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Anonym-36803
Guest
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Einleitung
Dass ich über Ostern wegfliege, hat so langsam Tradition bei mir. 2017 war ich mit LOT in Chicago, letztes Jahr mit LOT in Los Angeles, und dieses Jahr wollte ich mal wieder nach New York. Da aber LOT noch immer den ein oder anderen Dreamliner wegen der Triebswerksproblematik abstellen muss und sich dabei teilweise mit "obskuren" Wetleaseflügen aushelfen lassen muss, teilweise aber auch Flüge einfach entsprechend verspätet (davon kann ich vom letzten Herbst noch ein Lied (eigentlich ja zwei Lieder, da es mich bei Hin- und Rückflug getroffen hat) singen), war LOT diesmal keine Alternative für mich, obwohl ich deren Premium Economy eigentlich ganz gerne mag und auch die aufgerufenen Preise vernünftig sind.
Lufthansa ist bei vergleichsweise kurzen Aufenthalten unter sechs Tagen quasi unbezahlbar, sodass ich den Plan schon fast wieder ad acta legen wollte, bis mir wieder Singapore Airlines einfiel, die ihren Flug SQ26/25 auf FRA-JFK-FRA auch einzeln verkaufen. 2014 bin ich bereits zwei Mal mit ihnen geflogen, damals noch in "normaler" Economy, aber da sie inzwischen auch eine Premium Economy anbieten, habe ich kurzerhand diese gebucht. 1,5-fache Status- und Prämienmeilen gibt’s noch obendrein.
Als Hotel wurde es das neue Martinique on Broadway – Curio Collection by Hilton, eine Konversion von Radisson. Dieses Hotel bot, anders als viele andere, die Long Weekender Rate an, bei der die Sonntagnacht 50% der normalen Rate kostet – damit war der Aufenthalt einigermaßen bezahlbar, aber immer noch am oberen Rand dessen, was ich auszugeben bereit war.
Bei insgesamt sechs möglichen Theater"slots" habe ich für vier Karten vorbestellt: Tootsie am Freitagabend, Beetlejuice am Samstagabend und, weil sie mir letztes Mal so gefallen haben, Pretty Woman und Mean Girls am Sonntag. Bei den anderen beiden Zeitschlitzen – Donnerstagabend und Samstagnachmittag – schaue ich dann mal vor Ort, was ich mache. Oder auch nicht, denn momentan bin ich etwas "gesättigt", was Theaterbesuche angeht. So habe ich derzeit keinen einzigen Londonbesuch gebucht - geschweige denn geplant. In meinen Hochzeiten war ich 20mal pro Jahr drüben...
Ein neuer Bundesstaat ist diesmal nicht dabei, so ganz ohne Tasse möchte ich allerdings auch nicht in die USA reisen, sodass ich mir für Karfreitag eine Fahrkarte nach Philadelphia gekauft habe. Zwar war ich da bereits vor zwei Jahren, die neue Been There Tasse fehlen mir aber noch, und man ist in gut 1h15min Zugfahrt da. Später ist mir aufgefallen, dass New Haven eine bessere Wahl gewesen wäre, denn da hätte ich gleich noch Conneticut abhaken können. Aber ich komme ja mal wieder nach New York...
Di, 16.4.19 und Mi, 17.4.19
Der Online Check-In öffnet bei Singapore Airlines bereits 48h vor Abflug, und pünktlich um 8.35 Uhr trudelte eine Erinnerungsemail ein. Der Check-In funktionierte problemlos über die App, allerdings bekam ich nur eine schriftliche Bestätigung, dass ich eingecheckt sei, Bordkarte erhielt ich hingegen keine. Nach etwas Herumgesuche fand ich schließlich heraus, dass das bei Flügen in die USA erst 24h vorher möglich ist. Nachdem ich den Check-In Vorgang 24h später erneut durchgeführt habe, konnte ich mir dann auch eine mobile Bordkarte in die Wallet-App laden – sogar mit TSA Pre (für den Rückflug gut zu wissen, dass SQ da auch teilnimmt), allerdings in Boarding Group 3. Online konnte ich keine Informationen finden, wer in welcher Boardinggroup ist. Nun ja, das werde ich dann morgen am Flughafen schon sehen. "3" kommt mir dennoch etwas "unprioritymäßig" vor...
