DL: Passagier muss auf Toilette: komplettes Deboarding

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holgor2000

Aktives Mitglied
24.03.2013
172
7
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Zitat aus dieser Vorschrift:

OPS 1.320 - Sitze und Anschnallgurte (Seite 41)
b) 1.
Bei Start und Landung, während des Rollens und wenn es aus Sicherheitsgründen für notwendig gehalten wird,hat der Kommandant sicherzustellen, dass jeder Fluggast an Bord einen Sitz oder eine Liege einnimmt und ord-nungsgemäß durch alle vorgesehenen Anschnallgurte gesichert ist.



Letztendlich sind unsere Diskussionen also müßig, da die Crew schlicht versucht das Recht einzuhalten.


Vielen Dank für diese Vorschrift. Dann schauen wir uns die drei beschriebenen Situationen mal näher an:

1. Bei Start und Landung:
War nicht der Fall.

2. während des Rollens:
War nicht der Fall.

3. wenn es aus Sicherheitsgründen für notwendig gehalten wird:
Die Vorschrift überlasst es also der Crew und definiert nicht weiter wann das sein soll. Die Crew hatte also die Entscheidung zu treffen ob 30 Minuten lang aus Sicherheitsgründen etwas dagegen spricht diesen Mann kurz auf die Toilette gehen zu lassen oder zu riskieren, dass er in die Hose macht.
Nochmal ganz klar: aus Sicherheitsgründen. Das ist der einzig genannte Grund.
Nun also die Frage: Gab es 30 Minuten lang Sicherheitsgründe oder nicht? Das wissen wir hier alle wohl nicht. Es fällt mir persönlich allerdings schwer zu glauben, dass bei einem Flugzeug, was 30 Minuten still herum steht, ein Sicherheitsgrund vorliegt, der dagegen sprechen würde. IMHO.

Fazit: Diese Vorschrift überlässt es der Crew zu entscheiden. Die Crew hat sich so entschieden, dass am Ende der Flug 2 Stunden Verspätung hatte.

Ciao
 

Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.469
884
BRN
Abflug MEX mit UA nach LAX: Flieger rollt zum Runway und muss davor wegen einer Welle von ankommenden Flugzeugen warten.

PAX muss auf Toilette, fragt Crew, die fragt im Cockpit nach welche das OK gibt. PAX geht auf Toilette, danach gibt Crew das OK an Cockpit und ca. 5min später takeoff. So gehts doch auch...
 
R

ruhei

Guest
Es muss doch von einem erwachsenen Menschen verlangt werden können, sich mal 45 Minuten zusammenzureissen oder einfach mal vorauszuplanen.

M.E. ist jemand nicht flugtauglich, wenn er Blase und Darm nicht für mind. 45 min unter Kontrolle halten kann. Das ist bitter für den Einzelnen, aber eine Schwangere darf ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr fliegen. Ich weiß, nicht direkt vergleichbar, aber es gibt nun mal körperliche Einschränkungen, die einen Flug dann eben nicht möglich machen. Dazu zählt auch ein verdorbener Magen. Auch in der Luft kann es zu Turbulenzen kommen, das ist halt so.

Dann können also aus allen Maschinen, die vornehmlich Kurzstrecke fliegen die Klos ausgebaut werden?

Ich verstehe die Vorschriften und ich verstehe auch, dass sie unter normalen Umständen ständen zum Schutz der Passagiere da sind. Aber "Roll"-"Warte"-Zeiten von 45 Minuten und mehr sind keine normalen Umstände. Da ist es aus meiner Sicht unangemessen, auch unter solchen Umständen auf die strikte Einhaltung der Vorschriften zu bestehen. Wie man sieht geht es auch anders.
Sollte es in der heutigen Zeit so sein, dass derartig lange Rollzeiten als normal eingeschätzt werden, gehören die Vorschriften überarbeitet.
Die Protagonisten bohren hier nach meiner Meinung nach einfach nur das dünnste Brett, den Passagier.