FR: Reise Wahnsinn gegen Ryanair

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TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
2.493
414
ARN
Schon sehr reißerisch der Artikel. Er unterliegt erst einmal dem Fehler zu glauben, wer bspw. sich gesund ernährt müsste auch x und y tun. Das ist jedoch quatsch. Ich muss nicht Kettenraucher und Säufer und gleichzeitig SUV-Fahrer sein oder das genaue Gegenteil. Zum anderen leben wir im Kapitalismus. Niemand ist gezwungen mit denen zu fliegen. Wir alle wollen optimieren, sparen und sehen erst einmal unseren eigenen Vorteil. Wenn ich glaube lieber LH unterstützen zu müssen anstatt Ryanair, dann buche ich es. Mich dann aber als Moralapostel hinzustellen und Leute "bekehren" zu wollen zeugt von einem Mangel an Verständnis für die Zusammenhänge in der Welt. Blinder Idealismus hat noch nie zu etwas geführt.
 

mglast

Erfahrenes Mitglied
27.01.2013
1.895
4
Das ist doch echt mal ein guter Artikel. Recht hat er (y)

So neben her, wenn einer oder einige anfangen, und später immer mehr mit machen, unser Sozialsysthem mit Sozialabgaben zu untergraben, geht uns das alle was an. Denn wir alle zahlen dafür!
 

330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
3.263
925
BER / COR
Ich fliege zugegeben manchmal auch mit FR - aber schlichtweg weil die dann die besten Flugzeiten haben (z.B. die letzte Verbindung von BER nach CGN am Abend...).

Aber an sich ist an dem Artikel ziemlich viel wahres dran.

Das eigentlich traurige ist aber, dass Industrieweit die Standards extrem runtergefallen sind. Wenn man sich zB bei LTU-Crews (die aus L1011 Zeiten oder frühen A330-Zeiten...) umhört was die so gewohnt waren, dann ist das was heute Standard ist ziemlich erschreckend.

Beispiel:
beim AB-Incident vor einigen Jahren in Phuket sassen zwei ziemlich erfahrene Jungs im Cockpit (PIC übrigens ehemaliger FE), welche noch Zeiten genossen haben wo im Simulator Situationen geübt werden konnten die nicht auf dem "Pflichtprogramm" stehen und die Zeit dazu da war (bzw die Bereitschaft dafür Geld auszugeben). Die gleiche Situation wurde nach dem Vorfall übrigens bei Airbus selbst bereits mehrfach erneut im Sim eingespielt. Die Ergebnisse sind erschreckend (und die möchte man nicht wissen!).
Ich glaube, dass durch das hochfahren von Training die Sicherheit erhöht werden kann, aber das würde ja Geld kosten. Und nein, ich gebe FR nicht die Schuld. Schuld daran haben die Behörden welche nicht den Standard nach oben drücken.
 
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Hoteltraum

Erfahrenes Mitglied
Das Leben ist hart im Kapitalismus...
Ich muss beruflich oefters mit FR fliegen, weil ich sonst einfach nicht direkt hinkomme.
Das System scheint legal zu sein und dann muesste man eben die Rahmenbedingungen anpassen... Aber es gibt schon genug arbeitslose in Europa... Und man kann einem Unternehmen doch nicht vorwerfen, die gesetzlichen Spielraeume auszunuetzen!
 
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TheDude666

Erfahrenes Mitglied
02.05.2012
2.493
414
ARN
Ryanair ist ja auch kein Einzelfall. Wie machen das denn die anderen Billigflieger? Oder die Wüsten-Airlines? Oder Discounter? Egal, wenn ich das noch weiterdenke bleibe ich vermutlich zuhause, weil ich nirgends Ungerechtigkeit dadurch beseitige, indem ich Firmen meide. Die Masse tut es nämlich nicht, da überwiegt halt das Angebot.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Vorab: Ich hätte aus SICHERHEITSgründen keine Bedenken, mit Ryanair zu fliegen.

Dennoch muss man -wie bei vielen Dingen im Leben- etwas weiter schauen.

