Qdenga - Impfstoff gegen Dengue

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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
6.743
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LEJ
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Am 5. Dezember 2022 hat die European Medicine Agency (EMA) den tetravalenten attenuierten Lebendimpfstoff Qdenga der Firma Takeda zur Dengue-Prävention für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren zugelassen (4). Der Impfstoff ist seit Mitte Februar 2023 auf dem deutschen Markt verfügbar.

Aufgrund mehrerer geplanter Reisen in ein Dengue-Verbreitungsgebiet (SOA), überlege ich mich impfen zu lassen. 2018 hat die WHO noch empfohlen, dass "nur seropositive Personen – also Personen, die bereits an Denguefieber erkrankt sind – zu impfen" sind. Die STIKO und DTG untersuchen und prüfen aktuell jedoch, ob "eine mögliche Impfempfehlung für Reisende in Dengue-Endemiegebiete" ausgesprochen werden kann.

Das Impfschema umfasst 2 Injektionen, die im Abstand von 3 Monaten gegeben werden.

Wenn es also Ende des Jahres für mich los geht, müsste ich mich relativ zeitig entscheiden. Und natürlich erst einmal einen Arzt finden, der das Zeug spritzt. Was sagen die hiesigen Reise- und SOA-Experten? Ist die Impfung etwas für euch oder versucht ihr euch mit langer Kleidung und DEET zu schützen?
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Wenn es also Ende des Jahres für mich los geht, müsste ich mich relativ zeitig entscheiden. Und natürlich erst einmal einen Arzt finden, der das Zeug spritzt. Was sagen die hiesigen Reise- und SOA-Experten? Ist die Impfung etwas für euch oder versucht ihr euch mit langer Kleidung und DEET zu schützen?

In den letzten 18 Jahren ist es trotz mindestens jährlicher Thailandreisen noch immer gut gegangen, obwohl ich dort selten mit langer Kleidung unterwegs bin. Anti-Mücken-Mittel benutze ich normalerweise nur abends. Mit tagaktiven Mücken hatte ich bisher weniger Probleme, was aber auch daran liegen kann, dass ich die letzten Jahre immer nur außerhalb der Regenzeit in Thailand war.

Insofern würde ich es für eine Reise zum Jahresende nicht unbedingt notwendig sehen, sich impfen zu lassen, auch wenn die Fallzahlen allgemein steigen.

Ich selbst spiele aber auch mit dem Gedanken, mich mit Qdenga impfen zu lassen. Da aber weder das RKI noch sonstige vergleichbare Institutionen dazu noch keine Empfehlung abgegeben haben, muss ich jetzt nicht unbedingt zu den Ersten gehören, die sich impfen lassen. Man sollte ja bedenken, dass die örtliche Bevölkerung, die sich ja das ganze Jahr über (und auch während der Regenzeit) dem Dengue-Infektions-Risiko aussetzt, zum größten Teil ungeimpft ist. Da ist bei einem zeitlich begrenzten Aufenthalt außerhalb der Regenzeit das Risiko dann doch vergleichbar gering.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
647
906
Wenn es also Ende des Jahres für mich los geht, müsste ich mich relativ zeitig entscheiden. Und natürlich erst einmal einen Arzt finden, der das Zeug spritzt. Was sagen die hiesigen Reise- und SOA-Experten? Ist die Impfung etwas für euch oder versucht ihr euch mit langer Kleidung und DEET zu schützen?
Ich bin seit 2018 mit Dengvaxia geimpft - allerdings nicht in Deutschland. Setzte aber eine vorherige Dengue-Infektion voraus.
Heute (nach Transplantation) kann ich Lebendimpfstoffe vergessen.

Qdenga scheint nicht mehr die Voraussetzung der vorherigen Infektion zu haben.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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4.325
GRQ + LID
Da ich vorher nie an Dengue erkrant war, kann ich es (im Moment) noch nicht haben (wobei die provinziellen Reisevacinationsstellen wohl vorher kein Test machen oder fordern und im Allgemeinen alles spritzen was man haben möchte).