Do, 18.4.19
Gründonnerstag, Schulferien und eine wie immer unberechenbare Wartezeit an der Sicherheitskontrolle in FRA brachten mich dazu, den Wecker auf 4.15 Uhr zu stellen. Der Airliner um 5.15 Uhr (immerhin der dritte des Tages) fuhr mich zum Flughafen, wo ich eine knappe halbe Stunde später auch ankam.
SQ nutzt eigene Check-In Schalter in FRA, die im Bereich C liegen. Hinter dem Economy-Check-In hatte sich bereits eine ewig lange Schlange gebildet, am Businessclasscheckin war aber kaum etwas los. Als ich dort kurz wartete, "interviewte" mich einer der herumstehenden Sicherheitsmitarbeiter, ob ich den Koffer selbst gepackt hätte, etwas für Fremde mitnähme usw. und klebte, als ich die Fragen zu seiner Zufriedenheit beantwortet hatte, einen Sticker auf meinen Pass. Kurz darauf hatte ich auch den Koffer aufgegeben und ging zur Sicherheitskontrolle.
Wider Erwarten war diese vergleichsweise leer, was das Personal aber natürlich nicht davon abhielt, auch "normale" Passagiere in den Fast Track zu leiten anstatt diesen für berechtigte Passagiere freizuhalten. So stand ich hinter einer Familie und es zog sich entsprechend. Dennoch, hätte ich gewusst, wie schnell es heute geht, hätte ich gut und gerne noch eine Stunde länger schlafen können. Aber dann wäre eine Stunde später sicher die Hölle los gewesen…
Um Punkt 6 Uhr war ich an der Maple Leaf Lounge und gleichzeitig auch der erste Gast des Tages, da sie erst um 6 Uhr öffnet. Beim Check-In wurde bereits eine Verspätung von 15min angekündigt, denn SQ26 ist mit etwa einer halben Stunde Verspätung auf SIN-FRA unterwegs – ich vermute, dass das noch immer an den Luftraumeinschränkungen in und um Pakistan liegt.
Um 7.35 Uhr, 15min vor der angekündigten neuen Boardingzeit (genau, 60min vor Abflug…) ging ich zum Gate B46, wusste dort aber nicht so recht, wo ich mich anstellen sollte. Rechts gab es eine Priority-Lane, diese war aber nur für Suites- und Businessclass-Gäste ausgezeichnet, und links eine normale Economyspur. Gold und/oder Premium Economy oder gar Boarding Groups (warum druckt man diese dann extra auf die Bordkarte?) waren nirgends zu sehen. Auf Nachfrage hieß es dann, dass Star Gold gnädigerweise zusammen mit Premium Economy boarden dürfen und sich einfach in die Mitte stellen sollen.
Boarding startete schließlich um 8.25 Uhr, 10min vor der ursprünglichen und 25min vor der neuen Abflugzeit. SQ hat bei den A380 die First Class vorne unten eingebaut, dahinter fünf Reihen Premium Economy in 2-4-2 Anordnung, insgesamt 36 Sitze (falls jemand nachrechnet und sich wundert: vier Reihen im Mittelblock und fünf Reihen am Fenster - vereinhalb Reihen wäre also passender) und danach normale Economy in 3-4-3-Anordnung.
Die Sitze machten einen ganz guten Eindruck, muss ich sagen. Reserviert hatte ich mir 32H, einen Gangplatz in der zweiten Reihe. Der Bulkhead in Reihe 31 hätte extra gekostet, und das habe ich mir gespart.
Decke, recht großes Kissen und Kopfhörer (jedoch ohne Noise Cancelling-Funktion) lagen bereits am Platz bereit, und die Beinfreiheit war auch ganz ordentlich.
