Also um diesen Thread abzuschliessen hier noch die weiteren Ereignisse:
Nachdem ich die Frist der ersten Zahlungserinnerung habe verstreichen lassen, kam am 5.2. dann die "Finale Zahlungsaufforderung" mit Frist 11.2. Dieser habe ich natürlich erneut widersprochen und meinen Sichtweise noch einmal deutlich dargelegt. Daruf hin kam dann am 10.2. tatsächlich eine halbwegs sinnvolle Antwort, die nicht nur aus den üblichen Bausteinen bestand:
Sehr geehrter Herr Mustermann,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir gehen davon aus, dass Sie Ihre Verweigerung der Zahlung mit einem vermeintlichen Verstoß gegen das Gerichtsurteil vom 08.03.13 begründen. Diesem Vorwurf müssen wir entgegentreten: Entsprechend der Verordnung sind bereits zu Beginn des Buchungsvorgangs nur diejenigen Kosten auszuweisen, die unvermeidbar und zu diesem Zeitpunkt bereits vorhersehbar sind. Dies ist bei der Service-Gebühr gerade nicht der Fall, da diese in Abhängigkeit vom Zahlungsmittel besteht. Ist ein Kunde Inhaber der fluege.de Mastercard Gold fällt die Service-Gebühr nicht an.
Da zu Beginn der Buchung nicht absehbar ist, welches Zahlungsmittel ein Kunde wählen wird, ist die Gebühr nicht vorhersehbar. Darüber hinaus ist sie – da sie in Abhängigkeit des gewählten Zahlungsmittels nicht anfällt – auch nicht unvermeidbar. Nach Auswahl der Zahlungsart Lastschrift wurde Ihnen die entsprechende Gebühr aufgezeigt und in die von Ihnen bestätigte Endsumme eingerechnet. Sollte ein streitiges Verfahren nicht umgangen werden können, werden wir anhand der Logdaten für Ihre Buchung, nachweisen, welche Informationen Sie angezeigt bekamen, bevor Sie schlussendlich auf den Button "jetzt buchen/ jetzt kaufen" drückten.
Aus den vorgenannten Gründen sehen wir uns nicht veranlasst Ihre Buchung kostenfrei zu stornieren, zumal ihre gewünschten Tickets bereits am 21.01.14 erstellt und an Sie übermittelt wurden.
Weiterhin betrachten wir es als irrelevant, ob Sie die Benennung der erhobenen Gebühr als gerechtfertigt betrachten. Diese Gebühr ist unsere Betriebszweck und wird erhoben, weil wir Ihnen ein Instrument zur Verfügung stellen, mittels welchem Sie aus ca. 750 Airlines preiswerte Flügeverbindungen nach Ihren Wünschen filtern können. Die Alternative wäre, dass Sie eigenständig und mit großem Aufwand die Angebote einer Vielzahl von Airlines vergleichen.
Aus oben benannten Gründen halten wir am fristgerechten Ausgleich unserer Forderungen fest.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Linienflugteam
Darauf hin habe ich noch einmal darauf hingewiesen, dass man ja problemlos vor der Auswahl von Lastschrift darauf hinweisen könnte, dass noch eine zusätzliche "Servicegebühr" pP anfällt und ich im übrigen bei meiner Anfechtung bleiben werde.
Gestern habe ich dann noch mal die derzeitigen Preise für die Flüge gecheckt und festgestellt, dass AF jetzt zu den gewünschten Zeiten >130Euro kostet und es somit 50Euro billiger wäre die flug24 Flüge mit Servicegebühr zu nehmen. Es gab zwar noch einige andere Flüge (mit LH, AB, U2) für ca. 50Euro pP aber alle zu eher bescheidnen Zeiten oder aber von SXF. Ich hätte einfach schon vor ein paar Tagen ein 2. Mal direkt bei AF buchen sollen. Na ja lässt sich nun nicht mehr ändern.
Es stellte sich also die Frage, weitermachen und zusätzlich Geld in die Hand nehmen oder besser Kleinbeigeben. Ich habe mich dann für Kleinbeigeben entschieden, da mir alles andere zuviel Stress war. Innerlich regt es mich zwar immer noch ziemlich auf, aber mit 3 Wochen Abstand war es deutlich leichter. Ich habe also gestern abend (eigentlich schon nach der gesetzten Frist von 12Uhr) das Geld inklusive 5,50Euro für die Rücklastschrift überwiesen und wie gewünscht einen Beleg an die Buchhaltung per Mail gesendet.
Heute morgen wurde ich dann ganz überraschend von flug24 angerufen. Mir war gar nicht klar, dass die meine Nummer hatten. Offensichtlich wollten sie gerade den Flug stornieren, weil das Geld noch nicht eingegangen war. Mein Hinweis auf meine Mail mit Überweisungbeleg war dann aber ausreichend. Ich hatte subjektiv den Eindruck, dass der Sachbearbeiter recht erleichtert war, dass ich nun doch bezahlt hatte und er diesen Fall zu den Akten legen konnte.
Irgendwie hätte ich es schon gerne weiter ausgefochten aber meine mitreisenden Eltern hatten darauf keine Lust und gegeben der Zeit die dabei draufgegangen wäre, war es sicherlich eine rationale Entscheidung, es an dieser Stelle zu beenden. Noch einmal Danke an alle für die vielen Hinweise und Ratschläge. Ich werde in Zukunft einen großen Bogen um Unister machen und ab sofort immer dreimal den Endpreis checken, bevor ich irgendeinen "jetzt bezahlen" Button drücke.