So bald es geht werde ich es wohl nehmen, es lebe die Wissenschaft! Ich sehe das vor allem auch so, da ich manchmal für 3-4 Tage in Denguegebiete muss und ich dann auch schnellstens wieder raus möchte, was schlecht geht wenn man nicht fit-to-fly ist.
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.725
4.198
Gummersbach
Natürlich gibt es das Ansteckungsrisiko , aber es läßt sich auch niemand gegen tödliche Unfälle im thailändischen Straßenverkehr impfen oder gefakte Rechnungen in der Happy Girls Bar . Mir ist weder aus Thailand noch hiesigen SEA-Reisenden jemand bekannt , der sich hat impfen lassen .
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.557
1.495
FFM
Hallo,

auch wenn es für die zweite Impfung vor meiner Reise jetzt nicht mehr reicht habe ich mich vor ca. 3 Wochen impfen lassen mit Qdenga. Der andere Impfstoff kommt für mich wegen Alter nicht in Frage und da soll man ja wohl schon mal Dengue gehabt haben. Daher nun das - recht teure - Qdenga. Lt. Ärztin hatte eine Patientien von ihr Dengue auch mal in Thailand uind lag deswegen dort im Krankenhaus. Nach zwei Qdenga-Impfungen soll man ca. 61% Schutz haben. Nach meiner ersten Impfung jetzt natürlich noch nicht, aber immer noch besser als gar keine. Ich lass ich immer gegen alles impfen was geht - risikoavers eben ;-) Auch wenn meine Krankenkasse -wie alle Reiseimpfungen - das nicht bezahlen wird.
Achso, gemerkt habe ich von der Impfung (Impfreaktion) wie fast immer genau gar nichts.

P.s. Zweite Impfung wird natürlich noch gemacht.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
647
906
Meine Erwartung zu den Gesamtkosten:

Impfstoff 112,50 pro Dosis x 2 Dosen.
Privatabrechnung GOA 375 bei Faktor 2,3 = 10,72 pro Impfung
Ggf. noch GOÄ 1 (allgemeine Beratung) 4,66 - allerdings unabhängig von der Impfung) und max. noch die GOÄ 8 (Erhebung Ganzkörperstatus) für 15,15 pro Impfung. Eventuell noch Auslagen (Kühlung etc.), hab ich aber so noch nicht erlebt.
Also 30,53 Euro pro Dosis dazu.

Insgesamt ca. 150 Euro, also mal 2 um die 300 Euro gesamt.
Mag sein, das manche Impfpraxen all-in-Preise haben.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
647
906
Viele gesetzliche Krankenkassen zahlen Reiseimpfungen zu 90%.
Genau die 90% zahlen eigentlich nur die DAK und die BKK Akzo Nobel.

Siehe:

Die Regelungen sind durchaus unterschiedlich und STIKO und/oder Auswärtiges Amt müssten die Impfung empfehlen. Das hab ich im Fall von Dengue bisher nicht gesehen und wird erfahrungsgemäß noch dauern.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.557
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FFM
Genau die 90% zahlen eigentlich nur die DAK und die BKK Akzo Nobel.

Siehe:

Die Regelungen sind durchaus unterschiedlich und STIKO und/oder Auswärtiges Amt müssten die Impfung empfehlen. Das hab ich im Fall von Dengue bisher nicht gesehen und wird erfahrungsgemäß noch dauern.
Barmer zahlt Dengue Impfung übrigens vollständig.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.153
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GRQ + LID
Die ECDC warnt auch für endemischen Fällen innerhalb Europas, 2022 sollen es 71 gewesen sein. Da die Krankheit im karaibischen Teil des Königreichs als unterberichtet gilt, werden es wohl ein paar mehr gewesen sein.

Ich sehe dass die niederländische Stellen jetzt wohl alle impfen die Interesse haben, die Tage mal fragen ob der Chef das zahlt (Kostenpunkt hier auch um die 300€).
 

F.H.K.

Aktives Mitglied
01.02.2018
233
109
Eben gesetzliche Kassen - einer der Nachteile von Privatversicherten. Eine Impfung ist eben keine Krankheit udn wird daher nicht bezahlt.
Meine Private zahlt Reiseschutzimpfungen und auch Malariavorbeugung (Prophylaxe) wenn vom Arzt ein Rezept ausgestellt wird.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.521
24.916
MUC
Viele gesetzliche Krankenkassen zahlen Reiseimpfungen zu 90%.