Später wurde auch noch ein kleines Amenitykit verteilt, wobei dessen Inhalt arg überschaubar war: Socken und Zahnbürste mit -pasta. Kein Sichtschutz, keine Ohrstöpsel, keine Handcreme – da hätte ich schon etwas mehr erwartet, um ehrlich zu sein.
Nach dem Boarding completed waren noch zwei Plätze frei: 31K schräg rechts vor mir und 32K direkt neben mir. Die Dame auf 31H setzte sich ans Fenster um, sodass niemand vor mir saß und mir die Rückenlehne ins Gesicht drücken konnte. Doppelt Glück gehabt.
Der Abflug war dann mit insgesamt gut 40min Verspätung. Nach dem Start schaute ich durch das IFE und blieb direkt bei Vice über den US-Vizepräsidenten Dick Cheney hängen, den ich letztes Jahr im Kino verpasst habe. Kurz darauf verteilten die Flugbegleiter ein heißes Tuch, und dann passierte einige Zeit lang nichts, bis endlich der Service begann. Es gab zwei Gerichte zur Auswahl, und ich entschied mich für
Frische Früchte der Saison
Gebratene Ee-Fu-Nudeln mit orientalischer Sauce und mariniertem Rind und Gemüse
Fudge Brown Cake mit Erdbeeren
Brötchen und Aufstrich
War geschmacklich ganz OK, aber etwas wenig - und in Plastikschälchen. Zeitgleich gab es eine Getränkerunde, in der ich immerhin einen halbvollen Becher Coke Zero bekam. Echte Gläser gibt es hier auch nicht. Das Abräumen zog sich ewig hin, und irgendwann wurde noch eine Flasche Wasser verteilt.
Als der Film schließlich zu Ende war, versuchte ich noch etwas Schlaf nachzuholen, scheiterte damit aber, da die Sitze doch recht unbequem waren und sich nicht allzu weit zurücklehnen ließen – der erste Eindruck hat mich da getäuscht. Zwischendrin gab es eine Getränkerunde mit Wasser und Saft, und nachdem einige Zeit später eine Tüte mit Nüssen und einer "richtigen" Getränkerunde.
Den Rest des Fluges verbrachte ich damit, Filme auf meinem iPad zu schauen, das ich in weiser Voraussicht gut gefüllt dabeihabe.
Gut zweieinhalb Stunden vor der Landung gab es ein weiteres Essen, ich entschied mich für
Couscous-Gemüse-Salat mit Hähnchenbrust
Gebratenes Schweinefleisch in Sesamöl mit asiatischen Nudeln und Gemüse
Premium-Eiscreme
Brötchen und Aufstrich
War auch ganz OK, aber nichts besonderes. Das Eis wurde kurz darauf extra verteilt, und etwa 30min vor der Landung begannen dann die üblichen Vorbereitungen.
Alles in allem war ich ziemlich enttäuscht von der Premium Economy bei SQ. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen werde, aber die von Lufthansa gefällt mir da deutlich besser. Mal schauen, wie sich SQ am Rückflug schlägt, aber ich bin froh, noch nicht AMS-SIN gebucht zu haben, denn das wollte ich ursprünglich auch mit SQ Premium Economy fliegen. Jetzt suche ich besser mal nach Alternativen.
Trotz des verspäteten Abfluges landeten wir immer noch 20min vor der Zeit in JFK. Das Wetter sah leider nicht allzu berauschend aus, weder heute noch für die nächsten paar Tage. Super – daheim ist jetzt gerade schönstes Frühlingswetter. Irgendwie erwische ich es immer falsch.
