Freitag 1 (morgens)
Ein wunderschöner Herbstmorgen begrüßt mich mit Sonne und blauem Himmel im Radisson blu in Uppsala. Zum Frühstück kann ich zwischen der Corona-sicheren Breakfast take away Tüte und dem Restaurant mit Büffet wählen. Ich nehme das letztere, die Tische wurden sorgfältig so umgebaut, dass social distancing möglich ist.
Diese Reise in Corona Zeiten hat etwas unwirkliches. Meine Begeisterung unterwegs zu sein, kommt immer nur in kurzen Momenten auf. Mit all den widersprüchlichen Eindrücken fühle ich mich ein wenig wie in einem post-apokalyptischen Endzeitfilm. So richtig will meine Reisefreude nicht aufkommen, die Leichtigkeit, das Gefühl unterwegs zu sein und herumzugucken.
Das Risiko einer Infektion und möglicherweise eines Corona Todes ist in Schweden sicherlich statistisch höher als in Hamburg aber Sorge und Angst verspüre ich nicht. Trotzdem ermahne ich mich, auch den Rest der Reise vorsichtig zu sein.
Je mehr altersbedingt
![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
mein Lebensende wahrscheinlicher wird (sicherlich aber nicht heute oder morgen) desto mehr werde ich neugierig, wie es mit der Menschheit weitergeht. Landen wir auf dem Mars, kommt ein großer Meteor, zerbricht die Zivilisation, landen die Ausserirdischen? Wann zerbrechen Banken und die Demokratie?
Wir leben ja in einer Scheinsicherheit, so als ob es Krisen, Kriege, Tod und Teufel nicht mehr geben würde. Der Virus mit seinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen hat deutlich gezeigt, es ist anders. Aber genug dieser Gedanken.
Heute mittag geht es mit der Bahn in drei Stunden nach Sundsvall, nach Norden. Mal sehen.