Manche sogar zu 100% (ikk gesund plus), leider gibt es da aber auch Bedingungen, von denen ich bei QDenga aktuell die Zweite nicht als erfüllt sehe:

Folgende Voraussetzungen für die Kostenerstattung von Schutzimpfungen müssen erfüllt sein:
  • Die Kosten werden nicht durch andere Stellen getragen.
  • Die STIKO (Ständige Impfkommission) hat eine Empfehlung für diese Impfungen herausgegeben.
  • Das Auswärtige Amt hat die Regionen des Auslandsaufenthaltes eindeutig als Risikogebiet für diese Impfungen ausgewiesen.
  • Eine persönliche Reisebestätigung/Buchungsbestätigung o.ä. als Nachweis des Aufenthaltes für den/die Versicherten wird vorgelegt.

Eben gesetzliche Kassen - einer der Nachteile von Privatversicherten. Eine Impfung ist eben keine Krankheit udn wird daher nicht bezahlt.

Bislang hat meine PKV alle Impfungen zu 100% erstattet, egal ob Mumps, Masern, Röteln, Tetanus, Typhus, Hepatitis, Grippe, Gelbfieber oder FSME.

Selbst bei Gelbfieber wollten sie weder eine Begründung noch eine Reisebuchung haben. Insofern könnte ich mir sogar vorstellen, dass sie jetzt bereits eine Dengue-Impfung übernehmen würden. Dennoch warte ich wahrscheinlich bis zur Empfehlung der STIKO.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.557
1.495
FFM
Manche sogar zu 100% (ikk gesund plus), leider gibt es da aber auch Bedingungen, von denen ich bei QDenga aktuell die Zweite nicht als erfüllt sehe:

Folgende Voraussetzungen für die Kostenerstattung von Schutzimpfungen müssen erfüllt sein:
  • Die Kosten werden nicht durch andere Stellen getragen.
  • Die STIKO (Ständige Impfkommission) hat eine Empfehlung für diese Impfungen herausgegeben.
  • Das Auswärtige Amt hat die Regionen des Auslandsaufenthaltes eindeutig als Risikogebiet für diese Impfungen ausgewiesen.
  • Eine persönliche Reisebestätigung/Buchungsbestätigung o.ä. als Nachweis des Aufenthaltes für den/die Versicherten wird vorgelegt.



Bislang hat meine PKV alle Impfungen zu 100% erstattet, egal ob Mumps, Masern, Röteln, Tetanus, Typhus, Hepatitis, Grippe, Gelbfieber oder FSME.

Selbst bei Gelbfieber wollten sie weder eine Begründung noch eine Reisebuchung haben. Insofern könnte ich mir sogar vorstellen, dass sie jetzt bereits eine Dengue-Impfung übernehmen würden. Dennoch warte ich wahrscheinlich bis zur Empfehlung der STIKO.
Es kommt eben auf die Vertragsbedingungen an. Bei mir sind im Vertrag Reiseimpfungen grundsätzlich nicht enthalten. Jedoch wurde schon mal die eine oder andere wohl auf Kulanzbasis übernommen, am Telefon sagte man mir aber zu Dengue-Impfung die sei ganz sicher nicht inklusive und würde abgelehnt. Probieren kann man es natürlich trotzdem.
 

hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.171
772
Obwohl ich gegen so ziemlich alles geimpft bin, was Sinn macht, würde ich bei Qdenga aktuell noch auf die Empfehlung des RKI warten.
Gerade bei Dengue sind krankheitsverstärkende Antikörpereffekte bekannt und bei Dengvaxia würde das mit leichter Verzögerung festgestellt. Warten wir also bis das RKI die Datenlage für ausreichend hält für ne Empfehlung.
 
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qualifyler

Erfahrenes Mitglied
16.01.2022
408
503
Manche sogar zu 100% (ikk gesund plus), leider gibt es da aber auch Bedingungen, von denen ich bei QDenga aktuell die Zweite nicht als erfüllt sehe:

Folgende Voraussetzungen für die Kostenerstattung von Schutzimpfungen müssen erfüllt sein:
  • Die Kosten werden nicht durch andere Stellen getragen.
  • Die STIKO (Ständige Impfkommission) hat eine Empfehlung für diese Impfungen herausgegeben.
  • Das Auswärtige Amt hat die Regionen des Auslandsaufenthaltes eindeutig als Risikogebiet für diese Impfungen ausgewiesen.
  • Eine persönliche Reisebestätigung/Buchungsbestätigung o.ä. als Nachweis des Aufenthaltes für den/die Versicherten wird vorgelegt.
Bisher bei der TK noch keine Probleme gehabt auch exotische Reiseimpfungen zu machen, welche nicht von der STIKO empfohlen wurden. Solange es vom Arzt so verordnet wurde, wurde bisher immer anstandslos und ohne Rückfragen gezahlt.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
647
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Meine Private zahlt Reiseschutzimpfungen und auch Malariavorbeugung (Prophylaxe) wenn vom Arzt ein Rezept ausgestellt wird.
Also zahlen die offenbar alles?
Wie solltest Du denn sonst ohne Arzt in Deutschland an den Impfstoff bzw. das Medikament kommen?

Ich kenne das eigentlich als 3-stufiges System bei der Stiko (und die Stiko ist in Deutschland dafür der wesentliche Leitfaden und definiert den Leistungskatalog!)
- Standardimpfungen
- Indikationsimpfungen
- Reiseimpfungen

Normalerweise gibt es für jeden Erreger/Impfstoff eine Angabe, wozu er gehören kann. Einige Reiseimpfungen oder auch Standardimpfungen ab 60 können auch indikationsabhängig früher oder eben als Kassenleistung bezahlt werden.
Manchmal gibt es bei Indikationsimpfungen Rückfragen, insbesondere wenn die Vorerkrankungen unübersichtlich sind oder sogar mehrfach Impfserien wiederholt werden müssen, weil sich der Impferfolg nicht wie erwartet einstellt. Ich kann als Organtransplantierter ein Lied davon singen und hab auch schon Sci-B-Vac bekommen, nachdem 2 Serien HepB-Impfung ohne Impferfolg blieben.

Reiseimpfungen werden normalerweise je nach Reiseanlass getragen, d.h. Privatreise - privat bezahlt und Geschäftsreise - frag den Arbeitgeber.

Der Rest sind individuelle Regelungen der Krankenkassen. Die Kostenübernahme resultiert dort z.T. aus Risiko/Nutzenbewertungen, aus Gründen des Wettbewerbs zwischen den Krankenkassen oder schlicht wegen Unterschreiten der Erheblichkeit - sprich man spart sich den Aufwand der genaueren Prüfung und nennt das dann Kulanz.

Im Moment taucht Dengue aber nichtmal als Krankheitserreger mit irgendeiner Schutzimpfung bei der Stiko auf, auch nicht als Reiseimpfung.
Daher glaube ich nicht, dass das derzeit mal eben so durch irgendeine Kasse übernommen wird. Und das ist unabhängig von der Zulassung.
Denn wir stehen vor einer Serie von neuen Impfstoffen, beispielsweise auch gegen H5N1 (Vogelgrippe) in Menschen. Es stellt sich die Frage, was davon im allgemeinen Impfkalender landet und von der Allgemeinheit bezahlt werden wird.

Ich persönlich vertraue zugelassenen Impfstoffen - egal ob durch PEI, EMA, CDC, China, Japan oder WHO, vertraue jedoch nicht unbedingt auf die Wirkung in meinem speziellen Fall. Das liegt aber an meiner Immunsuppression. Bei mir sind Impfnebenwirkungen, die über den mechanischen Effekt des Einstichs hinausgehen, so gut wie ausgeschlossen, auch bei Hochdosis-Impfstoff.
Läuft daher unter dem Motto besser mit Impfung als ohne Impfung bzw. Dabei sein ist Alles.
 

Urlauba

Reguläres Mitglied
16.04.2023
29
17
Hab mir im Mai die erste Qdenge setzten lassen. +1 hat ebenfalls die erste Dosis parallel mit der Gelbfieber bekommen. Hatten keine Nebenwirkungen und wurden zu 100% von den gesetzlichen übernommen (BKK Continentale und Barmer).
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.458
5.432
In Luxemburg schreibt das Gesundheitsministerium:

IMG_5628.jpeg

6.2 Reisende

Es gibt keine klinischen Daten, die für eine Impfung von Personen sprechen, die in nicht endemischen Gebieten mit einer geringen Wahrscheinlichkeit einer früheren Infektion mit dem Dengue-Virus leben und nur gelegentlich in endemische Gebiete reisen, daher wird die Impfung dieser Personen nicht empfohlen.
 
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