10min später kommen wir schließlich auf der Position am Terminal 4 an, das Singapore hier in JFK nutzt. Weitere 10min später dürfen auch endlich wir Normalsterblichen aus der (Premium) Economy aussteigen, und keine 5min später bin ich Dank Global Entry auch schon eingereist. Interessant ist, dass alle GE-Nutzer mit ihrem Ausdruck und Pass bei einem Officer vorbeimüssen, welcher gleich den Ausdruck einsammelt. Eine separate Zollkontrolle scheint es dann nicht mehr zu geben…
Nun begann die Wartezeit aufs Gepäck; um halb zwölf kamen die ersten Gepäckstücke (übrigens nach denen der HY101 aus Tashkent, die nach uns gelandet ist), und zehn Minuten später war dann auch mein Koffer am Band. Ich verließ den Flughafen und nahm den nächsten AirTrain bis Howard Beach. Unterwegs konnte ich unseren Flieger, die 9V-SKQ, noch gut ablichten.
In Howard Beach angekommen kaufte ich mir an einem der Automaten eine neue Metrocard und lud $10 auf, was für eine zweimalige Benutzung des AirTrains (Ankunft jetzt und Abflug am Montag) reicht. An einem der Automaten außerhalb kaufte ich mir eine weitere Metrocard, auf welche ich dann eine 7 Day Unlimited Travelcard lud. Jetzt darf ich die beiden Karten nur nicht verwechseln…
Der nächste A-Train nach Downtown sollte in 10min kommen; hier einer der Gegenrichtung.
Es war ziemlich kalt, windig und ungemütlich am Bahnsteig, und alle waren froh, als der Zug endlich ankam. Kurz darauf rumpelten wir auch schon los, und als wir endlich in Manhattan waren, stieg ich an der Haltestelle Fulton St wieder aus. An der Oberfläche musste ich mich erst mal orientieren und lief dann los zum TKTS Southside/Seaport, um mir dort eine Theaterkarte für heute Abend zu kaufen. Die Wahl fiel auf The Prom, dessen Cast Album ich schon mehrmals gehört habe.
Gegenüber ist ein Starbucks, und da es erst 13.30 Uhr ist, der Check-In im Hotel aber erst ab 16 Uhr startet (genau, um die gästeunfreundlichen Zeiten komplett zu machen, ist der Check-Out bereits um 11 Uhr), setzte ich mich mit einem Getränk in den ersten Stock und machte mich an den Reisebericht. Die Klimaanlage lief aber auf Hochtouren, und so war es bitterkalt und eine knappe Stunde später ging ich fröstelnd schon wieder. Draußen kam es mir übrigens wärmer vor…
Ich ging zurück zur Fulton St, stieg an der W 4 St um und am Herald Square schließlich aus. Nachdem ich erstmal in die falsche Richtung gelaufen war, schaute ich doch auf Google Maps nach und fand kurz darauf das Hotel. Ein Teil der Fassade ist momentan mit Bauzäunen eingerüstet.
Es war ziemlich genau 15 Uhr, und hinter den zwei besetzten Schaltern hat sich eine lange Schlange gebildet. Ein Deutscher dauerbelegte einen Schalter mit irgendwelchen Problemen, und so zog es sich doch ziemlich, bis ich schließlich an der Reihe war.
Ein Upgrade wurde nicht erwähnt, und in der App war auch keines hinterlegt. Mein Zimmer ist im elften von 18 Stockwerken schräg gegenüber dem Lift (genau, mein Hilton Profil sagt High Floor away from Elevator). Das Zimmer ist recht klein, spartanisch und kühl eingerichtet, aber immerhin schaut alles noch recht neu aus. Aber ruhig ist es.
Einzig die Fenster könnte man mal wieder putzen, der Ausblick ist aber auch nicht der beste.
Auf dem Zimmer gibt es einen leeren Kühlschrank, und eine Eismaschine habe ich nach Ablaufen des kompletten Stockwerkes auch noch gefunden. Das Fenster lässt sich nicht öffnen, und das Internet gibt rund 5 Mbit/s her. Bis jetzt ist das Hotel eher enttäuschend - bei dem Preis hätte ich mir irgendwie mehr erhofft. Aber andererseits: ist ja New York. Mal schauen, wie morgen das Frühstück ist.
Um die Ecke ist ein Duane Reade, in dem ich mir noch etwas zu trinken holte, bevor ich mich nochmal an den Reisebericht setzte.
