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Warum ich nicht mit Ryanair fliege und Du es auch nicht tun solltest | Reise-Wahnsinn
Hat da jemand gerade gehörig Frust?
Hat da jemand gerade gehörig Frust?
Vieles von dem hängt aus meiner Sicht mit schwindendem Verantwortungsgefühl zusammen, zu dem die Politik/Rahmenbedingungen erheblich beigetragen hat. Wenn ich für viele Sachverhalte, die ich früher mit gesundem Menschenverstand, Anstand oder anderen ähnlichen ungeschriebenen Gesetzen in voller Verantwortung behandelt oder entschieden hätte, nun von höherer Warte Regeln vorfinde, die mir Entscheidungen abnehmen oder Abläufe vorgeben, dann schwindet meine Verantwortung für diesen Bereich, denn die hat jetzt der übernommen, der die Vorgaben macht.Wir leben in einer Zeit, in der es immer wieder jemanden gibt, der die gesteckten Rahmenbedingungen bis zur Grenze ausnutzt und dabei keinerlei Unrechtsbewusstsein empfindet. Für kleine Beispiele lese man hier im Forum, für größere Beispiele schaue man auf die internationale Wirtschaft.
Ich glaube, dass durch das hochfahren von Training die Sicherheit erhöht werden kann, aber das würde ja Geld kosten. .
Verstossen einige internationale Großkonzerne gegen steuerliche Rahmenbedingungen bzw. Gesetze indem sie ihre Steuerlast durch Internationalisierung minimieren? Nach meinem Kenntnisstand nicht. Finde ich das in Ordnung? Nein, aber da es nicht verboten ist, dies zu tun, sind den Ermittlungsbehörden die Hände gebunden und der Ball liegt im Spielfeld der Politik..
Die Liste an Accidents ist erschreckend lang, aber das will ich nicht als Argument gelten lassen.Du meinst also, die Sicherheitsstandards bei FR sind niedrig? Think again! Eine Airline, die seit über 30 Jahren existiert, die aktuell jährlich über 100 Mio. Paxe befördert, hatte noch nie (!) in ihrer Unternehmensgeschichte einen tödlichen Unfall zu beklagen. Einfach nur Glück gehabt, trotz niedriger Sicherheitsstandards? Ernsthaft? 30 Jahre lang Glück gehabt?
Ich bin auch kein FR-Fan, aber daß sie auf Kosten der Sicherheit sparen, wäre so ziemlich das letzte, was ich ihnen vorwerfen würde.
Die Liste an Accidents ist erschreckend lang, aber das will ich nicht als Argument gelten lassen.
Wogegen bitte sollen sie denn ermitteln? Die Ermittlungsbehörden sorgen dafür, daß bestehende Gesetze eingehalten werden, und nicht dafür, daß eingehalten wird, was vielleicht kingair oder Goldeneye gut findet.
Und keiner von uns zahlt freiwillig mehr Steuern, als er muß. Ich habe noch nie erlebt, daß einer beim Finanzamt angerufen hat und gefragt hat, wohin er seine Spende überweisen soll. Oder daß er sagt: "Och, nö, die Fahrten zum Arbeitsplatz könnte ich absetzen, mache ich jetzt aber mal nicht, denn warum soll ich davon einen Vorteil haben, daß ich so weit weg vom Arbeitsplatz wohne, und mein Kollege direkt nebenan".
Vorteilhafte steuerliche Rahmenbedingungen findet jeder gut, solange er direkt persönlich davon profitiert, aber sobald er das diffuse Gefühl hat, irgendjemand anderes profitiert davon und er kommt zu kurz, dann ist das alles bäh!
Im Übrigen gilt auch hier: Steueroasen gibt es nur, solange es Steuerwüsten gibt.
eines wurde von den Russen runtergeholt
Es gibt aber immer Individuen oder Unternehmen, die diese Rahmenbedingungen mehr als andere komplett bis zum Letzten ausnutzen oder zwischen verschiedenen Rahmen (zB unterschiedlichen Ländern) hin- und herspringen, um noch mehr als das national maximal machbare herauszuholen. Und das ist nicht ausdrücklich verboten - aber gewollt und moralisch akzeptabel ist das auch nicht.
Setze mal einen LTU PIC und einen FR PIC im Sim die gleichen Situationen aus. Ich wette mir dir dass der LTU PIC besser abschneiden wird da er besseres Training erhalten hat.
(Ich persönlich habe auf meiner persönlichen No-fly-list genau drei Airlines derzeit: TK, FZ und EK).
OT: Soso von den Russen? Ist das irgendwo offiziell bestätigt? Oder warst du Vorort und hast es live gesehen?
Kann da kingair9 nur zustimmen. Mich wundert, dass das Thema bei Piloten immer solche Emotionen hervorruft. Vielleicht liegt es daran, dass man es in der Branche oder für relativ hochqualifizierte Tätigkeiten nicht vermutet. Das Beschäftigungsmodell ist nicht schön, aber in vielen Branchen verbreitet. Heiße ich es deswegen gut - nein. Aber ich glaube, dass außer Selbstversorgern heute eigentlich keiner von uns den Konsum von Services oder Produkten vermeiden kann, bei denen irgendwo in der Wertschöpfungskette jemand ein ähnliches Beschäftigungsverhältnis hatte: heißer Kandidat ist immer der Subunternehmer vom Spediteur, der den (Bio-) Joghurt von der Molkerei zum Kunden gefahren hat.
Und was lerne ich wieder:
Für einen deutschen Übergutmenschen ist es wohl absolut unvorstellbar, dass für jemanden mit Wohnsitz in einer osteuropäischen Plattenbausiedlung der Beruf des Flugbegleiters bei Ryanair durchaus eine Perspektive darstellen kann.