Natürlich hätten solche Unternehmungen keinen Sinn und Zweck, wenn es keine Verspätungen bzw. Gründe für die Inanspruchnahme nach den entsprechenden Richtlinien gäbe. Andererseits stellst du es so hin, als sei es RYR und Co. zu verdanken, dass es Verspätungen gibt, als müsse sich die Dame bei RYR und MOL eher bedanken, dass sie dafür Geld verdienen darf.
1. Halte ich von derartigen Unternehmen nichts, andererseits sind sie ein Korrektiv, da man nicht ohne sehr gut vorhersehbare Erfolgschancen einen Anwalt auf eine Kosten engagieren möchte. Letztlich ist es freilich jedem selbst überlassen, ob er derartige "Start Ups" in Auftrag nehmen möchte, das ganze selbst macht oder sich an einen richtigen Anwalt wendet.
2. Ist Sinn und Zweck der Richtlinie, dass Fluggästen länderübergreifend innerhalb der EU eine Rechtsgrundlage für Verspätungen, Annullierungen und Co (= vertragliche Pflichtverletzung) zusteht, ohne dass sich die Fluggesellschaften in Ausflüchte oder rechtlich nicht überschaubare länderspezifische Regulierungen verrennen können, oder sich gar ein Land als Sitz/ Gerichtsstand suchen, indem derartige Ansprüche nicht in der Form existieren.
Da verstehe ich das Gejammer ja gleich null, dass die Entschädigungen so unverschämt hoch seien in Relation zum Flugpreis.
Den Flugpreis bietet RYR freiwillig in der entsprechenden Höhe an und erwirtschaftet damit immer noch Gewinne. Dank EU-Subventionen, Flughafensubventionen und fragwürdige Arbeitsbedingungen für ihr gesamtes Personal. Wer damit kein Problem hat und nach der Devise "geiz ist geil" fliegen will, bevor er den Kranich nimmt, bitte sehr.
Das ist dann aber keine Rechtfertigung dafür, dass der Gesetzgeber bzw. die EU hier keine grundsätzlich generell-abstrakten Regelungen einführen darf, wie Passagiere in Fall X, Y und Z jeweils zu entschädigen sind. Warum der Sinn von Entschädigungsansprüchen in Frage gestellt wird, nur weil die Fluggesellschaft in ihrer Billiggeilheit derartig günstige Tickets anbietet, erschließt sich mir nicht ganz.
Nur weil CGN-SXF 5 Euro kostet, heißt es auch nicht, dass der Wert des Tickets nur 5 Euro beträgt. Immerhin wird RYR mega mäßig subventioniert und arbeitet mit entsprechenden Bedingungen, dass sie derartige Preise freiwillig anbieten kann. Allerdings hat sie dann ihre vertraglichen Pflichten zu erfüllen und im Falle eines Verstoßes eben mit der Zahlung einer entsprechenden Summe zu rechnen. Die darf gerade nicht vom Ticketpreis abhängen, weil wenn der Passagier dann statt 300 Euro nur 5 Euro verlangen könnte, geht der Sanktionierungscharakter der rechtlichen Regelung völlig verloren.