Dass ich über Ostern wegfliege, hat so langsam Tradition bei mir. 2017 war ich mit LOT in Chicago, letztes Jahr mit LOT in Los Angeles, und dieses Jahr wollte ich mal wieder nach New York. Da aber LOT noch immer den ein oder anderen Dreamliner wegen der Triebswerksproblematik abstellen muss und sich dabei teilweise mit "obskuren" Wetleaseflügen aushelfen lassen muss, teilweise aber auch Flüge einfach entsprechend verspätet (davon kann ich vom letzten Herbst noch ein Lied (eigentlich ja zwei Lieder, da es mich bei Hin- und Rückflug getroffen hat) singen), war LOT diesmal keine Alternative für mich, obwohl ich deren Premium Economy eigentlich ganz gerne mag und auch die aufgerufenen Preise vernünftig sind.
Lufthansa ist bei vergleichsweise kurzen Aufenthalten unter sechs Tagen quasi unbezahlbar, sodass ich den Plan schon fast wieder ad acta legen wollte, bis mir wieder Singapore Airlines einfiel, die ihren Flug SQ26/25 auf FRA-JFK-FRA auch einzeln verkaufen. 2014 bin ich bereits zwei Mal mit ihnen geflogen, damals noch in "normaler" Economy, aber da sie inzwischen auch eine Premium Economy anbieten, habe ich kurzerhand diese gebucht. 1,5-fache Status- und Prämienmeilen gibt’s noch obendrein.
Als Hotel wurde es das neue Martinique on Broadway – Curio Collection by Hilton, eine Konversion von Radisson. Dieses Hotel bot, anders als viele andere, die Long Weekender Rate an, bei der die Sonntagnacht 50% der normalen Rate kostet – damit war der Aufenthalt einigermaßen bezahlbar, aber immer noch am oberen Rand dessen, was ich auszugeben bereit war.
Bei insgesamt sechs möglichen Theater"slots" habe ich für vier Karten vorbestellt: Tootsie am Freitagabend, Beetlejuice am Samstagabend und, weil sie mir letztes Mal so gefallen haben, Pretty Woman und Mean Girls am Sonntag. Bei den anderen beiden Zeitschlitzen – Donnerstagabend und Samstagnachmittag – schaue ich dann mal vor Ort, was ich mache. Oder auch nicht, denn momentan bin ich etwas "gesättigt", was Theaterbesuche angeht. So habe ich derzeit keinen einzigen Londonbesuch gebucht - geschweige denn geplant. In meinen Hochzeiten war ich 20mal pro Jahr drüben...
Ein neuer Bundesstaat ist diesmal nicht dabei, so ganz ohne Tasse möchte ich allerdings auch nicht in die USA reisen, sodass ich mir für Karfreitag eine Fahrkarte nach Philadelphia gekauft habe. Zwar war ich da bereits vor zwei Jahren, die neue Been There Tasse fehlen mir aber noch, und man ist in gut 1h15min Zugfahrt da. Später ist mir aufgefallen, dass New Haven eine bessere Wahl gewesen wäre, denn da hätte ich gleich noch Conneticut abhaken können. Aber ich komme ja mal wieder nach New York...
Di, 16.4.19 und Mi, 17.4.19
Der Online Check-In öffnet bei Singapore Airlines bereits 48h vor Abflug, und pünktlich um 8.35 Uhr trudelte eine Erinnerungsemail ein. Der Check-In funktionierte problemlos über die App, allerdings bekam ich nur eine schriftliche Bestätigung, dass ich eingecheckt sei, Bordkarte erhielt ich hingegen keine. Nach etwas Herumgesuche fand ich schließlich heraus, dass das bei Flügen in die USA erst 24h vorher möglich ist. Nachdem ich den Check-In Vorgang 24h später erneut durchgeführt habe, konnte ich mir dann auch eine mobile Bordkarte in die Wallet-App laden – sogar mit TSA Pre (für den Rückflug gut zu wissen, dass SQ da auch teilnimmt), allerdings in Boarding Group 3. Online konnte ich keine Informationen finden, wer in welcher Boardinggroup ist. Nun ja, das werde ich dann morgen am Flughafen schon sehen. "3" kommt mir dennoch etwas "unprioritymäßig" vor...
