bleiben.
Die Anmerkung auf das "Gebashe" galt so auch eher Aussagen wie "Hipster-Scheiße" und "Startup-Klitsche", was auf mich einfach übertrieben polemisch wirkt. "Als ob es die alteingesessenen Banken besser machen" war da nunmal mein erster Gedanke. Entschuldigen soll dies meinerseits nichts, nur keine Sorge.
Bei N26 sind 100% instransparent, bei Advanzia - keine Ahnung - sagen wir 5% - nämlich einige Bargeldabhebungen. Meine (in RON) ließen sich nachvollziehen.
Das kommt wohl auf die Nutzungsart an. Ich finde es nur interessant, dass man N26 (zu Recht) Intransparenz unterstellt, die Abweichungen bei Advanzia aber offenbar quasi niemanden interessieren und das seit Jahren. Die verweisen genauso lapidar auf die MasterCard-Kurse. Mag ja sein, dass das bei deinen RON passt, aber eben nicht generell. Ich sehe darin ja auch gar keinen grundsätzlichen Nachteil, da ich eben nicht sicher bin, ob diese (Pseudo)Echtzeitkurse nun wirklich tendenziell schlechter sind. Das gälte es ja, gemeinsam herauszufinden.
Na ja, ich wünschte ja auch die "andere korrekte" Darstellung aber "korrekt" ist natürlich Definitionssache. Rein mathematisch betrachtet sind die von Advanzia angezeigten Kurse sogar "korrekter" als die, die Du und ich wünschen.
Guter Punkt, da hast du recht. Womöglich sollte man "korrekt" durch "zusätzliche Information übermittelnd" ersetzen. Die von Advanzia durch Rundung und Rückrechnung aufgelisteten Kurswerte entsprechen wenn man so will den effektiven, tragen jedoch keine weiteren Informationsgehalt, da ich mir diesen Zahlenwert durch Division auch selbst ermitteln könnte. Daher ist unser beider Wunsch im Sinne der Redundanzvermeidung und des Erkenntnisgewinns ja am Ende nicht ganz verkehrt.