1) Es ist nicht immer alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist.
2) Nicht alles, was erlaubt ist, ist moralisch okay.
3) Die Einhaltung von rechtlichen Mindestvorgaben ist gut, aber in der Praxis nicht immer ausreichend.

Verstossen einige internationale Großkonzerne gegen steuerliche Rahmenbedingungen bzw. Gesetze indem sie ihre Steuerlast durch Internationalisierung minimieren? Nach meinem Kenntnisstand nicht. Finde ich das in Ordnung? Nein, aber da es nicht verboten ist, dies zu tun, sind den Ermittlungsbehörden die Hände gebunden und der Ball liegt im Spielfeld der Politik.

Reichen die vorgegebenen Minimal-Quadratzentimer Auslauf für ein Freilauf-Huhn aus? Wahrscheinlich nicht, aber die Rahmenbedigungen sind nun mal so.

Ist die Personalstrategie der Beschäftigung von Scheinselbständigen mit steuerlichem Sitz in Irland legal? Ja. Gefällt mir das? Nein.

Wir leben in einer Zeit, in der es immer wieder jemanden gibt, der die gesteckten Rahmenbedingungen bis zur Grenze ausnutzt und dabei keinerlei Unrechtsbewusstsein empfindet. Für kleine Beispiele lese man hier im Forum, für größere Beispiele schaue man auf die internationale Wirtschaft.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.763
7.960
LEJ
Die Menschen sind schon merkwürig, ich auch.
Ich lehne Ryanair ab und fliege nicht mit denen, weil "billig fliegen" unterm Strich teurer ist; nutze aber in Südostasien AirAsia&Co auf Kurzstrecken bis zu einer Stunde Flugzeit.
Muss ich nun zum Psychiater :confused:.

Die Sicherheit und die Arbeitsbedingungen bei RyanAir kann ich nicht beurteilen.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.219
909
Wir leben in einer Zeit, in der es immer wieder jemanden gibt, der die gesteckten Rahmenbedingungen bis zur Grenze ausnutzt und dabei keinerlei Unrechtsbewusstsein empfindet. Für kleine Beispiele lese man hier im Forum, für größere Beispiele schaue man auf die internationale Wirtschaft.
Vieles von dem hängt aus meiner Sicht mit schwindendem Verantwortungsgefühl zusammen, zu dem die Politik/Rahmenbedingungen erheblich beigetragen hat. Wenn ich für viele Sachverhalte, die ich früher mit gesundem Menschenverstand, Anstand oder anderen ähnlichen ungeschriebenen Gesetzen in voller Verantwortung behandelt oder entschieden hätte, nun von höherer Warte Regeln vorfinde, die mir Entscheidungen abnehmen oder Abläufe vorgeben, dann schwindet meine Verantwortung für diesen Bereich, denn die hat jetzt der übernommen, der die Vorgaben macht.
Warum also sollte ich die Rahmenbedingungen nicht ausnutzen?
Beispiel: Seit einiger Zeit haben wir im Uni-Bereich allerlei "Qualitätskriterien" diktiert bekommen: Zahl der Anfänger, Zahl der Abgänger, Drittmittel, Auslandsbeziehungen, Frauenquote usw. Meine ursprüngliche Verantwortung für die Qualität stud. Ausbildung habe ich nicht mehr, sie hat nun ein anderer, und der sagt, Qualität ist, wenn ich obige Kriterien maximiere.
 

gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
Kann da kingair9 nur zustimmen. Mich wundert, dass das Thema bei Piloten immer solche Emotionen hervorruft. Vielleicht liegt es daran, dass man es in der Branche oder für relativ hochqualifizierte Tätigkeiten nicht vermutet. Das Beschäftigungsmodell ist nicht schön, aber in vielen Branchen verbreitet. Heiße ich es deswegen gut - nein. Aber ich glaube, dass außer Selbstversorgern heute eigentlich keiner von uns den Konsum von Services oder Produkten vermeiden kann, bei denen irgendwo in der Wertschöpfungskette jemand ein ähnliches Beschäftigungsverhältnis hatte: heißer Kandidat ist immer der Subunternehmer vom Spediteur, der den (Bio-) Joghurt von der Molkerei zum Kunden gefahren hat.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Ich glaube, dass durch das hochfahren von Training die Sicherheit erhöht werden kann, aber das würde ja Geld kosten. .