Do, 18.4.19
Gründonnerstag, Schulferien und eine wie immer unberechenbare Wartezeit an der Sicherheitskontrolle in FRA brachten mich dazu, den Wecker auf 4.15 Uhr zu stellen. Der Airliner um 5.15 Uhr (immerhin der dritte des Tages) fuhr mich zum Flughafen, wo ich eine knappe halbe Stunde später auch ankam.
SQ nutzt eigene Check-In Schalter in FRA, die im Bereich C liegen. Hinter dem Economy-Check-In hatte sich bereits eine ewig lange Schlange gebildet, am Businessclasscheckin war aber kaum etwas los. Als ich dort kurz wartete, "interviewte" mich einer der herumstehenden Sicherheitsmitarbeiter, ob ich den Koffer selbst gepackt hätte, etwas für Fremde mitnähme usw. und klebte, als ich die Fragen zu seiner Zufriedenheit beantwortet hatte, einen Sticker auf meinen Pass. Kurz darauf hatte ich auch den Koffer aufgegeben und ging zur Sicherheitskontrolle.
Wider Erwarten war diese vergleichsweise leer, was das Personal aber natürlich nicht davon abhielt, auch "normale" Passagiere in den Fast Track zu leiten anstatt diesen für berechtigte Passagiere freizuhalten. So stand ich hinter einer Familie und es zog sich entsprechend. Dennoch, hätte ich gewusst, wie schnell es heute geht, hätte ich gut und gerne noch eine Stunde länger schlafen können. Aber dann wäre eine Stunde später sicher die Hölle los gewesen…
Um Punkt 6 Uhr war ich an der Maple Leaf Lounge und gleichzeitig auch der erste Gast des Tages, da sie erst um 6 Uhr öffnet. Beim Check-In wurde bereits eine Verspätung von 15min angekündigt, denn SQ26 ist mit etwa einer halben Stunde Verspätung auf SIN-FRA unterwegs – ich vermute, dass das noch immer an den Luftraumeinschränkungen in und um Pakistan liegt.
Um 7.35 Uhr, 15min vor der angekündigten neuen Boardingzeit (genau, 60min vor Abflug…) ging ich zum Gate B46, wusste dort aber nicht so recht, wo ich mich anstellen sollte. Rechts gab es eine Priority-Lane, diese war aber nur für Suites- und Businessclass-Gäste ausgezeichnet, und links eine normale Economyspur. Gold und/oder Premium Economy oder gar Boarding Groups (warum druckt man diese dann extra auf die Bordkarte?) waren nirgends zu sehen. Auf Nachfrage hieß es dann, dass Star Gold gnädigerweise zusammen mit Premium Economy boarden dürfen und sich einfach in die Mitte stellen sollen.
Boarding startete schließlich um 8.25 Uhr, 10min vor der ursprünglichen und 25min vor der neuen Abflugzeit. SQ hat bei den A380 die First Class vorne unten eingebaut, dahinter fünf Reihen Premium Economy in 2-4-2 Anordnung, insgesamt 36 Sitze (falls jemand nachrechnet und sich wundert: vier Reihen im Mittelblock und fünf Reihen am Fenster - vereinhalb Reihen wäre also passender) und danach normale Economy in 3-4-3-Anordnung.
Die Sitze machten einen ganz guten Eindruck, muss ich sagen. Reserviert hatte ich mir 32H, einen Gangplatz in der zweiten Reihe. Der Bulkhead in Reihe 31 hätte extra gekostet, und das habe ich mir gespart.
Decke, recht großes Kissen und Kopfhörer (jedoch ohne Noise Cancelling-Funktion) lagen bereits am Platz bereit, und die Beinfreiheit war auch ganz ordentlich.
Später wurde auch noch ein kleines Amenitykit verteilt, wobei dessen Inhalt arg überschaubar war: Socken und Zahnbürste mit -pasta. Kein Sichtschutz, keine Ohrstöpsel, keine Handcreme – da hätte ich schon etwas mehr erwartet, um ehrlich zu sein.
Nach dem Boarding completed waren noch zwei Plätze frei: 31K schräg rechts vor mir und 32K direkt neben mir. Die Dame auf 31H setzte sich ans Fenster um, sodass niemand vor mir saß und mir die Rückenlehne ins Gesicht drücken konnte. Doppelt Glück gehabt.
Der Abflug war dann mit insgesamt gut 40min Verspätung. Nach dem Start schaute ich durch das IFE und blieb direkt bei Vice über den US-Vizepräsidenten Dick Cheney hängen, den ich letztes Jahr im Kino verpasst habe. Kurz darauf verteilten die Flugbegleiter ein heißes Tuch, und dann passierte einige Zeit lang nichts, bis endlich der Service begann. Es gab zwei Gerichte zur Auswahl, und ich entschied mich für
Frische Früchte der Saison
Gebratene Ee-Fu-Nudeln mit orientalischer Sauce und mariniertem Rind und Gemüse
Fudge Brown Cake mit Erdbeeren
Brötchen und Aufstrich
War geschmacklich ganz OK, aber etwas wenig - und in Plastikschälchen. Zeitgleich gab es eine Getränkerunde, in der ich immerhin einen halbvollen Becher Coke Zero bekam. Echte Gläser gibt es hier auch nicht. Das Abräumen zog sich ewig hin, und irgendwann wurde noch eine Flasche Wasser verteilt.
Als der Film schließlich zu Ende war, versuchte ich noch etwas Schlaf nachzuholen, scheiterte damit aber, da die Sitze doch recht unbequem waren und sich nicht allzu weit zurücklehnen ließen – der erste Eindruck hat mich da getäuscht. Zwischendrin gab es eine Getränkerunde mit Wasser und Saft, und nachdem einige Zeit später eine Tüte mit Nüssen und einer "richtigen" Getränkerunde.
Den Rest des Fluges verbrachte ich damit, Filme auf meinem iPad zu schauen, das ich in weiser Voraussicht gut gefüllt dabeihabe.
Gut zweieinhalb Stunden vor der Landung gab es ein weiteres Essen, ich entschied mich für
Couscous-Gemüse-Salat mit Hähnchenbrust
Gebratenes Schweinefleisch in Sesamöl mit asiatischen Nudeln und Gemüse
Premium-Eiscreme
Brötchen und Aufstrich
War auch ganz OK, aber nichts besonderes. Das Eis wurde kurz darauf extra verteilt, und etwa 30min vor der Landung begannen dann die üblichen Vorbereitungen.
Alles in allem war ich ziemlich enttäuscht von der Premium Economy bei SQ. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen werde, aber die von Lufthansa gefällt mir da deutlich besser. Mal schauen, wie sich SQ am Rückflug schlägt, aber ich bin froh, noch nicht AMS-SIN gebucht zu haben, denn das wollte ich ursprünglich auch mit SQ Premium Economy fliegen. Jetzt suche ich besser mal nach Alternativen.
Trotz des verspäteten Abfluges landeten wir immer noch 20min vor der Zeit in JFK. Das Wetter sah leider nicht allzu berauschend aus, weder heute noch für die nächsten paar Tage. Super – daheim ist jetzt gerade schönstes Frühlingswetter. Irgendwie erwische ich es immer falsch.