Du meinst also, die Sicherheitsstandards bei FR sind niedrig? Think again! Eine Airline, die seit über 30 Jahren existiert, die aktuell jährlich über 100 Mio. Paxe befördert, hatte noch nie (!) in ihrer Unternehmensgeschichte einen tödlichen Unfall zu beklagen. Einfach nur Glück gehabt, trotz niedriger Sicherheitsstandards? Ernsthaft? 30 Jahre lang Glück gehabt?
Ich bin auch kein FR-Fan, aber daß sie auf Kosten der Sicherheit sparen, wäre so ziemlich das letzte, was ich ihnen vorwerfen würde.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Verstossen einige internationale Großkonzerne gegen steuerliche Rahmenbedingungen bzw. Gesetze indem sie ihre Steuerlast durch Internationalisierung minimieren? Nach meinem Kenntnisstand nicht. Finde ich das in Ordnung? Nein, aber da es nicht verboten ist, dies zu tun, sind den Ermittlungsbehörden die Hände gebunden und der Ball liegt im Spielfeld der Politik..

Wogegen bitte sollen sie denn ermitteln? Die Ermittlungsbehörden sorgen dafür, daß bestehende Gesetze eingehalten werden, und nicht dafür, daß eingehalten wird, was vielleicht kingair oder Goldeneye gut findet.
Und keiner von uns zahlt freiwillig mehr Steuern, als er muß. Ich habe noch nie erlebt, daß einer beim Finanzamt angerufen hat und gefragt hat, wohin er seine Spende überweisen soll. Oder daß er sagt: "Och, nö, die Fahrten zum Arbeitsplatz könnte ich absetzen, mache ich jetzt aber mal nicht, denn warum soll ich davon einen Vorteil haben, daß ich so weit weg vom Arbeitsplatz wohne, und mein Kollege direkt nebenan".
Vorteilhafte steuerliche Rahmenbedingungen findet jeder gut, solange er direkt persönlich davon profitiert, aber sobald er das diffuse Gefühl hat, irgendjemand anderes profitiert davon und er kommt zu kurz, dann ist das alles bäh!

Im Übrigen gilt auch hier: Steueroasen gibt es nur, solange es Steuerwüsten gibt.
 
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330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
3.263
925
BER / COR
Du meinst also, die Sicherheitsstandards bei FR sind niedrig? Think again! Eine Airline, die seit über 30 Jahren existiert, die aktuell jährlich über 100 Mio. Paxe befördert, hatte noch nie (!) in ihrer Unternehmensgeschichte einen tödlichen Unfall zu beklagen. Einfach nur Glück gehabt, trotz niedriger Sicherheitsstandards? Ernsthaft? 30 Jahre lang Glück gehabt?
Ich bin auch kein FR-Fan, aber daß sie auf Kosten der Sicherheit sparen, wäre so ziemlich das letzte, was ich ihnen vorwerfen würde.
Die Liste an Accidents ist erschreckend lang, aber das will ich nicht als Argument gelten lassen.
Setze mal einen LTU PIC und einen FR PIC im Sim die gleichen Situationen aus. Ich wette mir dir dass der LTU PIC besser abschneiden wird da er besseres Training erhalten hat.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.006
3.149
ZRH / MUC / VIE
Die Liste an Accidents ist erschreckend lang, aber das will ich nicht als Argument gelten lassen.

Accidents? Ryanair? Mir ist mit Verlaub kein einziger bekannt...

Ich würde da jederzeit einsteigen. Ist eine EU-Airline, die als Flaggencarrier des Fußball-EM-Gastgeberlandes gilt, durch mannigfaltige Abstürze von sich zu reden machte, die den einen solchen Absturz überlebenden, danach rechtskräftig wegen fahrlässiger Tötung verurteilten Kapitän immer noch als solchen fliegen lässt und die mangels fliegerischer Kenntnis einen Absturz herbeigeführt habenden, nicht überlebende Cockpitcrew posthum als "professionell bis zum Ende" gerühmt hat, etwa besser?
Puh, das war jetzt ein Satz.

Ich bin auch gegen "Geiz-ist-geil", die Sicherheit und immer mehr auch der Komfort sind aber derzeit klare Argumente "Pro Ryanair".
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.770
1.172
MUC, BSL
Diese Vergleiche hinken doch ein wenig.
Man kann nicht einfach die reinen Absturzzahlen miteinander vergleichen und dadurch auf das Sicherheitsniveau schließen, ohne zu hinterfragen, was dahinter steht, siehe z.B. Malaysia Airlines: seit 1971 hat man fünf Flugzeuge verloren, eines durch einen Terroranschlag, eines musste wegen eines Unfalls am Boden abgeschrieben werden, eines wurde von den Russen runtergeholt, MH370 war wohl auch nicht im Verantwortungsbereich der Airline, was unterm Strich nur den Absturz der Fokker 50 vor 20 Jahren übrig lässt.

Es ist halt schon etwas anderes, ob du eine große internationale Airline betreibst oder eine Billigklitsche, die fast ausschließlich Kurz- und Mittelstrecke in politisch stabilem Gebiet mit gemäßigtem Klima und gut ausgebauten Flughäfen fliegst.

Was ich damit sagen will: es passiert schon genug von "alleine", da muss man nicht auch noch am Watschenbaum rütteln.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Wogegen bitte sollen sie denn ermitteln? Die Ermittlungsbehörden sorgen dafür, daß bestehende Gesetze eingehalten werden, und nicht dafür, daß eingehalten wird, was vielleicht kingair oder Goldeneye gut findet.
Und keiner von uns zahlt freiwillig mehr Steuern, als er muß. Ich habe noch nie erlebt, daß einer beim Finanzamt angerufen hat und gefragt hat, wohin er seine Spende überweisen soll. Oder daß er sagt: "Och, nö, die Fahrten zum Arbeitsplatz könnte ich absetzen, mache ich jetzt aber mal nicht, denn warum soll ich davon einen Vorteil haben, daß ich so weit weg vom Arbeitsplatz wohne, und mein Kollege direkt nebenan".
Vorteilhafte steuerliche Rahmenbedingungen findet jeder gut, solange er direkt persönlich davon profitiert, aber sobald er das diffuse Gefühl hat, irgendjemand anderes profitiert davon und er kommt zu kurz, dann ist das alles bäh!

Im Übrigen gilt auch hier: Steueroasen gibt es nur, solange es Steuerwüsten gibt.

Ich glaube, Du hast mein ganzes Posting oben missverstanden.

Ich habe letztendlich nicht viel anderes gesagt als Du jetzt - jeder soll (aus staatlicher Sicht) und will (aus Sicht des Individuums oder Unternehmens) im Rahmen der gesetzten Bedingungen agieren. Dafür sind diese Bedingungen gemacht.

Es gibt aber immer Individuen oder Unternehmen, die diese Rahmenbedingungen mehr als andere komplett bis zum Letzten ausnutzen oder zwischen verschiedenen Rahmen (zB unterschiedlichen Ländern) hin- und herspringen, um noch mehr als das national maximal machbare herauszuholen. Und das ist nicht ausdrücklich verboten - aber gewollt und moralisch akzeptabel ist das auch nicht.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Und was lerne ich wieder:

Für einen deutschen Übergutmenschen ist es wohl absolut unvorstellbar, dass für jemanden mit Wohnsitz in einer osteuropäischen Plattenbausiedlung der Beruf des Flugbegleiters bei Ryanair durchaus eine Perspektive darstellen kann.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Es gibt aber immer Individuen oder Unternehmen, die diese Rahmenbedingungen mehr als andere komplett bis zum Letzten ausnutzen oder zwischen verschiedenen Rahmen (zB unterschiedlichen Ländern) hin- und herspringen, um noch mehr als das national maximal machbare herauszuholen. Und das ist nicht ausdrücklich verboten - aber gewollt und moralisch akzeptabel ist das auch nicht.