10min später kommen wir schließlich auf der Position am Terminal 4 an, das Singapore hier in JFK nutzt. Weitere 10min später dürfen auch endlich wir Normalsterblichen aus der (Premium) Economy aussteigen, und keine 5min später bin ich Dank Global Entry auch schon eingereist. Interessant ist, dass alle GE-Nutzer mit ihrem Ausdruck und Pass bei einem Officer vorbeimüssen, welcher gleich den Ausdruck einsammelt. Eine separate Zollkontrolle scheint es dann nicht mehr zu geben…
Nun begann die Wartezeit aufs Gepäck; um halb zwölf kamen die ersten Gepäckstücke (übrigens nach denen der HY101 aus Tashkent, die nach uns gelandet ist), und zehn Minuten später war dann auch mein Koffer am Band. Ich verließ den Flughafen und nahm den nächsten AirTrain bis Howard Beach. Unterwegs konnte ich unseren Flieger, die 9V-SKQ, noch gut ablichten.
In Howard Beach angekommen kaufte ich mir an einem der Automaten eine neue Metrocard und lud $10 auf, was für eine zweimalige Benutzung des AirTrains (Ankunft jetzt und Abflug am Montag) reicht. An einem der Automaten außerhalb kaufte ich mir eine weitere Metrocard, auf welche ich dann eine 7 Day Unlimited Travelcard lud. Jetzt darf ich die beiden Karten nur nicht verwechseln…
Der nächste A-Train nach Downtown sollte in 10min kommen; hier einer der Gegenrichtung.
Es war ziemlich kalt, windig und ungemütlich am Bahnsteig, und alle waren froh, als der Zug endlich ankam. Kurz darauf rumpelten wir auch schon los, und als wir endlich in Manhattan waren, stieg ich an der Haltestelle Fulton St wieder aus. An der Oberfläche musste ich mich erst mal orientieren und lief dann los zum TKTS Southside/Seaport, um mir dort eine Theaterkarte für heute Abend zu kaufen. Die Wahl fiel auf The Prom, dessen Cast Album ich schon mehrmals gehört habe.
Gegenüber ist ein Starbucks, und da es erst 13.30 Uhr ist, der Check-In im Hotel aber erst ab 16 Uhr startet (genau, um die gästeunfreundlichen Zeiten komplett zu machen, ist der Check-Out bereits um 11 Uhr), setzte ich mich mit einem Getränk in den ersten Stock und machte mich an den Reisebericht. Die Klimaanlage lief aber auf Hochtouren, und so war es bitterkalt und eine knappe Stunde später ging ich fröstelnd schon wieder. Draußen kam es mir übrigens wärmer vor…
Ich ging zurück zur Fulton St, stieg an der W 4 St um und am Herald Square schließlich aus. Nachdem ich erstmal in die falsche Richtung gelaufen war, schaute ich doch auf Google Maps nach und fand kurz darauf das Hotel. Ein Teil der Fassade ist momentan mit Bauzäunen eingerüstet.
Es war ziemlich genau 15 Uhr, und hinter den zwei besetzten Schaltern hat sich eine lange Schlange gebildet. Ein Deutscher dauerbelegte einen Schalter mit irgendwelchen Problemen, und so zog es sich doch ziemlich, bis ich schließlich an der Reihe war.
Ein Upgrade wurde nicht erwähnt, und in der App war auch keines hinterlegt. Mein Zimmer ist im elften von 18 Stockwerken schräg gegenüber dem Lift (genau, mein Hilton Profil sagt High Floor away from Elevator). Das Zimmer ist recht klein, spartanisch und kühl eingerichtet, aber immerhin schaut alles noch recht neu aus. Aber ruhig ist es.
Einzig die Fenster könnte man mal wieder putzen, der Ausblick ist aber auch nicht der beste.
Auf dem Zimmer gibt es einen leeren Kühlschrank, und eine Eismaschine habe ich nach Ablaufen des kompletten Stockwerkes auch noch gefunden. Das Fenster lässt sich nicht öffnen, und das Internet gibt rund 5 Mbit/s her. Bis jetzt ist das Hotel eher enttäuschend - bei dem Preis hätte ich mir irgendwie mehr erhofft. Aber andererseits: ist ja New York. Mal schauen, wie morgen das Frühstück ist.
Um die Ecke ist ein Duane Reade, in dem ich mir noch etwas zu trinken holte, bevor ich mich nochmal an den Reisebericht setzte.