Die Medaille "Moral" hat oftmals zwei Seiten, aber jenseits aller Moral glaube ich, daß man als Unternehmen (und auch als Privater) nicht unbedingt gut beraten ist, das Maximum auszureizen. Die (Lebens-) Erfahrung zeigt, daß man schnell in Turbulenzen gerät, wenn der Wind sich nur geringfügig dreht und man sich zu sehr auf eine Seite gelehnt hat. ;)
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City

Jedem seine Ansichten und Meinungen - und jedem einen Platz diese kundzutun!


Der Blogbeitrag kommt leider über das mittlerweile übliche "Kuddelmuddel" aus
Technik(halbwissen), Sozialstaatsdebatte und persönlicher (wenig fundierter)
Ansichten, welche dann in einem (!) Gesamtfazit enden, nicht hinaus.


@330: Was ist Dein Beitrag / Aussage? Ich kann es nicht einordnen...

Setze mal einen LTU PIC und einen FR PIC im Sim die gleichen Situationen aus. Ich wette mir dir dass der LTU PIC besser abschneiden wird da er besseres Training erhalten hat.

In einem anderen Posting von Dir, ähnlicher Kontext (TK Overrun in Pristina) hattest Du folgendes angegeben:

(Ich persönlich habe auf meiner persönlichen No-fly-list genau drei Airlines derzeit: TK, FZ und EK).

FR gehört also auch zu Deiner "No-fly-Liste"?
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.318
9.144
BRU
Ich persönlich meide FR wo immer möglich - aus unterschiedlichen Gründen (wie allen voran der Umgang mit Kunden, Unternehmenspolitik des Subventionen-Abgreifens und des ständigen Forderns von Vergünstigungen gegenüber anderen Airlines usw.) und werde das solange irgendwie möglich auch tun. Nur Sicherheitsbedenken hätte ich bei FR nicht.

Na ja, und Leute, die ständig den "Moralapostel" spielen und andere von ihrem eigenen Weltbild überzeugen wollen (egal, ob das jetzt bei der Ernährung, bei der Wahl der Airline, der Kleidermarke oder wo auch immer ist), finde ich eher nervend...
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.873
6.397
HAM
Kann da kingair9 nur zustimmen. Mich wundert, dass das Thema bei Piloten immer solche Emotionen hervorruft. Vielleicht liegt es daran, dass man es in der Branche oder für relativ hochqualifizierte Tätigkeiten nicht vermutet. Das Beschäftigungsmodell ist nicht schön, aber in vielen Branchen verbreitet. Heiße ich es deswegen gut - nein. Aber ich glaube, dass außer Selbstversorgern heute eigentlich keiner von uns den Konsum von Services oder Produkten vermeiden kann, bei denen irgendwo in der Wertschöpfungskette jemand ein ähnliches Beschäftigungsverhältnis hatte: heißer Kandidat ist immer der Subunternehmer vom Spediteur, der den (Bio-) Joghurt von der Molkerei zum Kunden gefahren hat.

Apple klagt auch keiner an.....
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.006
3.149
ZRH / MUC / VIE
Und was lerne ich wieder:

Für einen deutschen Übergutmenschen ist es wohl absolut unvorstellbar, dass für jemanden mit Wohnsitz in einer osteuropäischen Plattenbausiedlung der Beruf des Flugbegleiters bei Ryanair durchaus eine Perspektive darstellen kann.

Ich muss ja zugeben, dass ich die Anstellungsbedingungen von Ryanair auch etwas merkwürdig finde, aber sowohl Piloten als auch Flugbegleiter aus Ost- und Westeuropa sind gebildete Menschen und wissen, worauf sie sich einlassen. Dass es schlussendlich in einem Hungerlohn und regelmäßigen Arbeitszeitüberschreitungen endet, liest man eigentlich kaum.

Man kann natürlich auch das LH-Modell besser finden, wo Abteilungen in Billigtöchter verlagert werden (Eurowings) oder abgebaut wird (LSG, LH Cargo).

Und dafür bekomme ich sicher wieder Beschimpfungen, wenn nicht sogar Schläge: Die kaum vorkommenden Streiks bei Ryanair sind ein weiteres Argument für besagte Airline.